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Hardwaretest: wie weitersuchen?

kohlhz

Member
Meine Kiste von 2005: AMD Athlon(tm) 64 Processor 3200+ (Venice, Sockel 939), 3 GB RAM
Testsoftware vorhanden: Ultimate Boot CD Vers.3.3

Symptom: Maschine wird langsam instabiler, derzeit im Schnitt 1-3x Absturz pro Tag, zumeist, aber nicht immer bei Bewegen des Mausrads speziell, wenn der Mauszeiger in einem Fenster steht, das noch nicht ganz aufgebaut ist. Eindruck insgesamt Zugriffsfehler während Interrupt-Handling - diese Meldung ist allerdings nur ein einziges Mal protokolliert worden.

Bisherige Tests:
memtest86, memtest86+, mersenne prime search .. stellen auch nach langer Zeit keine Fehler fest
TestMem4 .. loading step #8 failed (das Laden, es kommt zu keiner Ausführung. Kann Fehler auf CD sein)
( Simmtester: hängt, fängt nicht an, <esc> tut nicht )
ctramtest VS1 ... läuft beliebig lang ohne Fehler zu finden, aber beliebig reproduzierbar Absturz bei Mausradbewegung
Windows Memory Diagnostic: MATS+, INVC, LRAND ... fehlerfrei; aber STRIDE6 .. Rechner hängt sich früher oder später jedesmal während des Tests auf (die nächsten Tests werden dann nicht ausgeführt).
(auch hier wird keinerlei Fehler angezeigt, sondern die Maschine hängt, ggf. mit Quieken)
STRIDE6 "uses a stridet pattern to simulate a checkerboard of 0 and 1" - das könnte evtl ein Hinweis auf einen RAM- oder CPU-Fehler sein.

Im Ganzen sieht es aber eher weniger nach RAM-Fehler aus.
Inzwischen ist ein USB-Port defekt, könnte natürlich sein, daß das fehlerauslösend ist (die Abstürze traten aber bereits früher auf).

Hat jemand hier einen Verdacht auf die Ursache?
Mit welchem Test kann man dem nachgehen (wenn's geht Anleitung)?
 
OP
K

kohlhz

Member
Danke!
Maus ist einfach zu testen, wenn auch unwahrscheinlich - habe meine alte Kugelmaus nach einiger Suche gefunden (leider geht bei meiner Kiste prinzipiell keine Maus an USB, 'andere Maus an anderem Port' wäre aussagekräftiger).
Nach dem Weihnachtstrubel werde ich nach geplatzten Kondensatoren Ausschau fahnden, Nachricht folgt dann wohl erst 2013 ...
 
OP
K

kohlhz

Member
Das Nagetier war es leider nicht ;-(
Mit 'ner alten, kaum gebrauchten Rollkugelmaus gibt es dieselben Symptome.
Einen anderen, also einen USB-Port würde ich allzugerne ausprobieren, aber das kann meine antike Kiste nicht.
Und AMD hält die Wurst - (HSA - Kaveri/Steamroller oder besser gleich Excavator) in immer gleicher, unerreichbarer Entfernung ... :-(
 

spoensche

Moderator
Teammitglied
Die häufigen Abstürze haben nichts mit der Maus zu tun und sie kann einen Rechner auch nicht zum Absturz bringen, weil sie keine elementare und für den betrieb zwingend notwendige Hardware ist.

Häufige Abstürze sind ein Anzeichen für RAM, Board o. Plattenfehler. Da Memtest einen Fehler findet und der Rechner anschließend hängt ist es zu 99% ein RAM Fehler. Wenn du mehr als einen RAM Baustein hast kannst du dies wie folgt testen:

1, Alle RAM Riegel ausbauen
2. Einen RAM Riegel einbauen und mit Memtest testen
3. Für jeden weiteren Riegel wieder bei Punkt 1 beginnen.

Das M$ möchtegern Diagnostic keinen Fehler findet ist klar, weil Fehler können keine Fehler finden.
 
OP
K

kohlhz

Member
Ich habe vor ein paar Tagen die 12.3 zur Sicherheit nocheinmal eingespielt (zuvor jeden Tag ein paar Abstürze), diesmal Standardinstallation mit KDE4, nicht wie angemessen abgespeckteres. Und natürlich die Updates dazu.

