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SSD partitionieren

Bendemann

Member
Komisch. Ich kann doch unmöglich der erste sein, der diese Frage stellt. Ich will eine 60 GB SSD zur Systemplatte machen. Was muß ich da beachten? Ich habe zum Beispiel was von "alignment" gelesen oder "trim". Muß ich bei ext4 das journailing ausschalten?

Ich will drei Partitionen erstellen a 20 GB. Swap kommt auf die Datenplatte. Hier überlege ich ein Raid zu machen (1Systemplatte allein und zwei Datenplatten im Raid).
 

panamajo

Guru
Bendemann schrieb:
Komisch. Ich kann doch unmöglich der erste sein, der diese Frage stellt. Ich will eine 60 GB SSD zur Systemplatte machen. Was muß ich da beachten?
Vllt. gibt es darüber wenig Info weil es einfach funktioniert?

Bendemann schrieb:
Ich habe zum Beispiel was von "alignment" gelesen oder "trim". Muß ich bei ext4 das journailing ausschalten?
Ich wüsste nicht warum.
 
OP
B

Bendemann

Member
Um die Schreibvorgänge zu reduzieren.

Und was das "alignment" betrifft, zitiere ich mal das Forum auf Hardwareluxx

1. Korrektes Alignment

Überschneiden sich die (logischen) Blöcke des Dateisystems und die Seiten (Pages) der SSD (Illustration), kommt es zu unnötigen Schreib-/Löschzyklen. Das hat Auswirkungen auf die Lebensdauer der SSD (es werden mehr Zyklen verbraucht als notwendig) und kann Auswirkungen auf die Leistung haben. Bei aktuellen SSDs ist die Auswirkung auf die Leistung eher gering, trotzdem ist ein korrektes Alignment sinnvoll.

Werden Windows Vista/7 auf ein leeres Laufwerk installiert, wird das Alignment vom Setup automatisch richtig eingestellt. Hier gibt es keinen Handlungsbedarf mehr.

Das Setup von Windows XP hingegen wählt ein ungünstiges Alignment. Außerdem kann das Alignment zerstört werden, wenn man ein Image mit einem Backupprogramm zurückspielt. Auch aktuelle Software, wie True Image 2010, ignorieren das Alignment (meistens). Lediglich unter bestimmten Voraussetzungen wird das Alignment beibehalten, hier ist es auf jeden Fall empfehlenswert nach dem Einspielen des Images das Alignment zu kontrollieren.
 
OP
B

Bendemann

Member
Ja, mit genau diesen drei Begriffen habe ich gegoogelt. Und mehrere der von Dir verlinkten Seiten las ich.
Ich frage mich nur, was davon noch aktuell ist und was nicht. In einem Forum, auf das ich stieß, hieß es, daß aktuelle Linuxprogramme sowas mitbringen. In der gleiche Weise solle ein manueller Eingriff nur unter Windows XP nötig sein, unter Vista und 7 gehe das so.

Ganz hübsch ist auch folgendes: Zusammen mit der SSD habe ich hier eine neue Festplatte. Und da lese ich auf der Rückseite: "(...) to archive full perfomance (...) usw WD allign software (...) All others OS configurations - drive is ready for use as is."
 
Die neuen WD haben andere 4KB-Blöcke, ältere Platten nur 512B.Da gibt's wohl Probleme mit der Formatierung unter XP und angeblich evtl. auch unter Linux. Das Programm "WD allign software" ist nur unter WinXP notwendig.

CU Freddie
 

josef-wien

Ultimate Guru
Ich weiß nicht, welche der verschiedenen Partitionierungsprogramme damit schon umgehen können, parted (das auch von YaST verwendet wird) kann es für "neue" Festplatten (und ich gehe davon aus, auch für SSD). Bei einer Neuinstallation mit Partitionierung sollte alles passen. Wenn Du vorher mit YaST partitionierst, solltest Du sicherstellen, daß in /etc/sysconfig/storage PARTITION_ALIGN="optimal" enthalten ist. Wenn Du parted verwendest, ist laut /usr/share/doc/packages/parted/NEWS der Parameter -a optimal Standard.

