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welche Partitionslogik u welches file system soll ich nehmen

lin

Hacker
hallo und guten Abend linux-Community

will an weihnachten einen upgrade von version 13.1 auf 13.2 machen.

Auf einem Akoya P 6512 15: AMD Athlon X2 P320, 2,10 GHz, 4 GB mit 320 GB hdd-Festplatte

Was ich herstellen will ist eine ganz frische Installation - also nicht einen upgrade auf das alte System drauf mit zypper dub.
Hatte schon mehrfach echte Probleme, wenn ich mit zypperdub verfahren bin. Da war dann ploetzlich tbird u. v.a. Enigmail nicht mehr richtig lauffähig.
Dehalb hab ich beschlossen jetzt mal eine voll neue Installation herzustellen.


was dabei noch beachtet u. gemacht werden soll.

will nicht so viele partitionen haben. Das ist im Moment noch der Fall.

Dabei ist klar: Will nur opensuse 13.2 auf dem Notebook haben, keine weiteren Installationen oder Aehnliches.
Denke mal, dass ich also so anfange:

- mit Gparted alle derzeit bestehendenn Partitionen (siehe unten) loeschen u. frische anlegen.

Nun kommen - insbes. angesichts der neuen Opensuse 13.2 noch ein paar Fragen auf.

- Welches File-System soll ich verwenden?
- soll ich auf native linux-file-sytem setzen wie etwa ext 4
- oder sollte ich auf das neue default BTRFS file system setzten?!?


Vorweg hier mal noch ein paar DATEN über den derzeitigen Stand der Dinge:

lsblk
fdisk -l

linux-c5sz:/home/martin # lsblk
NAME MAJ:MIN RM SIZE RO TYPE MOUNTPOINT
sda 8:0 0 465,8G 0 disk
├─sda1 8:1 0 4G 0 part [SWAP]
├─sda2 8:2 0 102M 0 part
├─sda4 8:4 0 1K 0 part
├─sda5 8:5 0 2G 0 part
├─sda6 8:6 0 4G 0 part
├─sda7 8:7 0 10G 0 part
├─sda8 8:8 0 20G 0 part /
└─sda9 8:9 0 389,6G 0 part /home
sr0 11:0 1 1024M 0 rom

und weiter:

linux-c5sz:/home/martin # fdisk -l
Disk /dev/sda: 500.1 GB, 500107862016 bytes, 976773168 sectors
Units = Sektoren of 1 * 512 = 512 byte
Sector size (logical/physical): 512 bytes / 512 bytes
I/O size (minimum/optimal): 512 bytes / 512 bytes
Disk label type: dos
Disk identifier: 0xb8fa3ecd

Gerät boot. Anfang Ende Blöcke Id System
/dev/sda1 63 8385929 4192933+ 82 Linux swap / Solaris
/dev/sda2 8385930 8594774 104422+ 83 Linux
/dev/sda4 * 8803620 976768064 483982222+ 5 Extended
/dev/sda5 8803683 12996584 2096451 83 Linux
/dev/sda6 12996648 21382514 4192933+ 83 Linux
/dev/sda7 21382578 42347339 10482381 83 Linux
/dev/sda8 117821440 159766527 20972544 83 Linux
/dev/sda9 159768576 976766975 408499200 83 Linux
linux-c5sz:/home/martin #


einige Frage: ehe ich mit dem Installieren anfange.
- welche Partitionslogik soll ich wählen - wie aufbauen.
- Welches File system würdet ihr einsetzten?


Was jetzt als Erstes kommt:
Ich sichere jetzt mal die Daten und brenn gleich noch die neue ISO der opensuse 13.2 sowie eine gparted.
Ferner mach ich mir noch Gedanken ob ich z.B. besondere Maßnahmen ergreifen soll, um den Tbird u. Enigma etwa auf besondere Art und Weise zu sichern. Die Passwoerter u.s.w. sind jedenfalls schon gut u. mehrfach gesichert.

Und die alten Turbulenzen mit pinentry und assuan-Files etc. werden hoffentlich auch nicht mehr aufkommen, wenn ich tbird u. enigmail auf dem neuen System aufbaue...

Freu mich von Euch zu heoren - bzgl der grundsätzlichen Fragen zur Parttionslogik u. auch zum Filesystem.

