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Ist XEN hiefür geeignet?

haltmann

Newbie
Hallo Leute,

ich habe mal ne Frage. Ich habe im Moment meinen Server im Keller stehen mit Windows XP (Ich weis das ist kein Server :shock:), aber er fungiert im Moment als Druck-, File-, Streaming und TV-Server. Ich setze mich schon seit Jahren mit Linux auseinander und habe auch immer eines Parallel installiert, nur habe ich den Zug mit XEN dann doch verpasst :oops: will jetzt aber wieder aufspringen. Also jetzt mal die Voraussetzungen:
1. Druckserver (kein XEN nötig, geht direkt mit Linux)
2. Fileserver für Windows und Linux-Clients (dito)
3. Streamingserver für Musik und Video (dito)
4. Software-RAID 5 mit 6 Platten (dito)
jetzt wirds kritisch
5. TV-Server (auch mit Linux möglich, nur leider nicht so einfach mit meiner TV-USB-Box (Pinnacle PCTV452e), die will einfach nicht laufen, im Moment läuft im Windows der DVB-Server der zu dem Programm DVBViewer dazugehört. Damit hab ich die Möglichkeit über WLan mit meinem Windows-Notebook fernzusehen). Aber zurück zum Thema, wenn ich den Server unter Linux aufsetze habe ich das Problem, dass diese Karte nicht mehr läuft und wenn ja, dann mehr schlecht als recht. Also habe ich mir überlegt ein Linux aufzusetzen in dem ich das XP als virtuelle Maschine laufen lasse. Ich habe gedacht das XEN dafür am besten ist, da sehr schnell (fast nativ) und die Hardware durchgeschleift wird. Ausserdem möchte ich mit Testsystemen dann vielleicht die Karte direkt unter Linux zum laufen bringen und kann das ganze ja dann in Ruhe unter einer Virtuellen-Maschine testen)

Die Hardware Voraussetzung ist erfüllt, da der Prozessor ein Athlon64 X2 ist, der unterstützt das virtualisieren.

So nun zu meinen Fragen:
1. Ist XEN überhaupt die richtige Lösung für mich, oder gibt es eine bessere (Opensource)?
2. Wenn XEN wo finde ich Infos zum durchschleifen der Hardware (Hilfen zur Installtion hab ich schon)?
3. Kann ich nativ (d.h. schnell) auf das Raid 5 zugreifen von den virtuellen Maschinen (auch Windows) aus?

Bis dann,
Herbert
 

pft

Advanced Hacker
Im Prinzip ja, aber optimal scheint mir das nicht.

Warum? Weil Du mit Windows als client die Hauptvorteile von xen verlierst. Normalerweise stellt Xen einen Hypervisor zur Verfügung der HW Ressourcen an die clients verteilt. Das ist ein Grund für seine Geschwindigkeit.
Dazu brauchst Du aber kooperative Betriebssysteme. Dieses Wort im Zusammenhang mit gewissen Betriebssystemen führt zu Brechreiz :-(
Spaß beiseite, praktisch heißt das ein angepasstes Betriebssystem. Diese Anpassung liefert MS derzeit nicht.

Natürlich kann man (mit der richtigen HW) Windows unter XEN laufen lassen. Dabei bedient man sich aber Teilen von Qemu um wieder einen echten PC zu emulieren.
Daran hängen dann auch die resultierende Geschwindigkeit und die Durchreichefähigkeiten der HW.

