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Geändertes Partitionierungsschema bei Fedora 25 (LVM/LUKS)

gehrke

Administrator
Teammitglied
Moin *,

mit etwas Überraschung habe ich zur Kenntnis genommen, dass mit Fedora 25 scheinbar auch das bei der Installation verwendete Partitionierungsschema geändert wurde.

Aufgrund massiver Paranoia verwende ich gern Festplattenverschlüsselung via LUKS in Kombination mit LVM. Bei allen mir bislang bekannten Distributionen (*SUSE, Debian, RedHat) ergibt eine Installation mit dem Häckchen 'Daten verschlüsseln' ein Partitionierungslayout, in welchem zuerst ein LUKS-Device über den gesamten zu verschlüsselnden Bereich angelegt wird, und darauf mit LVM partitioniert wird.

Beispiel:
Code:
[root@j10 ~]# lsblk
NAME                                       MAJ:MIN RM   SIZE RO TYPE  MOUNTPOINT
sda                                          8:0    0 238,5G  0 disk  
├─sda2                                       8:2    0     1G  0 part  /boot
├─sda3                                       8:3    0 237,4G  0 part  
│ └─luks-aacd9ed2-a71d-25d5-bb56-b391bf47e1b7
│   253:0    0 237,4G  0 crypt 
│   ├─system-os                            253:1    0    15G  0 lvm   /
│   ├─system-swap                          253:2    0     8G  0 lvm   [SWAP]
│   └─system-home                          253:3    0 214,4G  0 lvm   /home
└─sda1                                       8:1    0   100M  0 part  /boot/efi
Wie gesagt, so ähnlich kenne ich das seit Jahren von mehreren Distributionen als Vorgabe.

Bei Fedora ist das nun scheinbar geändert worden. Stattdessen wird nun für jede Partition bzw. jedes LV ein eigenes LUKS-Device erzeugt und das LUKS-Device liegt nun innerhalb von LVM.

Beispiel:
Code:
[root@j10-lan ~]# lsblk
NAME                                            MAJ:MIN RM   SIZE RO TYPE  MOUNTPOINT
sda                                               8:0    0 238,5G  0 disk  
├─sda2                                            8:2    0     1G  0 part  /boot
├─sda3                                            8:3    0 237,4G  0 part  
│ ├─system-swap                                 253:1    0     8G  0 lvm   
│ │ └─luks-9472c073-ba4a-483c-91b8-be2bce2ac348 253:2    0     8G  0 crypt [SWAP]
│ ├─system-home                                 253:4    0 214,4G  0 lvm   
│ │ └─luks-511b19c5-9fab-411a-a7b8-b1228947a72f 253:5    0 214,4G  0 crypt /home
│ └─system-os                                   253:0    0    15G  0 lvm   
│   └─luks-29d1be31-8f69-4f89-81d4-d43138a3602c 253:3    0    15G  0 crypt /
└─sda1                                            8:1    0   100M  0 part  /boot/efi
Ich kann nicht ausschließen, dass dies aus einer Fehlbenutzung des Installationsprogrammes 'anaconda' meinerseits resultiert (auch wenn ich es 2x durchgeführt habe). Das Ding ist qualitativ nicht besonders gut, was Stabitität und Übersichtlichkeit angeht - hier hat SUSE klar die Nase vorn. Aber ich habe die selbe Vorgehensweise gewählt wie bei dutzenden Installationen mit RedHat-Systemen zuvor.

Die Vorteile dieser Vorgehensweise erschließen sich mir bislang noch nicht, wohl aber die Nachteile. Denn im vorliegenden Beispiel habe ich ein Notebook mit mehreren Usern, wobei für jeden User jeweils ein eigener Key-Slot im LUKS-Device gesetzt wird. Dadurch muss sich der User nicht zwei Passworte merken (die Passphrase für LUKS und das eigene Password), sondern verwendet das gleiche für beide Subsysteme.

Wenn ich diesen Mechanismus so beibehalten möchte, müsste ich wahrscheinlich nach der Installation für jeden User auf jedem LUKS-Device den zusätzlichen Key-Slot setzen. Das scheint mir unhandlich und wenig sinnvoll. Und weil ich den Sinn dahinter noch nicht verstanden habe, habe ich vor Installation das alte Schema aufgebracht und dann installiert.

Kann mir jemand erklären, welcher Gedankengang hinter dieser Änderung steht?
TNX

cu, gehrke
 
A

Anonymous

Gast
gehrke schrieb:
Kann mir jemand erklären, welcher Gedankengang hinter dieser Änderung steht?
Wahrscheinlich gar keiner, auf den schnellen ersten Blick sieht es ja doch so aus wie der User es gerne haben wollte, wenn nicht dann muss der User eben was falsch gemacht haben. Also alles andere nur kein Problem in der Installationsroutine.

Aber nette Aufgabe ist hier zB /home mal um 15G kleiner zu machen und diese 15G noch an / ranzuhängen, zu was hab ich denn sonst LVM in der Konfiguration, wenn nicht um flexibel zu bleiben.
Ich bekomme das auf der Konsole hin, aber Fedora hat doch sicher auch ein nettes Partionierungstool mit denen der normale User solche Dinge bequem mit der Maus erledigen kann, wäre doch interessant was das zu dieser Aufgabe sagt. ;)

robi
 
OP
gehrke

gehrke

Administrator
Teammitglied
robi schrieb:
Fedora hat doch sicher auch ein nettes Partionierungstool mit denen der normale User solche Dinge bequem mit der Maus erledigen kann
Da ziehe ich es vor, meine Datenbestände lieber selbst auf der Konsole zu schrotten. ;)

Auch mit etwas Bedenkzeit ist mir nur ein respektabler Grund eingefallen, so etwas zu tun:
Weil es geht!
 
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