• Willkommen im Linux Club - dem deutschsprachigen Supportforum für GNU/Linux. Registriere dich kostenlos, um alle Inhalte zu sehen und Fragen zu stellen.

Dateisystem für SSD? Ramdisk für temp und log?

mairo

Hacker
Hallo,

ich möchte meinen Linuxserver (Opensuse 13.1) mit einer SSD als Systemlaufwerk im 24/7 - Betrieb laufen lassen.
Zwei Fragen:

1. Welches Dateisystem wähle ich? Ext4, F2FS oder Btrfs?

2. Sollte man nach der Installation von Opensuse 13.1 noch "Optimierungen" für die SSD vornehmen?


Ich hatte auch die Idee temporäre und log - Dateien in eine Ramdisk auszulagern und nur alle paar Stunden schreiben zu lassen, aber das scheint mir doch etwas paranoid, oder? (Eine Ramdisk anlegen ist ja kein großes Problem, aber wie kann ich die Daten aus der Ramdisk in festen Zeitabständen auf die Platte schreiben lassen?)

Danke für eure Meinungen / Erfahrungen

Gruß
mairo
 

spoensche

Moderator
Teammitglied
mairo schrieb:
1. Welches Dateisystem wähle ich? Ext4, F2FS oder Btrfs?
2. Sollte man nach der Installation von Opensuse 13.1 noch "Optimierungen" für die SSD vornehmen?

Du kannst entweder F2FS oder ext4 verwenden. Wenn der Server kein Produktionsserver ist kannst du auch BTRFS verwenden.

Wenn du ext4 verwendest kannst du zusätzlich die Mountoption trim verwenden.

mairo schrieb:
Ich hatte auch die Idee temporäre und log - Dateien in eine Ramdisk auszulagern und nur alle paar Stunden schreiben zu lassen, aber das scheint mir doch etwas paranoid, oder? (Eine Ramdisk anlegen ist ja kein großes Problem, aber wie kann ich die Daten aus der Ramdisk in festen Zeitabständen auf die Platte schreiben lassen?)

Logdateien niemals in dern RAM verlegen. Sie sind für die Fehlersuche, Einbruchserkennung etc. unverzichtbar. Du brauchst keine RAM-Disk anlegen wenn du tmpfs verwendest.
 
OP
M

mairo

Hacker
Danke für deine Einschätzung.

Was genau ist tmpfs? Wie setze ich es ein? Was bewirkt bzw. macht es?

Gruß
 

josef-wien

Ultimate Guru
https://www.kernel.org/doc/Documentation/filesystems/tmpfs.txt
/var/log: nein
/tmp: ja bei ausreichendem Hauptspeicher
fstab-Beispiel: tmpfs /tmp tmpfs defaults,noatime,mode=1777 0 0

http://www.linupedia.org/opensuse/SSD_Optimierungen
 

marce

Guru
Die Dauer- und Stresstests von einigermaßen seriösen Quellen (z.B. ct) sagen eigentlich, daß man sich den "Stress" von Sonderlösungen für Logfiles und tmp bei SSDs sparen kann - die maximalen Schreibzyklen werden erst in Zeiträumen erreicht, die normalerweise weit jenseits der zu erwartenden Nutzungsdauer der SSD liegen.
 

muck19

Hacker
marce schrieb:
Die Dauer- und Stresstests von einigermaßen seriösen Quellen (z.B. ct) sagen eigentlich, daß man sich den "Stress" von Sonderlösungen für Logfiles und tmp bei SSDs sparen kann
Richtig -
die maximalen Schreibzyklen werden erst in Zeiträumen erreicht, die normalerweise weit jenseits der zu erwartenden Nutzungsdauer der SSD liegen.
Richtig -
Was man im Netz zu dem Thema findet ist im Prinzip alles Schnee von vorgestern. Die Hersteller optimieren von sich aus inzwischen alles was so möglich ist.
Der normale Nutzer wird in 5 Jahren nicht mal ansatzweise an die theoretische Nutzungsdauer einer SSD herankommen.

