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[info] eDonkey und Overnet werden eingestellt

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eDonkey und Overnet werden eingestellt
MetaMachine gibt auf
eDonkey und Overnet werden eingestellt
Aus der Rubrik: Filesharing
Donnerstag, 29. September 2005
von Sascha Hottes


Vor einigen Tagen hieß es von eDonkey "Wir leben noch!". Reuters berichtete zuvor, dass das New Yorker Büro des Filesharing-Netzbetreibers nicht mehr besetzt sei. Nun scheinen sich die ersten Befürchtungen zu bewahrheiten. Auf Druck der RIAA wird der eDonkey-Betreiber MetaMachine die beliebte P2P-Software nicht mehr weiterentwickeln. Betroffen davon ist auch Overnet, das ebenfalls von MetaMachine stammt.

Die juristischen Drohungen des amerikanischen Branchenverbands RIAA hätten ihn zur Aufgabe bewogen, sagte MetaMachine-Chef Sam Yagan. Vor einigen Tagen hatte die RIAA verschiedene Filesharing-Dienste abgemahnt und die Aufgabe der Tätigkeit gefordert. WinMX, eines der ältesten Filesharing-Programme, hatte daraufhin das Ende verkündet und kann nur durch einen Patch von WinMX-Fans wiederbelebt werden.

In einer Stellungnahme äußerte sich Yagan zur Aufgabe. Demnach sei der Schritt zwar rechtlich und aus Prinzip für falsch, ein Streit mit der Musikindustrie würde allerdings das wirtschaftliche Ende bedeuten. Er habe deshalb RIAA-Chef Cary Sherman persönlich versichert, dass man auf die Forderungen der RIAA eingehen werde. Nun arbeiten beide Parteien an einem außergerichtlichen Vergleich.

eMule kann man nicht verklagen

Yagan betont, dass der Grund für die Aufgabe einzig und allein die finanziellen Mittel seien. Vor Gericht müsste MetaMachine beweisen, dass die Firma seine Nutzer nicht zur Urheberrechtsverletzung anstiftet. Das war die Kernaussage aus dem Grokster-Verfahren, das die Musikindustrie als Rechtfertigung für die Abmahnung sieht. Yagan ist überzeugt, dass er das zwar vor Gericht beweisen kann, allerdings fehlen ihm dafür die finanziellen Möglichkeiten. Deshalb haben seiner Meinung nach auch nicht die Rechteinhaber gewonnen, sondern all jene Filesharing-Firmen, die außerhalb der amerikanischen Gerichtsbarkeit arbeiten. Tatsächlich sitzen sieben der zehn größten Filesharing-Programme nicht in den USA, weil sie rechtliche Probleme fürchten.

Eine weitere Möglichkeit des Schutzes vor Klagen sind Open-Source-Lösungen. Diese gibt es auch bereits für eDonkey. eMule heißt die Open-Source-Alternative, die viel zur Popularität der größten Tauschbörse der Welt beigetragen hat. Zurecht regt sich Yagan darüber auf, dass das Maultier die Technologie von MetaMachine nutzt - ohne Lizenzen zu zahlen. Eine Klage gegen Betreiber ist nicht möglich, es gibt keine offiziellen Vertreter. Die gleichen Probleme sieht Yagan auch auf die RIAA zukommen. Wenn er als Markeninhaber und Netzbetreiber nicht gegen eMule vorgehen kann, dann kann die Musikindustrie das auch nicht, so Yagan.

Open-Source-Clients lösen Kazaa, eDonkey und Co. ab

Kein Wunder also, dass Open Source-Anwendungen zu den populärsten Tauschbörsen-Programmen gehören. So verzeichnet Kazaas Fasttrack-Netzwerk nur noch rund 2,2 Millionen simultane Nutzer – weniger als halb so viel wie zu seinen besten Zeiten. Das eMule-dominierte eDonkey-Netz erreichte dagegen im Juli erstmals fünf Millionen simultane Nutzer. Kazaa & Co. könnten sich mit neuen Protokollen und Features wehren – wenn sie nicht bis zum Hals im juristischen Schlamassel stecken würden. So steuern sie langsam aber sicher ihrem Untergang entgegen.