Das Ergebnis war über Erwarten verheerend - glücklicherweise so krass, daß die wichtigsten Probleme offensichtlich wurden:
- Ohne Abschalten der Bildschirmeffekte laufen praktisch nur diese. Erfahrungsgemäß würde das KDE4 auch irgendwann gemerkt und vorgeschlagen haben - nach ein paar Stunden verzweifelter Versuche des Users, zu Wort zu kommen. Na gut, das war mir bekannt.
- Auf jeden Zitterer mit der Maus folgte ein Systemeinfrieren. Insbesondere Benutzen von Gwenview führte fast unmittelbar zum Einfrieren des Systems, während alternative Viewer stundenlang klaglos liefen. Leider bieten diese keine vergleichbare Übersicht.
- nachdem ich den Rechner ein Weilchen unbeaufsichtigt gelassen hatte, lief zu 99.9% der Zeit nur Nepomuk, auch nach Neustart.

Maßnahmen dagegen: soweit möglich Abwürgen des überflüssigen "Komfort"-Geraffels von KDE4.
Mausgesten abschalten, Nepomuk, Akonadi, Fenstereffekte so weit einigermaßen vernünftig möglich stilllegen etcpp.
Tips zu all dem findet man mit einiger Mühe ziemlich verstreut im Web. Die Entwickler sind offensichtlich zu stolz auf diesen ...-Komfort, um ihn modular zu integrieren und per Option abschaltbar zu machen oder gar von vornherein für dafür ungeeignete Hardware abzuschalten.
Seither ist mein Rechner zwar nicht völlig fehlerfrei, aber er läuft wieder einigermaßen stabil.
Daß sich bei jedem Hochstarten jemand darüber beschwert, daß Nepomuk den Rechner nicht kapern darf, ist eher beruhigend.

Leider erst ganz zuletzt habe ich noch einen Eintrag von 2010 im PCLinuxOS Magazine gefunden:
http://kellerleiche.bplaced.net/PCLinuxOS-de-Magazin/201004/page10.html
"Bevor wir damit beginnen, zu erklären, wie die neuen KDE4 Arbeitsflächen-Effekte funktionieren, sollten sie sicherstellen, dass Ihre Grafikkarte diese Anwendungen auch unterstützt. Während die offiziellen Hardware-Anforderungen außerordentlich schwer zu finden sind (falls sie denn vorhanden sind) geben Berichte von Benutzern an, dass sie mindestens 64MB Grafikspeicher zum erfolgreichen Ausführen der KDE4 Arbeitsflächen-Effekte benötigen. Es gibt Berichte im Überfluss von Benutzern die versuchten die Arbeitsflächen-Effekte mit 32 MB Grafikspeicher und weniger auszuführen. Darüber hinaus muss Ihre Grafikkarte den Grafik-Standard OpenGL 3D unterstützen. Ohne diese beiden Voraussetzungen riskieren sie, dass ihr Computer sich „aufhängt“ und die einzige Möglichkeit die Steuerung wieder zu erlangen ist ein harter Neustart (die Unterbrechung der Stromzufuhr - dies kann manchmal ein gefährliches Unterfangen sein). Ich kann das „aufhängen“ selbst bestätigen, als ich versuchte, die Arbeitsflächen-Effekte auf meinem alten Pentium 3 mit 8MB Grafikspeicher und einer nicht OpenGL fähigen Grafikkarte auszuführen. (Hey! Ich musste es einfach probieren!)"

Das heißt für mich, daß OpenSuSE so wenig auf Belange älterer Rechner achtet, sodaß dort spätestens seit 2010 und seither zunehmend Leistungen installiert werden, die diese Rechner überfordern, und das ohne Hinweis und zum größten Teil ohne Menüs zum Abschalten..
Meine üblichen Maßnahmen zur Erlangung eines lauffähigen Systems - u.a. Abschalten obsoleter Fenstereffekte - reichten offenbar nicht mehr.

spoensche schrieb:
Häufige Abstürze sind ein Anzeichen für RAM, Board o. Plattenfehler. Da Memtest einen Fehler findet und der Rechner anschließend hängt ist es zu 99% ein RAM Fehler.
..
Das M$ möchtegern Diagnostic keinen Fehler findet ist klar, weil Fehler können keine Fehler finden.

Nein, ich hatte geschrieben, daß Memtest auf meinem Rechner definitiv keine Fehler findet. Solche Fehler wären einfach zu finden gewesen.
Die angezeigte CPU-Temperatur erscheint mir eher zu niedrig (na gut, den CPU-Lüfter habe ich durch einen leistungsfähigeren ersetzt).