Wie lange SSD wirklich halten, werden wir erst wissen, wenn sie reihenweise defekt werden. Ich lese zwar, daß Verzeichnisse wie z. B. /var/log "gefährlich" sind, da hier oft geschrieben wird, aber ich lese nie, daß z. B. KDE im Home-Verzeichnis ständig dieselbe(n) Datei(en) schreibt. Ich würde nicht ohne Datei-Journal arbeiten. Und damit genug der grauen Theorie, mit Praxis kann ich nicht dienen.
 
OP
B

Bendemann

Member
Hallo josef-wien,

vielen Dank für Deine Antwort. Wieder was zu Suse gelernt.

Ich habe endlich was aufschlußreiches und handfestes gefunden: OCZ-Forum

Beim Alignment geht es irgendwie darum, daß die Partitionen auf dem richtigen Zähler beginnen, hier auf 2048. Man läßt also vorne 2047 Sektoren Platz und richtet dann die Partitionen ein.

Code:
mkpart primary 63s 2047s

Danach ganz einfach die Partitionen einrichten.

Anleitung und Tweaks zur Verringerung von Schreibvorgängen
 
Ich bin skeptisch, inwiefern die Begrenzung der Schreibzyklen auf einer SSD einen echten Nachteil gegenüber einer herkömmlichen Festplatte darstellen. Irgendwo habe ich mal gelesen, dass (je nach Bauart [MLC / SLC]) zwischen 10.000 und 100.000 Schreibvorgänge erfolgen können - das erscheint mir ziemlich viel, erst recht vor dem Hintergrund, dass diese jeweils gleichmäßig verteilt werden (die einzelnen Blöcke also gleichmäßiger "ausgelastet" werden). Aus rein mechanischer Sicht sind SSDs ohnehin ausfallsicherer.

Auch ich würde keinesfalls auf das journaling verzichten wollen.

Aber wie josef-wien schon schrieb: die letzte Gewissheit wird sich erst dann einstellen, wenn die ersten unter "normalen" Bedingungen eingesetzten SSDs den Löffel abgeben.
 

panamajo

Guru
Freddie62 schrieb:
Die neuen WD haben andere 4KB-Blöcke, ältere Platten nur 512B.
IIRC betrifft das HDDs mit einer Kapazität > 1TB um die Limitierung von PCs mit BIOS (statt EFI) zu umgehen. SSDs mit dieser Kapazität sind nicht lieferbar, und eine höhere Blockgröße ergibt hier keinen Sinn.

Wenn sich SSDs vollkommen anders verhalten würden wie herkömmliche HDDs wären sie nicht einsetzbar. Bei USB Sticks macht sich ja auch keiner Gedanken über FS oder gar Alignment etc., technisch gesehen ist ein USB Stick auch nichts anderes als eine kleine SSD mit langsamer Schnittstelle.
 
Bendemann schrieb:
Beim Alignment geht es irgendwie darum, daß die Partitionen auf dem richtigen Zähler beginnen, hier auf 2048. Man läßt also vorne 2047 Sektoren Platz und richtet dann die Partitionen ein.

Code:
mkpart primary 63s 2047s

Danach ganz einfach die Partitionen einrichten.
Beim Alignment geht es (mal stark vereinfacht gesagt) darum, dass bei SSDs die (logischen) Sektoren nicht einzeln, sondern nur in (je nach konkreter SSD u.U. recht großen) Gruppen geschrieben werden können. Das heißt, will man nur ein einzelnes Bit ändern, muss die SSD u.U. einen ziemlich großen Block löschen und neu schreiben. Für eine optimale Performance sollen die Partitionen bzw. Dateisysteme an diesen Blöcken ausgerichtet sein.

Die Größe dieser Blöcke kann bei jeder SSD anders sein, ist aber immer eine Zweierpotenz und höchstwahrscheinlich kleiner als 1 MiB. Aus diesem Grund richten aktuelle Partitionierungsprogramme wie
  • die Datenträgerverwaltung von Windows Vista und Windows 7
  • fdisk aus util-linux >= 2.18
  • parted-basierte Tools wie GParted und YaST
die Partitionen bzw. Dateisysteme an 1-MiB-Blöcken aus, das heißt, vor der ersten Partition ist 1 MiB frei und die Größen aller Partitionen sind ganze MiB.

Dabei ist der Wert 1 MiB mehr oder weniger willkürlich gewählt; bei den meisten SSDs käme man wohl auch mit weniger hin, aber der Einfachheit halber benutzen die besagten Tools immer 1 MiB. Als Anwender muss man eigentlich nichts weiter beachten.
 
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