Ob eDonkey als kostenpflichtige Tauschbörse weiterleben wird, ist derzeit noch unklar. Viel Hoffnung auf ein legalisiertes eDonkey macht Yagan seinen Nutzern aber nicht.
quelle:
http://www.netzwelt.de/news/72588-edonkey-und-overnet-werden-eingestellt.htm


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zur gleichen thematik bei heise:
Entwickler von eDonkey und Overnet wirft das Handtuch

In einer Anhörung vor einem Ausschuss des US-Senats hat Sam Yagan, Präsident von MetaMachine Inc. und Entwickler der P2P-Software eDonkey/Overnet[1], angekündigt[2], den Mitte September von dem Verband der Musikindustrie RIAA verschickten Unterlassungsaufforderungen[3] nachzukommen. Sobald eine Einigung mit der RIAA erzielt sei, wolle MetaMachine weiter daran arbeiten, eDonkey in ein legales, kommerzielles P2P-System umzubauen. Yagan betonte in seiner Aussage mehrmals, dass MetaMachine schon längere Zeit daran arbeite und beispielsweise im Rahmen des P2P Revenue Engine Project (P2PRE) bereits konstruktive Gespräche mit Film- und Musikstudios geführt habe. Doch hätten diese sich wieder zurückgezogen, weil sie den Ausgang[4] des Grokster-Prozesses hätten abwarten wollen.

Yagan warnte den Ausschuss, dass die derzeitige Vorgehensweise gegen kommerzielle P2P-Anbieter die Innovation hemme und dazu führe, dass über kurz oder lang keinerlei P2P-Entwicklung mehr in den USA stattfinden würde und US-Unternehmen Peer-to-Peer-Produkte teuer im Ausland einkaufen müssten. Als Beispiel nannte er die Übernahme[5] der von Kazaa-Entwicklern gegründeten Voice-over-IP-Firma Skype durch eBay. Außerdem spiele die derzeitige Auslegung des Grokster-Urteils Entwicklern nach Untergrund-Tauschbörsen in die Hände, sodass man sich künftig mit anonymisierenden, verschlüsselten P2P-Tauschbörsen herumschlagen müsse.

Mit dem baldigen Entschwinden von eDonkey darf die Medienindustrie zwar einen weiteren Sieg für sich verbuchen, doch dürfte das für den Tauschalltag kaum Auswirkungen haben. Die meisten Tauschbörsianer setzen seit geraumer Zeit ohnehin statt des mit Werbebannern versehenen Original-Clients oder dessen kommerzieller Pro-Version Open-Source-Alternativen wie MLDonkey oder eMule ein.

Bereits vor einer Woche[6] schloss WinMX die virtuellen Pforten, der P2P-Client lässt sich nur noch durch einen Patch reanimieren. P2P-Betreiber Lime Wire arbeitet an einem Mechanismus[7], der es nur noch gestattet, mit Lizenzen versehene Dateien zu tauschen.
(vza[8]/c't) (vza/c't)

URL dieses Artikels:
http://www.heise.de/newsticker/meldung/64454

Links in diesem Artikel:
[1] http://www.edonkey.com
[2] http://judiciary.senate.gov/testimony.cfm?id=1624&wit_id=4689
[3] http://www.heise.de/newsticker/meldung/63943
[4] http://www.heise.de/newsticker/meldung/61120
[5] http://www.heise.de/newsticker/meldung/63807
[6] http://www.heise.de/newsticker/meldung/64173
[7] http://www.heise.de/newsticker/meldung/64316
[8] mailto:vza@ct.heise.de

quelle:
http://www.heise.de/newsticker/meldung/print/64454


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