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Kopie einer verschlüsselten Partition verwenden ?

halo44

Hacker
Ich habe eine Verständnisfrage zu einer verschlüsselten Partition.

Auf meinem Desktop-Rechner habe ich eine verschlüsselte Partition (dm-crypt/LUKS). Alle enthaltenen Ordner sichere ich gelegentlich mit rsync über NFS4 zu meinem Notebook in eine ebenfalls verschlüsselte Partition.

Das Verfahren funktioniert und die Daten stehen auf beiden Rechnern nach Entschlüsselung zur Verfügung.

Ich mußte jetzt meinen Notebook komplett neu aufbauen, weil die Partitionstabelle (und vermutlich noch viel mehr) zerstört war. Das war auch kein Problem, weil ich aktuelle Sicherungen meiner openSuse und debian-Distribution hatte. Auch die verschlüsselte Partition habe ich wieder eingerichtet und vom Desktoprechner die Daten übertragen.

Die Einrichtung der verschlüsselten Partition samt Beschreibens mit Zufallszahlen benötigte wie immer etliche Stunden. Diesen Vorgang möchte ich zukünftig abkürzen.

Hierzu nun meine Frage. Ist gegen folgendes Verfahren etwas einzuwenden?

Wenn ich die verschlüsselte Partition (nicht entschlüsselt) mit dd auf eine externe Festplatte kopiere, so liegt sie ja dort auch verschlüsselt vor. Ich kann sie dort auch mit korrekter Passphrase öffnen, was ich erfolgreich versucht habe.

Das Verfahren mit dd dauert bei weitem nicht so lange, wie die Einrichtung von Grund auf.

Ich würde diese erstellte Kopie einfach für den Fall der Fälle aufbewahren und auf die spätere Zielpartition mit dd rüberkopieren. Damit hätte ich das Verfahren erheblich abgekürzt.

Der Zeitbedarf für das anschließende Aktualisieren der Daten mit rsync ist ja bei beiden Verfahren der gleiche.

Daß die Partition auf der externen Platte nicht mit Zufallszahlen beschrieben wurde, müßte meines Erachtens unerheblich sein.

Ich hoffe mich einigermaßen verständlich ausgedrückt zu haben und bitte um Eure Kommentare.

Hierfür vielen Dank.

Gruss H.
 

gehrke

Administrator
Teammitglied
halo44 schrieb:
Wenn ich die verschlüsselte Partition (nicht entschlüsselt) mit dd auf eine externe Festplatte kopiere, so liegt sie ja dort auch verschlüsselt vor. Ich kann sie dort auch mit korrekter Passphrase öffnen, was ich erfolgreich versucht habe.

Das Verfahren mit dd dauert bei weitem nicht so lange, wie die Einrichtung von Grund auf.

Ich würde diese erstellte Kopie einfach für den Fall der Fälle aufbewahren und auf die spätere Zielpartition mit dd rüberkopieren. Damit hätte ich das Verfahren erheblich abgekürzt.
[...]
Hierzu nun meine Frage. Ist gegen folgendes Verfahren etwas einzuwenden?

Ich würde vermuten, dass das genau so funktioniert und dabei keine Lecks im Sicherheitskonzept aufreißt. Falls ich da falsch liegen sollte, wäre ich für eine Belehrung ebenfalls sehr dankbar.
 

josef-wien

Ultimate Guru
Mit dd wird Bit für Bit kopiert, unabhängig von einem logischen Inhalt. Wenn die Ziel-Partition kleiner ist, hast Du auf jeden Fall Probleme. Wenn die Ziel-Partition größer ist, kannst Du den Rest nicht nutzen, und bei einer primären Partition stehen dann nicht der Realität entsprechende Werte in der Partitionentabelle des MBR und bieten somit weitere Problemmöglichkeiten. Wenn Du eine logische Partition kopierst, denke daran, daß in jeder logischen Partition die Adresse der nächsten logischen Partition enthalten ist, auch dadurch kannst Du Dir Probleme einhandeln.

Deine Vorgangsweise kann funktionieren, ich empfehle sie aber nicht.

halo44 schrieb:
samt Beschreibens mit Zufallszahlen benötigte wie immer etliche Stunden
Warum hast Du nicht darauf verzichtet? Du hattest ja ohnehin eine "voll beschriebene" Platte, da bringt das überhaupt nichts. (Selbst bei einer leeren Platte halte ich es beim normalen Heim- und Bürogebrauch für entbehrlich, und mehrere Durchläufe erst recht.)

P. S. Auch die Partitionentabelle gehört gesichert.
 
OP
H

halo44

Hacker
Danke für Deine Analyse und die Hinweise. Interessant ist vor allem Deine Anmerkung zum Beschreiben des Volumens mit Zufallszahlen. Demnach habe ich hier wohl mit "Kanonen auf Spatzen geschossen". Ich werde das künftig also einfacher handhaben können.

Bei meinem geschilderten Vorgehen habe ich die jeweilige Quell- und Zielpartition auf exakt gleiche Größe eingerichtet. Also ergab sich beim dd kein Problem.

Daß beim Kopiervorgang der logischen Partition die Adresse der Folgepartition mit kopiert wird, war mir nicht bewußt. Allerdings kann ich mir jetzt erklären, warum genau dieser Aspekt auftrat, als ich einmal mit fdisk im Expertenmodus die Partitionen einer Festplatte neu numeriert hatte.

Du hast mir wieder einmal mehr beste Auskunft gegeben. Dafür meinen Dank.

Gruss H.
 
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