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Monitorauflösung händisch einstellen

OsunSeyi

Hacker
Hi,
ich bin kein SuSE-Nutzer, aber Fan von diesem Forum :)
Möchte kurz von meinen letzten Erfahrungen mit X berichten, und hoffe, Ihr könnt mir ein bisschen "auf die Sprünge" helfen!
Nutze durchweg ältere, gebrauchte Hardware. Normalerweise muss leider ein XP die Platte verlassen...

Jüngst habe ich das neueste Puppy-Precise installiert (Ubuntu-basiert), mit einem alten, kleineren Belina-Flachmonitor:
X hat die korrekte Auflösung und Frequenz von 75 Hz angeboten, weigerte sich aber, sie auch zu übernehmen:
Es blieb bei "1024x768@60" mit unscharfer Schrift.

Das gleiche unter Slackware 13.37 mit einem alten LG Flatron: Der Monitor hat laut Spezifikation die Auflösung 1280 x 1024 bei 75.0 Hz, von X verwendet wurden aber nur 60 Hz (unscharfe Schrift, besonders Xterm, Xdialog usw). Der XFCE4 Monitor-Dialog bot 75 Hz auch nicht an, rumdoktorei an der Xorg-Config brachte nichts weil das jetzt sowieso nicht mehr wie gewohnt organisiert ist.

Bin dann auf den Befehl 'xrandr' gestoßen, mit folgenden Befehlen kann man nun im laufenden Betrieb eine neue Einstellung definieren, hinzufügen und einstellen:

Code:
xrandr --newmode  "1024x768_75.00"   82.00  1024 1088 1192 1360  768 771 775 805 -hsync +vsync
xrandr --addmode default  "1024x768_75.00"
xrandr --output default --mode "1024x768_75.00"
Der Konsolebefehl 'cvt' gibt zuvor schon mal die gewünschte Modeline aus:

Code:
cvt 1024 768 75
Modeline "1024x768_75.00"   82.00  1024 1088 1192 1360  768 771 775 805 -hsync +vs
Ohne Optionen gibt 'xrandr' die möglichen Auflösungen aus, und welche gerade verwendet wird.
'xvidtune -show' gibt die aktuelle Modeline aus.

Aber nun zu meiner Frage:
Nachdem ich nun frohlockend meinte, den "Stein der Weisen für die Monitoreinstellung" gefunden zu haben, regen sich nun doch Zweifel, und das Übel des gefährlichen Halbwissens verdunkelt mein Gemüt.

Denn die von "cvt" ausgespuckte Modeline funktioniert auf Puppy nur bei Verwendung von "xrandr", fest in die dort noch verwendete Xorg-Config eingetragen stimmt zwar die Auflösung, aber das Monitorbild ist verschoben. Vielleicht habe ich beim eintragen Fehler gemacht.

Andererseits frage ich mich, warum X nicht sofort die richtige Auflösung verwendet, zumal es die korrekten (den Monitor-Spezifikationen entsprechenden) sind und die jeweiligen Grafikkarten damit offenbar klarkommen?

Ist 'xvidtune' evtl das Instrument der Wahl? Es kommt immer mit so einer beängstigenden Warnung daher, auch lässt sich die Frequenz nicht umstellen (glaube ich...)
Letzte Frage: Ist die Monitoreinstellung wirklich u.U. so schwer? Habe mit Verlaub keinen Duchblick... :???:

viele Grüße,
tom
 

abgdf

Guru
Ubuntu-basierte Distributionen kamen bei mir noch nie mit Grafikkarten und Monitoren zurecht, weshalb ich immer zu SuSE übergegangen war.

Bei Puppy würde ich auch mal Slacko Puppy versuchen (oder Lucid, aber wiederum Ubuntun-basiert). Auf meinem alten Rechner hier läuft 2.14X sehr gut (weitere Info).

