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[erledigt] openSUSE-13.1: Bootloader-Konfiguration scheitert

Hazel

Hacker
Hallo Leute

Ich versuche seit einigen Stunden, auf einem Notebook Acer Travelmate (Baujahr 2011), dass bis vor kurzem unter Win7 64bit lief, die openSUSE-13.1 zu installieren.

Das Notebook besitzt eine frisch eingebaute SSD, 250 GB groß. Bisher war noch kein Betriebssystem auf diesem Speichermedium. Geplant war, die openSUSE-13.1 (und nur diese) dorthin zu bringen mit getrennter swap, / und /home-Partition.

Als Installationsmedium benutzte ich wahlweise a) eine Heft-DVD von EasyLinux, b) ein ISO-Image auf USB-Stick. Letzteres hat in den letzten Wochen auf einem Desktop wie auch auf einem Wortmann-Terra Notebook jeweils eine saubere Installation hingekriegt. Was ich im folgenden erzähle, ist aber völlig unabhängig vom gewählten Installationsmedium.

Vorausschicken muss ich, dass ich bisher nur Installationen auf Platten mit MBR ausgeführt habe, wo dann nach getaner Arbeit GRUB1 (grub-legacy) seine Arbeit tut.

Der Versuch, dem YaST während der Initialisierung der Installation auf dem Acer Travelmate den grub-legacy unterzuschieben, schlug fehl. Es kam in solchen Fällen immer eine Warnung in dem Sinn, dass ein inkonsistentes und unbootbares System entstehen würde.

OK, YaST muss es wissen. Ich schwenkte also um zum vorgeschlagenen Bootloader "grub2-efi". Es wurde daraufhin unter /dev/sda1 eine kleine vfat-Partition angelegt für /boot/efi. Der Rest war wie gehabt.

Die Paketinstallation lief dann sauber durch, und es erschien das nächste Fenster "Ausgeführte Aktionen". Auch diese Aktionen liefen flott durch bis zu der Meldung
Installation des Bootloaders
Bootloader-Konfiguration wird gespeichert ...
Und damit war das Ende der Fahnenstange erreicht: Vollständiges Einfrieren des Installations- bzw. Konfigurationsvorgangs.

Um nichts unversucht zu lassen, habe ich noch eine Installation von Linux-Mint versucht (obwohl ich damit keinerlei Erfahrung habe). Auch hier wurden zunächst viele Pakete ohne Murren auf die Festplatte gebracht. Aber dann kam die Meldung:
Das Paket "grub-efi" konnte nicht in /target/ installiert werden.
Ohne den GRUB-Bootloader wird das installierte System nicht booten.
Richtig. Hier gab es zwar kein Einfrieren, aber mehr als ein Abbruch des Gesamtvorgangs war ebenfalls nicht möglich.

Ich schließe aus diesen Erfahrungen, dass beide Installationsvarianten letztlich an demselben Problem scheitern. Aber was ist es, und wie kann ich mir weiterhelfen?

Danke für jede Unterstützung
Hazel
 

Bequimão

Member
Hallo Hazel,

Ist bei deinen Versuchen eine UEFI-Systempartition automatisch angelegt worden? Die Kennung ist ef00, das Filesystem vfat (fat32), die Größe hier 260 MiB. Wenn nein, mußt du eine solche vorher bei der Partitionierung mit anlegen. Ich nehme an, daß du ein openSUSE-Livesystem benutzt. Dann sollte das mit dem Partitionierer in YAST gehen.

Der Installer findet dann die UEFI-Systempartition automatisch. Ein Mountpoint ist nicht anzulegen. Das Verzeichnis /boot/efi existiert ja noch nicht.

Viele Grüße
Bequimão
 
OP
H

Hazel

Hacker
Hallo Bequimão
Bequimão schrieb:
Ist bei deinen Versuchen eine UEFI-Systempartition automatisch angelegt worden?
Ich muss zugeben, dass ich noch nicht weiß, was eine UEFI-Systempartition ist.

