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USB-Geräte werden unter OpenSuSE 10.3 nicht erkannt

tronemann

Newbie
Hallo zusammen,
ich bin Umsteiger von Windows XP auf OpenSuSE (seit 10.1), komme damit auch wunderbar zurecht und habe alle Anwendungen, die ich benötige.

Seit Version 10.3 allerdings werden keine USB-Geräte mehr erkannt und automatisch eingebunden. Also begab ich mich auf die Fehlersuche in Google & Co, jedoch ohne sichtbaren Erfolg. Ich brauche Hilfe, um a) den Fehler weiter einzugrenzen und b) diesen zu eliminieren.

Meine Umgebung:
OpenSuSE 10.3 64-bit mit GNOME als grafisches Frontend auf einem MSI K8N Diamond mit NVidia nForce4 Chipsatz (10-fach USB-Hub auf dem Motherboard)

Was passiert / was habe ich bisher untersucht?
1. Bei der Installation musste ich im BIOS den USB-Support ausschalten, da anderweitig keine Installation möglich war. Nach der Installtion konnte ich den USB-Support im BIOS wieder aktivieren

2. Seither hängt der Bootvorgang nach dem Starten von udev (= meine Vermutung, da letzte Meldung von udev stammt) ca. 3 Minuten, bevor es weitergeht. Dieser Hänger lässt sich auch mit CTRL+C abbrechen, allerdings werden dann die devices in der /etc/fstab nicht gemounted.

3. udevmonitor erkennt und reagiert auf An- und Ausschalten einer USB-Platte, das Anstecken und Abziehen von USB-Sticks. Dasselbe (erwartete) Ergebnis ist in /var/log/messages zu beobachten.

4. lsusb hängt und bringt keinerlei Output. Es lässt sich auch mit CTRL+C nicht abbrechen

5. Das Verzeichnis /proc/bus/usb ist leer. Dort ist kein einziges USB-Gerät eingetragen

6. modprobe usb-storage hängt, lässt sich aber mit CTRL+C abbrechen

7. rchal status bringt running.

Ich freue mich über jede Idee, mit der ich dem Fehler auf die Schliche komme!
 

misiu

Moderator
Teammitglied
Meine Umgebung:
OpenSuSE 10.3 64-bit mit GNOME als grafisches Frontend auf einem MSI K8N Diamond mit NVidia nForce4 Chipsatz (10-fach USB-Hub auf dem Motherboard)

Muss es 64-Bit Linux sein? Hast du schon mit einem 32-Bit-Linux
versucht?

MfG
misiu
 
OP
T

tronemann

Newbie
Hallo misiu,
danke für den Hinweis. Auch unter OpenSuSE 10.3 32-bit habe ich diese Probleme.

Übrigens: Unter OpenSuSE 10.2 64-bit lief das einwandfrei! Was wurde im Zusammenspiel udev / hal / usb ... geändert?
 

misiu

Moderator
Teammitglied
Gute Frage, vor allem wurde der Start beschleunigt, was bedeutet
, es müssen Erkennungsmechanismen parallel laufen. Das kann zu
Timeouts führen, sprich es wird zu kurz auf einige Geräte gewartet.

Sonst könnte es sein, dass dir die Grub-Boot-Optionen helfen, die
bestimmte ACPI/APIC-Funktionen steuern, wie:
pci=routeirq
irqfixup
pci=noacpi
lapic
noapic apic=off
acpi=noirq
irqpoll

Diese Parameter solltest du einzeln ausprobieren, und können
vorerst in der Optionszeile des Grubs eingegeben werden.
Bei nächstem Start sind die allerdings weg, falls also etwas
davon geholfen hat die /boot/grub/menu.ist ergenzen.

Weitere Parameter in :
/usr/src/linux/Documentation/kernel-parameters.txt
nachzulesen, vorausgesetzt Kernelquellen sind installiert.

MfG
misiu
 
OP
T

tronemann

Newbie
Ich werde Deine Tipps morgen abend durchprobieren.

Hast Du einen Hinweis, warum modprobe usb-storage oder lsusb hängen könnte? Ich würde zumindest eine wie auch immer geartete Fehlermeldung erwarten, wenn etwas als nicht sauber erkannt ist.

Gruß
tronemann
 

misiu

Moderator
Teammitglied
Es ist schwer nachvollziehbar, vielleicht taucht dann was in dmesg auf.
Wahrscheinlich wird bei laden von USB-Modulen ein Gerät angesprochen
, bzw. USB-Bus , was gerade keinen IRQ hat oder den gleichen, wie z.B.
Grafikkarte benutzt, dann überlagern sich die Speicheradressenbereiche.

Wie viel RAM-Speicher hast du?

