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[gelöst] Persönl. Verzeichnis defekt, Unterverzeichnisse ok.

Justaff

Hacker
Hi,

seit ein paar Tagen reagierte mein läppie schon immer langsamer, jetzt funktioniert er nur noch teilweise. Grund: ich kann meinen persönlichen Ordner - mein /home-Verzeichnis - nicht mehr ansprechen. Wenn ich das anklicke, reagiert der Rechner überhaupt nicht mehr. Bei rechts-Klick auf das Verzeichnis und Auswahl der "Eigenschaften" erhalte ich die irrwitzige Anzahl von über 200 Tausend Objekten in diesem Ordner. Das ist sicher falsch. Aber die endlose Zählerei dürfte wohl der Grund sein, warum das Verzeichnis-Fenster nicht mehr reagiert.

Als Ursache VERMUTE ich eine zirkuläre Verweisstruktur in diesem Verzeichnis, die bei der Anzeige zu einer Endlos-Schleife führt. Ich weiß jedoch leider nicht, wie ich das prüfen und eventuell beheben kann.

Die Unterverzeichnisse kann ich teilweise über Lesemarken ansprechen und scheinen vollkommen intakt zu sein. Nur wenn ich das /home-Verzeichnis anklicke, hängt der gesamte Rechner.

Danke im Voraus
lg Justaff

Änderung: Titel korrigiert, "Persönliches" statt "/home-"Verzeichnis
 
OP
J

Justaff

Hacker
lOtz1009 schrieb:
Ich würde auf der /home-Partition mal das Dateisystem prüfen lassen.

Möcht ich gerne tun, aber wie? Ich kenn die Shell-Befehle nicht und der Partitionierer bietet nix entsprechendes an :???:
 

lOtz1009

Moderator
Teammitglied
Code:
umount /dev/sdX
e2fsck -f /dev/sdX
sofern die Partition ein ext-Dateisystem hat.

Ansonsten mal in /var/log/messages schauen ob zum Zugriffszeitpunkt etwas steht. Oder tail -f /var/log/messages in einem Terminal laufen lassen, Verzeichnis anklicken und schauen was im Konsolenfenster gemeldet wird.
 
Alternativ die passende SuSE-DVD einlegen und dann das Reparatursystem starten. Das macht auch einen file system check.

CU Freddie
 
OP
J

Justaff

Hacker
Zunächst vielen Dank für eure Beiträge :)

Bevor ich weiter darauf eingehe, eine notwendige Korrektur: Es geht bei dem Problem NICHT um das /home-Verzeichnis, wie ich anfänglich geschrieben habe, sondern um den BENUTZERSPEZIFISCHEN "PERSÖNLICHEN ORDNER"!!!

Nochmals zu den Symptomen: Der PERSÖNLICHE ORDNER "User1" meines (außer root) bislang einzigen Nutzers auf dem Läppie - "User1"- läßt sich nicht mehr (richtig) öffnen. Klickt man das Verzeichnis unter GNOME an, geht zwar ein Fenster auf, doch dieses bleibt weiß. Schließen läßt es sich auch nur mit "beenden erzwingen".

Ich habe nochmal das Eigenschaftsfenster für das Verzeichnis aufgerufen und den Zählvorgang für die darin befindlichen Objekte diesmal NICHT abgebrochen. Ergebnis: In dem Ordner befinden sich angeblich 299 Tausend Objekte in 299,1 GB, den freien Platz von 85 GB nicht eingerechnet :D Die gesamte Festplatte hat allerdings nur eine Kapazität von 250 GB!?! :D :irre:


Freddie62 schrieb:
Alternativ die passende SuSE-DVD einlegen und dann das Reparatursystem starten. Das macht auch einen file system check.

Hab ich gemacht, der check fand auch (angebliche) Fehler im Bootloader, aber ne Besserung hat es nicht gegeben. Dafür sind jetzt bis auf einen alle Einträge im Bootmanager-Menue futsch. :censored: Kann man denn den Entwicklern von OpenSuse nicht irgendwann mal schonend beibringen, daß es verschiedene Versionen von der offenen Suse - und sogar Windows!!! - gibt??? :???:


lOtz1009 schrieb:
Code:
umount /dev/sdX
e2fsck -f /dev/sdX
sofern die Partition ein ext-Dateisystem hat.

Habe ich probiert, kann aber die Partition nich umounten, weil sie (angeblich) busy is. Ich hab mich dann als ROOT eingelogged... da war der check aber überflüssig, weil ALS ROOT das angeblich defekte Verzeichnis BESTENS und mit ner SUPER-Performance funktioniert. :schockiert: :irre: So schnell konnte ich dieses Verzeichnis schon lange nicht mehr öffnen. :???:

Das gleiche Ergebnis erhalte ich, wenn ich einen anderen "Dateimanager" zum Öffnen des Verzeichnisses verwende. Hab leider den Namen vergessen - irgendwas mit O, vermutlich ein KDE-tool -; der wurde mir irgendwann unter "öffnen mit" angeboten und machte keinerlei Probleme.