Was für mich neu (und somit auffällig) war, war das Erscheinen der ca. 150 MB großen Partition mit dem Einhängepunkt /boot/efi. YaST hat diese Partition vorgeschlagen, und ich habe den Vorschlag brav akzeptiert.

Bequimão schrieb:
Ich nehme an, daß du ein openSUSE-Livesystem benutzt. Dann sollte das mit dem Partitionierer in YAST gehen.
Nein, ich hatte kein Livesystem. Andererseits konnte ich während der diversen Installationsversuche natürlich Partitionen löschen und neu anlegen. Beim Neuaufbau bin dabei im wesentlichen den Vorschlägen gefolgt - es ist ja eigentlich keine erhöhte Komplexität im Spiel: eine Platte, ein Betriebssystem.

Danke und Gruß
Hazel
 

josef-wien

Ultimate Guru
Hazel schrieb:
was eine UEFI-Systempartition ist
Das:
Hazel schrieb:
150 MB großen Partition mit dem Einhängepunkt /boot/efi
Wenn der (U)EFI-Modus aktiviert ist, sucht das "BIOS" auf genau dieser Partition einen Bootloader. Warum sich GRUB2 hier nicht ordentlich einnistet, entzieht sich meiner Kenntnis.

Du kannst aber auch auf den bisherigen Modus umstellen (legacy mode, compatibility mode oder wie immer das bei Deinem PC heißen mag), dann wird weiterhin der Boot-Code im MBR ausgeführt (unabhängig davon, ob die Platte eine msdos-Partitionentabelle oder eine GPT hat).
 

Bequimão

Member
Sorry. Ich habe nicht genau gelesen. Stand ja alles da.

Da du nur Linux installieren willst, hast du auch die Wahl im UEFI-BIOS den Legacy mode einzuschalten. Dann verhält sich das System wie gewohnt. Oder den CSM-Modus (Compatibility Support Mode) mit beiden Installationsoptionen.

Sonst müßtest Du prüfen, ob die neue Platte korrekt eingerichtet ist. Das geht als root mit einem Livesystem und dem Kommando gdisk.

Als Beispiel bei mir

Code:
# gdisk /dev/sda
GPT fdisk (gdisk) version 0.8.7

Partition table scan:
  MBR: protective
  BSD: not present
  APM: not present
  GPT: present

Found valid GPT with protective MBR; using GPT.

Command (? for help): p
Disk /dev/sda: 1465149168 sectors, 698.6 GiB
Logical sector size: 512 bytes
Disk identifier (GUID): 3BDFAD85-6BB1-450F-9A5D-5BB1B10363A7
Partition table holds up to 128 entries
First usable sector is 34, last usable sector is 1465149134
Partitions will be aligned on 2048-sector boundaries
Total free space is 368658093 sectors (175.8 GiB)

Number  Start (sector)    End (sector)  Size       Code  Name
   1            2048          534527   260.0 MiB   ED00  EFI system partition
   2          534528         3553279   1.4 GiB     2700  Basic data partition
   3         3553280         4085759   260.0 MiB   EF00  EFI system partition
   4         4085760         4347903   128.0 MiB   0C01  Microsoft reserved part
   5         4347904       704706559   334.0 GiB   0700  Basic data partition
   6      1395027968      1465147391   33.4 GiB    2700  Basic data partition
   7      1081552896      1186410495   50.0 GiB    8E00  
   8       704706560       712898559   3.9 GiB     8300  
  10      1186410496      1395027967   99.5 GiB    8E00  

Command (? for help): q

klein p ist die Partitionstabelle, klein q verlässt das Menue.
Mit SDD habe ich keine Erfahrung, aber der YaST-Partitionierer sollte alles korrekt einrichten.

