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[gelöst] Verbindungsaufbau zum WLAN braucht sehr lange

wbwb

Hacker
Hallo,

auf meinem Laptop mit einer neu installierten Leap 15.1 dauert es nach dem Aufwachen aus dem Suspend oder auch nach einem Login teilweise bis zu ca. 60 Sekunden und länger bevor die "configuring interface" Animation im System Tray endlich Ruhe gibt und die Verbindung von "Available" zu "Active" wechselt. Manchmal sagt mir das System auch währenddessen, dass die Verbindung "deactivated" würde um sie kurz danach dann endgültig zu aktivieren. Wenn die Verbindung erst einmal etabliert ist, erscheint sie völlig stabil.

Ich nutze den NetworkManager mit gespeichertem Passwort. KWallet ist abgeschaltet.

Das Problem hängt nicht ab von einem speziellen WLAN Netzwerk, sondern tritt in allen bisher ausprobierten WIFI Netzen auf.

Auf einem Vergleichssystem, noch mit Leap 42.3 geht der Verbindungsaufbau immer ganz flugs.

Wie kann ich denn feststellen, welche Prozesse hier so ewig brauchen?
Und wie kann ich denen "Beine machen"?
Danke,
wbwb.

PS: Ich weiß nicht welche SysInfos evtl. von Hilfe wären, aber hier ist schon mal
uname -r
Code:
4.12.14-lp151.28.40-default

lsmod | grep wifi
Code:
iwlwifi               282624  1 iwlmvm
cfg80211              761856  3 iwlmvm,iwlwifi,mac80211
nmcli g
Code:
STATE      CONNECTIVITY  WIFI-HW  WIFI     WWAN-HW  WWAN    
connected  full          enabled  enabled  enabled  enabled

lspci
Code:
04:00.0 Network controller: Intel Corporation Wireless 8260 (rev 3a)
    ...
    Kernel driver in use: iwlwifi
	Kernel modules: iwlwifi
ip
Code:
wlan0: <BROADCAST,MULTICAST,UP,LOWER_UP> mtu 1500 qdisc mq state UP group default qlen 1000
    link/ether xx:xx:xx:xx:xx:xx brd ff:ff:ff:ff:ff:ff
    inet 192.168.0.104/24 brd 192.168.0.255 scope global noprefixroute dynamic wlan0
       valid_lft 5398sec preferred_lft 5398sec
    inet6 xxxx::xxxx:xxxx:xxxx:dbc0/64 scope link noprefixroute 
       valid_lft forever preferred_lft forever
iw dev wlan0 link
Code:
Connected to xx:xx:xx:xx:xx:xx (on wlan0)
	SSID: XXXXXXXX
	freq: 5180
	RX: 73762104 bytes (54922 packets)
	TX: 2836544 bytes (24281 packets)
	signal: -43 dBm
	tx bitrate: 180.0 MBit/s MCS 12 40MHz short GI
	bss flags:	short-slot-time
	dtim period:	1
	beacon int:	100

systemctl status NetworkManager
Code:
● NetworkManager.service - Network Manager
   Loaded: loaded (/usr/lib/systemd/system/NetworkManager.service; enabled; vendor preset: disabled)
  Drop-In: /usr/lib/systemd/system/NetworkManager.service.d
           └─NetworkManager-ovs.conf
   Active: active (running) since Fri 2020-03-13 17:38:06 CET; 2h 47min ago
     Docs: man:NetworkManager(8)
 Main PID: 1163 (NetworkManager)
    Tasks: 4
   CGroup: /system.slice/NetworkManager.service
           ├─1163 /usr/sbin/NetworkManager --no-daemon
           └─3471 /sbin/dhclient -d -q -sf /usr/lib/nm-dhcp-helper -pf /var/run/dhclient-wlan0.pid -lf /var/lib/NetworkManager/dhclient-11fec643-75b2-4cc1-ba3f-642f5514d833-wlan0.lease -cf>
 
OP
W

wbwb

Hacker
Kannst Du mir bitte kurz erklären was genauer Du da im Visier hast und warum das helfen würde?