P.S.: Ich kenne also z.T. immer noch nicht die Ursache der Probleme. Wie weit die CPU Altersschwäche zeigt und/oder das Board, wie weit die Spannungsversorgung o.k ist, oder wie weit sich die Schwächen von Board und/oder "Venice"-Prozessor erst mit neuerer Software zeigen, ist unklar, aber ich hoffe, mit der Kiste noch soweit über die Runden zu kommen, bis das angestrebte Nachfolgeprodukt auf dem Markt ist. Habe jeweils nur ein Exemplar von allen Teilen, kann nicht Discjockey spielen.
Die built-in-Grafik sollte nicht das Problem sein - die Symptome waren mit einer ATI X600Pro-256MB-Grafikkarte dieselben (deren Lüfter hat sich zerlegt, ein passender einzelner Chipsatzlüfter würde etwa 2€ kosten, wäre er aufzutreiben - angebotene Lösungen waren etwa so teuer wie 'ne neue 6450er).
 

P6CNAT

Advanced Hacker
Hallo,

also ich habe/hatte openSUSE mit allem Schnickschnack auf wesentlich schwächerer Hardware laufen.

Z.B. auf einem Laptop (Intel 32bit) mit 1GB RAM.

Oder auf einem ASUS K8V-VM Motherboard (AMD 64 Bit) mit 2GB RAM. Nur beim Start der VirtualBox hat er angefangen zu swappen.

Deshalb habe ich leichte Zweifel, dass es an der Leistungsfähigkeit der Hardware scheitern soll.
Und wenn die Probleme mit der Zeit schlimmer werden, tippe ich eher auf einen Defekt.

Grüße
Georg
 

RME

Advanced Hacker
Hallo,

Wenn Du nicht geschrieben hättest dass
die Symptome waren mit einer ATI X600Pro-256MB-Grafikkarte dieselben
dann hätte ich auf Deine Grafik als Verantwortlich für die Probleme getippt.

einer nicht OpenGL fähigen Grafikkarte
...was denn genau? Und welcher Driver?

Hast Du schon mal für längere Zeit ein Live-Linux getestet; z.B. PuppyLinux (ich gehe davon aus dass der Rechner mit einem CD Drive ausgerüstet ist)?

Gruss,
Roland

Übrigens: Akonadi kannst Du abschalten sofern Du auf abhängige Applikationen verzichten kannst/willst (z.B. KMail). Wenn Akonadi abgeschaltet ist, kann auch nepomuk abgestellt werden (System Settings). Über diese Problematik wurde ja schon sehr viel disputiert.

KDE UserBase Wiki >>> http://userbase.kde.org/Akonadi/de

-/-
 
OP
K

kohlhz

Member
RME schrieb:
...was denn genau? Und welcher Driver?
kernel-modul: radeon
X.Org R300 project
renderer: Gallium 0.4 on ATI RS480

RME schrieb:
Hast Du schon mal für längere Zeit ein Live-Linux getestet; z.B. PuppyLinux (ich gehe davon aus dass der Rechner mit einem CD Drive ausgerüstet ist)?

Und was soll das konkret bringen?
Gut, funktionierende ältere OpenSuSE-Version können schon zeigen, ob die eigene Kiste intakt ist..
Typischerweise halte ich ein bis zwei ältere OpenSuSE-Versionen parallel "auf Vorrat" und installiere jedesmal neu (also nicht per Update).
Drei Partitionen habe ich für die Systeme und die zugehörigen Home-Verzeichnisse reserviert ("Teilen" des eigenen Home-Verzeichnisses unter mehr als einem einem System geht zwar meist gut, kann aber zu üblen Problemen führen).

Fast immer - die 12.2 habe ich erst vor wenigen Tagen zu einer 12.3-KDE-Version upgedatet.
Vor dem Überschreiben hatte ich noch einmal mit der 12.2 gespielt. Im Vergleich zu dem, was ich von der 12.3 her kannte, kam es da nur zu sporadischen Ausfällen,
wenn man davon absieht, daß sie nach Logfile problemlos und korrekt in den Tiefschlaf kam - aber nie wieder hoch (die 12.2RC1 konnte das noch; aber auch eine zweite 12.2-Installation zeigte denselben Fehler).

Mit der jetzt generierten 12.3 wollte ich eine Weile die Standardeinstellungen fahren.
Das war ein Experiment - ich erhoffte, so massive Fehler zu sehen, daß Ursachen erfühlbar wurden. Es gelang.

Unmittelbar nach der Installation lief die 12.3 zwar verblüffenderweise voll zufriedenstellend - doch am nächsten Tag dauerte es Stunden, bis eine Eingabe von mir durchkam und dann nicht zu sofortigem Einfrieren des Rechners führte. Erst nachdem ich endlich die Mausgesten abschalten konnte, war an weitere Aktionen zu denken.
Es brauchte dann noch einen Tag, um das Wichtigste von dem abzuschalten, was mein System noch instabil machte - Akonadi & Co.