Zu deinen konkreten Fragen:
So nun zu meinen Fragen:
1. Ist XEN überhaupt die richtige Lösung für mich, oder gibt es eine bessere (Opensource)?
2 mal "Ja". Siehe oben. Einfacher ist aber vermutlich wg. der speziellen HW Windows als Host zu verwenden und eine fast schon beliebige andere Lösung für Linux als client.
2. Wenn XEN wo finde ich Infos zum durchschleifen der Hardware (Hilfen zur Installtion hab ich schon)?
Findet sich in der "normalen" XEN doku.
http.//wiki.xensource.com
z.B.: http://wiki.xensource.com/xenwiki/VTdHowTo
3. Kann ich nativ (d.h. schnell) auf das Raid 5 zugreifen von den virtuellen Maschinen (auch Windows) aus?
Im Prinzip ja, aber mit Windows wg. der oben geschilderten Problematik theoretisch nicht, d.h. nicht nativ. Praktisch (Geschwindigkeit) weiß ich es nicht. :-(

Noch ein Tipp am Rande: Denk an die Auswirkungen von Virtualkisierung auf einem Server auf Deine Stromrechnung: die allermeisten Stromsparfunktionen funktionieren bei den meisten Virtualisierern nicht. Definitiv nicht bei XEN.
 
OP
H

haltmann

Newbie
Hallo,

erstmal Danke für deine klare Antwort.

pft schrieb:
Natürlich kann man (mit der richtigen HW) Windows unter XEN laufen lassen. Dabei bedient man sich aber Teilen von Qemu um wieder einen echten PC zu emulieren.
Daran hängen dann auch die resultierende Geschwindigkeit und die Durchreichefähigkeiten der HW.

Bedeutet nichts anderes, als das meine ganzen Planungen nichts bringen, da sowieso wieder nur eine Hardwareemulation läuft und das ganze höchstwahrscheinlich völlig träge ist.

pft schrieb:
Einfacher ist aber vermutlich wg. der speziellen HW Windows als Host zu verwenden und eine fast schon beliebige andere Lösung für Linux als client.
2. Wenn XEN wo finde ich Infos zum durchschleifen der Hardware (Hilfen zur Installtion hab ich schon)?

Kommt für mich nicht mehr in Frage, dat Dingen soll ein schöner Server werden und kein Pfusch wie jetzt.

pft schrieb:
Noch ein Tipp am Rande: Denk an die Auswirkungen von Virtualkisierung auf einem Server auf Deine Stromrechnung: die allermeisten Stromsparfunktionen funktionieren bei den meisten Virtualisierern nicht. Definitiv nicht bei XEN.

Ach her je, na dann kann ich mich ja gleich erschiessen :shock:.

Aber, was mache ich jetzt, okay ein Linux-System aufsetzen, das ist klar, aber welche Möglichkeiten habe ich meine TV-Karte zu testen, wenn ich keine Virtualisierung verwende. Der Server muss immer laufen, da meine Frau und meine Kinder dort regelmäßig drauf zugreifen und ich keine Lust habe das ganze mitten in der Nacht zu erledigen. :roll:
 

stefan.becker

Advanced Hacker
Stell die Kiste mit Windows in den Keller. Ist doch für zu Hause, warum willst du da mit Kanonen auf Spatzen schiessen?

Welchen Sinn machen hier überhaupt verschiedene Server? Das kann doch alles eine Maschine.
 

pft

Advanced Hacker
Kommt für mich nicht mehr in Frage, dat Dingen soll ein schöner Server werden und kein Pfusch wie jetzt.
Kann ich verstehen :)

Aus meiner Sicht belibt Dir als Lösung nur eine der Optionen
1. alte TV-Karte geht mit ein paar tricks unter Linux
2. neue TV-Karte besorgen - so teuer sind die Dinger ja auch nicht mehr
3. Statt der TV-Karte eine brauchbare Settop-box einsetzen. Am besten ohne lokale Platte und dafür eine Freigabe vom Server nutzen.

Und zum Ausprobieren kannst Du nur die Familie in die Sommerfrische schicken (passt doch gerade) oder ein paar Nachtschichten einlegen - tagsüber ist's am Rechner derzeit eh kaum auszuhalten. Erfahrungen zur HW-Kompatibilität von einem virtuellen System auf ein reales zu übertragen halte ich für ziemlich daneben.

Mag ja sein, dass, wenn es virtuell geht, auch real funktioniert aber umgekehrt gilt das keinesfalls. Nur weil es virtuell nicht geht kann es real prima funktionieren. Und der ganze Megastress ist umsonst.
 
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