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[HOWTO] NTFS unter Fedora

zero0109

Hacker
Welches RPM Paket?
Es ist extrem wichtig die Version des NTFS Kernel Moduls zu installieren, die der des installierten Kernels entspricht. Im Folgenden wird eine simple Methode vorgestellt, die es ermöglicht, die installierte Version zu ermitteln.

Am besten verwendet ihr dazu das whichrpm Script. Ladet die Sache am besten in euer Homeverzeichniss und führt dann folgendes auf der Konsole aus:
Code:
chmod a+x whichrpm
./whichrpm
Nachdem ihr das getan habt, besorgt ihr euch das jeweilige RPM für Fedora Core 3 oder Fedora Core 2 (Ihr findet auf dieser Seite auch RPMS für Fedora Core 1 und die meisten RedHat Produkte)

Die Installation
Um die Installation durchführen zu können müsst ihr zum User root wechseln, indem ihr folgendes auf der Konsole eingebt:
Code:
su
Daraufhin werdet ihr nach dem Passwort gefragt, und landet schließlich wieder auf der Konsole.
Nun wollen wir die Sache installieren (wobei wir einfach einmal davon ausgehen, dass euer RPM "kernel-module-ntfs-2.6.9-1.681_FC3-2.1.20-0.rr.3.3.i686.rpm" heißt;
ihr müsst hierfür natürlich etwas anderes einsetzen)
Gebt also Folgendes auf der Konsole ein:
Code:
rpm -ihv kernel-module-ntfs-2.6.9-1.681_FC3-2.1.20-0.rr.3.3.i686.rpm
Woraufhin der Paketmanager die Installation durchführen sollte.
Jetzt könnt ihr versuchen das neu installierte Modul zu laden:
Code:
/sbin/modprobe ntfs
Nun empfiehlt es sich, kurz zu testen, ob das Modul wirklich geladen wurde:
Code:
dmesg | grep NTFS
Die Ausgabe sollte ungefähr so lauten:
NTFS driver 2.1.20 [Flags: R/O MODULE].
Mit einem
Code:
cat /proc/filesystems | grep ntfs
könnt ihr nun noch auf Nummer sicher gehen, dass euer System tatsächlich NTFS unterstützt (die Ausgabe sollte "ntfs" lauten)

Das Mounten
Falls euch dies noch nicht bekannt ist, müsst ihr nun herrausfinden, auf welcher Partition oder Festplatte sich euer NTFS-Dateisystem befindet, sowie einen Mountpoint dafür anlegen.
Als erstes führt ihr hierfür auf der Konsole aus:
Code:
/sbin/fdisk -l
Was beispielsweiße folgende Ausgabe haben könnte:
Code:
Disk /dev/hde: 160.0 GB, 160041885696 bytes
255 heads, 63 sectors/track, 19457 cylinders
Units = cylinders of 16065 * 512 = 8225280 bytes

   Device Boot      Start         End      Blocks   Id  System
/dev/hde1   *           1        2058    16530853+   7  HPFS/NTFS
/dev/hde2            2059       19457   139757467+   f  W95 Ext'd (LBA)
/dev/hde5            2059       13007    87947811    7  HPFS/NTFS
/dev/hde6           16195       17479    10321731   83  Linux
/dev/hde7           17481       17544      514048+  82  Linux swap
/dev/hde8           17545       19457    15366141    7  HPFS/NTFS
/dev/hde9   *       13008       16194    25599546   83  Linux

Partition table entries are not in disk order
Hierraus erkennen wir, dass zum Beispiel die Partition /dev/hde1 (bei euch wahrscheinlich eher hda1) eine NTFS-Partition ist.
Um diese zu mounten legen wir als erstes einen Mountoint (zb. /mnt/windows) an:
Code:
mkdir /mnt/windows
Nun könnt ihr das Ganze mit
Code:
mount /dev/hde1 /mnt/windows -t ntfs -r -o umask=0222
in unser vorhin angelegtes Verzeichnis einbinden.
Nun könnt ihr euch noch davon überzeugen, dass die Sache auch geklappt hat:
Code:
ls -l /mnt/windows
Die Ausgabe sollte den Inhalt eueres Dateisystems darstellen.