MfG
misiu
 
OP
T

tronemann

Newbie
Ich habe gestern abend alle Boot-Parameter nacheinander und einzeln ausprobiert. Es war keine Änderung beobachtbar bis auf pci=noacpi und noapic apic=off.

pci=noacpi
Der Bootvorgang hängt an der gleichen Stelle 3 Minuten, bevor es weitergeht. ABER: die USB-Platte (USB 2.0) war sicht- und mountbar. Ich hatte sie vor dem Booten des OS eingeschaltet. Ein Ausschalten, Abwarten und Wiedereinschalten ließ sie bis zum nächsten Boot verschwinden und nicht wieder auftauchen. Auch ein Einstecken eines USB-Sticks (USB 1.1) im laufenden Betrieb schlug wie bisher fehl. Umgekehrt gilt natürlich das gleiche, also USB-Stick beim Booten bzw. Platte im Laufenden Betrieb, d.h., es liegt nicht an der USB-Version (1.1 oder 2.0).
lsusb bzw. modprobe usb-storage bleiben weiterhin hängen. Allerdings ist /proc/bus/usb nun gefüllt.

noapic apic=off
Hier hängt der Bootvorgang früher, nämlich zum Zeitpunkt des Ansprechens von SATA-Platten (diese werden als /dev/sda. eingebunden). Ansonsten keinerlei Veränderungen.

Beim Ausprobieren der einzelnen Boot-Parameter bin ich noch auf ein weiteres Phänomen gestoßen. Offensichtlich bleiben durch einen normalen Reboot (= ohne Auschalten) im Hauptspeicher die Daten erhalten. Denn nach Ausprobieren des pci=noacpi brachten alle nachfolgenden Parameter - auch einzeln eingegeben - den gleichen Effekt. Erst nach dem Ausschalten des Rechners mit anschließendem Neuboot stellte ich fest, dass nur pci=noacpi eine Änderung erbrachte.

Jetzt bin ich wieder einen kleinen Schritt weiter und werde am Wochenende in dieser Richtung weiterforschen. Für weitergehende Hinweise bin ich natürlich wie immer dankbar :)
Übrigens sind in meinem Rechner derzeit 2GB RAM verbaut.
 
OP
T

tronemann

Newbie
Ein weiterer Hinweis zur Eingrenzung des möglichen Fehlers:
Ein USB-Gerät wird nur dann erkannt, wenn es bereits vor Start des udevd angeschaltet bzw. eingestöpselt ist. Ich hatte meine USB 2.0 Platte heute zwar während des Bootvorgangs, aber erst während der 3 Minuten Überlegepause angeschaltet. Ergebnis: keine USB-Platte sicht- bzw. mountbar.

Ich werde mich daher bei meiner Fehlersuche auf udevd und sein Zusammenspiel mit hal und dem Kernel konzentrieren. Hier verspreche ich mir den größten Aha-Effekt.

Tipps, welche Logs / Tools / Sonstiges ich untersuchen sollte, sind wie immer willkommen.

MfG
tronemann
 

misiu

Moderator
Teammitglied
Schau auch hier rein:
http://wiki.linux-club.de/USB_-_FAQ_openSUSE

Es kann auch vorkommen, dass die USB 2.0 und USB 1.1-Module
in falscher Reihenfolge geladen werden.

Dann solltest du nochmal im BIOS schauen, welche Einstellungen
für USB es gibt (Legacy-Modus?, IRQ-Zuteilung).

Zuletzt hätte ich auch nach einem BIOS-Update geschaut, da da oft
solche "Kleinigkeiten" verändert/verbessert werden.


MfG
misiu
 
OP
T

tronemann

Newbie
Sorry, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe. Ich war allerdings nicht untätig.

Das BIOS meines Mainboards habe ich auf die letzte verfügbare Version (1.B.0) upgedatet ==> keine Veränderung

Ich habe nochmals ausführlich alle Bootparameter einzeln und in Kombination ausprobiert ==> keine Veränderung

Ich habe parallel Ubuntu 7.10 32-bit (kernel 2.6.22) aufgespielt ==> gleicher Fehler

Danach habe ich Ubuntu 7.10 64-bit (gleiche Kernelversion) aufgespielt ==> Fehler noch immer vorhanden

Schlussfolgerung: Der Fehler liegt definitv nicht in der Implementierung durch eine Distribution, sondern weiter unten Richtung Kernel und den abhängigen Moduln für USB ==> werde nun in dieser Richtung weiterforschen und mit den Entwicklern in Verbindung setzen.

Diesen Thread hier möchte ich schließen. Trotzdem Danke für Deine Hinweise, misiu.

Grüße
tronemann
 
OP
T

tronemann

Newbie
Das neue Jahr fängt gut an, ich konnte das USB-Problem lösen.

Ich habe vor langer Zeit in meinem PC statt eines Floppy-Laufwerks einen USB Card-Reader eingebaut. Der hat den kompletten USB-Stack unter Linux behindert.

Seit ich diesen heute einfach vom Mainboard abzog, werden USB-Sticks, Festplatten und meine Digital-Kamera im laufenden Betrieb auch unter Linux erkannt. Auch die ganzen USB-Utils laufen sauber durch und geben Rückmeldungen. Ich werde den Card-Reader nicht wieder anstecken :lol:

In diesem Sinne wünsche ich allen, die diesen Beitrag lesen, ein gutes und problemarmes neues Jahr!
 
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