• Willkommen im Linux Club - dem deutschsprachigen Supportforum für GNU/Linux. Registriere dich kostenlos, um alle Inhalte zu sehen und Fragen zu stellen.

[Gelöst] Zorin OS 16 neben Windows 10 nutzen (Dual Boot)

Ich bin totaler Linux-Newbie, also bitte nicht lachen. Ich möchte auf derselben SSD in meinem Notebook neben Windows 10 Home 64 Bit demnächst Zorin OS 16 installieren. Dazu habe ich mir auf YT gefühlt 50 Tutorials angesehen. Seltsamerweise macht dort niemand von der Möglichkeit Gebrauch, dass der Installationsmanager dies auch automatisch erledigen kann. Stattdessen benutzen alle im Verlauf der Installation die Option "Etwas anderes". Hat das Vorteile oder einen höheren Sinn?

Zudem gehen alle irgendwie bei der Partitionierung anders vor. Auch machen viele Unterschiede bei der Art der Partitionierung (Primär, Erweitert, Logisch). Es geht dann auch noch weiter mit der Anzahl der Partitionen bis zu den Mountpunkten. Nur die wenigsten verwenden beispielsweise /boot. Ist die unter Linux eventuell nur optional?

Falls es noch wichtig sein sollte: Ich habe ein knapp 6 Jahre altes Notebook von Asus mit Windows 10 Home 64 Bit, 8 GB RAM und einer 256 GB SSD plus einer NVidea Geforce 940M Graka.

P. S. Alle notwendigen Vorbereitungen wie Sicherung der vorhandenen Daten, Erstellung eines bootfähigen USB-Sticks, Deaktivierung von Secure Boot und schnellem Hochfahren habe ich bereits gemacht.

Vielen Dank schon einmal im Voraus.
 

susejunky

Moderator
Teammitglied
Hallo Morpheus27,

herzlich willkommen hier im Forum.
Morpheus27 schrieb:
Ich bin totaler Linux-Newbie, also bitte nicht lachen.
Nun, ich kenne niemanden, der als Linux-Experte geboren worden wäre. Auch ich war einmal "Newbie". :D
Morpheus27 schrieb:
Ich möchte auf derselben SSD in meinem Notebook neben Windows 10 Home 64 Bit demnächst Zorin OS 16 installieren. Dazu habe ich mir auf YT gefühlt 50 Tutorials angesehen. Seltsamerweise macht dort niemand von der Möglichkeit Gebrauch, dass der Installationsmanager dies auch automatisch erledigen kann. Stattdessen benutzen alle im Verlauf der Installation die Option "Etwas anderes". Hat das Vorteile oder einen höheren Sinn?

Zudem gehen alle irgendwie bei der Partitionierung anders vor. Auch machen viele Unterschiede bei der Art der Partitionierung (Primär, Erweitert, Logisch). Es geht dann auch noch weiter mit der Anzahl der Partitionen bis zu den Mountpunkten. Nur die wenigsten verwenden beispielsweise /boot. Ist die unter Linux eventuell nur optional?
Da ich selbst openSUSE Tumbleweed nutze und von Zorin nur weis, dass es ein Ubuntu-Derivat ist, kann ich Dir nicht sagen, welche konkreten Aktionen Du im Rahmen des Installationsvorgangs durchführen musst. Aber Dein Vorhaben sollte machbar sein.

Wie Du Deine SSD letztendlich partitionieren solltest, hängt von mehreren Faktoren ab:

  • Welches Partitionsschema (MBR/GPT) wird momentan auf Deiner SSD eingesetzt?
  • Welchen Boot-Modus (UEFI/MBR) verwendet Dein MS Windows?
  • Wieviel Speicherplatz willst Du welchem Betriebssystem (MS Windows / Zorin) bereitstellen?
  • ...

Da Du, nach eigener Aussage, noch keine "Linux-Erfahrung" hast, empfehle ich Dir, erst einmal mit einem LIVE-System etwas Erfahrungen zu sammeln. Das bietet Dir mehrere Vorteile. Du kannst
  • Dein aktuelles System erst einmal unverändert lassen.
  • die "Linux-Kompatibilität" Deiner Hardware überprüfen (Grafikkarte, Webcam, Netzwerkkarte, Drucker, ...).
  • verschiedene Distributionen (Zorin, openSUSE, Fedora, Ubuntu, Debian, Arch, ...) testen.
  • die unterschiedlichen Benutzer-Oberflächen (GNOME, Plasma, XFCE, MATE, ...) ausprobieren.
  • Erfahrungen im Umgang mit Linux sammeln.
In aller Regel kannst Du die LIVE-Systeme auch nutzen, um dann letztendlich die jeweilige Distribution auf Deiner SSD zu installieren.

Weiterhin empfehle ich Dir, bei der Auswahl der Distribution (hier: Zorin) darauf zu achten, dass Du im Bedarfsfall auch auf ausreichend Unterstützung (Bekannte mit Erfahrung, Foren, Mailinglisten, ...) zurückgreifen kannst.


Morpheus27 schrieb:
P. S. Alle notwendigen Vorbereitungen wie Sicherung der vorhandenen Daten, Erstellung eines bootfähigen USB-Sticks, Deaktivierung von Secure Boot und schnellem Hochfahren habe ich bereits gemacht.
Vorbildlich !!!