Viele Grüße
Bequimão
 

susejunky

Moderator
Teammitglied
Hallo Hazel,

vor zwei Wochen habe ich einen neuen PC (ohne Betriebssystem) erworben, in dem auch eine SSD eingebaut ist. Diese sollte das Betriebssystem (openSUSE 13.1), sowie eine SWAP- und eine /home-Partition aufnehmen. Zur Installation hatte ich die openSUSE-DVD http://download.opensuse.org/distribution/13.1/iso/ und - um für den Fall der Fälle handlungsfähig zu bleiben - auch die openSUSE-KDE-Live-CD heruntergeladen.

Zunächst habe ich mir das BIOS meines Motherboards angesehen und festgestellt, dass es nur eine Auswahl zwischen
  1. [1] UEFI
    [2] UEFI + LEGACY
zulässt. Ob man UEFI mit SECURE BOOT verwenden will, wird separat eingestellt.

Da ich über Google-Suche den Eindruck gewonnen habe, dass der UEFI + Legacy-Modus ggf. Probleme bereiten kann, habe ich mich für eine UEFI-Installation ohne SECURE BOOT mit grub2 entschieden; d.h. ich habe die Option UEFI ausgewählt. Nach meinem Verständnis steuert dies dann auch das Verhalten des openSUSE-Installers.

Zunächst hatte ich auch Probleme mit der Installation (die Partitionierung lies sich nicht so verändern, wie ich das gerne gehabt hätte). Wieder über Google habe ich herausgefunden, dass SSDs (und auch normale Festplatten) vom Hersteller ggf. bereits partitioniert und formatiert worden sind. Und bei meiner SSD war das auch der Fall (eine MBR-FAT32-Partition).

Daraufhin habe ich mit Hilfe der LIVE-CD (Bevor Du das nachfolgende ausprobierst, solltest Du sicherstellen, dass Du ein bootbares und funktionsfähiges LIVE-System zur Verfügung hast!) alle Partitionsinformationen auf meiner SSD wie folgt gelöscht:

Code:
# dd if=/dev/zero of=/dev/sdx count=1000

Anschließend hat die Installation mit der openSUSE-DVD bei mir problemlos funktioniert. Mein System bootet jetzt im UEFI-Mode mit grub2 von der SSD.

Viele Grüße

susejunky
 
OP
H

Hazel

Hacker
Hallo Bequimão und josef-wien

Danke für Eure Tipps.

Ich habe mich zunächst auf die einfachere Variante konzentriert, die Ihr beide vorgeschlagen habt: Die Suche nach den Stichworten legacy mode, compatibility (support) mode (CSM) oder ähnliches im BIOS setup.

Das BIOS setup erscheint nach Drücken der Taste <F2> und trägt die Überschrift Phoenix SecureCore Tiano Setup. Leider konnte ich dort aber nichts finden, was auch nur einigermaßen den oben genannten Begriffen nahe kommt.

War das nicht eigentlich auch so zu erwarten? Der Rechner samt seinem BIOS stammt aus 2011, also aus einer Zeit, in der (U)EFI auf kommerziellen Geräten noch kein Thema war.

ich bleibe weiter am Ball...

Grüße
Hazel
 
OP
H

Hazel

Hacker
Hallo

Ich möchte gerne noch eine Rückfrage zu den Vorschlägen von Bequimão und susejunky stellen.

Gehen wir mal davon aus, dass mein Notebook bootet wie es eben bootet, also in der Weise, dass der SUSE-Installer auf die EFI-Schiene springt (und dann nichts mehr akzeptiert, was in Richtung MBR, GRUB 0.97 usw. geht). Möglicherweise tut er dies, weil er eine GPT-Partitionstabelle auf der SSD sieht.

Wenn ich nun die bestehenden Partitionsdaten auf der SSD wegefege (wie es susejunky vorgeschlagen hat) oder evtl. die GPT modifiziere (nach dem Tipp von Bequimão; EasyLinux 02/2013 enthält einen ausführlichen Artikel hierzu), was wäre nach Abschluss dieser Aktion erreicht? Ein Installations- und Partitionierungsprozess auf MBR-Basis? Oder ein EFI-Boot des SUSE-Installers wie bei meinen bisherigen Versuchen mit - dann hoffentlich gelungener - Installation von GRUB2? Wenn das zweite zutrifft: Was hat den Unterschied gemacht?