Vielen Dank schon jetzt für eure Beiträge u. an alle - schoene Weihnachten & Ferienzeit...
;-)

vg lin ;)
 

gehrke

Administrator
Teammitglied
Ein paar Hinweise/Gedanken:
1. Auf einem Notebook würde ich Dir Festplatten-Verschlüsselung mit LUKS an Herz legen. Funktioniert vollkommen transparent für alles ausser /boot.
2. Eine Partitionierung mit LVM ist nicht so statisch wie die herkömmliche Vorgehensweise.
3. Bei Verwendung von BTRFS solltest Du einen gewissen Overhead für die Snapshots mit einplanen. Mein LV für die Root-Partition ist mit 40G doppelt so groß wie zuvor mit ext4.
4. Mit BTRFS hatte ich in den wenigen Wochen Produktivbetrieb seit 13.2 zwar noch keinerlei Probleme, aber ich würde es aus reiner Vorsicht noch nicht für wirklich wichtige Daten verwenden - also beispielsweise nicht für die home-Partition.
 
OP
L

lin

Hacker
hallo und guten Abend gehrke

vielen Dank für deine Tipps und Gedanken - sehr hilfreich.!!

Ein paar Hinweise/Gedanken:
1. Auf einem Notebook würde ich Dir Festplatten-Verschlüsselung mit LUKS an Herz legen. Funktioniert vollkommen transparent für alles ausser /boot.
2. Eine Partitionierung mit LVM ist nicht so statisch wie die herkömmliche Vorgehensweise.
3. Bei Verwendung von BTRFS solltest Du einen gewissen Overhead für die Snapshots mit einplanen. Mein LV für die Root-Partition ist mit 40G doppelt so groß wie zuvor mit ext4.
4. Mit BTRFS hatte ich in den wenigen Wochen Produktivbetrieb seit 13.2 zwar noch keinerlei Probleme, aber ich würde es aus reiner Vorsicht noch nicht für wirklich wichtige Daten verwenden - also beispielsweise nicht für die home-Partition.

ad 1. Das mit Luks guck ich mir an. Das hoert sich sehr interessangt an.
zu 2. Das kann man einschalten bei dem Durchlauf der Installation - ist glaube ich eine Option dann zum Thema Festplattenkonfiguration.

By the way: wuerdest du mir (nicht) empfehlen mit gparted einfach mal grundsätzlich die FP vorab einzurichten - siehe auch unten.

zu 3. hab gehoert dass man für BTRFS einen guten Overhead braucht. Mehr Space..!?

und 4. Also jedenfalls das home-verzeichnis in ext4 anlegen. Das werd ich auf jeden Fall so machen. Das ist ein guter tipp


zur Einteilung noch; würdest du eine schlichte Dreiteilung machen.
root / swap / home

für das notebook mit insges. 320 GB dann eben eine entsprechnde dreiteilung ?
 

gehrke

Administrator
Teammitglied
lin schrieb:
ad 1. Das mit Luks guck ich mir an. Das hoert sich sehr interessangt an.
zu 2. Das kann man einschalten bei dem Durchlauf der Installation - ist glaube ich eine Option dann zum Thema Festplattenkonfiguration.
Du kannst beide Punkte direkt bei der Installation bestimmen. Bei beidem handelst Du Dir natürlich mit einem zusätzlichen Layer auch ein gewisses Maß an höherer Komplexität ein. In meinen Augen ist das aber durch das jeweilige Feature (Sicherheit, Dynamik) gerechtfertigt.
lin schrieb:
By the way: wuerdest du mir (nicht) empfehlen mit gparted einfach mal grundsätzlich die FP vorab einzurichten - siehe auch unten.
Das kannst Du wahrscheinlich besser dem Installationsprogramm überlassen.
lin schrieb:
zu 3. hab gehoert dass man für BTRFS einen guten Overhead braucht. Mehr Space..!?
Ja genau. Ich habe Speicherbereich für die root-Partition mangels Erfahrung einfach mal auf Verdacht verdoppelt.
lin schrieb:
und 4. Also jedenfalls das home-verzeichnis in ext4 anlegen.
Vorgabe ist mittlerweile 'xfs'. Auf einem Notebook mit redundanter Stromversorgung kann man das wohl auch wählen.
lin schrieb:
zur Einteilung noch; würdest du eine schlichte Dreiteilung machen.
root / swap / home
Nein, eine Vierteilung oder Fünfteilung:
Code:
~> lsblk
NAME                                        MAJ:MIN RM   SIZE RO TYPE  MOUNTPOINT
sda                                           8:0    0 465,8G  0 disk  
├─sda1                                        8:1    0   156M  0 part  /boot/efi
├─sda2                                        8:2    0   400M  0 part  /boot
└─sda3                                        8:3    0 465,2G  0 part  
  └─cr_ata-ST500LT012-xxx_xxx-part3 254:0    0 465,2G  0 crypt 
    ├─system-swap                           254:1    0     2G  0 lvm   [SWAP]
    ├─system-root                           254:2    0    40G  0 lvm   /
    └─system-home                           254:3    0 423,2G  0 lvm   /home
Das /boot kann prinzipbedingt nicht verschlüsselt werden.
/boot/efi wird nur benötigt, wenn das Board UEFI verwendet.
 

muck19

Hacker
lin schrieb:
Was ich herstellen will ist eine ganz frische Installation
Ist ja wohl kein Problem -

Denke mal, dass ich also so anfange:
mit Gparted alle derzeit bestehendenn Partitionen (siehe unten) loeschen u. frische anlegen.
Unnötig.
Das kannst du während der Installation machen.