Viele Grüße

susejunky
 
OP
M

Morpheus27

Newbie
Danke für die schnelle Antwort und die vielen Hinweise. Als Partitionsschema benutze ich GPT und es wird UEFI verwendet. Das klassische BIOS ist doch schon seit Jahren out und wird auf keinem aktuellen Mainboard mehr verwendet oder irre ich mich? Meines Wissens setzt MS doch sogar seit Windows 8 die Kombo UEFI/GPT zwingend voraus. Für Linux wollte ich ca. 40 GB reservieren. Zorin OS 16 selbst benötigt wohl 15 GB. Ich habe in einer Tabelle gelesen, dass Ubuntu je nach Betrieb ohne oder mit Ruhezustand 3 bis 11 GB für die /swap-Partition empfiehlt. Blieben dann noch um die 14 GB für die /home-Partition. Mehr Partitionen wollte ich eigentlich nicht anlegen.
 

susejunky

Moderator
Teammitglied
Hallo Morpheus27,
Morpheus27 schrieb:
... Meines Wissens setzt MS doch sogar seit Windows 8 die Kombo UEFI/GPT zwingend voraus.
Ich bin kein MS Windows Experte, aber vor wenigen Wochen habe ich für einen Bekannten MS Windows 10 auf einem zwölf Jahre alten Laptop installiert, mit MBR-Partitionsschema und BIOS-Boot ...


Morpheus27 schrieb:
... Für Linux wollte ich ca. 40 GB reservieren. Zorin OS 16 selbst benötigt wohl 15 GB. Ich habe in einer Tabelle gelesen, dass Ubuntu je nach Betrieb ohne oder mit Ruhezustand 3 bis 11 GB für die /swap-Partition empfiehlt. Blieben dann noch um die 14 GB für die /home-Partition. Mehr Partitionen wollte ich eigentlich nicht anlegen.
Hast Du schon einmal in Erwägung gezogen, Zorin in einer virtuellen Maschine unter MS Windows zu installieren und so zu testen?

Viele Grüße

susejunky
 

josef-wien

Ultimate Guru
Zu den Partitionengrößen: Bei 15 GB für die Systempartition ist btrfs als Dateisystem nicht geeignet, dann solltest du ext4 verwenden (und mittlerweile sind eher 20 GB angebracht). Ohne btrfs (da sollten es mindestens 40 GB sein) verzichtest Du auf Schnappschüsse und die Möglichkeit, auf einen früheren Systemzustand zurückzusteigen. Bei 8 GB Hauptspeicher reicht für suspend to disk eine 4 GB große SWAP-Partition. Die Größe der Home-Partition hängt von der Menge Deiner künfitg dort zu speichernden Daten ab.

Zur Vorgangsweise: Ob es besser ist, die Windows-Partition vor der Installation zu verkleiners oder das im Zuge der Installation zu machen, kann ich mangels Kenntnis der Installationsroutine der von Dir gewählten Distribution nicht beurteilen.
 
Ich habe in einer Tabelle gelesen, dass Ubuntu je nach Betrieb ohne oder mit Ruhezustand 3 bis 11 GB für die /swap-Partition empfiehlt.
Das halte ich aktuell für ein Märchen. Ich habe 4 GB RAM und die SWAP Partition bis jetzt nicht gebraucht. Mit deinen 8 GB RAM reicht vollkommen 4 GB SWAP.
 

gehrke

Administrator
Teammitglied
Heinz-Peter schrieb:
Das halte ich aktuell für ein Märchen. Ich habe 4 GB RAM und die SWAP Partition bis jetzt nicht gebraucht. Mit deinen 8 GB RAM reicht vollkommen 4 GB SWAP.
Ich wäre da mit Blick auf Hibernate etwas vorsichtiger. Falls es genutzt wird, muss potentiell der gesammte Inhalt des RAMs dort persistiert werden. Da kann die Hälfte an Kapazität dann unzureichend sein.
Die Empfehlungen der Distros gehen da auch durchaus weit auseinander.
 
OP
M

Morpheus27

Newbie
josef-wien schrieb:
Zu den Partitionengrößen: Bei 15 GB für die Systempartition ist btrfs als Dateisystem nicht geeignet, dann solltest du ext4 verwenden (und mittlerweile sind eher 20 GB angebracht). Ohne btrfs (da sollten es mindestens 40 GB sein) verzichtest Du auf Schnappschüsse und die Möglichkeit, auf einen früheren Systemzustand zurückzusteigen. Bei 8 GB Hauptspeicher reicht für suspend to disk eine 4 GB große SWAP-Partition. Die Größe der Home-Partition hängt von der Menge Deiner künfitg dort zu speichernden Daten ab.
Wow, die Diskussion nimmt jetzt ja richtig Fahrt auf :D . Bei den Partitionsgrößen bin ich flexibel, da die SSD nicht annähernd von Windows 10 voll in Beschlag genommen wird. Ich musste erst einmal googeln, was btrfs überhaupt ist. Für meine Anforderungen dürfte ext4 vollkommen ausreichen, zumal es sich mittlerweile wohl als Standarddateisystem für Linux etabliert hat. btrfs ist in meiner Situation wohl mit Kanonen auf Spatzen schießen.
 
OP
M

Morpheus27

Newbie
Ich wollte mich noch einmal bei allen hier für die zahlreichen Antworten bedanken. Habe heute am frühen Abend einfach mal losgelegt und die Sache ist problemlos durchgelaufen, obwohl ich an mancher Stelle geglaubt habe, dass die Installationsroutine abgestürzt ist. Zorin sagt mir auf den ersten Blick ziemlich zu und ich werde an den nächsten Abenden wohl viel damit herumspielen. :thumbs:
 
Oben