So das wäre es eigentlich gewesen. Es bietet sich höchstens noch an, die Sache mit in die fstab aufzunehmen, sodass auch der normale User die Möglichkeit hat die Partition zu mounten.
Solltet ihr in diesem Tutorial Fehler entdecken (sowohl technische als auch sprachliche) oder Fragen dazu haben, so postet dies einfach in diesen Thread oder schickt mir eine PN.

Bei diesem Tutorial handelt es sich übrigends um eine teilweise Übersetzung/Neuinterpretation des hier zu findenden Tutorials.
 

Greunke

Member
Es wäre vielleicht nicht schlecht zu erwähnen, wie man die NTFS-Partitionen bei jedem Systemstart automatisch einbinden kann.

Ich sag nur /etc/fstab

Code:
/dev/hda1               /windows/C              ntfs    ro,umask=0222   0 0
/dev/hda5               /windows/D              ntfs    ro,umask=0222   0 0
/dev/hda6               /windows/E              ntfs    ro,umask=0222   0 0
/dev/hda7               /windows/F              ntfs    ro,umask=0222   0 0

Die meisten Linux-User wollen sicherlich dauerhauft auf ihre Windows-Partitionen zurückgreifen.
 

andreas034

Newbie
Wow, Super beschrieben, vielen Dank, es hat mir sehr weitergeholfen!

was mich jetzt noch Intressieren würde!
Muß ich diese Prozedur nach jedem Kernelupdate wieder durchführen?
 

Greunke

Member
Ja, wenn du ein Kernel-Update machst, dann musst du die Prozedur mit dem entsprechenden RPM, welches zum Kernel passt, neu durchführen.
 

BindingX

Newbie
Was vielleicht jetzt noch zu erwähnen wäre, das ab XP SP2 der captive Treiber nicht mehr (richtig) funktioniert laut Klaus Knopper!
Er hat auf der diejährigen Cebit dies in seinem Vortrag erwähnt, und das die Entwickler von captive momentan nicht weiterentwickeln. Somit ist einwenig vorsicht angesagt...
 

Dustman

Newbie
Hi, vielen Dank dafür, also die Partition wird angezeigt, unter root klappt auch alles, aber als User hab ich keine Rechte für den zugriff ;(

EDIT: Also nun klappt es mit einem etwas anderen Code, allerdings muss ich immer in den /mnt/sda1 ordner gehen manuell, leider kann ich darauf keine Verlinkung auf dem Desktop machen, hat einer eine Lösung für mich?

MFG Dustman
 

linpet

Newbie
wenn ich die Partition mit
Code:
mount -t ntfs /dev/hda4 /tmp
und ich darauf schreibe, dass sie dann eventuell kaputt gehen könnt?
 
OP
zero0109

zero0109

Hacker
Hast du schon mal versucht darauf zu schreiben? :wink:
Du dürftest damit nicht weit kommen, die Partition ist nämlich readonly gemountet.
 

linpet

Newbie
okay ich habs ausprobiert :)
gibt es ein Tool für das Schreiben auf NTFS Platten, das nicht nur für experimentelle Zwecke geeignet ist?
 
linpet schrieb:
gibt es ein Tool für das Schreiben auf NTFS Platten, das nicht nur für experimentelle Zwecke geeignet ist?
Bei http://www.ntfs-linux.de für 70 EUR. Das Schreiben ist bestimmt um den Faktor 1000 schneller als mit dem captive-Treiber. Jedenfalls hat der mc Megabyte angezeigt, wo vorher Kilobyte pro Minute über das FW-Kabel liefen.
 
Fragen zu der NTFS Thematik: Wie aktuell ist diese Information? Hat hier jemand aktualisierte Details? NTFS entwickelt sich ja auch weiter...

Ich habe etwas von einem kommenden Treiber aus der Mac (?) Entwicklung erfahren... Der scheint noch ein Jahr auf sich warten zu lassen...

Kann mir jemand sagen, wie man mit dem captive Treiber arbeitet? Geht das automatisch mit einem mount... ? Mit welchen Tools / Befehlen kann man Einstellungen daran vornehmen?

Wie riskant sind die diversen Wege denn nun wirklich? Ich kann mir nicht leisten, eine NTFS Partition damit zu schrotten...

Danke und MfG
 
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