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Mehrere Partitionen in / einhängen

WhopperBS

Member
Hallo Linuxfreunde,

da bei einem meiner Server nur eine Festplatte eingebaut ist und diese allmählich überläuft, möchte ich folgendes tun:
/home und /var sollen auf eine neue Festplatte (wahrscheinlich mit einem logischen Volumen) ausgelagert werden. Damit alles genau so aussieht wie vorher, müsste die neu erstellte Partition ja direkt ins root-Verzeichnis eingehängt werden, wo sich ja bereits die erste Festplatte (sda) befindet. Würde das überhaupt funktionieren? Und falls nicht, gäbe es alternative Möglichkeiten (ohne symbolische Verknüpfungen und ohne unnötig viele Partitionen zu erzeugen)?

Grüße
Whopper
 

mahol

Newbie
Ja das geht.
Zuerst eine Datensicherung machen!
1. Partition auf neue HD anlegen
2. Auf neuer HD /var_neu und /home_neu erzeugen
3. Rechner mittel Live-CD o.ä. (chroot wäre auch möglich) starten
4. Die Filesysteme mounten (z.B. /mnt/var, /mnt/home, /mnt/var_neu, /mnt/home_neu)
5. Kopieren z.B. mit rsync: rsync -av /mnt/var/ /mnt/var_neu, (...)
6. Entsprechende Files auf sda löschen (/mnt/var, /mnt/home), wenn alles fehlerfrei gelaufen ist
6. fstab editieren!
7. Reboot und freuen
 

josef-wien

Ultimate Guru
mahol schrieb:
1. Partition auf neue HD anlegen
2. Auf neuer HD /var_neu und /home_neu erzeugen
Bei der Lösung muß man mit bind arbeiten, das funktioniert zwar, wenn man genau weiß, was man macht, aber es bleibt fehleranfällig (weil die Strukturen doppelt im Dateisystem eingehängt sind).

Erzeuge auf der neuen Festplatte zwei Partitionen, eine trägst Du dann als /home und die zweite als /var in der fstab ein. Für das Kopieren ist ein Live-System nicht erforderlich, das geht auch im laufenden Betrieb (die beiden neuen Partitionen z. B. als /mnt/home und /mnt/var einhängen und dann kopieren). Nur das Löschen der Inhalte der bisherigen Verzeichnisse /home und /var (die leeren Verzeichnisse müssen erhalten bleiben) mußt Du von einem anderen System aus erledigen.

Die Ergebnisse von fdisk -l und cat /etc/fstab wären notwendig, um Dir mehr helfen zu können (vor allem, wenn /home bereits eine eigene Partition ist).
 
A

Anonymous

Gast
josef-wien schrieb:
mahol schrieb:
Nur das Löschen der Inhalte der bisherigen Verzeichnisse /home und /var (die leeren Verzeichnisse müssen erhalten bleiben) mußt Du von einem anderen System aus erledigen.

nicht mal das ist notwendig,
2 Partitionen auf einer neuen Platte anlegen, jeweils ein Filesystem drauf, und temporär mounten.
Dann /home und /var jeweils recursiv auf die neuen Filesysteme kopieren.
Danach die /etc/fstab so ändern, das die neuen Partitionen als /var und /home automatisch eingebunden werden.
rebooten.
Der Rechner sollte hochlaufen und die beiden Filesysteme als /var und /home eingebunden haben.

Jetzt befinden sich verdeckt von den neuen Filesystemen die in den Mountpoints /var und /home gemountet wurden auf dem Rootfilesystem an gleicher Stelle noch die alten Dateien, diese sind aber nicht mehr sichtbar, solange /var und /home gemountet sind, man kann sie also nicht direkt löschen. Wenn alles soweit funktioniert und das System sauber läuft, dann können diese jetzt wie hier mit /tmp erklärt wird, gelöscht werden. Zur Sicherheit noch einmal booten und dann ist auf / wieder genügend Platz für die nächsten paar Jahre.

robi
 

josef-wien

Ultimate Guru
Das funktioniert natürlich auch, aber jemandem, der die im ersten Beitrag enthaltenen Fragen stellen muß, empfehle ich so etwas nicht.
 
A

Anonymous

Gast
WhopperBS schrieb:
nach der Verschiebeaktion und Änderung der fstab ein Neustart zwingend notwendig? Würde es ein 'mount -a' nicht auch tun?

Wenn du im laufenden Betrieb einen Verzeichnisbaum mit einem neuen mount überdeckst, dann benutzen die Prozesse die unterhalb dieses Verzeichnisbaumes Dateien derzeit geöffnet haben weiterhin die verdeckten Dateien und neue Dateien werden im gemounteten Zweig angelegt oder von dort benutzt. Bei /home bringt das bei angeledeten Usern mit Grafischen Oberfläche wie GDE oder GNOME wahrscheinlich in der aktuellen Session Chaos ohne Ende und die eine oder andere Änderung verschwindet auf Nimmer Wiedersehen. Hier muss sich mindestens der oder die zu diesem Zeitpunkt angemeldeten User alle neu anmelden, damit der neue Verzeichnisbaum sauber genutzt wird.
Bei /var ist das ähnlich, allerdings müssten hier jetzt alle Applikationen und Prozesse gestopt und neu gestartet werden die offene Dateien unterhalb /var haben. Bei einigen dürfte das äußerst schwierig wenn nicht gar unmöglich werden ohne den Rechnerbetrieb komplett lam zu legen, da ist reboot die wesentlich schnellere und bessere Wahl.


robi
 
OP
W

WhopperBS

Member
Ok, dann werde ich es wohl besser nicht drauf ankommen lassen. Aber ein bisschen schade ist es ja schon, wenn die uptime wieder bei 0 anfängt...

Soweit danke erst mal für die schnellen Anworten!
 
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