- Welches File-System soll ich verwenden?
ext4

um den Tbird u. Enigma etwa auf besondere Art und Weise zu sichern
Einfach die versteckten Ordner davon wegsichern. Nach dem Zurückspielen hast du alles wie es war -
Einfach vorweg das gesamte /home sichern .... und dann nach der Installation wieder zurückspielen was gebraucht wird.

bzgl der grundsätzlichen Fragen zur Parttionslogik
Bei der Installation "eigenen Partitionsaufbau" wählen und dort dann "ganze Festplatte verwenden" nehmen. Dann werden eh alle Part. gelöscht und 20GB für / und der Rest für /home angelegt.

Gruss
Michael
 
Hallo lin,

lin schrieb:
- Welches File-System soll ich verwenden?
- soll ich auf native linux-file-sytem setzen wie etwa ext 4
- oder sollte ich auf das neue default BTRFS file system setzten?!?
Ich empfehle btrfs für /root und ext4 für /home!
Nur wenn Du btrfs (wie voreingestellt) für die /root Partition verwendest kommst Du in den Genuss von Snapper!
openSUSE ist die erste Linux-Distribution die System-Snapshots per default anbietet (mir ist zumindest keine andere bekannt).. eine Neuerung die m.E. schon etliche Jahre überfällig ist und daher von der Community durch Verwendung und Feedback genutzt werden sollte um diese lobenswerte SUSE-Innovation auch zu würdigen!

lin schrieb:
hab gehoert dass man für BTRFS einen guten Overhead braucht. Mehr Space..!?

Siehe dazu
Michael Kofler schrieb:
Das SLE-Handbuch empfiehlt, die root-Partition doppelt so groß wie bisher einzurichten, um den zusätzlichen Speicheraufwand von Snapper (+ btrfs) zu kompensieren!
(Zitat aus: https://kofler.info/opensuse-13-2-ausprobiert/)

Letzter Link ist übrigens sehr lesenswert, da man hier die Eindrücke von Linux Guru Michael Kofler über Btrfs und Snapper lesen kann!
 
OP
L

lin

Hacker
hallo gehrke, linux-freund und muck19,

vielen Dank für die vielen guten Hinweise:

Die Hinweise bzgl. filesystem werd ich berücksichtigen. Den Overhead bzgl. btrfs werd ich dann auch einkalkulieren.
Die Ideen, partitionen doch beim Installieren mit dem Installationsmedium - im Expertenmodus ist das dann bei dem entsprechenden Schritt wenn ich das richtig erinnere. Da verlass ich dann die Vorschläge die das System macht u mache dann eigene.

Nun mal abgesehen von LUKS - die untenstehende, von dir gehrke, vorgeschlagene Partitionstabelle ist gemeint für für alle (!!!) Falle:

Also auch dafür dass ich LUKS nicht mache und normal aufsetze:
sda1 und sda2 sind boot - patitionen

sda 3 ist dann eine weitere partition: ... die
swap
root und
home-partitionen beinhalten...

~> lsblk
NAME MAJ:MIN RM SIZE RO TYPE MOUNTPOINT
sda 8:0 0 465,8G 0 disk
├─sda1 8:1 0 156M 0 part /boot/efi
├─sda2 8:2 0 400M 0 part /boot
└─sda3 8:3 0 465,2G 0 part
└─cr_ata-ST500LT012-xxx_xxx-part3 254:0 0 465,2G 0 crypt
├─system-swap 254:1 0 2G 0 lvm [SWAP]
├─system-root 254:2 0 40G 0 lvm /
└─system-home 254:3 0 423,2G 0 lvm /home


das werd ich also so anlegen also auch ohne LUKS.


Vielen Dank nochmals für die Hinweise. Auch für die Links in die Koflerlektüre.

Vg Lin ;)
 

gehrke

Administrator
Teammitglied
Ja, Du kannst LVM auch unabhängig von LUKS benutzen. Und das wird vom Installationsprogramn auch so unterstützt. AFAIR liegen die beiden UI-Elemente für LUKS und LVM unmittelbar beieinander.