Grüße aus Franken
Hazel
 

susejunky

Moderator
Teammitglied
Hallo Hazel,

wenn Du, so wie ich, alle Partitionierungsinformationen von Deiner SSD entfernst, hängt es meines Erachtens zunächst von Deinen BIOS-Einstellungen ab, was der openSUSE-Installer macht:

Bei der Einstellung UEFI (die Du glaubst eingestellt zu haben) sollte Dir der Installer einen Vorschlag für eine Partitionierung auf GPT-Basis machen, der

  1. eine Partition für EFI (Code 0xEF00), die unter /boot/efi eingehängt werden soll
  2. eine Partition für SWAP (Code 0x0700)
  3. eine Partition für / (Code 0x0700)

und ggf. noch eine weitere Partition für /home beinhaltet.

Falls Du doch LEGACY eingestellt hast, müsste Dir der Installer einen Vorschlag für eine Partitionierung auf MBR-Basis machen, den Du daran erkennen kannst, dass er keine EFI-Partition beinhaltet, aber ansonsten gleich aufgebaut ist.

In beiden Fällen sollte openSUSE 13.1 grub2 als Bootmanager nutzen (default Bootloader). Die auf der openSUSE-DVD enthaltene Version von grub (grub Legacy) kann meines Wissens nicht von GPT booten. Ob und wie man bei MBR-Partitionierung auf grub (grub legacy) umstellen kann, ist mir nicht bekannt.

Zum EFI + LEGACY-Modus kann ich nichts sagen, da ich ihn nicht ausprobiert habe.

Zu Deiner Frage
Wenn das zweite zutrifft: Was hat den Unterschied gemacht?
kann ich nur folgende Vermutung anstellen:

Der openSUE-Installer versucht das vorgefundene System nur soweit zu verändern, wie es unbedingt erforderlich ist. Falls Deine SSD also bereits mit MBR-FAT32 partitioniert und formatiert war, dann wird der Installer versucht haben eine GPT-Partitionierung für den UEFI + LEGACY Modus zu erzeugen. Und das stand ggf. im Widerspruch zu Deinen BIOS-Einstellungen oder die Aussagen, dass der UEFI+LEGACY-Modus problematisch sein kann, treffen tatsächlich zu.

Viele Grüße

susejunky
 

Bequimão

Member
Hallo Hazel,

Daß der openSUSE-Installer in einem Nicht-UEFI-System grub2-efi als Bootloader anbietet, kann ich mir nicht vorstellen. Genauso wenig auch Linux Mint. Den Legacy Mode bekommst du, indem du den UEFI-Support ausschaltest, auch wenn er nicht so genannt wird. Secure Boot muß natürlich auch disabled sein.

Wie schon susejunkie sagt, unterstützt grub2 Platten mit GPT-Partitionierung. GPT hat viele Vorteile. Der Kram mit primärer, erweiterter und logischer Partition fällt weg, und eine Partition /dev/sda6 bleibt immer so, und die Partitionstabelle wird nicht beim Löschen einer Partition neu numeriert. Grub legacy habe ich niemals verwendet. Da kann ich die Gnade der späten Geburt in Anspruch nehmen.

Viele Grüße
Bequimão
 

josef-wien

Ultimate Guru
Hazel schrieb:
Leider konnte ich dort aber nichts finden, was auch nur einigermaßen den oben genannten Begriffen nahe kommt.
Wenn es sich um ein konventionelles BIOS handelt, bleibt aber die Frage, warum die Installationsroutine ein (U)EFI-System vorzufinden glaubt.

