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SuSE / Desktop Manager spielen verrückt

Kiwi

Newbie
Hi
Hoffe das ist das richtige Forum.
Ich hab ein ziemlich merkwürdiges Problem auf meinem SuSE 10.2 System. Habe vorgestern durch einen versehentlich falsch eingegebenen Konsolenbefehl einige wichtige Daten (für mich, nicht für das System) gelöscht und wollte sie wiederherstellen. Nach einer Weile googlen hab ich eine Möglichkeit gefunden, und zwar mit dem Befehl:
reiserfsck --rebuild-tree -S -l /<logfilepfad> /dev/hda2
Damit ich den Befehl ausführen konnte hab ich das Rescue System von der SuSE DVD benutzt, weil ich die Partition sonst nicht hätte unmounten können (ist die root Partition). Der Befehl hat scheinbar ganz gut funktioniert, bis auf dass er kein logfile angelegt hat obwohl ich ihm gesagt hab dass er das tun soll. Die wiederhergestellten Daten wurden im Ordner /lost+found abgelegt und ich konnte auch schon ein paar von meinen verlorenen Daten identifizieren.
So weit so gut - nur seitdem ich das gemacht habe funktioniert irgendwie ne Menge nicht mehr richtig... ich liste das mal auf:
1. Wenn das System hochgefahren ist startet der KDM nicht mehr automatisch, ich muss mich als root einloggen und ihn manuell starten
2. Er fährt nicht mehr selber vollständig runter sondern bleibt bei folgender Meldung stecken:
Skipped services in runlevel 6: SuSEfirewall2_setup nfs SuSEfirewall2_setup nfs
INIT: no more processes left in this runlevel
und ich kann danach wieder in runlevel 5 wechseln, auch wenn dann gar nix mehr geht
3. Zunächst konnte ich mich gar nicht mehr in irgendeinen Windowmanager einloggen, beim Versuch landete ich immer wieder beim KDM login Bildschirm. Inzwischen, nachdem ich mit dem Reparaturprogramm auf der DVD meine Pakete gecheckt habe, komm ich wieder rein - allerdings hält er mich (zumindest teilweise) für einen neuen User, das heißt einige meiner vorgenommenen Einstellungen sind zurück auf Standard, Amarok, Kopete und KGPG begrüßen mich als ob ich sie zum ersten Mal gestartet hätte und die Einstellungen sind weg (bei Kopete die Kontaktliste, bei Amarok die Musikdatenbank, bei KGPG die Schlüssel). Außerdem startet Firefox nicht mehr. Komischerweise sind meine selbst eingestellten Huntergrundbilder aber noch da, und KGET erinnert sich daran, was ich runterladen wollte. Außerdem scheint im Amarok Verzeichnis die Datenbank durchaus noch da zu sein, zumindest liegt da eine 36 MB große Datenbankdatei rum und das entspricht ungefähr der Größe, die meine Datenbank vorher hatte.
4. Anfangs war die rpm Datenbank irgendwie fehlerhaft, smart gab mir Fehlermeldungen beim aktualisieren des Caches aus und das Reparaturprogramm der DVD schmierte beim checken der Pakete ab. Das konnte ich (scheinbar) mit einem rpm --rebuilddb beheben.
5. Geht inzwischen auch wieder: ich konnte yast2 im Konsolenmodus nicht starten, er hatte sich beschwert dass Pakete bzw. Dateien fehlen (ich hab das leider nicht mehr so gut in Erinnerung):
libgobj-2.0-* war irgendwas worüber er sich beschwert hat, außerdem meinte er dass yast2-ncurses zwar installiert ist aber nicht funktioniert. Das geht wieder seitdem ich die Pakete hab überprüfen lassen.

Ich weiß inzwischen nicht mehr weiter - wäre nett wenn jemand von Euch mir Hinweise geben könnte, wie ich mein KDE und KDM wieder anständig zum Laufen kriege und auch die runlevel wieder normal funktionieren...
Danke
 

Gimpel

Guru
Bei der Aktion hast du vermutlich mehr alte Daten aus dem FS gegraben, als geplant, und damit Systemdateien und persönliche Einstellungen in $HOME zumindest teilweise mit Müll überschieben.

Für die Zukunft: vorher mit dd ein Abbild der Partition erstellen, und über dieses den --rebuild-tree rollen lassen. Anschliessend mounten, und die benötigten, wiederhergestellten Daten ins reale FS kopieren..

Du kannst also entweder die betroffenen Pakete erneut installieren (rpm -Uvh --force o.ä.), oder, so böse es klingen mag, dein /home auf die Seite schaffen, und neu installieren. Letzteres geht vermutlich schneller.
 
OP
K

Kiwi

Newbie
Danke für die schnelle Antwort. Trotzdem noch ein paar Fragen:
Sollten eigentlich die ausgegrabenen Dateien nicht im lost+found landen, anstatt neue Dateien zu überschreiben?
Was ist dd und wo kriege ich es, für die Zukunft?
Wenn ich die Pakete neu installiere, ist dann alles (weitestgehend) wie vorher oder gibt es trotzdem noch spürbare, irreversible Datenverluste? Speziell, würde einfach ein Update auf 10.3 was helfen? Hab das bisher nicht gemacht weil der lauter nicht ohne weiteres lösbare Paketkonflikte bei der Installation macht.

Da möchte man Daten wiederherstellen und vernichtet damit noch mehr. Irgendwie frustrierend...
 

Gimpel

Guru
Kiwi schrieb:
Danke für die schnelle Antwort. Trotzdem noch ein paar Fragen:
Sollten eigentlich die ausgegrabenen Dateien nicht im lost+found landen, anstatt neue Dateien zu überschreiben?
Nein, nur gefundene Dateien, bei denen keine Zuordung mehr möglich ist, landen im lost+found, vereinfacht gesagt.
Was ist dd und wo kriege ich es, für die Zukunft?
dd == disk dump, und das ist eigentlich auf jedem System drauf.
Wenn ich die Pakete neu installiere, ist dann alles (weitestgehend) wie vorher oder gibt es trotzdem noch spürbare, irreversible Datenverluste? Speziell, würde einfach ein Update auf 10.3 was helfen? Hab das bisher nicht gemacht weil der lauter nicht ohne weiteres lösbare Paketkonflikte bei der Installation macht.

Da möchte man Daten wiederherstellen und vernichtet damit noch mehr. Irgendwie frustrierend...
Ob alle Daten OK sind, merkst du, was die Systemdateien angeht, erst so im laufenden Betrieb. Was deine persönlichen Daten angeht, merkst du es, sobald du eine davon brauchst. Wenn zB in einem AVI mittendrin Musik kommt, die da nicht hingehört, oder ein anderer Film, weißt du was los ist ;)

Das ist einer der Gründe, warum man
- /home auf ne extra Partition legt
- backups ne gute Sache sind
- und man vor nem rebuild ein dd image macht.

Prinzipiell gilt, dass einmal gelöschte Daten numal weg sind. Das mit dem --rebuild-tree -S klappt zwar, aber dennoch ist es eine übelst hack'ische Methode, die man nicht auf eine Partition anwendet, die einem noch lieb ist. In den paar Anleitungen die mir dazu über den Weg kamen, steht auch ausdrücklich drin, dass man ein backup der Partition machen sollte. They mean it.
 
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