RME schrieb:
Übrigens: Akonadi kannst Du abschalten sofern Du auf abhängige Applikationen verzichten kannst/willst (z.B. KMail). Wenn Akonadi abgeschaltet ist, kann auch nepomuk abgestellt werden (System Settings). Über diese Problematik wurde ja schon sehr viel disputiert.

Leider ist das bloße Abschalten nur kurzzeitig wirksam, siehe http://userbase.kde.org/Akonadi/de ..
"Remember
Wenn Sie nicht möchten, dass Akonadi auf Ihrem System läuft, können Sie keine der Akonadi-fähigen Anwendungen verwenden. Diese Anwendungen starten Akonadi, sobald sie dessen Dienste brauchen, auch wenn es deaktiviert wurde. Siehe Liste der Akonadi-fähigen Anwendungen. Beachten Sie auch, dass auch einige der Plasma-Widgets wie Digitaluhr ebenfalls Akonadi verwenden".

Genauer: es gibt tausendundeinen Grund, daß dieser Schrott ungefragt aktiv wird. Ohne Deinstallieren von virtuoso wird's nichts. Erst danach ist gesichert, daß Nepomuk nicht heimlich beim nächsten Hochfahren wieder zuschlägt - System Settings hin oder her. Bei wie oben "abgeschaltetem" Nepomuk will immer noch irgendjemand bei jedem Hochfahren Nepomuk starten, bei deinstalliertem virtuoso mault dann das System, daß Nepomuk leider nicht gestartet werden kann, weil virtuoso fehlt.
Besser wäre es natürlich, Nepomuk zu töten - aber dann muß man noch mehr killen - vielleicht das ganze KDE4 (ist mir zu mühsam, das zu klären).


P6CNAT schrieb:
Hallo,
also ich habe/hatte openSUSE mit allem Schnickschnack auf wesentlich schwächerer Hardware laufen.
..
Oder auf einem ASUS K8V-VM Motherboard (AMD 64 Bit) mit 2GB RAM. Nur beim Start der VirtualBox hat er angefangen zu swappen.
Deshalb habe ich leichte Zweifel, dass es an der Leistungsfähigkeit der Hardware scheitern soll.
Und wenn die Probleme mit der Zeit schlimmer werden, tippe ich eher auf einen Defekt.

Die Probleme traten etwa seit der 11.2 auf und wurden von Systemversion zu Systemversion schlimmer - klar, das ist natürlich 'mit der Zeit'.

Das K8V-VM Motherboard hat Sockel 737 und nicht 939 wie mein Board, folglich auch zumindest nicht dieselbe Venice-Version.
Es ist keineswegs unwahrscheinlich, daß Venice bei den damals ziemlich neuen Befehlen Schwächen hat, die erst im Lauf der Zeit - also bei stärkerer Verwendung - sichtbar wurden. Leider sehe ich keine Schnittstelle, um diese Befehle testweise zu inaktivieren. Soviel ich mich zu erinnern glaube, wurde SSE3 bei diesem Prozessor wegen Instabilität inaktiviert, und z.B. Venice mit Stepping 3 nach kürzester Zeit wegen Fehlerhaftigkeit eingestellt.

Das Board selbst könnte die Abhandlung manches Interrupts verhindern (Address-Lücke).
Fehlerfrei ist es auch nicht mehr, ein USB-Port ist ausgefallen (nein, keine abgerauchte Stelle sichtbar).
Es ist also keineswegs unplausibel, daß spätere Hardwarefehler dazugekommen sind.
Leider gibt es für PCs selbst die Hardware-Tests, die ohne Fremdhardware möglich wären, nicht, wenn man von memtest und diversen Peripheriegerätetests absieht.

Ist jetzt aber auch egal - mit der zuletzt installierten und kastrierten 12.3 arbeite ich bereits ein paar Tage ohne Probleme, wenn man von sporadischen Fehlern nach dem Aufwachen aus dem Ruhezustand absieht.
Wenn mir jemand sagen kann, mit welcher Boot-Einstellung ich das abstellen kann - gern.

Ansonsten brauche ich im Moment keinen Rat - ein paar Jahre lang hätte ihn gebraucht, aber nicht bekommen.
Mit diesem Beitrag möchte ich erreichen, daß anderen in vergleichbarer Situation besser geholfen werden kann - so es solch andere gibt.
 
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