Den Anfang der Festplatte zu überschreiben, ist eine Möglichkeit. Ich würde aber mit
Code:
sgdisk -Z /dev/sda
alle Spuren tilgen, schließlich gibt es eine GPT nicht nur am Plattenanfang, sondern als Kopie auch am Plattenende. Danach kannst Du schauen, was die Installationsroutine jetzt machen will.

susejunky schrieb:
eine Partition für SWAP (Code 0x0700)
eine Partition für / (Code 0x0700)
Wie kommst Du hier auf die Kennung "0700 Microsoft basic data"?

susejunky schrieb:
Die auf der openSUSE-DVD enthaltene Version von grub (grub Legacy) kann meines Wissens nicht von GPT booten.
Dein Wissensstand steht im Widerspruch zur Realität.
 

susejunky

Moderator
Teammitglied
Hallo josef-wien,

josef-wien schrieb:
susejunky schrieb:
eine Partition für SWAP (Code 0x0700)
eine Partition für / (Code 0x0700)
Wie kommst Du hier auf die Kennung "0700 Microsoft basic data"?

Nun eigentlich bin nicht ich, sondern gdisk auf diese Kennungen gekommen:

Code:
# gdisk /dev/sda
GPT fdisk (gdisk) version 0.8.10

Partition table scan:
  MBR: protective
  BSD: not present
  APM: not present
  GPT: present

Found valid GPT with protective MBR; using GPT.

Command (? for help): p
Disk /dev/sda: 250069680 sectors, 119.2 GiB
Logical sector size: 512 bytes
Disk identifier (GUID): XXX....
Partition table holds up to 128 entries
First usable sector is 34, last usable sector is 250069646
Partitions will be aligned on 2048-sector boundaries
Total free space is 2669 sectors (1.3 MiB)

Number  Start (sector)    End (sector)  Size       Code  Name
   1            2048         2105343   1.0 GiB     EF00  primary
   2         2105344        10489855   4.0 GiB     0700  primary   susejunky: wird als SWAP eingehängt
   3        10489856        83892223   35.0 GiB    0700  primary   susejunky: wird als / (mit ext4 formatiert) eingehängt
   4        83892224       125837311   20.0 GiB    0700  primary   susejunky: wird als /home (mit ext4 formatiert) eingehängt

Ich bedaure, wenn diese von gdisk angezeigten Kennungen nicht korrekt sind.

josef-wien schrieb:
susejunky schrieb:
Die auf der openSUSE-DVD enthaltene Version von grub (grub Legacy) kann meines Wissens nicht von GPT booten.
Dein Wissensstand steht im Widerspruch zur Realität.

Sorry, bei meinen Nachforschungen hatte mir Google erzählt, dass man eine "besondere" Version von grub (grub Legacy) benötigen würde, wenn man von GPT booten will. Da ich ohnehin grub2 einsetzen wollte, habe ich diese Aussage nicht verifiziert (mea culpa). Mir ist auch nicht bekannt, ob das von der openSUSE 13.1 DVD installierte Packet grub-0.97-194.1.2.x86_64 ggf. bereits diese "besondere" Version ist.

Vielen Grüße

susejunky
 
OP
H

Hazel

Hacker
Hallo

josef-wien schrieb:
Hazel schrieb:
Leider konnte ich dort aber nichts finden, was auch nur einigermaßen den oben genannten Begriffen nahe kommt.
Wenn es sich um ein konventionelles BIOS handelt, bleibt aber die Frage, warum die Installationsroutine ein (U)EFI-System vorzufinden glaubt..
Diese Frage stelle ich mir auch. Die einzige mir logisch erscheinende Erklärung ist die, dass die openSUSE-Installationsroutine auf der SSD eine GPT sieht und daraufhin - mehr oder weniger irreversibel - zu (U)EFI überschwenkt.

Da ich inzwischen Knoppix als Livesystem eingesetzt habe, konnten (mit Hilfe von 'gdisk') nun auch die letzten Zweifel beseitigt werden, dass die SSD in der Tat mit einer GPT ausgestattet ist. Als nächsten Schritt will ich Josefs Vorschlag
josef-wien schrieb:
Code:
sgdisk -Z /dev/sda
umsetzen, mich allerdings vorher noch ein wenig mit 'sgdisk' beschäftigen. Es gibt einige unklare Dinge dabei.

