[de fakto gelöst] für schnellen Boot optimierter Kernel

Hallo Freunde,

vor einiger Zeit las ich, daß es eine Möglichkeit gibt, den Kernel so zu kompilieren, daß der Bootprozeß erheblich beschleunigt würde. Ich finde auf deutsch gesagt "ums Verrecken" diesen Artikel nicht mehr. Was ich noch weiß (oder zu wissen glaube): Das ganze ist bedingt durch eine Neuerung im aktuellen Kernel 2.6.34, und basiert darauf, daß man ausgehend von der aktuell laufenden Hardwarekonfiguration einen Kernel so baut, daß er nur noch die Informationen für die z.Zt. eingesetzte Hardware enthält, entsprechend auch nur noch auf genau dieser Hardware lauffähig ist. Will heißen, Erkennung zusätzlicher Hardware ausgeschlossen, aber dafür erreicht man eine Startzeit von nur wenigen Sekunden.

Kann mir jemand helfen, diesen Artikel wieder aufzuspüren? Es war darin auch für wenig erfahrene Anwender verständlich erklärt, wie so etwas gemacht wird. Würde mir gern einen solchen Kernel bauen und diesen parallel zum Standard-Kernel installieren, so daß man im Grub aussuchen kann: OpenSuse 11.3 "normal" starten, oder "superschnell" starten (aber eben ohne zusätzliche Hardwareerkennung).

Besten Dank für "sachdienliche Hinweise",

Euer Greg

Hi,
also ich baue mir meinen Kernel immer selbst auf meine Rechner zugeschnitten. Also alles, was ich nicht brauche, wird rausgeschmissen. Einen Geschwindigkeitsvorteil bringt das aber nicht nach meiner subjektiven Erfahrung.

Hi DaBossDaChef,

danke für Deine Antwort, das relativiert das, was ich gelesen habe - und blöderweise nicht wiederfinde, egal wie sehr ich mir einen googele - , doch ganz erheblich. Vielleicht findet sich noch jemand, der den von mir angesprochenen Artikel gelesen hat. Ich würde im Zweifelsfall ein "Stopuhr-Experiment" machen...

Was natürlich auch stimmt, ist, daß der Bootprozeß als ganzes beileibe nicht nur aus dem Laden des Kernels besteht. X-Server und Windowmanager dürften einen nicht unerheblichen Anteil daran haben... und die würden sich durch den veränderten Kernel auch nicht ändern, oder täusche ich mich?

Beste Grüße,

Greg

Ich schätze was du meinst ist, ob die Treiber usw. als Module oder fest in den Kernel kompiliert werden. Aber der Suse-Kernel und ich denke das ist bei anderen Distris auch so, ist von Hause aus schon modular gebaut.

G aus W schrieb:

aber dafür erreicht man eine Startzeit von nur wenigen Sekunden.

Zum Vergrößern anklicken....

Das halte ich für utopisch, das Weglassen nicht vorhandener HW Subsysteme bringt nach meiner Erfahrung keinen großen Zeitgewinn.

Ein sehr guter Artikel bzgl. Analyse und Optimierung des Linux Bootvorgangs mit Hilfe von bootchart stand in der c't 12/2010 Seite 170 ff

Systemd wäre evtl. was dafür - aber noch experimentell.

http://www.linux-magazin.de/NEWS/Linuxtag-2010-Booten-in-unter-5-Sekunden-mit-Systemd
http://en.opensuse.org/Systemd

Also wenn es Dir um den Weltrekord im Schnellbooten geht oder auch wenn es darum geht, in einer Stunde statt zwanzig Male sogar dreißig Male zu booten, dann schau doch mal nach Solid State Disks. Die Neueren sind aber etwas teurer, im Verhältnis Preis/Kapazität. Ob sich das lohnt ist Ansichtsache :???: :???: Bei You Tube findest Videos in denen Notebooks mit SSDs und solche mit HDDs verglichen werden. "ssd vs hdd"

Gruß Ganymed

Stimmt, da gab's mal so 'nen Artikel. Da ging es aber darum, bereits während des Bootvorgangs Prozesse parallel abzuarbeiten und auf mehrere Prozessoren zu verteilen. Find ich im Moment allerdings auch nicht mehr...

Freddie

Hallo Freunde,

danke für Eure zahlreichen Antworten. Ich habe vieles interessante erfahren, was ich mir gern genauer anschauen möchte. Bootchart klingt spannend, und die in der Entwicklung befindliche Sache mit systemd nicht minder. Um "vielfaches Rekordbooten pro Stunde" geht es mir dabei gar nicht so sehr...

Ich hab' mich sehr gefreut über das, was hier zusammengetragen wurde. Danke Euch allen!

Greg

PS - auch wenn der Artikel, den ich eigentlich gesucht hatte, noch nicht aufgetaucht ist, setze ich das Thema mal auf gelöst, denn de fakto ist es dies.