Traditionell sollte man Auflösungen und Modelines ja in "/etx/X11/xorg.conf" eintragen. Dann braucht man auch xrandr nicht, es sei denn, man will im laufenden Betrieb die Auflösung wechseln. Die korrekten Modelines würde ich aber in der Monitoranleitung oder im Internet noch einmal nachprüfen. Da sollte man keine falschen Werte eintragen.
In neueren Distributionen ist der Inhalt der xorg.conf auf mehrere "Policy"-Dateien in einem Unterverzeichnis verteilt. Bin aber nicht sicher, ob Puppy das auch so handhabt. 2.14X jedenfalls nicht.
Auf einem typischen XP-Rechner müßte aber auch SuSE mit LXDE of Xfce laufen. Allerdings hat SuSE in letzter Zeit auch viele Fehler mitgemacht, u.a. hatten sie zwischenzeitlich das Konfigurationstool für Grafikkarten und Monitore sax2 entfernt, jetzt scheint es wieder da zu sein.
 

josef-wien

Ultimate Guru
Üblicherweise geben Bildschirme Auskunft über ihre Spezifikationen. Bei (eher alten) Geräten, die entweder keine oder manchmal auch keine korrekten Daten von sich geben, müssen die entsprechenden Werte in Form einer Modeline-Definition (und möglicherweise zusätzlich durch die Angabe von HorizSync und VertRefresh) in einer Konfigurationsdatei im Abschnitt Section "Monitor" gemacht werden. Du solltest in /var/log/Xorg.0.log finden, welche Verzeichnisse neben der Datei /etc/X11/xorg.conf dafür in Frage kommen, da dieser Abschnitt nur einmal vorkommen soll.

Mehr kann ich mangels Kenntnis über die von Dir verwendeten Distributionen nicht sagen.
 
OP
OsunSeyi

OsunSeyi

Hacker
Ubuntu-basierte Distributionen kamen bei mir noch nie mit Grafikkarten und Monitoren zurecht, weshalb ich immer zu SuSE übergegangen war.
Nun ja, meine Frage zielte darauf ab, ob es eine 100% Lösung gibt, ggF händisch an eine korrekte Modeline zu kommen und diese idealerweise beim Start vom X-server direkt zu benutzen.

Üblicherweise geben Bildschirme Auskunft über ihre Spezifikationen.
Wie zu verstehen? Meinst Du das Typenschild, im Netz zu recherierende Herstellerangaben oder übermittelt das Gerät das beim Anschluss selbsttätig an den Rechner?

Modeline-Generator

Wie sind die Befehle 'cvt' (für Röhrenmonitore auch das ältere 'gtf') xvidtune usw zu bewerten?
Das sind doch sicher Hilfsmittel, und nicht die Methoden, die der X-Server selber zur Konfiguration nutzt?

Wie gesagt, ich tappe im Dunkeln, und schnalle nicht, wie "das Ganze" eigentlich aufgesetzt ist. Schließt man einen anderen Monitor an, wird der doch beim booten erkannt und meist auch korrekt angesprochen, oder nicht?

PS:
Na ja, http://wiki.ubuntuusers.de/XServer_Modelines ist schon ganz gut erklärt.
 

spoensche

Moderator
Teammitglied
Monitorspezi.: 1280x1024 75 Hz.

Das heisst, das die 75 Hz. nur bei der Auflösung von 1280x1024 Pixeln korrekt ist. Ich kenne bei 1024x768 nur 60Hz und meines Wissens her ist dort auch nur 60Hz zulässig.
Weiterhin ist eine höhere Bildwiederholfrequenz bei 1024x768 auch nicht nötig, weil dein Bild sonst flackern würde.
 
OP
OsunSeyi

OsunSeyi

Hacker
1024x768@75 war in dem Fall schon richtig, das Ergebnis flackert nicht und bei 60 Hz gibt es Bereiche, in denen zB eigentlich gerade Kanten wie Scrollleisten leichte Knicks haben, und das Schriftbild entsprechend unschön ist. Das ist bei 75Hz alles 100% sauber.

Puppy hat beim booten einen Konfigurations-Dialog für X-org. Dh, eine Liste, in der die möglichen Konfigurationen mit Vermerken wie zB:
"seems ok for Monitor, maybe not for Card" oder eben in diesem Fall 75 Hz mit "ok for Monitor, ok for Card" angegeben sind.

Die Auswahl scheint in etwa der Ausgabe von "xrandr" (ohne Optionen aufgerufen) zu entsprechen. Es gibt dann die Möglichkeit, die gewählte Konfiguration zu testen und gegenenfalls danach eine andere zu probieren.

Die angegebenen "1024x768@75" werden auch angeboten, tatsächlich konfiguriert aber nur "1024x768@60".
Im Netz finden sich mehr Beispiele, wo statt der möglichen 75 Hz nur 60 Hz konfiguriert werden, nicht nur bei Puppy.