Erst mal danke an alle, die sich bisher mit mir zusammen den Kopf zerbrochen haben.
Hazel
 

josef-wien

Ultimate Guru
susejunky schrieb:
Nun eigentlich bin nicht ich, sondern gdisk auf diese Kennungen gekommen
Wenn Du sie nicht festgelegt hast, muß es wohl das Installationsprogramm gewesen sein. Aber für Linux ist der Partitionen-Typ in der Regel uninteressant.

susejunky schrieb:
dass man eine "besondere" Version von grub (grub Legacy) benötigen würde
Distributionen gehen eigene Wege, daher wird es sicher Versionen geben, die nicht mit einer GPT umgehen können. Die Version von openSUSE kann es.

Hazel schrieb:
Die einzige mir logisch erscheinende Erklärung ist die, dass die openSUSE-Installationsroutine auf der SSD eine GPT sieht und daraufhin - mehr oder weniger irreversibel - zu (U)EFI überschwenkt.
Ich habe es kurz ausprobiert, bei mir passiert das nicht, d. h. es wird keine EFI-Systempartition vorgeschlagen. Aber was sagt das schon ...
 
OP
H

Hazel

Hacker
Hallo

Der von josef-wien vorgeschlagene Befehl 'sgdisk -Z /dev/sda' hat das Problem leider nicht gelöst.

Zwar meldet sgdisk (unter KNOPPIX-Live) seine erfolgreiche Ausführung - den genauen Wortlaut kann ich aus dem Gedächtnis nicht rekonstruieren, aber es klang in meinem Sinn positiv. Der SUSE-Installer lässt mich dann auch eine neue Partitionstabelle auf der SSD aufstellen. Allerdings besteht er in den weiteren Schritten nach wie vor auf der Installation des GRUB2-EFI und der Einrichtung einer EFI-Systempartition. Bei der Ausgabe von Detailinformationen durch YaST zur SSD wird weiterhin die Existenz einer GPT gemeldet, so als wäre in der Zwischenzeit gar nichts passiert.

Offensichtlich bin ich nun also wieder so weit wie am Anfang dieses Themas. Nun dürfte der Vorschlag susejunkys mit 'dd' zum Zug kommen - allerdings sicherlich nicht mehr heute. Kommentare von Eurer Seite sind aber in der Zwischenzeit sehr willkommen.

Viele Grüße
Hazel
 

josef-wien

Ultimate Guru
dd wird Dir mit ziemlicher Sicherheit auch nicht helfen, Du hast (U)EFI.

Die erste Fundstelle bei startpage führt mich bereits zu http://www.gutefrage.net/frage/wie-kann-ich-phoenix-securecore-tiano-setup-oeffnen-fuer-die-installation-von-ubuntu, die achte dann ins Ubuntu-Wiki und dort zum Bild http://media.cdn.ubuntu-de.org/wiki/attachments/51/02/PHOENIX-BIOS.jpg. Erkennst Du etwas wieder?
 
OP
H

Hazel

Hacker
Hallo
josef-wien schrieb:
dd wird Dir mit ziemlicher Sicherheit auch nicht helfen, Du hast (U)EFI.
Entschuldige, wenn ich widerspreche. Ich bin inzwischen überzeugt, dass ich ein "konventionelles" BIOS habe. Gründe für diese These:
-- Das Notebook samt seinem Mainboard stammt aus 2011, also aus einer Zeit, in der Windows8 samt (U)EFI noch in der Zukunft lag.
-- Das BIOS kennt nicht die Option "Secure Boot" oder eine "OS Mode Selection" (siehe mein Beitrag 2014-Sep-21, 11:18 am).

josef-wien schrieb:
Erkennst Du etwas wieder?
Ja, sogar alles - von meinen Suchen der letzten Tage. Aber es hilft mir nichts, denn so schaut es in meinem System eben nicht aus.

