• Willkommen im Linux Club - dem deutschsprachigen Supportforum für GNU/Linux. Registriere dich kostenlos, um alle Inhalte zu sehen und Fragen zu stellen.

Stromverbrauch Homeserver

Hallo,

mein Homeserver verbraucht etwa 62W (Compaq d510, P4 2,4 GHz, 2 HDDs, DVB-Karte).

62W * 24 h * 365 Tage = 525,6 KWh (= 93,76€)

Da ich keine Referenzwerte habe und die Suche auch nix ergeben hat, wollte ich mal fragen, wie das bei euch so aussieht. Ist der Verbrauch Ok?

Lohnt die Anschaffung eines neuen Netzteils? Oder sollte mal CPU und Mainboard gegen was aktuelles tauschen? Z.B. die EE Serie von AMD?

Hoffe ihr habt Tips oder ein paar Anregungen!

Gruß schnurzelat
 

nbkr

Guru
Das alles hängt davon ab was Du mit dem Homeserver machst. Ich hab hier einen Lex Light Rechner. Der braucht nur max. 20 Watt - im Normalbetreib wahrscheinlich nur 12 Watt.
 

stka

Guru
Deshalb laufen meine beiden Server hier auch nicht 24 Stunden sondern werden Abends schön runtergefahren. Ich habe das am Ende des Jahres gewaltig an der Stromrechnung gemerkt. Um das ganze in eine wichtige Währung umzurechnen, das sind gut 10 Tauchgänge im Urlaub ;-)
 

nbkr

Guru
Abends runterfahren ist eine gute Idee. Ich lass hier ab 22:00 alle 15 Minuten ein Script auf dem Server laufen. Das durchsucht per Nmap das lokale Netzwerk, wenn es keinen aktiven Rechner mehr findet, fährt der Server auch runter. So muss ich nicht ans runterfahren denken und kann den Server trotzdem unterbrechungsfrei nutzen, wenn es mal wieder später wird.
 

whois

Ultimate Guru
nbkr schrieb:
Ich lass hier ab 22:00 alle 15 Minuten ein Script auf dem Server laufen. Das durchsucht per Nmap das lokale Netzwerk, wenn es keinen aktiven Rechner mehr findet, fährt der Server auch runter. So muss ich nicht ans runterfahren denken und kann den Server trotzdem unterbrechungsfrei nutzen, wenn es mal wieder später wird.
Mensch da hast du eine richtig gute Idee, ich vergesse das immer wieder mal.
 

nbkr

Guru
Hier das script. Einfach irgendwo auf dem Server gespeichert, Netzwerkadressen angepasst und von root per Cron alle X Minuten ausführen lassen. Je nach Anzahl und Größe der Netze sollte man da aber nicht häufiger als alle 5 Minuten laufen lassen. Sonst überholt sich das Script selbst - nmap braucht immer eine ganze Weile bis es fertig ist.

Code:
#! /bin/bash

# If /tmp/donotshutdown is set, do not shutdown!
if [ ! -f /tmp/donotshutdown ]; then

    # /tmp/dontoshutdown not set, so we test if there are any clients active. 
    # If so - don't shutdown. Otherwise - do shutdown.

    # Checking the WLAN Network for activity // 192.168.1.1 and 192.168.1.2 are myself and the accesspoint - we ignore them!
    WLANUP=`nmap -sP 192.168.1.0/24 | grep appears | grep -v '(192.168.1.1)' | grep -v '(192.168.1.2)' | wc -l`

    # Checking the LAN Network for activity // 192.168.2.1 - thats myself
    LANUP=`nmap -sP 192.168.2.0/25 | grep appears | grep -v '(192.168.2.1)' | wc -l`

    # Checking the VPN Network for activity // 192.168.2.129 - again, thats me!
    VPNUP=`nmap -sP 192.168.2.128/25 | grep appears | grep -v '192.168.2.129' | wc -l`

    if [[ $WLANUP > 0 || $LANUP > 0 || $VPNUP > 0 ]]; then
        exit 0
    fi  

    # We get till here, so we can shutdown the PC.
    /sbin/shutdown -h now;
    exit 0
fi
 

pft

Advanced Hacker
ich verwende einen PIII mit 1 GHZ und komme etwa auf das gleiche. Das spricht dafür, dass dein system relativ effizient arbeitet.
So Du die Leistung brauchst bleibt da wenig zu optimieren. Neue HW kostet erst mal. Allerdings sind 2,4 GHz 'ne Menge Holz. Kannst Du evtl. runtertakten, oder passiert das ohnehin schon.
Wie viel von den ~100 EUR pro Jahr lässt sich sparen? via Netzteil update wohl kaum mehr als ~10-20%
Wenn die Kiste für 12 Std. abgeschaltet werden kann sind das 50 EUR.
Wenn aber, wie bei mir die Kiste Internet-GW, Mail Server, PDC, Fileserver (für PC und Settop Box), Printserver etc. ist, und die User im "Schichtbetrieb" dran sind (vormittag die Frau, nachmittags die Kids und abends ich) dann bleiben höchstens 6-8 Std. zum abschalten, so da keine "Aufräumungsarbeiten" laufen, wie z.B. Virenscannerupdate, spam lernen, Backup.
Deine DVB

