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[gelöst]Selber home-Ordner für verschiedene Distributionen

gisogrisu

Member
Hi, ich weiß nicht, wo ich meine Frage sonst reinschreiben soll und da es in dem Thema ja auch um ne Partition (leg home immer auf ne extra Partition) geht, packe ich es mal hier rein.
Also, ich will meine Fühler mal etwas ausstrecken und neben der Suse noch eine andere Distribution installieren (weiß noch nicht genau welche, Fedora oder Debian stehen gerade in der engeren Auswahl, beide dann, genau wie bei Suse mit KDE). Ich denke, ich werde da nicht der Erste sein, der das macht und war um so überraschter, dass ich im Netz nichts gefunden habe, zu der Idee den Homeordner mit der anderen Distribution zu teilen.
Nun ist meine Frage, funktioniert das überhaupt? Gibt es dabei irgendwelche Probleme? Macht man sich eventuell in der einen Distribution irgendwelche Einstellungen kaputt, wenn man in der Anderen was umstellt, weil evtl die gleichen Ordner verwendet werden?
Hat jemand von euch damit schon Erfahrungen gemacht?
 

RME

Advanced Hacker
Hallo gisogrisu,

Dies würde ich Dir abraten. Im /home sind viele Konfigurations-Dateien (jene welche mit einem Punkt beginnen, z.B. "/home/<user>/.config"). Da riskierst Du Probleme wenn die beiden OS hier gleiche Dateinamen verwenden.

Eine Möglichkeit (unter anderen) wäre:

-1- swap Partition (wird von beiden OS's verwendet)

-2- OS_1 Partition, inkl. /home (wo die Konfig. Dateien für OS_1 sind)

-3- OS_2 Partition, inkl. /home (wo die Konfig. Dateien für OS_2 sind)

-4- User Partition (wird von beiden OS's gelinkt) mit Deinen Daten.

Mit diesem Setup kannst Du jederzeit eines der OS's neu installieren ohne den Rest zu gefährden (solltest allerdings etwas Bescheid wissen betreffend GRUB Installation etc.)

Lass Dir noch andere Vorschläge geben :D

Gruss,
Roland
 

Rainer Juhser

Moderator
Teammitglied
gisogrisu schrieb:
Ich denke, ich werde da nicht der Erste sein, der das macht und war um so überraschter, dass ich im Netz nichts gefunden habe, zu der Idee den Homeordner mit der anderen Distribution zu teilen.
So richtig ganz gründlich hast du aber nicht gesucht, oder? ;)
Tante G: "Linux gemeinsames home" liefert u.a.:
[Gelöst] home verzeichnis unter Suse 9.3 und 10.1 nutzen
Mehrere Distributionen nebeneinander installieren

Mein Fazit zu dem Thema (auch nach einigen eigenen Experimenten): Lass die Finger davon! Den Grund hat mein Vorposter schon angedeutet.
Was du allerdings machen kannst, ist die Nutzung eines gemeinsamen Verzeichnisses für deine Dokumente, z.B. indem du für deine Texte, Musik, Bilder etc. eine eigene Partition einrichtest und die dann (bei OpenSuse) unter /home/deinusername/Documents einhängst. Bei der oder den anderen Distributionen verfährst du analog.
 
OP
G

gisogrisu

Member
Rainer Juhser schrieb:
gisogrisu schrieb:
Ich denke, ich werde da nicht der Erste sein, der das macht und war um so überraschter, dass ich im Netz nichts gefunden habe, zu der Idee den Homeordner mit der anderen Distribution zu teilen.
So richtig ganz gründlich hast du aber nicht gesucht, oder? ;)
Naja, hab halt "Gleicher home-Ordner" oder sowas gegoogelt und da kam nicht wirklich was. :)
RME schrieb:
(solltest allerdings etwas Bescheid wissen betreffend GRUB Installation etc.)
Oha, das klingt nach ner fiesen Falle. Was gibt es denn da zu beachten?
 

RME

Advanced Hacker
gisogrisu schrieb:
Oha, das klingt nach ner fiesen Falle. Was gibt es denn da zu beachten?
Ist keine Falle :D

Wenn der Rechner bootet, dann siehst Du (wenn alles richtig funktioniert -- eben GRUB) auf dem Bildschirm ein Menü wo Du dann auswählst welches der beiden OS's nun booten soll.

Wenn Du zu einem späteren Zeitpunk eines der OS's durch ein anderes ersetzen willst (Neu-Installation) dann ist richtiges Vorgehen angesagt damit wieder beide OS's im Menü zur Verfügung stehen -- wenn dies nicht der Fall ist musst Du wissen wie GRUB wieder zu konfigurieren ist. Darüber findest Du viele Beiträge (weil hier öfter Probleme entstehen).

Etwas erschwerend kommt hinzu dass es verschiedene GRUB's gibt (z.B. openSUSE vs. Ubuntu).

Wie gesagt, dies ist nicht wirklich ein Problem wenn Du etwas vorbereitet zur Sache gehst.

Gruss,
Roland
 
gisogrisu schrieb:
zu der Idee den Homeordner mit der anderen Distribution zu teilen.
Hat jemand von euch damit schon Erfahrungen gemacht?

Ja, auf meinem Testrechner habe ich das im Prinzip so verwirklicht.
Jede installierte Distribution hat im /home/Name-Verzeichnis einen Ordner "gemeinsam".

Auf einer extra Partition befindet sich dann wiederum ein Ordner mit der Bezeichnung "gemeinsam" mit dem der Ordner im Home-Verzeichnis verlinkt ist.

Zum Teil habe ich das auch schon erweitert.

Das heißt, auch das Home-Verzeichnis befindet sich dann auf der Partition mit dem Ordner "gemeinsam.

