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home bei laufendem System vergrößern: Womit und wie riskant?

Hallo,

meine home-Partition ist fast voll; "df -h" gibt folgendes aus:

Code:
Dateisystem          Größe Benut  Verf Ben% Eingehängt auf
/dev/sda6              15G  9,6G  4,0G  72% /
udev                  506M   92K  506M   1% /dev
/dev/sda7              21G   19G  991M  96% /home
/dev/sda1              55G   34G   22G  62% /windows/C

Nach dem Grundsatz "never change a running system" (bei mir läuft SuSE 10.2) würde ich gerne home auf Kosten der Windows-Partition vergrößern; eventuell auch root, da es dort auch knapp wird. Ich habe einige Fragen:

- Wie riskant ist so ein Unterfangen mit Linux? Ich habe es früher einmal mit Windows gemacht (Partition Magic), das klappte einwandfrei. Aber bei einem dual boot system mit Linux weiß ich es nicht...

- Welches Tool empfiehlt sich dafür?

- Wenn bevor ich die Partitionen verschiebe, sollte ich sicher unter Windows defragmentieren. Wie kann man das unter Linux machen (sofern es Sinn macht)?

Gruß
JRRT0lkien
 
Hm, die /-Partition sieht ja noch okay aus - solange 10% einer Partition frei bleiben, brauch man sich da keinen Kopf machen, und so schnell wird / ja nicht voll (es sei denn, irgendwelche Proggies leiten größere Daten in /tmp um, was man jedoch auf verschiedene Weise umleiten kann. Schau mal, ob /tmp beim booten gelöscht wird, per default tut SuSE das nicht).

Ansonsten: »GParted«, kann mit allen möglichen Filesystemen umgehen und ist meiner Erfahrung nach sehr zuverlässig und nicht allzu komplex in der Handhabung. Am besten als live-CD ziehen und *unbedingt* vorher die betreffenden Partitionen sichern.

Ob Du vorher defragmentieren muss, weiß ich allerdings nicht.
 
OP
K

keenPenguin

Member
Hey danke,

wie könnte man Partitionen sichern? Gibt es die Möglichkeit, alle Partitionen zu sichern und dann wieder draufzuspielen? Kann ich die Partitionen auf einer externen Festplatte abspeichern? Auch hier wieder: Welche Tools?

Gruß
kP
 
keenPenguin schrieb:
Gibt es die Möglichkeit, alle Partitionen zu sichern und dann wieder draufzuspielen? Kann ich die Partitionen auf einer externen Festplatte abspeichern? Auch hier wieder: Welche Tools?

Du kannst den Inhalt einer Partition mit cp (Option "-a") auf eine andere Festplatte kopieren und genau so wieder zurückspielen. Dateimanager wie Konqueror eignen sich nicht so gut, weil sie (afaik) die Eigentumsrechte usw. nicht unverändert lassen.

Du könntest auch rsync verwenden. Das ist zwar komplizierter zu bedienen, bietet aber die Möglichkeit, die einmal erstellte Sicherungskopie später zeitsparend zu aktualisieren.

Zahlreiche weitere Möglichkeiten stehen hier:

http://wiki.linux-club.de/opensuse/Backup
 
Du kannst ganze Partitionen mit z.B. dem Tool ''Partimage'' sichern. Dies auf Rohlingen da man beim sichern gleich die Dateigroesse angeben kann oer auf einer anderen Partition, Festplatte USB, Netzwerk etc. Das Prob. bei Partimage ist jedoch das die Partition beim zurueckspielen genau die gleiche Groesse haben muss oder groesser, da es sonst nicht passt.

Fuer das aendern einer Partitionsgroesse kannst du auch Yast nahemen wenn du ja schon bereits SuSE im Einsatz hast. Hier auch die aktuelle 10.3 LiveCD Version aus. Habe erst selbst vor einer Woche 2x Partitionen kleiner und wieder groesser gemacht weil mir kurzzeitig der Platz ausgegangen ist. Alles funktioniert seither einwandfrei und hatte bis jetzt auch noch keine Probleme oder Datenverlusst. Ein Backup ist aber immer sehr zu empfehlen bevor man sich an den Partitionen zu schaffen macht.

Das man zuvor bei Windows defragmentieren soll ist mir nicht bekannt. Habe gerade mit Yast unter SuSE vor langer Zeit schon einmal Windows Partitionen kleiner und groesser gemacht um Win/Linux entsprechend mehr/weniger Platz zu geben, ohne das ich defragmentiert habe ist alles weiterhin ohne Probs. gelaufen.