Spekulation: Kann es die Wurzel allen Übels sein, dass nicht überall auf diesem Planeten unter der Überschrift "Phoenix SecureCore Tiano Setup" dieselben Optionen angeboten werden? Oder kann das BIOS auf meiner Maschine vielleicht irgendwie angeschlagen sein? Das Notebook war in der PC-Werkstatt zwecks SSD-Einbau... hmm.

Im Augenblick eher ratlos
Hazel
 

susejunky

Moderator
Teammitglied
Hallo Hazel,

möglicherweise kannst Du wie folgt herausfinden, ob Du ein konventionelles oder ein UEFI-BIOS hast:

Ein UEFI-Bios verfügt über ein NVRAM in dem Bootloader registriert werden. Die Registrierung wurde in meinem Fall bei der Installation von openSUSE 13.1 vom openSUSE-Installer (natürlich nur im EFI-Modus) automatisch vorgenommen. Mit dem Programm "efibootmgr" kann man das auch manuell machen. Weiterhin kann man sich damit auch den Inhalt des NVRAM einfach nur anzeigen lassen:

Code:
# efibootmgr
BootCurrent: 0004
Timeout: 1 seconds
BootOrder: 0004,0003,0002,0001
Boot0001  Samsung SSD 840 PRO Series
Boot0002  CD/DVD Drive 
Boot0003* UEFI: Built-in EFI Shell 
Boot0004* opensuse
#

Diese Anzeige sollte aber nur möglich sein, wenn es auch ein NVRAM gibt, das angezeigt werden kann.

Um das zu überprüfen habe ich "efibootmgr" auf meinem Notebook aufgerufen (AMI-BIOS von 2006 - DEFINITIV kein UEFI-BIOS!; openSUSE 13.1; MBR-Partition, gebootet mit grub). Wie ich es erwartet habe, erhalte ich folgende Fehlermeldung (auch nachdem ich efivars nachgeladen habe):

Code:
]# efibootmgr
Fatal: Couldn't open either sysfs or procfs directories for accessing EFI variables.
Try 'modprobe efivars' as root.
#

Meines Erachtens kann man so feststellen, welche Art von BIOS auf einem Motherboard installiert ist.

Leider kann ich Dir nicht sagen, ob das Programm "efibootmgr" auch unter KNOPPIX verfügbar ist oder ob es auf der openSUSE 13.1 LIVE CD vorhanden ist (was ich aber sehr vermuten würde).

Vielleicht findest Du eine Möglichkeit den oben beschriebenen Versuch zu machen und berichtest dann hier.

Viel Erfolg und viele Grüße

susejunky
 
OP
H

Hazel

Hacker
Hallo

So lautet das Ergebnis auf meinem (weiterhin betriebssystemfreien) Acer Notebook:
Code:
Rescue:~ # efibootmgr
BootCurrent: 0008
Timeout: 0 seconds
BootOrder: 0005,0004,0006,0007,0008,0009
Boot0000  Setup
Boot0001  Boot Menu
Boot0002  Diagnostic Splash
Boot0003  Acer D2D:
Boot0004* HDD 0: Samsung SSD 840 EVO 250GB
Boot0005* ATAPI CD/DVD: MATSHITADVD-RAM UJ8A2AS
Boot0006* USB FDD:
Boot0007* Network Boot: BRCM MBA Slot 0500 v14.6.9
Boot0008* USB HDD:
Boot0009* USB CD/DVD
Boot000A* Internal Shell:
Rescue:~ #
Ist nun damit zweifelsfrei bewiesen, dass ich ein EFI-BIOS auf dem Notebook habe? Zugegeben, das wäre nicht das Ergebnis, das ich erwartet habe.

Aber falls dem in der Tat so ist: Ich finde im BIOS-Setup
-- im Menü "Security" die Option, Zugangspasswörter zu setzen
-- im Menü "Boot" die Option, Bootprioritäten anzupassen.
Und damit sind meine Möglichkeiten erschöpft.

Was übersehe ich möglicherweise? Was kann ich noch tun?

Danke und Gruß
Hazel
 
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