Allerdings - um Probleme zu vermeiden - habe ich das so gelöst, daß im Ordner /allhome dann jede Distri ihr eigenes home-Verzeichnis hat, also das Homverzeichnis von Suse ist auf /allhome/suse verlinkt, das von ConnochaetOS auf /allhome/connos usw.

Der Vorteil ist einerseits, daß Distributionsübergreifende Backups einfacher sind und andererseits kann ich dann aus jeder Distri auf jedes Home-Verzeichnis zugreifen, was v.A. bei den Testdistris sinnvoll ist (z.B. wenn der Internet-Zugriff nicht klappt).

Man muß aber klar trennen zwischen gemeinsm nutzbaren Daten (z.B. Dokumente) und den distributionsspezifischen (z.B. Konfigurationsdateien).
Daher die etwas aufwendige Einteilung.
Wichtig ist natürlich, daß das dann auch in der /etc/fstab jeder Distribution entsprechend eingetragen wird.

Lies dazu mal das hier: http://www.linupedia.org/opensuse/Fstab

Und hier findest Du eine gute Erklärung für Linuxeinsteiger zu dem Befehl ln (Link-Befehl) sowie einige andere grundlegende Dinge: http://meego.de/wiki/Linuxbefehle
 
OP
G

gisogrisu

Member
RME schrieb:
gisogrisu schrieb:
Oha, das klingt nach ner fiesen Falle. Was gibt es denn da zu beachten?
Ist keine Falle :D

Wenn der Rechner bootet, dann siehst Du (wenn alles richtig funktioniert -- eben GRUB) auf dem Bildschirm ein Menü wo Du dann auswählst welches der beiden OS's nun booten soll.

Wenn Du zu einem späteren Zeitpunk eines der OS's durch ein anderes ersetzen willst (Neu-Installation) dann ist richtiges Vorgehen angesagt damit wieder beide OS's im Menü zur Verfügung stehen -- wenn dies nicht der Fall ist musst Du wissen wie GRUB wieder zu konfigurieren ist. Darüber findest Du viele Beiträge (weil hier öfter Probleme entstehen).

Etwas erschwerend kommt hinzu dass es verschiedene GRUB's gibt (z.B. openSUSE vs. Ubuntu).

Wie gesagt, dies ist nicht wirklich ein Problem wenn Du etwas vorbereitet zur Sache gehst.

Gruss,
Roland
Na, ads ist doch schonmal ne Falle. Angenommen ich installiere jetzt Fedora nachdem ich Suse drauf habe, dann müsste ja der Grub von Fedora laufen. Was passiert denn, wenn ich jetzt Fedora wieder lösche?
@Systemcrasher: Danke für deine ausführliche Antwort, aber das scheint mir doch etwas zu frickelig zu sein. Ich glaub da passt mir die Version mit den 2 home-Partitionen besser.
 

josef-wien

Ultimate Guru
Wenn Du mehrere Linux-Systeme auf Deinem PC installieren willst, wirst Du Dich mit GRUB beschäftigen müssen.

Du solltest Dich für ein System als Dein Hauptsystem entscheiden, dessen GRUB beim Einschalten des PC verwendet wird. In der zugehörigen menu.lst trägst Du dann die Informationen der anderen Systeme ein (entweder den direkten Aufruf oder den Aufruf des zugehörigen GRUB via chainloader). Bei der Installation der anderen Systeme mußt Du darauf achten, daß GRUB ausschließlich in die jeweilige Systempartition installiert wird, daß der master boot record nicht verändert wird und daß keine Änderung der aktiven Partition erfolgt. Wenn Du eines der anderen Systeme löschst, hat das auf Dein Hauptsystem keine Auswirkungen.

Wenn Du immer das zuletzt installierte System als Dein Hauptsystem betrachtest und dieses System dann löschst, mußt Du GRUB von einem der verbliebenen Systeme aktivieren, sonst wird Dein PC nicht starten.

Lesestoff: GRUB, GRUB 2, Linupedia, Wikipedia.
Ergänzung: GRUB von openSUSE beherrscht auch ext4.
 

Spielwurm

Advanced Hacker
Ich habe zwei Systempartitionen, auf denen wechselseitig Opensuse-Versionen laufen, die eine zum arbeiten, auf der anderen installiere ich die neueste Version, die ich dann innert 3 bis 4 Wochen einarbeite. So kann ich immer sicher arbeiten. Für beide nutze ich dieselbe /home-Partition, allerdings sind die Opensuse-Versionen auch immer gleich installiert. Es gibt immer mal Differenzen, aber meist ist das eine Darstellungssache, die jeweils neuere Version der grafischen Oberfläche (KDE in meinem Fall) bekommt seine Konfiguration aus den vorhandenen conf- bzw. rc-Dateien und stellt sich weitestgehend auf die ältere ein.

Der Vorteil eines gemeinsamen /home: fast alle Anwendungen machen in der neueren Version genau da weiter, wo ich mit der alten aufgehört habe.

Was ich aber eigentlich sagen wollte: ich habe in Grub einen Eintrag für die einen Systempartition und einen zweiten, der ein weiteres Betriebssystem nach lädt (chainloader). Der zeigt hier einfach auf den Grub der zweiten Systempartition. So bleibt der "Haupt"-Grub immer gleich (abgesehen von der Kernelversion) und der zweite Grub wird vom zweiten OS "versorgt". Ein bisschen drauf achten, wo der jeweilige Grub sitzt und das klappt. Wenns klappt, dann setze ich die Wartezeit im zweiten Grub auf 1 Sekunde, dann fällt die Nachladerei nicht auf ...

Hartmut
 
OP
G

gisogrisu

Member
ok, vielen dank für die ganzen antworten und links, dann werde ich mich mal in grub reinlesen.
 
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