Das nmap-skript ist nett, aber wie fährt der PC (steht bei mir im Keller) wieder hoch?
a) zeit gesteuert: ist das möglich?
b) on-demand, d.h. wenn ein client (settop box nimm v.a. dann auf wenn keiner im Haus ist!) hoch fährt; wg. PDC muss dass relativ schnell sein, also wäre suspend to disk oder RAM gut!

weitere Ideen zum sparen wären:
* sparsameres Mainboard für gute Tipps wäre ich hier auch dankbar; wichtig onboard Grafik (ist wohl ein "no-brainer")
* Prozessor v.a. wenn der dann dynamisch runtergetaktet wird, was bei meinem alten Ding noch nicht der Fall ist; noch besser sind Mobilprozessoren;
* neue Platten (da tut sich gerade 'ne Menge; 10W sparen sind bei 2 Platten drin)
* Integration von Funktionen, d.h. einsparen von Steckernetzteilen; z.B. kann die eine oder andere integrierte LAN-Schnittstelle (4-fach Karten sind leider noch recht teuer) den Switch sparen, eine DSL-Karte den Router (dito WLAN), eine ISDN/Modem-Karte das Faxgerät falls benötigt.
 

nbkr

Guru
pft schrieb:
Das nmap-skript ist nett, aber wie fährt der PC (steht bei mir im Keller) wieder hoch?

Neuere Boards können den Rechner zeitgesteuert wieder hoch fahren. Kann man im Bios wieder einstellen. On - Demand wäre über wake-on-lan möglich. Dann muss es aber eine andere Maschine geben die den Server weckt. Da der Server meist für alle anderen da ist, findet sich sowas meist nicht. Am ehesten wäre das über eine Telefonrouter wie z.B. die Fritzbox möglich. Da an denen meist das Telefon hängt und man das rund um die Uhr am laufen hat, könnte man ein wake-on-lan darüber realisieren. Dafür muss der Server aber per Kabel (und nicht per WLAN) angeschlossen sein und man muss die Fritzbox um etherwake erweitern. Letzeres ist nicht ganz einfach und man verliert die Garantie.
 

pft

Advanced Hacker
@nbkr
danke für dein feedback; habe das befürchtet; "Telefonrouter" ist bei mir teil des Servers und hilft außerdem nicht wenn die Settop-Box anspringt.

@all:
habe mal irgendwo gelesen, dass 80+ Netzteile (zumindest die guten "80+ gold") im Einzelhandel kaum zu bekommen sind.
EDIT: ... und habe meist hohe Leistung, so dass im benötigten Teilllastbereich der gewinn schmilzt
Kann das jemand widerlegen? Konkrete Tipps zu Modellen und Lieferanten wären sicherlich hilfreich.
 
OP
S

schnurzelat

Member
@pft

Danke für deinen ausführlichen Beitrag.

Also auf die Performance möchte ich nicht verzichten, zumal ich ab und zu auch mit der Server surfe. Ich dachte da eher an noch mehr Leistung ;)

Die meisten deiner Tips habe ich ja schon umgesetzt z. B. Onboardgrafik i845 (durch zufall ;)) Was bleibt wäre etvl. die Fritzbox einzusparen und durch ein USB DSL Modem und einem Soft Router in einer Virtuellen Maschine zu ersetzen. Außerdem habe ich noch eine alte 40er Seagateplatte drin. Mal sehen, ob es sich lohnt, die durch etwas aktuelleres zu ersetzen.

Alternativ könnte man doch auch die Fritzbox, durch das PC Netzteil speisen lassen, oder? Kann man denn eine Pentium 4-M CPU einfach auf ein Desktopboard setzen? Leider sind die auch schwer zu bekommen und relativ teuer.

