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[gut] Geschwindigkeitsvorteil d. "richtiges" Partitionieren?

wilux

Advanced Hacker
Hallo Leute,

eine CD wird von innen nach außen beschrieben. Inzwischen habe ich gelesen, dass es auf der Platte auch so abgeht.

Bringt es einen echten Vorteil, wenn ich / bzw. root ganz nach rechts und mein home immer entsprechend weiter nach links lege?

wilux
 

TomcatMJ

Guru
Hm?Rechts?Links?Geradeaus?oben?Unten? Solche Angaben sind für die Position einer Partition auf der Festplate irgendwie nichtssagend... Tipp: beschreibs mal lieber mit der Nummer des jeweiligen Startzylinders,das wäre nämlich eindeutiger ;-)

Ich persönlich lege immer die Swap-PArtition als erste an,danach die unter / zu mountende Rootpartition und danach die für /tmp, /var/log und/oder /home (halt eben nach der erwarteten Häufigkeit der Schreibzugriffe sortiert ;), jedoch unter dem Aspekt der Ausfallwahrscheinlichkeit einzelner Datenblöcke aufgrund der Datendichte betrachtet und weniger unter Performanceaspekten) wobei bei mehreren Platten weitere Swap-Partitionen am jeweiligen Festplattenanfang durchaus etwas Performance bringen können sofern die einzelnen Swap-Partitionen nicht viel zu groß dimensioniert wurden.

Bis denne,
Tom
 
OP
W

wilux

Advanced Hacker
Hallo TomcatMJ,

mit Start- und Endzylindern kann ich Dir nicht dienen.

Bei meiner Beschreibung habe ich immer den "Partitionierer" aus dem SUSE-Installer vor Augen. Wenn ich in einer SUSE-Installation gleich mit meinen Partitionen anfange, habe ich rechts (hohe Zylinderzahlen?) noch Platz.

Wenn ich also / und meine kleine Swap und home in dieser Reihenfolge von rechts nach links vom Ende der Partitionstabelle anlege, kann ich mir vorstellen, dass Linux schneller wird. Programme und Systemsachen können schneller geladen und gehandhabt werden. Oder?

wilux
 

Ganymed

Guru
So wie TomctaMJ das einrichtete habe ich es noch nicht bewust geplant.
Was sich tatsächlich positiv bemerkbar macht, ist die Swap, bzw wenn auch Windows 7 installiert ist, die Auslagerungsdatei "pagefile", auf eine separate Platte zu legen.
Zumal sich Win 7 ungefragt mal soeben 25 GB Pagefile einrichtet und auch gern benützt.
Das ist aber zusätzlicher Hardwareaufwand.

BTW. kann man denn den Lagerort auf der Scheibe den ein Datensatz belegt, meinetwegen durch einen Drehwinkel und den Radius, oder sonst eine Messgrösse lokailsieren?
Die Grafiken zur Darstellung der Plattenbelegung habe bisher als eher symbolisch aufgenommen.

Gruß Ganymed
 
A

Anonymous

Gast
Ganymed schrieb:
BTW. kann man denn den Lagerort auf der Scheibe den ein Datensatz belegt, meinetwegen durch einen Drehwinkel und den Radius, oder sonst eine Messgrösse lokailsieren?
Die Grafiken zur Darstellung der Plattenbelegung habe bisher als eher symbolisch aufgenommen.

Diese Unterschiede gibt es wirklich, man kann sie auch nachweisen indem man zB ein Platte mit dd oder mit sehr großen Dateien vollständig beschreibt. Am Anfang der Platte ist der Datendurchsatz in der Regel etwas höher und zum Ende der Platte wird es langsamer.
Optimieren kann man Filesysteme und das Betriebssystem durchaus und in vielerlei Hinsicht, um jedoch wirklich spürbare Ergebnisse zu erhalten, ist sehr vieles zu beachten und vieles was man machen kann ist auf der einen Seite vom Vorteil auf der anderen Seite kontraproduktiv.

