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[gelöst] Partitionierung bei zwei Festplatten

Bonjour!

Ich habe eine Menge in diesem und anderen Foren über die Verzeichnisstruktur bei Linux gelesen. Und ich habe festgestellt, daß es bei dem Thema Partitionierung bei einer Neuinstallation viele verschiedene Meinungen gibt. Aus diesen unterschiedlichen Meinungen habe ich für mich folgendes herausgezogen:
Es gibt nur ein paar Verzeichnisse, die in einer eigenen Partition gut aufgehoben wären und das sind:
/
/home (wegen der Übersichtlichkeit vielleicht noch aufgeteilt auf die einzelnen User)
/opt
/tmp
/usr
/var
swap

Nun stellen sich mir zwei Fragen:

1. Ich habe zwei Festplatten, eine IDE und eine etwas schnellere SATA. Welches Verzeichnis gehört auf die schnellere, welches auf die langsamere Festplatte und warum?

2. Es gibt Daten, auf welche alle User zugreifen können sollten. Ist es dafür sinnvoll, im Sinne einer sauberen Struktur, ein Verzeichnis /daten anzulegen? Oder ist davon auf Grund irgendwelcher Konventionen oder zu erwartenden Schwierigkeiten abzuraten?

Edgar
 
Escho schrieb:
Es gibt nur ein paar Verzeichnisse, die in einer eigenen Partition gut aufgehoben wären und das sind:
Nur /. Bei manchen auch / und /home (oder / und /daten oder wie auch immer), zwei reichen (plus swap als dritte).
2. Es gibt Daten, auf welche alle User zugreifen können sollten. Ist es dafür sinnvoll, im Sinne einer sauberen Struktur, ein Verzeichnis /daten anzulegen?
Du hast doch schon /home. Oder wenn du mehr Daten hast, dann mach ein /daten mit was weiß ich, /daten/home, /daten/video oder so, und bind-mounte /daten/home nach /home.
Man kann auch überpartitionieren, aber dann hat man viel Spaß beim Repartitionieren hinterher wenn der Platz knapper wird.
 
Ich hab noch 2 andere Partitionen: einmal für eine Datensicherung (halt auf der anderen Platte) und eine, um ein neues Linux einspielen zu können in gleicher Größe wie /.
Damit kann man in der Übergangszeit parallel fahren und die Konfiguration in Ruhe rüberziehen.

Grüße
 
OP
Escho
Servus!

Die Idee mit einer seperaten Partition bzw. Festplatte für Datensicherung hat was für sich. Irgendwo im Keller habe ich noch eine alte 20GB-Platte, die sich prima am zweiten IDE-Port machen würde. Das muß ich mir mal überlegen.

Ansonsten muß ich sagen, daß ich Plattenspeicher genügend habe, so daß ich selbst im ungünstigsten Fall nichts repartitionieren müsste. 160 GB + 500GB sollten eigentlich für alle Denkbarkeiten ausreichen.
Mir geht es eigentlich nur darum, etwas Performance zu gewinnen. Wenn ich schon zwei große Platten an unterschiedlichen Kanälen angeschlossen habe (IDE1 und SATA), warum sollte ich nicht durch geschickte Verteilung der Verzeichnisse auf dies beiden Platten Geschwindigkeitsvorteile gewinnen können.

Und hier stellt sich mir eben die Frage: was wohin?

Edgar
 
Ich partitioniere normalweiser so wenig wie möglich. Früher hatte man mehr Partitions ,weil die Platten zu klein waren usw..., das ist heute hinfällig.

Was man braucht:
/ (no na)
swap
/home

/home deswegen, weil sich damit System-Upgrades leichter bewerkstelligen lassen. Das ganze System kann somit ersetzt werden, die persönlichen Daten bleiben erhalten.

Bei viel Platz kann man ja auch noch ein Alternativsystem oder eine Backup auf ein anderen Partition halten.

just my 2 cents
 
OP
Escho
Guten Morgen!

Ich sehe schon, der Trend geht in Richtung einfache Partitionierung. Ich denke, das werde ich dann doch so handhaben. Bei vier möglichen primären Partitionen pro Festplatte kommt damit die schnellere SATA-Platte zum Zuge mit:
/, /home, /daten und natürlich swap

In einigen Artikeln (z.B. linuxlife) und auch hier im Wiki wird zwar durchaus dazu angeraten, mit mehr Partitionen zu arbeiten, ich gehe aber mal davon aus, daß der dadurch zu erwartende Performancegewinn nicht so erheblich ist. Und einfacher ist es so auf jeden Fall.

Die zweite Festplatte hätte ich damit dann frei zur Datensicherung und (oder) für Experimente.

Ich setze den Thread mal noch nicht auf gelöst, vielleicht kommen ja noch einige interessante Meinungen.

Edgar
 
A

Anonymous

Gast
Escho schrieb:
Es gibt nur ein paar Verzeichnisse, die in einer eigenen Partition gut aufgehoben wären und das sind:
/
/home (wegen der Übersichtlichkeit vielleicht noch aufgeteilt auf die einzelnen User)
/opt
/tmp
/usr
/var
swap

......

