Ich habe 3 Windows-Programme zum Lösen von Schach-Problemen: Alybadix, Gustav und popeye. Gustav funktioniert tadellos unter Linux mit wine, Alybadix und popeye dagegen überhaupt nicht. (Bei popeye gibt es zwar die Quelldateien für eine Linux-Installation, aber das Kompilieren stößt da auf andere Probleme.) Ich dachte immer, man könne auch nicht erwarten, daß jedes Windows-Programm durch wine unter Linux läuft?! Es scheinen aber wesentlich anspruchsvollere Programme unter wine zu funktionieren, als es meine Schachprogramme sind. Bisher habe ich wine installiert, das Schachprogramm ebenfalls (als .exe-Datei) und dann mit wine ....exe aufgerufen. Gibt es denn weitere Möglichkeiten, um die Programme zum Laufen zu bekommen?
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wine und Schachproblem-Löseprogramme
- Ersteller Pius
- Erstellt am
gropiuskalle
Guru
Die Komplexität einer Anwendung spielt da eigentlich keine Rolle, sondern lediglich, ob eine bestimmte Windows-Funktion auf seine Linux-Entsprechung umgebogen werden kann. Ggf. funktioniert es über Anpassungen dann irgendwann doch, aber auch hier ist nicht die Komplexität entscheidend, sondern nur die tatsächliche Umsetzung. Das Wine-Team versucht ja nicht, ein Windows nachzubauen oder zu imitieren (deswegen auch das Akronym "Wine Is Not an Emulator"), sondern für jede Funktion zu erraten, wie Linux das umsetzen würde. Ein großer Teil dieser Funktionen sind geschlossen und daher nicht anhand des zugrunde liegenden codes zu analysieren.
Ja, wenn Du ein Windows-Installationsmedium und halbwegs kräftige Hardware hast, kannst Du ein echtes Win innerhalb einer virtuellen Umgebung installieren. Eine recht einfach zu handhabende Virtualisierungslösung ist →VirtualBox.
popeye scheint jetzt sogar zu funktionieren, es erscheint nur nicht die typische Oberfläche bzw. die typische Liste mit Abfragen, und es dauert ein wenig, bis der Rechner eine Reaktion zeigt. Er macht etwas und hängt dann, wartet offenbar auf eine passende Eingabe (ich weiß nicht welche, gebe ich wahllos einen Buchstaben ein und mache Enter, beschwert er sich über die Eingabe [mit Recht], das ist soweit also ok, ich scheine es nur noch besser verstehen zu müssen).
Aber wenn ich Alybadix mit wine aufrufe, erhalte ich:
err:dosmem
OSMEM_MapDosLayout Need full access to the first megabyte for DOS mode
und anschließend nur noch einen Prompt.
Aber wenn ich Alybadix mit wine aufrufe, erhalte ich:
err:dosmem
OSMEM_MapDosLayout Need full access to the first megabyte for DOS modeund anschließend nur noch einen Prompt.
gropiuskalle
Guru
Alybadix ist lt. meiner Recherche eigentlich ein uraltes DOS-Programm mit Windows-Kompatibilität. Meines Wissens nach laufen DOS-Anwendungen unter DOSBox (ein "echter" Emulator) sehr gut, ein Versuch wäre es sicher wert. Ein grafisches Frontend für DOSBox ist dosbox-pykde, welches Du über Packman beziehen kannst.
gropiuskalle schrieb:
Das stimmt! Es ist aber eines der verläßlichsten und vielseitigsten Programme für das Lösen von Schachproblemen.
gropiuskalle schrieb:
Danke für diesen wertvollen Hinweis; das will ich auf jeden Fall probieren. (Hoffentlich mache ich es dann wenigstens richtig!) Aber heute nacht nicht mehr.
gropiuskalle
Guru
Bei sogenannten "Schach-Problemen" handelt es sich aber nicht um gewöhnliches Schach, wie die meisten es kennen. Dabei geht es darum, von einer bestimmten Schachstellung aus eine bestimmte Forderung zu lösen. Diese Art wird auch nicht mit einem Gegner gespielt. Schach-Probleme sind also eher Rätsel denn gewöhnliche Partien. Ob es entsprechende Anwendungen auch für Linux gibt, weiß ich leider nicht.
gropiuskalle
Guru
Ok, da wird's natürlich ziemlich speziell, aber auch unter Linux nicht unmöglich 
.