Gruss
Michael
 

spoensche

Moderator
Teammitglied
muck19 schrieb:
marce schrieb:
Die Dauer- und Stresstests von einigermaßen seriösen Quellen (z.B. ct) sagen eigentlich, daß man sich den "Stress" von Sonderlösungen für Logfiles und tmp bei SSDs sparen kann
Richtig -
die maximalen Schreibzyklen werden erst in Zeiträumen erreicht, die normalerweise weit jenseits der zu erwartenden Nutzungsdauer der SSD liegen.
Richtig -
Was man im Netz zu dem Thema findet ist im Prinzip alles Schnee von vorgestern. Die Hersteller optimieren von sich aus inzwischen alles was so möglich ist.
Der normale Nutzer wird in 5 Jahren nicht mal ansatzweise an die theoretische Nutzungsdauer einer SSD herankommen.

Wieso Stress? Logfiles und /tmp unterschiedlich zu verwalten, z.B. eigene Partition für /tmp und eigene Partition für /var gehört bei Servern quasi zum Standard Setup.

Wie sehen diese Stresstests den aus? Ausserdem sind sie allgemein gehalten, also für den Otto Normal User, der evtl. mal Abends am Rechner sitzt. Wenn du IO intensive Anwendungen hast, was meinst du wie schnell die Schreibzyklen durch sind?
 

panamajo

Guru
spoensche schrieb:
Wie sehen diese Stresstests den aus?
Per dd die Platte bis zum Anschlag mit Zufallsdaten vollmüllen, dann wieder löschen und das Ganze von vorne (wohlgemerkt: so schnell es geht).
IIRC konnten die das bei c't vor 2 Jahren schon über einen Monat machen bis erste Ausfälle auftauchten.
spoensche schrieb:
Ausserdem sind sie allgemein gehalten, also für den Otto Normal User, der evtl. mal Abends am Rechner sitzt. Wenn du IO intensive Anwendungen hast, was meinst du wie schnell die Schreibzyklen durch sind?
Nein, Stresstests sind Stresstests und keine Butterfahrt.
Ich habe SSDs seit 2 Jahren im Einsatz und fühle mich dank SMART auf der sicheren Seite. Backups bringen auch hier natürlich Extraleben...
 

gehrke

Administrator
Teammitglied
muck19 schrieb:
Was man im Netz zu dem Thema findet ist im Prinzip alles Schnee von vorgestern. Die Hersteller optimieren von sich aus inzwischen alles was so möglich ist.
Der normale Nutzer wird in 5 Jahren nicht mal ansatzweise an die theoretische Nutzungsdauer einer SSD herankommen.
Ich setzte soeben in einem anderem Thread hier im Forum ebenfalls eine Erweiterung meines Systems um eine SSD um, allerdings keinen Server. Zuvor habe ich auch einige Punkte dazu gelesen, hatte aber schon den Verdacht, dass viele von den guten Ratschlägen heute nicht mehr zwingend notwendig sind. Dieser Thread hier bestärkt mich darin.

Ich habe mich zu einer Neu-Installation entschlossen, in der Hoffnung, dass das Installationsprogramm die SSD erkennt und selbsttätig notwendige Optimierungen durchführt. Aufgefallen ist mir bislang noch nichts, habe aber auch noch nicht dediziert danach gesucht. Ich könnte noch ein Diff zwischen /etc des neuen und des alten Systems machen, wenn das Sinn macht.
 

josef-wien

Ultimate Guru
gehrke schrieb:
Ich könnte noch ein Diff zwischen /etc des neuen und des alten Systems machen, wenn das Sinn macht.
Dort wirst Du nichts finden. Allfällige Unterschiede gibt es im sys-Dateisystem, z. B. bei:
Code:
find /sys/devices/ -name rotational | while read dateiname ; do grep -H . $dateiname ; done
(Interessanterweise haben nur SSD eine 0, USB-Sticks und Speicherkarten haben wie Festplatten eine 1.)
 
Oben