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[gelöst]Bootreihenfolge wird nicht sicher gespeichert

halo44

Hacker
Vor meiner Linux-Zeit war bei meinem Rechner die CD als erste, die erste Festplatte als zweite und die zweite Festplatte als dritte Bootoption eingestellt. So weit so schön und gut.

Als Linux-Nutzer habe ich meine root und home-Partition mittels tar auf externe Festplatte gesichert. Hierzu habe ich das System von einer Linux-Live-CD gestartet und in der Konsole die Sicherung angestossen. Mit der gewählten Bootoption war das auch alles im grünen Bereich.

Verfeinern wollte ich die Methode, indem ich mir das Suse-System auf einen USB-Live-Stick installierte. Hierbei konnte ich die ganze Sicherungsprozedur als Skript auf dem USB-Stick speichern, was ja bei der CD (zumindest mit meinem Kenntnisstand) nicht möglich war.

Die Sicherung funktioniert mit dem USB-Stick auch bestens. Ich muß allerdings beim Booten des Rechners diesen mit F12 veranlassen mir die möglichen Bootdevices zu zeigen. Hier finde ich auch den USB-Stick an vierter Stelle. Ich kann ihn dann anwählen und sofort per Enter den Bootvorgang in Gang setzen oder weiter über den Setup den USB-Stick an die erste oder zweite Position heben und beim Verlassen des Bios-Setup die Einstellung auch speichern.

Allerdings hält die Speicherung nur so lange wie ich den USB-Stick angeschlossen habe, d.h. boote ich anschließend wieder mit eingestecktem USB-Stick, so bootet der Rechner brav, wie er soll. Habe ich allerdings nur einmal ohne eingesteckten USB-Stick z.B. von der Festplatte gebootet, so "vergisst" mein Bios den Stick, d.h. trotz angeschlossenem Stick bootet der Rechner von Festplatte.

Halte ich beim Booten mit F12 an, so zeigt der PC mir den Stick wieder. Allerdings nur wieder an der vierten Stelle, d.h. der Bootvorgang geht von der Festplatte vor sich.

Gibts da irgendeine Möglichkeit das Bios zu überreden die CD (die nie vergessen wird, auch wenn keine eingelegt ist) und den USB-Stick gleichzubehandeln?

Die Suchfunktion hat mich hier nicht weitergebracht, vielleicht mangels gut gewählter Suchbegriffe.

Vielleicht ist wichtig zu wissen, welches Bios mein Rechner verwendet: Phoenix 6.00 R1.05.2950.A1 10/02/09.

Danke für Eure Hilfe.

Gruss H.
 

na-cx

Hacker
halo44 schrieb:
Gibts da irgendeine Möglichkeit das Bios zu überreden die CD (die nie vergessen wird, auch wenn keine eingelegt ist) und den USB-Stick gleichzubehandeln?

Kommt darauf an welche Funktionen der "Programmierer" von speziell diesem BIOS der entsprechenden Mainboardreihe einprogrammiert hat.
Gibt es im BIOS die Auswahlmöglichkeit von "Removable Device" zu starten? Wenn ja, dann ist dieses direkt vor oder nach dem CD-ROM zu wählen. Dadurch verlangsamt sich der Startprozess aber enorm, da das BIOS in diesem Fall jedes angeschlossene USB-Gerät erst mal überprüfen muss. Inklusive Maus und Tastatur und was noch alles angeschlossen ist.

Wahrscheinlicher aber ist, dass der USB-Stick wie eine Festplatte angesprochen wird. In diesem Fall geht das immer nur solange bis der USB-Stick entfernt wird.



Allerdings müsste es möglich sein den USB-Stick von GRUB auf der Festplatte aus zu starten.

Und warum erst in ein Live-System starten um dann die Sicherung durchzuführen - das geht auch im laufenden Betrieb.
 
OP
H

halo44

Hacker
na-cx schrieb:
... Und warum erst in ein Live-System starten um dann die Sicherung durchzuführen - das geht auch im laufenden Betrieb.

Weil ich ein Linux-Neuling bin und bisher im Netz nichts gefunden habe was eine Sicherung im laufenden Betrieb ermöglicht.

Doch: eines kenne ich, welches auch unter Windows erschwinglich war: Acronis True Image. Unter Linux kostet es ein Vermögen.

Gruss H.
 
OP
H

halo44

Hacker
josef-wien schrieb:
Was hindert Dich daran,
halo44 schrieb:
Als Linux-Nutzer habe ich meine root und home-Partition mittels tar auf externe Festplatte gesichert.
im laufenden Betrieb auszuführen?

Weil ich (zumindest bis dato) glaubte, daß eventuell wichtige Dateien von der Sicherung ausgeschlossen werden, wenn ich im laufenden Betrieb die root-Partition sichere. Ich lasse mich aber gern eines Besseren belehren.

Doch dieses nur am Rande. Gerne wüsste ich aber auch - unabhängig von der Sicherung - wie ich mein Bios in den Griff kriegen kann. Wenn es denn die Möglichkeit gibt.

Gruss H.
 

