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Formatierung rückgänig machen

th.giese

Hacker
Hallo,

mir ist da was sehr blödes passiert: Nach einer Neuinstallation von OpenSuse 11.4, wollte ich mein System (mehrere SCSI-Platten) aufräumen. Dabei habe ich etliches an Datenschrott gelöscht. Eine Platte (70GB) sollte von ReiserFS in EXT4-Format umgewandelt werden. Nach besagter Formatierung musste ich nun mit Entsetzen feststellen, dass auf der Reiser-Partition noch eine Datei war, die ich dringend wieder bräuchte :schockiert:
Auf der neuen Partion wurden bisher noch keine Schreibvorgänge ausgeführt. Gibt es eine Möglichkeit die Formatierung auf EXT4 wieder rückgängig zu machen und das vorherige ReiserFS inkl. Daten wiederherzustellen? Wenn ja womit? Ich hab schon ein wenig gegurgelt. Dabei habe ich aber nur Recoverytools gefunden, die versehentlich gelöschte Daten wiederherstellen können. Aber wie schauts mit der Wiederherstellung eines Filesystems aus? Kann ext4magic sowas? Bevor ich nun hier rum experimentiere möchte ich erst mal hier um Rat fragen. :???:
 

mkossmann

Member
1. Aktion : Um nichts weiter zu zerstören ArbeitsKopie (und besser noch eine zweite Kopie) der Partitition mit dd in eine Datei auf einer anderen Platte ziehen. Und alle folgenden Aktionen dann auf der Arbeitskopie ausführen.
Als ersten Reparaturversuch dann ein reiserfsck auf die Kopie ansetzen und probieren ob das noch etwas retten kann.
 
A

Anonymous

Gast
Das überschreiben von Reiserfs mit den Metadaten von ext2/3/4 ist so nicht rückgängig zu machen. reiserfsck gebe ich nicht viele Chancen, da ist wohl der Header vom Filesystem durch das Überschreiben mit dem anderen Filesystem ziemlich beschädigt. Wahrscheinlich gibt es Tricks und Optionen das zu umgehen, aber Keine Ahnung, schon lange nicht mehr mit diesem Filesystem beschäftigt.

Eine einzelne Datei, insoweit wie sie nicht zufällig durch das Schreiben der Metadaten des neuen Filesystems beschädigt oder zerstört wurden, sollte man in den meisten Fällen mit Recovertools jedoch wiederfinden können. Kommt allerdings auf den genauen Dateitype und nicht zuletzt auch auf die Größe an.

Wenn du mal den Dateitype und die geschätzte Größe verraten könntest, dann könnte man schon mal abschätzen ob es eventuell nicht auch schon mit einfachen Boardmitteln von Linux gehen könnte. Da ich mich gerade mit der Filestruktur vieler Dateitypen beschäftige, ist da vielleicht auch was möglich.

Wenn die Datei wirklich wichtig ist, auf alle Fälle eine Kopie der Partition erstellen.

robi
 
OP
T

th.giese

Hacker
Danke erstmal für eure Rückmeldung und Tipps. Ich könnte mir selbst in den Hintern treten. zwei von drei Platten habe ich händisch durchforstet und ausgerechnet bei dieser einen Platte bin ich den Weg des geringsten Widerstandes gegangen :nosmile:

Bei der Datei handelt es sich um eine vdi von VirtualBox, die dürfte mind. 10 GB groß gewesen sein, so groß hatte ich jedenfalls die Umgebung eingerichte. Darin war ein WinXP mit einer Vereinsdatenbank und die letzte Datensicherung liegt leider einige Zeit zurück.....

Gibts da eine Chance, dass VirtualBox diese Umgebeung wieder erkennt?

Die Kopie wird gerade mit dd erstellt. Ich versuche dann mal mein Glück mit ReiserFS....
 
A

Anonymous

Gast
Unter diesen Umständen mach ich dir für die Gesamtdatei nicht viele Hoffnungen.

die Datei ist mindestens an einigen Stellen beschädigt. die Blockgruppe dürfte bei deinem angelegten ext4 128MB (4096*8*4096 Byte) groß sein, und alle paar Blockgruppen werden Metadaten geschrieben. Beim ext4 zwar nicht alle wirklich initialisiert, aber einige Blöcke dürften dort auf alle Fälle mitten in die Filedaten an verschiedenen Stellen geschrieben worden sein, egal wie die Datei auf der Platte gelegen hat.
Eventuell ist diese Datei dann auch noch eine sparse Datei, damit hast du in 99% aller Recovertools sogut wie gar keine Chance. Solche Dateien liegen in aller Regel nicht sequentiell im Filesystem sondern sind fragmentiert und solche Fragmente sind oft kaum mit riesigem Aufwand in speziellen Laboren wieder zielsicher aufzufinden geschweige richtig zusammen zubauen, (ob da reiserfs eine Ausnahme macht, bin ich mir nicht ganz sicher, aber fast) Der Filesystemtype ist dann auch noch schlecht bis gar nicht in den üblichen Recovertools integriert. Solche Tools werden eventuell hier Bestandteile des Inhaltes aufpicken und versuchen dort einzelne Dateien daraus zu recovern, oft werden dann auch nur kleine Dateien überhaupt brauchbare Ergebnisse liefern.

Meine Meinung:
Damit überhaupt irgend etwas vernünftiges gefunden werden könnte, müssten auf reiserfs filesystem Ebene viele viele Zufallstreffer gelandet werden, oder es müsste wochenlang in einem Labor untersucht werden.

Wie sieht den die Datenbank aus, Type ? Größe ? eventuell hätte man dort besser Chancen wenn man gleich nach diesen Daten sucht.


robi
 
OP
T

th.giese

Hacker
Hi Robi,

nach deiner Antwort zu schließen habe ich eigentlich kaum noch Hoffnung war retten zu können. Die eigenlicheen Daten, welche ich benötige waren ja in dieser Win XP (vdi-Datei von VirtualBox) Umgebung installiert war. :???:

Aber egal, eine Frage hätte ich noch: Mit dd habe ich nun eine Datei "kopie1" der Partition erstellt. Wie lasse ich nun diese Diagnose Tools darauf los? Einfach ein "ReiserFScheck kopie1" ? Ich bin nun auch noch auf den dd-Ableger dd-recue gestoßen, damit lasse ich gerade ein Image erstellen.
 

josef-wien

Ultimate Guru
Wenn es die Kopie einer einzigen Partition ist: reiserfsck parameter dateiname (siehe manpage)

ddrescue bringt Dich nicht weiter, Du hast ja keine physischen Plattenfehler und somit keine physisch nicht lesebaren Sektoren, die beim Kopieren durch Nullen ersetzt werden.

robi schrieb:
Wie sieht den die Datenbank aus, Type ? Größe ? eventuell hätte man dort besser Chancen wenn man gleich nach diesen Daten sucht.
Ich denke auch, daß das die einzige Minimal-Chance ist, aber zur Wiederherstellung einer "defekten" Windows-Datei (FAT32? NTFS?) in einem VirtualBox-Behälter kann ich nichts sagen.
 
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