Im Wiki sind diverse Backupprogramme gelistet mit kleinen Beispiel etc., hier einfach mal reinschauen.
 
OP
K

keenPenguin

Member
Danke für die Antworten,

das sind aber ziemlich viele Möglichkeiten (auch in der Liste)! Was würdet ihr denn als einsteigerfreundlich empfehlen; in welches Programm muss man sich nicht soo lange einabreiten?

Gruß
kP
 
Hi,
mal noch ein anderer Ansatz:
Warum um jeden Preis das /home vergrössern? Das umziehen mit kompletten Partitionen
birgt auch so ein paar fiese kleine risiken (wie z.B. Zugriffsrechte ) in sich.

Wenn sich schon auf Deinem /home so viele Daten angesammelt haben, wäre es auch
denkbar, eine weitere Partition zu erstellen (das /home bleibt dabei unverändert!) die z.B.
nur Deine Musiksammlung beinhaltet. Das ganze noch z.B. als /music gemountet und
über einen Link mit dem /home verbunden. Vorteil: die Zugriffsrechte auf Konfigurations-
oder sonstige Persönliche Daten im /home bleiben erhalten. Und das ganze lässt sich bei
einer Neuinstallation mit einbinden, genauso wie jede x-beliebige (oder *nix-beliebige)
andere Partition.
Falls Du es gerne auf die harte Tour möchtest:
gib mal auf der Konsole

Code:
man rsync

an oder versuche mehrere Partitionen mittels LVM zusammenzuführen.

War nur so eine Idee,
viel Erfolg, gruss tobi.
 
OP
K

keenPenguin

Member
Danke Moor,

könnte ich auf dieser angelegten Partition auch Programme installieren? Ich habe glaube ich keine Daten, die sich ohne Weiteres "wegschieben" lassen können, weil die Hauptdatenmenge wohl einfach nur installierte Software ist (Mathematica, Matlab, ...). Ich habe jede Menge Pakete zum Ausprobieren installiert, so dass sich viel angesammelt hat.

Das würde mich echt mal brennend interessieren, ob ich Programme unter der neu angelegten und mit /home verbundenen Partition installieren könnte...

Gruß
kP
 
moin moin,
gut, hier wird es dann auch schon etwas komplizierter.
Wenn es sich nur um reine Datensammlungen handelt, ist das Anlegen von weiteren
(und auch entsprechend gekennzeichneten Partitionen) eine gute Sache um irgendwie Ordnung zu schaffen.
Wenn es sich um Installationsdaten handelt, ist es natürlich von der jeweiligen Anwendung
abhängig, wo die Daten abgelegt werden sollen (z.B. ausführbare Dateien in /usr/bin oder /home/bin werden
natürlich bei der Ausführung aufgrund der Rechtevergabe anders
gehandhabt). Von der Sache her, dürfte es für die Anwendung allerdings eigentlich
egal sein, ob das Installationsverzeichnis nun physisch in einer besimmten Partition liegt,
oder nur über einen z.B. dynamischen Link existiert. Zumindest bis zur Nächsten
Neuinstallation/Aktualisierung.
Angenommen Du hast eine ausreichend grosse Partition "Matlab " auf "/" eingehängt und bist auch besitzer mit
schreibrechten und hast die anwendung dort installiert , würde ich mal davon ausgehen, dass im falle einer Neuinstallation
(die Partitionen /home und /Matlab bleiben physisch erhalten ) evtl. nur der
dynamische link von /home auf das Verzeichnis "Matlab" erneuert werden muss.
soweit erstmal, gruss tobi.
P.S. sollte mir hier ein gedanklicher Fehler unterlaufen sein, lasse ich mich gerne von der
allgemeinheit korrigieren(war schon spät).
 

pft

Advanced Hacker
Hi,

auch wenn es sich langsam wiederholt hier nochmal etwas grundsätzliches.
Erst mal eine Banalität: In Linux gibt es genau einen Dateibaum. Wichtig sind hier 2 Dinge: 1) "genau einen" 2) das Wort Baum

In Linux kannst Du nämlich jederzeit, jeden Teilbaum durch eine Partition ersetzen, indem du:
1) eine neue Partition einrichtest
2) die alten Daten dorthin kopierst
3) die alten Daten löscht
4) die neue Partition an der alten Stelle mountest

Auf welcher Platte die einzelnen Partitionen liegen ist bei Linux völlig schnurz.