RME

Advanced Hacker
Hallo,

Um ein '/' tar-Backup zu machen könntest Du:

in den Run-Level 3 wechseln (Text Modus)

Code:
# init 3
Dort (als root):

Code:
# cd /
# tar cpzf sy_bkup.tgz --exclude=sy_bkup.tgz --exclude="./proc/*" --exclude="./sys/*" --exclude="./tmp/*" --exclude="./home/user0/*" .
Beachte: --exclude="./home/user0/*" (hier 'user0' durch Dein User-Verzeichnis ersetzen) ist optional; d.h. nur wenn Du Dein Home-Verzeichnis NICHT einbinden willst.

Beachte: da ist ein '.' am Ende.

Wenn fertig, hast Du eine Datei "/sy_bkup.tgz" welche Du dann irgendwohin kopieren kannst.

----------

Betreffend BIOS: gehe mal zur Herstellerseite im Internet -- da findest Du möglicherweise Angaben wie:

-- ob es neuere Versionen gibt
-- was neu ist
-- was bekannte Probleme sind
-- etc.

Info über Dein BIOS:

Code:
# hwinfo --bios
Gruss,
Roland
 

josef-wien

Ultimate Guru
RME schrieb:
Wenn fertig, hast Du eine Datei "/sy_bkup.tgz" welche Du dann irgendwohin kopieren kannst.
Ich würde das Archiv von Haus aus dort anlegen, wo ich es haben möchte.

halo44 schrieb:
wie ich mein Bios in den Griff kriegen kann
Dazu hat na-cx schon geschrieben. Dein BIOS führt keine historischen Aufzeichnungen, welche Festplatten (auch ein USB-Stick ist formal nichts anderes) irgendwann einmal im PC vorhanden gewesen sind.
 
OP
H

halo44

Hacker
Danke für Eure Antworten.

Zunächst zu Roland (RME) :

Hier meine Sicherunsprozedur für die Root- und anschliessend die home-Partition auf die externe Festplatte als Skript gestartet unter dem USB-Stick-OS :

Code:
echo "Teil 1: Sicherung root"
mount -t ext4 /dev/sda6 /mnt/ein
mount -t ext4 /dev/sdd2 /mnt/aus
cd /mnt/ein
echo "Gib Datum JJMMTT"
read Datum
tar -cSp --numeric-owner --atime-preserve -f /mnt/aus/root-$Datum .
echo "Teil 2: Sicherung home"
mount -t ext4 /dev/sda2 /mnt/rein
mount -t ext4 /dev/sdd3 /mnt/raus
cd /mnt/rein
tar -cSp --numeric-owner --atime-preserve -f /mnt/raus/home-$Datum .

Dies funktioniert prima und hat sich auch schon bewährt, wenn ich beim "Ausprobieren" mein System in eine Sackgasse gefahren hatte und wieder "bereinigen" musste.

Was haltet Ihr davon? Ist was zu beanstanden oder zu verbessern. Ich nehme gerne Eure Unterstützung an.

Zu josef-wien :

... Dein BIOS führt keine historischen Aufzeichnungen, welche Festplatten (auch ein USB-Stick ist formal nichts anderes) irgendwann einmal im PC vorhanden gewesen sind ...

Heisst das, daß eine CD formal keine Festplatte ist? Vielleicht weil sie nicht an USB hängt? Die CD vergisst mein BIOS nämlich nicht, wenn sie entfernt wird.

Gruss H.
 

RME

Advanced Hacker
Hallo,

Also, prinzipiell ist Dein Backup-Script o.k. (es funktioniert ja, wie Du schreibst). Erwäge aber bitte:

tar options:

Code:
--exclude="./proc/*"
--exclude="./sys/*"
--exclude="./tmp/*"
Den Inhalt dieser Verzeichnisse zu sichern ist nutzlos und vergrössert Dein tar ohne guten Grund.

tar option:

mit -z (--gzip, --gunzip, --ungzip) würde Dein Archiv noch kleiner (braucht aber etwas Zeit).

Ansonsten:

Wie schon erwähnt (und beschrieben) könntest Du sowohl das 'root' wie auch das 'home' Backup vom laufenden System aus machen, ohne extra ein anderes System zu booten.

Gruss,
Roland
 

spoensche

Moderator
Teammitglied
halo44 schrieb:
Heisst das, daß eine CD formal keine Festplatte ist? Vielleicht weil sie nicht an USB hängt? Die CD vergisst mein BIOS nämlich nicht, wenn sie entfernt wird.

Richtig. Eine CD/DVD ist keine Festplatte. Ein CD/DVD Laufwerk oder Brenner ist zwar ein blockorientiertes Gerät (Mehrere Bytes bilden einen Block, z.B. eine Blocksize von 4096Bytes bedeutet, das ein Block aus min. 4096 Bytes besteht und es werden immer ganze Blöcke gelesen bzw. geschrieben). Eine Festplatte ist auch ein blockorientiertes Gerät, besteht aber beispielsweise aus 255 Köpfen, 63 Sektoren/pro Spur und 38913 Zylindern.

Dein BIOS vergisst sehr wohl die CD. Die CD ist auch nur das Medium und dem BIOS völlig unbekannt. Das BIOS adressiert lediglich dein CD- Laufwerk.
 
OP
H

halo44

Hacker
Danke Euch. - Und schon wieder was gelernt.

Insofern setze ich das Thema mal auf gelöst, weil zumindest mein BIOS das nicht kann. Nun aber weiss ich warum.

Gruss H.
 
Oben