1. Ich habe zwei Festplatten, eine IDE und eine etwas schnellere SATA. Welches Verzeichnis gehört auf die schnellere, welches auf die langsamere Festplatte und warum?
Was du hier als eigene Partitionen aufgeschlüsselt hast, ist mehr oder weniger die klassische Einteilung, wie man sie früher meistens auf UNIX-Servern als Einteilung für das BS verwendet hat. Mit den heutigen Plattenkapazitäten und den anderen geänderten Bedingungen der neuen Hardware ist das so nicht mehr notwendig, und man kommt immer mehr davon ab. Allerdings kann man auch heute noch durch Optimierung der Filesysteme einiges herausholen, ich würde mal grob schätzen bis 30%. Voraussetzung dazu, du weißt sehr genau was der Rechner zu Arbeiten hat, der Rechner ist nahezu gleichmäßig stark ausgelastet und hat entsprechend viel Platten-IO, und du kennst die Eigenschaften der einzelnen Datenbereiche sehr genau.
Als erste Hilfe kann das hier dienen. http://wiki.linux-club.de/Partitionierung_und_Verzeichnisstruktur

Man macht sich dabei uA. folgendes zu nutze:
Bestimmte Bereiche des Filesystems müssen nur zum lesen vorhanden sein, einzelne Bereiche bestehen aus Dateien mit typischen Eigenschaften, die auf bestimmten Filesystemen und Filesystemeigenschaften optimal funktionieren ( große Dateien haben eben andere Eigenschaften wie kleine und bestimmte Filesysteme arbeiten desshalb unterschiedlich schnell mit großen und kleinen Dateien). In bestimmten Bereichen des Filesystems des Betriebssystems kann man getrost einige Eigenschaften abschalten, zB die ständige Aktualisierung der Access Time auf Dateien und Verzeichnissen, oder Filesystem Journal auf Temporäre Dateien. Bestimmte Bereiche des Betriebssystems werden fast nie benötigt, oder nur ganz selten ( zB. nur beim Start des BS oder der Applikation ) ein mal gelesen, danach bleiben die Daten sowieso im Hauptspeicher (zB die Libs). Bestimmte Bereiche der physikalischen Festplatte sind im sequentiennen Zugriff auf große durchgehende Datenbereiche schneller (äußere Datenspuren, oder der Beginn der Platte ist meist schneller als das Ende) . Verhinderung oder Minimierung von gleichzeitigem Zugriff auf verschiedene Bereiche der Festplatte (konqurierender Zugriff auf Datenbereiche, hört man bei alten Platten oftmals als "Rattern") usw. Vieles macht aber erst dann wirklich Sinn, wenn man dazu dann auch wirklich die jeweilig optimalsten Einstellungen direkt am Filesystem und an den Mountoptionen vornimmt.

Alles im allem sehr komplex, und wirklich nur sinnvoll bei ganz speziellen Rechnern, die hoch ausgelastet sind, und bei denen klar ist, was sie für eine spezielle Aufgabe haben.

Ansonsten: Rechner gut mit Speicher ausrüsten, dann hat er die Möglichkeiten die Filesysteme immer optimal zu buffern, Daten- und User-Bereiche strikt vom Betriebssystem trennen, und überlegen welche Bereiche des Rechners eventuell stärker belastet werden als normal, ZB könnte es sinnvoll, sein in bestimmten Rechnern /var oder /tmp als eigene Partition zu haben, weil dort sehr viele Dateien temporär abgelegt werden, und man sicher gehen will, das man damit nicht das Rootfilesystem voll machen kann.

wenn man sich nicht wirklich ganz sicher ist Finger weg von solcher Art "Optimierungsversuchen" bei wichtigen Rechnern oder Produktivsystemen. (so eine Optimierung will dann auch mal wieder aus einem backup restauriert werden :wink: )


robi
 
OP
Escho
@robi
Das ist eine Aussage, mit der ich was anfangen kann.

Ich bin gerade meine Neuinstallation am austesten und muß sagen, ich habe es so ähnuch gemacht, wie du emphohlen hast (den Link kannte ich übrigens schon). Ich habe also eigene Partitionen für /, für /daten, für /tmp eingerichtet. Darüber hinaus habe ich jedem User seinen eigene Partition gegönnt. Den swap hat das System dann noch dazugesetzt. Und last but not least habe ich auf jeder Platte unformatierten Platz freigelassen. Denn wer weiss, was mir noch so alles einfällt.

Es ist tatsächlich ein Geschwindigkeitsgewinn festzustellen. Ich glaube aber nicht, daß dies an meinen "Partitionierungskünsten" liegt. Ich denke vielmehr, daß es das Resultat der Betriebssystemumstellung von 64Bit nach 32Bit ist.

Danke für die Hilfe an alle

Edgar
 
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