ZB die Annahme das Rootfilesystem sollte man auf die "schnellere" Seite der Platte bringen. Mal näher untersucht,

Im Rootfilesystem gibt es 100000 kleine Dateien, in tausenden von Verzeichnissen von denen viele wenn überhaupt nur ein einziges Mal oder nur beim booten oder in bestimmten Situationen gelesen werden, danach stehen viele im Cache werden also nie wieder von Platte gelesen. Durch die vielen Verzeichnisse werden die Dateien quer über die Platte in die einzelnen Filesystemabschnitte verstreut. Beim lesen muss die Platte mehr positionieren und mehr NULLen mitlesen, als in den Dateien überhaupt was sinnvolles drinn steht. Die schnellere Seite der Platte nützt hier gar nichts, da durch die ständige Positioniererei es zu keinem durchgängigen Stream kommt. Dafür werden viele Datein im Rootfilesystem aber 10000 mal "angefasst" und jedes mal alle 5 Sekunden müssen dann die Inode dieser Dateien synchronisiert werden, weil sich die a-time geändert hat. Für all diese bis jetzt beschiebenen Dateien währe es wohl das aller Schnellste auf ext2 mit 1024Byte Blockgröße und abgeschalteter Synchronisation der atime :???: Hat natürlich Auswirkungen, wenn uns zB die Kiste abkachelt. der fsck wird seine Zeit brauchen, bis wir wieder arbeiten dürfen. :???:

Andere Teile im Rootfilesystem sind mittelgroße Dateien, die gelegentlich sogar auch mal gelesen werden und sich dazwischen auch oft wieder aus dem Cache verabschieden. Andere unterhalb von /tmp und /var werden auch neu angelegt beschrieben und wachsen schnell oder langsam weiter, oder werden angelegt und bald auch wieder gelöscht, oder existieren nur eine geraume Zeit. Für die währe es wohl besser, wenn sie auf einem ext4 mit 4096Byte Blockgröße liegen würden damit die nicht auch noch fragmentieren beim anwachsen, der Overhead in der Verwaltung klein bleibt und schnell zu löschen sind. Noch besser währe es wenn die Synchronisierung dieser Dateien nur alle paar Minuten währe, dann hatte es sich in vielen Fällen schon erledigt, da viele dieser Dateien dann überhaupt nicht auf Platte geschrieben werden bräuchten weil sie sowie gleich wieder gelöscht werden und der Rechner eh nur mit dem Cache arbeitet. Allerdings währe dann die Eine oder Andere auch mal nach einem Systemcrash nicht mehr wiederzufinden, aber der fsck hätte wenigstens schnell.

Und dann gibt es noch die große Gruppe der Programmdateien und Libs, die sind auch mittelgroß, ändern sich sogut wie nie, werden gelegentlich gelesen, die hätten auch schon gerne ein ext3 mit großer Blockgröße und keine Synchonisation der atime, aber von den Extents in ext4 profitieren die auch nicht unbedingt. Da sie sich nicht ändern, könnten die dafür aber auf ein Journalfilesystem komplett verzichten, davon haben sie sowieso nichts.

Und zu guter letzt gibt es da noch eine ganze Menge Dateien, dem es eigentlich egal ist wo sie rumliegen, die braucht eh kein Betriebssystem und Mensch, oder wer ließt sich schon die Headerdateien, Dokus oder die Manpages durch ;) , oder stellt seine Umgebungsvariablen auf "chinesisch" um, oder wann wird schon mal ein Treibermodul kompiliert, das mal ein paar Dateien des Kernelquelltextes gebraucht werden?