Das ganze ist für deine System völlig transparent - na, ja fast: es gibt ein paar Programme die vor Dateisystemgrenzen halt machen können, wenn man es ihnen sagt (z.B. find)

Du musst also nicht unbedingt /home komplett neu erstellen bzw. vergrössern, sondern kannst einfach einzelne user "auslagern" oder andere große Teilbäume deines Systems.

Damit kommst Du in jedem Fall über deine Probleme hinweg.
Allerdings wird das System nicht unbedingt übersichtlicher. Für die Zukunft empfehle ich Dir sich mal LVM ausführlicher anzusehen.

Das Problem von irgendwelchem Partitionsgefummel ist, dass Du unter Umständen erst andere Partitionen verschieben musst um direkt angrenzend an die zu vergrößerende Partition Platz zu schaffen. All das vergrößert das Risiko und den Aufwand. Sichern solltest Du in jedem Fall. Wenn Du den Platz hast, kannst Du aber auch gleich eine nuee größere Partition anlegen und die alte entsorgen.
Bzgl. "laufender Betrieb": Booten must Du ein System für eine solche Aktion in keinem Fall. Aber Zugriffe auf die Partition solltest Du schon unterbinden bzw. ausschliessen. Das geht z.B. durch umount und neu mounten an einem anderen PLatz (z.B. /mnt/altes_home). Dann kann es dann höchtens passieren das schreib- / lesezugriffe auf /home inerhlb der root-Partition zugreifen! Ein paar Gedanken dazu sind also notwendig. Man kann z.B. auf in runlevel 1 gehen.
Datenbanksysteme sind auch noch ein speziell zu betrachtender Fall, falls betroffen.
 
OP
K

keenPenguin

Member
Hi,

danke Euch für die Antworten, ich hatte schon fast vermutet, dass ich also ums Partition schieben (und vorher backupen) kaum herumkommen würde. So wie ich es sehe, steht mir folgendes bevor:

- möglichst einfaches Backupprogramm finden
- Backup auf externe Festplatte schreiben
- Unter Windows unnötige Programme deinstallieren
- Partitionen schieben, z.B. mit SuSE 10.3 Live CD oder Gparted

Von der großen Liste, könnt ihr mir ein einfaches Backupprogramm empfehlen?
Wenn ich alle Partitionen backupe, kann ich alle dann wieder aufspielen, selbst wenn die aktuellen Partitionsgrenzen verschoben sind?

Achja, das wäre noch wichtig: Gibt es eigentlich ein Tool, das anzeigt, welche Ordner oder Programme wie viel Speicher belegen, so dass ich jetzt ein Paar große, unbenutzte tools deinstallieren könnte?

Gruß
kP
 
A

Anonymous

Gast
keenPenguin schrieb:
Achja, das wäre noch wichtig: Gibt es eigentlich ein Tool, das anzeigt, welche Ordner oder Programme wie viel Speicher belegen, so dass ich jetzt ein Paar große, unbenutzte tools deinstallieren könnte

unter der Konsole könntest du mit dem Befehl "du -sk *" dir anzeigen lassen was jeweils in den Unterverzeichnissen insgesammt für Datenmengen abgelegt sind. Man müsste sich von / aus durchhangeln bis man die datenfessenden Verzeichnisse gefunden hat. Ist ein bisschen Fleißarbeit, hilft aber sein Dateisystem zu verstehen :wink:

Um sich einen Überblick zu verschaffen, gibt es auch ein grafisches Tool
gehe einfach auf der Konsole ins Rootverzeichniss und gebe den Befehl fsview ein:
Code:
cd /
fsview
es erscheint ein Fenster und darin wird sich einige Minuten lang ständig etwas tun, während fsview die Plattenbelegung ausließt. Damit kannst du dir ersteinmal einen grafischen Überblick über die Datenbelegung jedes Verzeichnisses als Größenvergleich verschaffen. Mit der Maus kannst du dann durch die einzelnen Verzeichnisse navigieren, Das ganze ist zwar recht nett, aber es dauert immer eine ganze Zeit bis das Bild komplett aufgebaut ist, da das System ab dem Punkt an dem du dich gerade befindest immer neu gescant wird. Aber als Hilfe ist es durchaus sehr hilfreich, siehe auch http://www.linux-club.de/viewtopic.php?t=20506

robi
 
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