Das ist Deine Entscheidung...
 

manzek

Hacker
Ich persönlich sehe ja nicht unbedingt einen Benefit, wenn man eine eigene /home-Partition einrichtet.
Früher habe ich das ja auch so gehandhabt, für den Fall, dass man das System neu aufsetzt. Aber wozu?
Die wichtigen Daten, wie Dokumente, Bilder und natürlich der (versteckte) Profil-Ordner von Thunderbird, werden sowieso regelmäßig auf andere Platten gesichert.
Mir ist es auch schon mal passiert, dass die ganzen Config-Files in /home bei einer Neuinstallation mehr durcheinander gebracht haben, als dass es einen Nutzen gab!
Eine eigene Partition /home ist auch ein Stück weit Platzverschwendung, indem man für / ein gewisses Platzangebot vorhalten muss, das im besten Fall so reichlich bemessen ist, dass man niemals Platzprobleme bekommen wird. Aber genau dieser zusätzliche Platz fehlt später vielleicht in /home, das ja entsprechend kleiner ist.
 

gehrke

Administrator
Teammitglied
manzek schrieb:
Ich persönlich sehe ja nicht unbedingt einen Benefit, wenn man eine eigene /home-Partition einrichtet.
Dieser Thread hat schon einen Grund beispielhaft aufgezeigt. Mit BTRFS zieht gerade ein Dateisystem ein, welches man für ein root-Dateisystem sehr gut einsetzen kann, auch wenn es noch nicht ganz so abgehangen ist. Dort machen die Features dieses FS besonders viel Sinn, aber man will bestimmt kein Risiko bei den eigenen Daten eingehen.

Ein weiterer Grund ist, dass man mit einem separaten Bereich sehr flexibel ist. So kann man vom OS vergleichsweise leicht ein vollständiges Image ziehen, welches dann klein ist und sich nur auf das jeweilige System beschränkt (/boot + /).

Oder dass man für Release-Wechsel eine zweite Partition/LV bereithält, um für einen Übergangszeitraum beide Systeme zu unterstützen.

Oder gleich mehrere Distributionen mit geteiltem /boot, /swap und /home.

Da finden sich in der Praxis durchaus gute Gründe für...
 
OP
L

lin

Hacker
hallo und guten Abend


vielen Dank für die tollen Tipps und Hinweise. Die sind alle sehr sehr wertvoll:
Eine abschliessende Frage: gewissermaßen zum Verständnis der Partitionslogik:


die oben geannte Frage zur Einteilung war; würdest du eine schlichte Dreiteilung machen. und deine Antwort überzeugte mich schon...!!!

root / swap / home
Nein, eine Vierteilung oder Fünfteilung:
Code:
~> lsblk
NAME                                        MAJ:MIN RM   SIZE RO TYPE  MOUNTPOINT
sda                                           8:0    0 465,8G  0 disk  
├─sda1                                        8:1    0   156M  0 part  /boot/efi
├─sda2                                        8:2    0   400M  0 part  /boot
└─sda3                                        8:3    0 465,2G  0 part  
  └─cr_ata-ST500LT012-xxx_xxx-part3 254:0    0 465,2G  0 crypt 
    ├─system-swap                           254:1    0     2G  0 lvm   [SWAP]
    ├─system-root                           254:2    0    40G  0 lvm   /
    └─system-home                           254:3    0 423,2G  0 lvm   /home

Das /boot kann prinzipbedingt nicht verschlüsselt werden.
/boot/efi wird nur benötigt, wenn das Board UEFI verwendet.[/quote]



kann ich ja mit dem installatinsmedium oder auch mit gparted machen.

Zum genaueren und besseren Verständnis - zu dem unteren Teil der Tabelle: zu diesem Teil:


Code:
└─cr_ata-ST500LT012-xxx_xxx-part3 254:0 0 465,2G 0 crypt
├─system-swap 254:1 0 2G 0 lvm [SWAP]
├─system-root 254:2 0 40G 0 lvm /
└─system-home 254:3 0 423,2G 0 lvm /home
[/code]

was mich besonders interessiert ist diese hier genannte Zeile:

Code:
└─cr_ata-ST500LT012-xxx_xxx-part3 254:0 0 465,2G 0 crypt
[/code]

die beinhaltet Daten meiner Festplatte, gell.

wie kann ich das machen - zb. gparted: vielen Dank für alle Tipps hierzu nochmals


vielen Dank für Tipps. Vielen Dank für jede Hilfe. ;)
 

gehrke

Administrator
Teammitglied
lin schrieb:
Code:
└─cr_ata-ST500LT012-xxx_xxx-part3 254:0 0 465,2G 0 crypt
die beinhaltet Daten meiner Festplatte, gell.
Das ist der LUKS-Container, welcher alles ausser /boot enthält. Der übernimmt die Verschlüsselung.
lin schrieb:
wie kann ich das machen
Dafür musst Du bei der Installation lediglich ein Häkchen setzen.
 
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