Meine Frage bezog sich aber nach wie vor darauf, was da eigentlich genau konfiguriert, weil, wie gesagt, bei meinem Slackware mit einem komplett anderen Monitor die "1280x1024@75" auch von selbst nicht wollten. Auch hier "von Haus aus" nur "1024x1024@60" erreichbar.

Mir ist nicht klar geworden, wie die normalerweise mehr oder weniger automatisch verlaufende Konfiguration vom Monitor verläuft. Teilt sich der Monitor dem X-server mit, welche Konfiguration er gerne hätte, oder versucht X mehr oder weniger zu erraten (an welchen Anhaltspunkten auch inmer), welch Konfigurationen in Frage kommen?
 

josef-wien

Ultimate Guru
OsunSeyi schrieb:
Meinst Du das Typenschild, im Netz zu recherierende Herstellerangaben oder übermittelt das Gerät das beim Anschluss selbsttätig an den Rechner?
Ersteres kann Linux nicht lesen, zweiteres wäre etwas mühsam und unsicher, also bleibt nur mehr das Dritte. Der Grafiktreiber des X-Servers unterhält sich mit dem Monitor. Schau einmal in /var/log/Xorg.0.log nach, was Du dort zum Begriff EDID findest.
 
OP
OsunSeyi

OsunSeyi

Hacker
Was meint den "Printing DDC gathered Modelines:" ?
Ich meine, wenn im Internet die Gerätespezifikation 1280x1024@75 kHz besagt, warum benutzt X-org das nicht einfach?
Die müsste dann ja mindestens mit EDID gefunden werden!

Code:
[    28.800] (II) intel(0): Printing probed modes for output VGA1
[    28.800] (II) intel(0): Modeline "1280x1024"x60.0  108.00  1280 1328 1440 1688  1024 1025 1028 1066 +hsync +vsync (64.0 kHz)
[    28.800] (II) intel(0): Modeline "1280x1024"x75.0  135.00  1280 1296 1440 1688  1024 1025 1028 1066 +hsync +vsync (80.0 kHz)
...
Hier sind ja beide Modi angeführt!
Demnach wären die hier aufgeführten Modi alle definitiv verwendbar (auch in dem Sinne, das was hier in der 'Xorg.0.log' nicht steht, auch nicht geht)?

Es bleibt ja die Frage, warum es offenbar vorkommt, daß der Monitor idealerweise unter einem Modi betrieben wird, der aber über obigen Mechanismus "EDID" nicht gefunden wird (oder das gefundene von X-org nicht angewandt wird).

Oder warum es Distris gibt, die das besser oder schlechter können. Wenn ich oben angesprochenen Belina-Monitor nicht mit Puppy sondern mit Slax, Salix oder Slitaz betreiben will, ist das Ergebnis jämmerlich (obwohl es möglicherweise mit 'xrandr' möglich ist, die richtige Modeline zu verwenden)?
 

abgdf

Guru
Ehrlich gesagt hab' ich letztesmal alle meine Monitore nacheinander an meinen Uraltrechner mit SuSE 10.0 angeschlossen und sie dort mit SaX2 konfiguriert, so daß mir SaX2 die verschiedenen xorg.conf(s) mit den Modelines geschrieben hat (wenn ich mich richtig erinnere).
Die so gefundenen Monitorwerte habe ich dann auf die neueren Rechner (mit SuSE 12.1 und Puppy) 'rüberkopiert. Bei mir hat das so geklappt. Weiß' nicht, ob das ein gangbarer Weg für Dich wäre.
 

SUSEDJAlex

Advanced Hacker
abgdf schrieb:
Ehrlich gesagt hab' ich letztesmal alle meine Monitore nacheinander an meinen Uraltrechner mit SuSE 10.0 angeschlossen und sie dort mit SaX2 konfiguriert, so daß mir SaX2 die verschiedenen xorg.conf(s) mit den Modelines geschrieben hat (wenn ich mich richtig erinnere).
Die so gefundenen Monitorwerte habe ich dann auf die neueren Rechner (mit SuSE 12.1 und Puppy) 'rüberkopiert. Bei mir hat das so geklappt. Weiß' nicht, ob das ein gangbarer Weg für Dich wäre.

Du weisst aber auch dass sich seit SuSE 10.0 bis jetzt sehr vieles geändert hat....
Mittlerweile wird das Ganze auf wayland umgestellt und da wird solche Sachen wie Sax2 nicht mehr benötigt.