Ich frage deshalb, weil im selben Netz, auf identischer Hardware und wie im Post beschrieben, noch eine Leap 42.3 läuft - aber ohne das beschriebene Problem.
Auf dieser Leap 42.3 ist IPV6 ebenfalls "enabled" (die Treiber sind geladen, die wlan0 bekommt eine inet6 Adresse, /proc/net/if_inet6 existiert, es wird auch der NetworkManager genutzt und dessen connection configuration Reiter sieht bei der IPV6 auch praktisch gleich aus wie bei der 15.1)

Was wäre denn auf der Leap 15.1 in der IPV6 Konfiguration anders als auf der Leap 42.3, so dass Du denkst dass es zu dieser ewigen Warterei beim Verbindungsaufbau kommen könnte?
 

Sauerland

Ultimate Guru
IPV6 war schon bei vielen Problemen der Auslöser, auch bei nicht mehr unterstützten Versionen.

Aber wenn du alles mit IPV6 machst ist das natürlich keine Alternative.

Du kannst es auch mal mit einer festen IP versuchen statt dhcp.
 

spoensche

Moderator
Teammitglied
Für die autom. IPv6 Address Zuweisung benötigst du entweder einen DHCPv6 Server oder einen Routing Advertisement Daemon.
 
OP
W

wbwb

Hacker
Ich frage noch mal anders: Welche log-files, oder welche command line tools o.ä., kann ich nutzen um zu sehen was das System genau 'macht', bevor es die Verbindung endlich etabliert hat? So könnte ich wenigstens herausfinden welcher Prozess es ist der da so lange braucht.
 
wbwb schrieb:
.. was das System genau 'macht' ...

Das ist ein umfangreiches Thema.
Eine wlan_karte besteht aus mindestens 2 Komponenten.

wlan? ist das Ethernet auf der Karte, also in Richtung System. Dort kommt auch die IP hin.
phy? ist das Wifi auf der Karte, meist ein Module, an dem die Antennen stecken, also Richtung Access Point. (meist router)

Damit sich die Karte dem System als Ethernet darstellen kann, braucht es eine Software, die eth und phy verbinden.
Das macht der wpa_supplicant, ein wifi supplicant für die Kommunikation zwischen eth <-> phy <-> Cipher <-> Authentifizierung <-> und mehr.

Diesen wpa_supplicant (vorher natürlich stoppen) kannst du per Konsole starten mit:
Code:
# wpa_supplicant -c /etc/wpa_supplicant/DEIN_CONFIG_FILE.conf -i DEIN_DEVICE (eg. wlan0) -dt
Damit läuft er im Debugmodus und zeigt alle Vorgänge rund um eth und phy. Dann weißt du es ganz genau.
Aber wahrscheinlich bin ich wieder am Thema vorbei.

Gruß
Gräfin Klara
 
OP
W

wbwb

Hacker
Danke für Eure Hilfe. Ein Stop auf https://linux-club.de ist immer lehrreich - inklusive solcher Dinge wie
Gräfin Klara schrieb:
Code:
# wpa_supplicant -c /etc/wpa_supplicant/DEIN_CONFIG_FILE.conf -i DEIN_DEVICE (eg. wlan0) -dt
Das kannte ich mal wieder noch gar nicht. Cool ;)

Am Ende war die Lösung dann aber anders: Im NetworkManager log /var/log/NetworkManager gab es diese Einträge
Code:
localhost NetworkManager[1228]: <warn>  [1584264509.3529] device (wlan0): Activation: (wifi) association took too long, failing activation
Wenn man Dr. Google hier nach einer Diagnose fragt, bekommt man dafür relativ häufig den Hinweis, man sollte die Router-Firmware updaten. Habe ich gemacht und seitdem gab es keinen solchen Eintrag mehr im NetworkManager log und ich habe das Gefühl dass der Verbindungsaufbau wieder "schnell" ist. Ich hoffe das war's. (Warum die alte Router-Firmware bei der Leap 42.3 keine Schwierigkeiten gemacht hat, weiß ich nicht.)

Gesund bleiben, wbwb
 
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