.Schachproblem-Löseprogramme sind in einer ganz anderen Schublade als Partie-Programme, so wie auch das ganze Thema "Schachproblem" ganz anderen Denkweisen unterliegt als das Thema "Partie". Zum Beispiel stört es in einer Partie überhaupt nicht, wenn man an einer gewissen Stelle nicht nur gewinnt, sondern gleich mehrere Gewinnfortsetzungen hat. Gerade die unbedingte Eindeutigkeit der Züge, mit denen Weiß nach den schwarzen Antworten zum Ziel (der jeweiligen Problemstellung) kommt, ist aber im Problemschach von höchster Wichtigkeit. Gerade daher sind Programme, die nicht nur lösen, sondern sämtliche Lösungen und innerhalb der Lösungen sämtliche zum Erfolg führenden Wege finden, für den Problemschachfreund so wichtig: Das könnte man nämlich mit Menschenkraft nie leisten, es bliebe immer eine Unsicherheit, da man wegen zu großer Komplexität seine Untersuchungen irgendwo abbricht.
Durch die inzwischen entwickelten Programme sind Unmengen (wahrscheinlich schon Tausende?) von Problemen, die in den letzten 150 Jahren in Zeitschriften publiziert wurden, oft auf geradezu aberwitzige Weise als inkorrekt erkannt worden. ("Nebenlösig" sagt man, wenn es außer der vom Autor beabsichtigten Lösung noch mindestens eine weitere gibt; "dualistisch", wenn innerhalb der Autorlösung an einer Stelle eine vom Autor nicht geplante zweite Fortsetzung zum Ziel führt; "unlösbar", wenn gar keine Lösung vorhanden ist, also auch die vom Autor beabsichtigte Lösung aus irgendeinem übersehenen Grund nicht funktioniert; das sind die hauptsächlichen Arten von Inkorrektheiten.)
Der Schreiber dieser Zeilen versteht davon entschieden mehr als vom Innenleben seines PCs ;-) .
Gustav, das besonders für langzügige Matt- und Selbstmattaufgaben hervorragend geeignete Löseprogramm, läuft unter Windows und vermöge wine auch unter Linux - und zwar nach meinen Erfahrungen mit derselben atemberaubenden Geschwindigkeit. Popeye, das besonders für Märchenschach-Aufgaben verschiedenster Art konzipierte Programm, läuft unter Windows, ferner vermöge wine etwas langsamer unter Linux, aber auch direkt als Linux-Version (inzwischen hat das Kompilieren der neusten Version 4.55 nach dem Herunterladen der Sources bei mir funktioniert). Die ursprünglichen Entwickler sind m.W. Linuxfreunde... Nur der Großvater aller Löseprogramme, das archaische Schlachtroß Alybadix aus den DOS-Zeiten, will bei mir bislang nicht unter Linux laufen. Habe aber auch noch nicht alles probiert.
Durch die inzwischen entwickelten Programme sind Unmengen (wahrscheinlich schon Tausende?) von Problemen, die in den letzten 150 Jahren in Zeitschriften publiziert wurden, oft auf geradezu aberwitzige Weise als inkorrekt erkannt worden. ("Nebenlösig" sagt man, wenn es außer der vom Autor beabsichtigten Lösung noch mindestens eine weitere gibt; "dualistisch", wenn innerhalb der Autorlösung an einer Stelle eine vom Autor nicht geplante zweite Fortsetzung zum Ziel führt; "unlösbar", wenn gar keine Lösung vorhanden ist, also auch die vom Autor beabsichtigte Lösung aus irgendeinem übersehenen Grund nicht funktioniert; das sind die hauptsächlichen Arten von Inkorrektheiten.)
Der Schreiber dieser Zeilen versteht davon entschieden mehr als vom Innenleben seines PCs ;-) .
Gustav, das besonders für langzügige Matt- und Selbstmattaufgaben hervorragend geeignete Löseprogramm, läuft unter Windows und vermöge wine auch unter Linux - und zwar nach meinen Erfahrungen mit derselben atemberaubenden Geschwindigkeit. Popeye, das besonders für Märchenschach-Aufgaben verschiedenster Art konzipierte Programm, läuft unter Windows, ferner vermöge wine etwas langsamer unter Linux, aber auch direkt als Linux-Version (inzwischen hat das Kompilieren der neusten Version 4.55 nach dem Herunterladen der Sources bei mir funktioniert). Die ursprünglichen Entwickler sind m.W. Linuxfreunde... Nur der Großvater aller Löseprogramme, das archaische Schlachtroß Alybadix aus den DOS-Zeiten, will bei mir bislang nicht unter Linux laufen. Habe aber auch noch nicht alles probiert.
gropiuskalle
Guru
...oder eben, wie vorgeschlagen, DOSBox, davon hört man viel gutes (99% Kompatibilität mit allen DOS-Anwendungen, habe aber selbst noch nie mit DOS-Kram zu tun gehabt).