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Festplatte tot?

thw

Newbie
Hallo zusammen,

heute Nachmittag blieb mein Kubuntu (5.1) beim booten plötzlich stecken, mit einer Meldung der Art "I/O-Error reading hda1" (oder so ähnlich).
Bin erstmal nicht in Panik verfallen sondern habe den Rechner ausgeschaltet und eine Knoppix-CD aus dem Schrank geholt. Knoppix startete auch anstandslos durch. Wollte jetzt meine Linux-Partition mounten um mal zu schauen ob meine Daten noch da sind (mehr Routine), /dev/hda1 (das ist die Partition auf der Kubuntu installiert ist, also u.a. /boot und /home) war anfangs automatisch gemountet, ein einfaches ls zeigte mir auch alle Verzeichnisse an. Ich konnte jedoch nicht drauf zu greifen. Ein ls -l zeigte gleich deutlich weniger Verzeichnisse an. Hab' die Partition ge-umount()ed und fsck.ext3 /dev/hda1 probiert:
Code:
e2fsck 1.38 (30-Jun-2005)
fsck.ext3: Attempt to read block from filesystem resulted in short read beim Versuch, /dev/hda1 zu öffnen
Könnte es eine Partion der Länge Null sein?

Das kam mir dann langsam etwas seltsam vor, deshalb fdisk /dev/hda:
Code:
Konnte /dev/hda nicht lesen

Langsam bekam ich es mit der Angst zu tun: cat /dev/hda:
Code:
cat: /dev/hda: Eingabe-/Ausgabefehler

dmesg zeigt mir auch nichts gutes (Auszug):
Code:
end_request: I/O error, dev hda, sector 126
end_request: I/O error, dev hda, sector 63
end_request: I/O error, dev hda, sector 64
end_request: I/O error, dev hda, sector 65
end_request: I/O error, dev hda, sector 66
end_request: I/O error, dev hda, sector 67
end_request: I/O error, dev hda, sector 68
end_request: I/O error, dev hda, sector 69
end_request: I/O error, dev hda, sector 70
end_request: I/O error, dev hda, sector 0
printk: 62 messages suppressed.
Buffer I/O error on device hda, logical block 0
end_request: I/O error, dev hda, sector 0
Buffer I/O error on device hda, logical block 0
end_request: I/O error, dev hda, sector 0
Buffer I/O error on device hda, logical block 0

Nach einem umount konnte ich die Partition auch nicht wieder mounten:
Code:
root@0[~]# mount -t ext3 /dev/hda1 /mnt/hda1
mount: wrong fs type, bad option, bad superblock on /dev/hda1,
       missing codepage or other error
       In some cases useful info is found in syslog - try
       dmesg | tail  or so

Nach diesem Versuch sagt mir dmesg (Auszug):
Code:
Buffer I/O error on device hda, logical block 0
end_request: I/O error, dev hda, sector 0
Buffer I/O error on device hda, logical block 0
end_request: I/O error, dev hda, sector 0
Buffer I/O error on device hda, logical block 0
end_request: I/O error, dev hda, sector 65
EXT3-fs: unable to read superblock
end_request: I/O error, dev hda, sector 65
EXT3-fs: unable to read superblock

Also kurz gesagt, ich habe keine Möglichkeit gefunden, in irgendeiner Art und Weise auf meine Festplatte zuzugreifen. Allerdings habe ich dort noch 'ne ganze Menge Daten (insb. meine Programmierarbeit und ein paar Rechnungen von heute Vormittag, davon gibt's noch kein Backup) und einige Daten, die ich nur ungern verlieren würde (auch wenn sie nicht existenziell wichtig sind).
Kann ich aus den Meldungen jetzt schließen, dass die Festplatte bzw. die Daten auf ihr irreversibel beschädigt sind? Oder gibt's noch Hoffnung, wenigstens die Daten zu retten (auch wenn die Festplatte noch gar nicht alt ist)?

Danke,
thw
 

Dr. Glastonbury

Advanced Hacker
Hi,
wie alt und wie groß ist denn die Platte?

Ich will dich ja nicht beunruhigen^^ - aber ich hatte mal ne 2Gig-Platte in nem Übergangsrechner (mein großer war damals grad kaputt) und da ist mir genau das gleiche passiert! Beim Booten eine Meldung über "end_request: I/O error, dev hda, sector 0" und nix war mehr. Auch alle Versuche die Platte wieder mit fsck und der gleichen auszulesen schlugen fehl.