Warum, wie also das Rootfilesystem optimieren :???: Das Betriebssystem an sich frißt nicht das Brot. Das wird von den grafischen Oberflächen und von Index-Programmen und ähnlichen gefressen. Die öffnen auf Klick oder automatisch in wenige Sekunden hunderte von Konfigurations- und Cachedateien in den Homeverzeichnissen, durchforsten unaufgefordert und planlos ganze Verzeichnisbäume, und blockieren damit den halben Rechner, legen massenweise Schrott an und löschen ihn sofort wieder, ohne das jemand überhaupt weiß warum und was da überhaupt richtig gemacht wird, nur um gleich darauf von vorne anzufangen. Einige brauchen auf Kommando viel Speicher und Rechenleistung und krachen den Filesystem Cache voll, das die Dateien des Betriebssystems womöglich aus dem Cache vertrieben werden und die Libs noch in den Swap ausgelagert werden. Am Betriebssystem am besten gar nicht viel zusätzlich optimieren, die Probleme liegen eh woanders.

robi
 
OP
W

wilux

Advanced Hacker
Hallo robi!

Lange und ausführlich. Worauf es aber hinaus geht habe ich nicht gerallt ...

wilux
 
A

Anonymous

Gast
wilux schrieb:
Worauf es aber hinaus geht habe ich nicht gerallt ...
Du kannst dein Filesystem innerhalb der Platte schieben wohin du willst, du wirst keinen Geschwindigkeitsvorteil sehen.
Andere Faktoren wiegen viel schwerer als die 5 bis 10% Geschwindigkeitsvorteil beim Sequentiellem Lesen und Schreiben am Anfang der Platte, die das Rootfielesystem gar nicht nutzen könnte.

robi
 

Ganymed

Guru
Was uns robi am Beispiel des Rootfilesystems erklären will ist, dass es in der Theorie möglich ist für mehr oder weniger häufig genutzte Dateien bzw Verzeichnisse Anpassungen vorzunehmen.
Dazu ist aber die Kenntnis der Nutzungsstatistik der Dateien notig - diese ist aber sehr von der Art und dem Umfang der Anwendungen und vor allen der Konfiguration des Desktops abhängig.

Wenn ich meine Freunde nun durch die Leistungsfähikeit meiner Linuxbox beindrucken möchte, kann ich die 3D-Funktionalitäten des KDE mit Würfeln, Fensterschwabbeln im Schnee mit zunehmender Dunkelheit und anderes bis zum Gehtnichtmehr aufbrezeln. Oder ich baue eine Blenderszene in der zwei bis drei Fantasiegestalten um ein Lagerfeuer tanzen - dafür kommt dann als Desktop auch nur ein minimal grafisches System zur Anwendung und trotzdem wird auf die zweite Platte geswapt.

Was ich damit sagen möchte und auch robi zu Anfang darstellte, dass das unter Umständen etwas träge Verhalten vom Aufbrezeln des Desktops abhängig ist und für Ottonormaluser eher dort das "Tuning" durch beherztes Weglassen von besonders ressoucenhungrigen Gimmicks stattfinden sollte.

Performancetuning am Rootfilesystem ist sicher interessanter aber oft nur in wenigen Sekunden fassbar.

Gruß Ganymed
 
OP
W

wilux

Advanced Hacker
Fazit(?): Evnt. die Swap gaanz an den Anfang, dann / bzw. root und dann home. Mehr oder weniger wie "üblich".

O. k. aber das wollte ich heraus finden.

Danke euch ;).

wilux
 
OP
W

wilux

Advanced Hacker
Hab ich versucht. Aber ich stoße an eine Zeichenbegrenzung. Darum so.

wilux
 

panamajo

Guru
robi schrieb:
Du kannst dein Filesystem innerhalb der Platte schieben wohin du willst, du wirst keinen Geschwindigkeitsvorteil sehen.
Andere Faktoren wiegen viel schwerer als die 5 bis 10% Geschwindigkeitsvorteil beim Sequentiellem Lesen und Schreiben am Anfang der Platte, die das Rootfielesystem gar nicht nutzen könnte.
Full ACK
 
OP
W

wilux

Advanced Hacker
So Suse ist neu installiert und seit geraumer Zeit am Aktualisieren. Immerhin bekomme ich keine Meldung, dass Pakete mit falschen Prüfsummen reinkommen ...

Bin mal gespannt, wie es klappt.

Los, raus, in'ne Sonne.

wilux
 
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