Gruß schnurzelat
 

pft

Advanced Hacker
Also auf die Performance möchte ich nicht verzichten, zumal ich ab und zu auch mit der Server surfe. Ich dachte da eher an noch mehr Leistung
Da hilft nur dafür zu sorgen, dass die CPU Leistung ordentlich geregelt wird. Ist bei meinem PIII leider hoffnungslos. Wäre interessant zu wissen wie gut das geht und was es bringt.
Das mit dem surfen ist so eine Sache, dazu brauchst Du eine grafische Oberfläche (KDE...) und mehr Speicher, was auch zum Stromverbrauch beiträgt. BTW, belasten die KDE-Prozesse die CPU auch wenn keiner eingeloggt ist?
Was bleibt wäre etvl. die Fritzbox einzusparen und durch ein USB DSL Modem und einem Soft Router in einer Virtuellen Maschine zu ersetzen
Bei mir läuft eine Fritz card DSL (ISDN+DSL als PCI Karte) prima. virtuelle maschine brauchst du nicht unbedingt. Kommt auf die sicherheitsanforderungen nd die angebotenen Dienste an. Wenn die firewall keine Löcher hat ist sie m.M. verzichtbar. Das Problem ist dass die virtualisierung dir wieder die Leistungsregelung (siehe oben) torpediert, d.h. die Kiste läuft immer volle Pulle.
 
OP
S

schnurzelat

Member
RAM habe ich 768MB (zwei Module) drin. Die Festplatten die eingebaut sind verbrauchen 7 Watt / Stück.

Sobald ich den Rechner aktiv nutze, steigt natürlich der Leistungsbedarf an. Habe kurz mal angefangen ein Video umzucodieren. Da nahm er dann 100W. Ob ich die grafische Oberfläche aktiviere oder nicht macht sich nicht bemerkbar.

Leider passte der Stecker von meinem Adapterkabel nicht an die Fritzbox, so dass ich nun den Switch über den PC mitversorge. Sind zwar nur 4 Watt, aber immerhin.

Soweit ich nun mitbekommen habe, sind 60W für meinen Server ganz Ok. Mich würde interessieren, ob jemand leistungsfähigerere CPU's verwendet. Z.B. AMD 4600++ EE o. ä. Wie sieht es dort mit dem Leistungshunger (im Leerlauf) aus?

Danke und Gruß schnurzelat
 

stka

Guru
So ich habe jetzt das Skript vom nbkr etwas angepasst und zwar aus zwei Gründen:

1. Ich habe niemals nmap auf dem Server. Das Kommando "ping" geht aber immer.

2. Es kann passieren, dass ich von meinem Desktop Rechner ans Notebook wechsle. Also erst den Desktop Rechner ausschalte, dann vom Arbeitszimmer in Wohnzimmer gehe und dort das Notebook einschalte. Da es oftmals der Fall ist, dass mein Desktop das einzige System im Netz ist, will ich verhindern, dass die Server bei dem Wechsel runterfahren.
Aus diesem Grund werden, beim ersten Durchlauf ohne laufende System im Netz, die Server nicht runtergefahren. Erst beim zweiten Test ohne Antwort eines Systems werden alle Server runtergefahren. Das Skript wird aber genau so über den cron alle 10 Minuten ausgeführt.


Hier nun das Skript:
Code:
#! /bin/bash

TEMPDAT=/tmp/pruefe-rechner-ein.stka    # Testdatei ob noch Systeme laufen
RUN=0                                   # Wird in der Schleife als Teste fuer eingeschatete System verwendet
AUS=/root/alle-aus.sh                   # Das Skript das alles Server runter faehrt

SYSTEME="1 2 3 4 5 6"                   # Die zu testenden IPs
NETZ="192.168.123."                     # Das Netz der IPs

# In der Schleife werden alles Systeme geprueft, solange ein System noch Antwortet wird $RUN auf "1" gesetzt
for i in $SYSTEME
do
        SYSTEM_ON=`ping -c 2 -q $NETZ$i | grep "100% packet loss" >/dev/null;  echo $?`
        if [ ${SYSTEM_ON} -eq 1 ]
        then
                RUN=1
        fi
done

# Wenn $RUN gleich "1" wird Die Datei $TEMPDAT erzeugt
if [ ${RUN} -eq 1 ]
then
        touch $TEMPDAT
fi

# Wenn $RUN gleich "0" und die Datei "TEMPDAT" vorhanden ist,
# sind zwar alle System aus, aber beim vorherigen Test waren noch
# System eingeschaltet. Deshalb muss ein weiterer Test abgewartet werden.
if [ ${RUN} -eq 0 -a ! -f $TEMPDAT ]
then
        $AUS
fi

# Wenn $RUN gleich "0" und die Datei $TEMPDAT ist nicht vorhanden,
# dann können alle Server runtergefahren werden.
if [ ${RUN} -eq 0 -a -f $TEMPDAT ]
then
        rm $TEMPDAT
fi

Das skripte "alle-aus.sh" baut zu den anderen Server eine ssh Verbindung auf und fährt einen nach dem anderen runter. Zum Schluß wird der Server selber runter gefahren.

Vielleicht kann da ja jemand noch was mit anfangen.
 
Oben