Weil die Platte so klein und alt war hab ich mir da keine größeren Umstände mehr gemacht und hab sie dem Wertstoffkreisluaf übergeben ... achne - stimmt - sie dient jetzt als Anschauungsobjekt für Leute die noch keine offene Platte (oder eine Platte unter Wasser) gesehen haben.^^
 

panamajo

Guru
thw schrieb:
Kann ich aus den Meldungen jetzt schließen, dass die Festplatte bzw. die Daten auf ihr irreversibel beschädigt sind? Oder gibt's noch Hoffnung, wenigstens die Daten zu retten (auch wenn die Festplatte noch gar nicht alt ist)?

Hört sich schwer nach defekter Platte an :shock:

Die meisten Hersteller geben 2 Jahre Garantie, d.h. man bekommt nach Einsendung eine Ersatzplatte.

Aber das hilft nicht bzgl. der Daten. Da du geschrieben hast dass du zumindest kurzzeitig mounten und lesen konntest: vielleicht ein thermisches Problem.

(Alles ab hier auf eigenes Risiko!)

1) Platte in einen verschließbaren Gefrierbeutel packen und ~1h ins Tiefkühlfach legen. Wenn vorhanden dann 1-2 von den Feuchtigkeitsbindern mit dazu (die Dingers die bei Retail Platten mit im Beutel liegen), du musst auf alle Fälle vermeiden dass sich Feuchtigkeit oder Kondesnswasser an der Platte niederschlägt.
2) Während die Platte kühlt genug Platz auf den vorhandenen Platten freischaufeln. Außerdem alles für den schnellen Anschluss vorbereiten (Strom, IDE/SATA Kabel, stabile horizontale Unterlage falls das Gehäuse zu eng ist um die Platte dort schnell unterzubringen). /etc/fstab ändern: noauto und ro zu den Optionen hinzufügen.
3) Platte raus, anschließen, hochfahren.

Wenn du Glück hast kannst du die Platte mounten und die Daten ganz oder zumindest tlw. kopieren. Wenn möglich dann auf fsck verzichten (das dauert und die Zeit arbeitet gegen dich).

Viel Glück ;)
3) Platte
 

Dr. Glastonbury

Advanced Hacker
Hmmm - du verwunderst mich!

Ist es nicht so, dass wenn man die Platten runterkühlt das Öl in den Lagern harzig wird und dann die Platte im schlimmesten Fall garnicht mehr anläuft?

Wenn n Bekanter von mir bei seinem Server Hardware umbauen muss, dann wird der Backofen auf etwa 50°C angeheizt und die Platten gleich nach dem Ausbau da hineingelegt, damit keine großen Temperaturunterschiede aufkommen...
Oder ist das nur bei de Serverplatten so schlimm? (Ich denke jetzt mal nicht, dass die Platte des Posterstellers sonst immer 24/7 gelaufen ist)
 

panamajo

Guru
Dr. Glastonbury schrieb:
Ist es nicht so, dass wenn man die Platten runterkühlt das Öl in den Lagern harzig wird und dann die Platte im schlimmesten Fall garnicht mehr anläuft?

Ich schrieb "~1h im Gefrierbeutel ins Tiefkühlfach". Und nicht: "mit flüssigem Stickstoff schockfrosten" o.ä.

Temperaturspez. für handelsübliche HDDs sind meist ~5°C - ~55°C.
Nach der genannten Behandlung dürfte die Temperatur bis zur Inbetriebnahme am unteren Limit liegen.
Das dies nicht das Beste für die HDD ist versteht sich von selbst - der Tipp versteht sich als Möglichkeit zur Datenrettung.

Dr. Glastonbury schrieb:
Wenn n Bekanter von mir bei seinem Server Hardware umbauen muss, dann wird der Backofen auf etwa 50°C angeheizt und die Platten gleich nach dem Ausbau da hineingelegt, damit keine großen Temperaturunterschiede aufkommen...

Wenn ihr Spaß daran habt könnt ihr das natürlich machen :mrgreen:
 

spoensche

Moderator
Teammitglied
diagnose tools vom hersteller über dessen webseite besorgen auf diskette kopieren, die tools sind mit nem bootfähigen dos ausgestattet, das tool dann laufen lassen, mit viel glück kann das tool noch wieder was hinbiegen, trotzdem aber jederzeit mit nem plattencrash rechnen.
 
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