Denn in der nächsten Zeit wird auch X11 dann eingestampft, was dann zur Folge hat dass viele Hersteller die umständlichen Programmierungen betreff X11 einsparen können....

Ich hoffe dass du jetzt etwas schlauer daraus wirst....

LG SUSEDJAlex
 

abgdf

Guru
SUSEDJAlex schrieb:
abgdf schrieb:
Ehrlich gesagt hab' ich letztesmal alle meine Monitore nacheinander an meinen Uraltrechner mit SuSE 10.0 angeschlossen und sie dort mit SaX2 konfiguriert, so daß mir SaX2 die verschiedenen xorg.conf(s) mit den Modelines geschrieben hat (wenn ich mich richtig erinnere).
Die so gefundenen Monitorwerte habe ich dann auf die neueren Rechner (mit SuSE 12.1 und Puppy) 'rüberkopiert. Bei mir hat das so geklappt. Weiß' nicht, ob das ein gangbarer Weg für Dich wäre.

Du weisst aber auch dass sich seit SuSE 10.0 bis jetzt sehr vieles geändert hat....
Mittlerweile wird das Ganze auf wayland umgestellt und da wird solche Sachen wie Sax2 nicht mehr benötigt.
Tja, das hatte man gedacht, und dann? Automatische Erkennung schlägt fehl, händisches Konfigurationstool gibt's nicht, Finito. Also muß man das Altbewährte zurückholen.
Nepomuk, Akonadi, Kmail2, kein Sax2, PulseAudio statt Alsa, End-Of-Life-Policy a la Microsoft, immer mehr Verzahnungen mit dem Kernel, immer weniger Benutzerkontrolle, das waren schon saubere Leistungen.
SUSEDJAlex schrieb:
Denn in der nächsten Zeit wird auch X11 dann eingestampft, was dann zur Folge hat dass viele Hersteller die umständlichen Programmierungen betreff X11 einsparen können....
Yo, irgendwann wird alles eingestampft sein. Und dann zieh' ich immer noch 2.14X 'raus, bei dem alles läuft wie es soll und das mich nicht beobachtet.
SUSEDJAlex schrieb:
Ich hoffe dass du jetzt etwas schlauer daraus wirst....
Das hoffe ich auch.
 
OP
OsunSeyi

OsunSeyi

Hacker
Es gibt unter Linuxern aber viele, die genau das nicht akzeptieren und Distris zusammenstellen, die diesen Weg nicht gehen. Viele sind von Ubuntu weg (und zB zu Mint), weil sie den neuen Desktop nicht mögen. Leute, die bei BSD sind, wechseln auch nicht gerne zu Linux, aus ähnlichen Gründen. Slackware gibt's auch immer noch, und die Zahl der Derivate hat nicht abgenommen.
Die Hoffnung stirbt zuletzt, und der Kommerz wird nicht alles übernehmen.

:-D :mute: :alien: :cuinlove:

PS:
Ehrlich gesagt hab' ich letztesmal alle meine Monitore nacheinander an meinen Uraltrechner mit SuSE 10.0 angeschlossen und sie dort mit SaX2 konfiguriert

Na ja, ich hole nacheinander alle gesammelten Life-Cd's und probiere solange, bis was geht. Puppy ist anerkannter Weise gut in Hardware-Erkennung! Das kopier ich dann rüber in mein aktuelles System und hoffe, daß es klappt. Auf die Art bin ich an die Monitoreinstellung für SL 12.2 gekommen. Das wollte ich dann auch acht Jahre am laufen halten, aber die Festplatte ist verreckt und dann ist halt 13.37 drauf gekommen. Da klappte das rüberkopieren nicht, bis ich jetzt auf 'xrandr' gestoßen bin und -oh Wunder- der Monitor jetzt nach fast 2 Jahren wieder gewohnt scharf ist. Mit das älteren (60 kHz) Einstellung konnte ich auch leben, aber angenehmer ist es schon. Es gibt auch immer noch X-Vesa als Alternative!

Natürlich wäre mir eine systematische Vorgehensweise lieber. Zb will das neueste Slax auf meiner Hardware keine guten Ergebnisse liefern, natürlich gibt's da einen KDE-Dialog zur Monitoreinstellung (der nicht geholfen hat). Darum wäre mir eine saubere und sichere Methode zum händischen konfigurieren lieber!
 
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