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Booten von MBR bzw. von der root-partition

Hi,

bin gerade dabei opensuse 11.2 in einer VM zu installieren. Beim Boot-Loader habe ich folgende Option(en):
Boot-Loader im MBR aktivieren / deaktivieren oder
Boot-Loader in der root-Partition aktivieren / deaktivieren?


Kann mir da jemand einen Tipp geben, welche von den beiden Optionen deaktivieret bzw. aktivieren werden soll?
 

Slasch

Newbie
Guten Tag,

worin liegt der unterschied, ob ich den Bootloader aus dem MBR oder der Root-Partition boote ?

mfg Dennis
 

joanne

Member
Hi Slasch!
Wenn Du z.B. ein Dualboot Windows - openSUSE installierst (etwa Windows vorinstalliert), dann wählst Du als bootloader Ort MBR der 1. Festplatte (z.B. /dev/sda); nach Installation von openSUSE und reboot kannst Du im Menu dann zwischen Windows und openSUSE auswählen. Will man noch ein 2. Linux installieren, kann man als bootloader-Ort boot-Partition (falls nicht vorhanden: root-Partition) wählen und die menu.lst von openSUSE so ergänzen, daß als zusätzliche Option Linux2 beim Menu nach dem Booten angezeigt wird. Also kein Thema, wenn jemand kein Tripelboot will.
joanne
 

mkossmann

Member
Gerade bei einer Dual-Boot Installation ist die Installation im MBR die schlechtere Lösung, da Neuinstallation von Windows den MBR überschreibt und somit eine Neuinstallation von Grub erforderlich macht. Bei Installation in eine primäre aktive Bootpartition muss man nach einer Windows-Neuinstallation nur das active Flag wieder umsetzen.
Installation in den MBR ist dann notwendig, wenn kein Standardbootloader im MBR vorhanden ist, z.B wenn Linux als einziges OS in eine VM installiert wird.
 
Auch wenn man Windows als anderes Betriebssystem auf der Platte hat, kann man die Optionen "Boot-Loader im MBR deaktivieren" und "Boot-Loader in der root-Partition aktivieren" wählen.

Worauf es wirklich ankommt: Die meisten PCs werden mit Code im MBR geliefert, der die Partition mit dem Bootflag (die "aktive" Partition) auswählt und dann vom ersten Sektor dieser Partition bootet (so booten übrigens alle Versionen von MS-DOS und Windows). Wählt man nun die Option "Boot-Loader im MBR aktivieren", dann wird dieser Code überschrieben und Grub direkt in den MBR installiert.

Ebensogut kann man aber auch diese Option deaktivieren und stattdessen "Boot-Loader in der root-Partition aktivieren" wählen. Wenn man dann noch diese Partition bootfähig bzw. aktiv setzt, hat man im Endeffekt genau dasselbe erreicht, nur auf einem anderen Weg. Also nochmal:
  • Variante 1 = BIOS lädt MBR, dort befindet sich Code, der den Bootsektor der Partition, die das Bootflag hat, lädt, dort wiederum befindet sich Grub und erledigt den Rest
  • Variante 2 = BIOS lädt MBR, direkt dort befindet sich Grub und erledigt den Rest
Variante 1 hat den Vorteil, dass man Grub leichter reparieren kann, wenn der MBR überschrieben wird (Bootflag auf die Linux-Partition setzen, fertig) und auch leichter wieder loswird (Bootflag auf die Windows-Partition setzen, fertig); auf Systemen, auf denen nur Linux installiert ist, ist Variante 2 der direktere Weg. In einer VM ist es aber wirklich egal, Hauptsache, es funktioniert, und das tut es in beiden Fällen.
 
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