Der nächste Versuch: Ich hab die Failsafe-Variante von Suse gebootet. Und siehe da: auch damit funktionierte der Ordner einwandfrei. Als ich daraufhin das normale Suse neu gestartet hab, schien der Ordner hier zunächst ebenfalls zu funktionieren, jedenfalls wurde er superschnell geöffnet. Es "fehlten" jedoch zahlreiche Dateien, und beim Schließen blieb er wieder hängen - wie vorher auch schon.

Nachdem das "von außen" so gut klappte, hab ich einen zweiten Nutzer, "TEST", angelegt. Auch wenn ich als Test eingelogged war, konnte ich VOLLKOMMEN PROBLEMLOS auf das "defekte" Verzeichnis zugreifen.

Schlußfolgerung: Es geht offenbar NICHT um eine defekte Plattenstruktur, sondern um einen "defekten Verzeichnisbaum" bzw. eine "defekte Sicht" auf den Verzeichnisbaum.

Um das zu testen, hab ich mich wieder als User1 eingelogged, hab eines der über Verknüpfung zugreifbaren Verzeichnisse geöffnet, dort dann unter "Ansicht" die Option "verborgene Dateien anzeigen" ausgewählt und dann zu dem "defekten" Verzeichnis User1 rückwärts navigiert. Und siehe da: Mit dieser Option ließ sich das Verzeichnis wieder ganz normal ansprechen.

Der Hammer: Jedesmal, wenn ich - wie beschrieben - "von außen" bzw. mit "anderer Sicht" auf das Verzeichnis zugegriffen hatte, konnte ich anschließend auch als User1 - ohne zusätzliche Tricks - auf das Verzeichnis zugreifen, es wurde dann auch sehr schnell geöffnet, aber es wurden nicht alle Dateien angezeigt und die dargestellten Unterverzeichnisse ließen sich nicht öffnen. Auch schließen ließ sich das Fenster wieder nur über "beenden erzwingen".

Das funktionierte jedoch jeweils nur 1 Mal, dann war wieder alles beim Alten.

Anmerkung: Die "fehlenden" Dateien fehlen nicht wirklich, sie werden nur nicht angezeigt. Aber dieser Umstand läßt befürchten, daß es beim weiter unten angedachten Lösungsvorschlag böse Probleme geben könnte.

In dem Verzeichnis gab es - 2 Stufen "tiefer" - ein Unterverzeichnis, in dem sich knapp 2.800 Bilder befanden. Das ist eines meiner am häufigsten frequentierten Verzeichnisse, in dem ich laufend Löschungen und Ergänzungen vornehme. Dieses Verzeichnis zu öffnen, dauerte ebenfalls immer sehr lange - auch, weil der Sortiervorgang sehr langsam abläuft. Grund: Es werden viele Zwischenstände der Sortierung angezeigt, wobei das Fenster immer wieder aktualisiert werden muß. Das sorgt für erhebliche Verzögerungen.

Ich habe deshalb die Dateien DIESES UNTERVERZEICHNISSES auf drei neue Unterverzeichnisse aufgeteilt mit je etwa 1.000 Bildern. Diese Verzeichnisse haben nun ebenfalls eine exzellente Performance,

Ich fasse mal vorläufig zusammen:

  • Es liegt kein "Festplatten-Fehler" vor. Über Lesezeichen und Verknüpfungen kann ich auf einzelne Unterverzeichnisse zugreifen. Bislang sind alle diese Daten OK.
  • Der Fehler hat offenbar entscheidend mit dem Verzeichnis zu tun.
  • Entscheidend scheint auch zu sein WER (welche "user") auf das Verzeichnis zugreift und mit welchem Programm er das tut. KDE-tools SCHEINEN hier zuverlässiger zu sein.
  • VERMUTLICH ist die Verzeichnisstruktur durch die laufende Arbeit - ständiges Löschen und Neuanlegen von Dateien OHNE Rücksicht auf die alphabetische Abfolge - so kompliziert und umfangreich geworden, daß der GNOME-Dateimanager Nautilus damit nicht mehr klarkommt. VERMUtLICH geht es dabei um einen Index, der zum Zweck der Zugriffsbeschleunigung angelegt wurde.
  • unbewiesene Vermutung: das o.g. Bilderverzeichnis war der Auslöser, aber nicht der wirkliche Grund für das Problem

mögliche Lösung des Problems

Nachdem ich bislang kein Linux-Tool kenne, mit dem man "verschlackte" Verzeichnisbäume sanieren kann, bin ich auf do-it-yourself angewiesen.

  • Ein probates Mittel, Verzeichnisbäume zu sanieren, besteht darin, einfach die komplette Struktur PHYSIKALISCH auf eine andere Festplatte zu verschieben, um so das Neuanlegen der Verzeichnisstruktur zu erzwingen. Dabei gibts jedoch zwei Probleme: Ich kann - gerade wegen des Problems - nie sicher sein, daß dabei wirklich alle Datein erfasst werden und außerdem wird das wegen des Umfangs der Daten vermutlich ne Menge Zeit in Anspruch nehmen.
  • Eine sehr elegante Methode könnte darin bestehen, einfach den Nutzer "User1" zu löschen und neu anzulegen. Dann würde auch sein Persönlicher Ordner neu angelegt. Das Problem dabei: Bei mir zweigen derzeit SÄMTLICHE Nutzerverzeichnisse vom Verzeichnis User1 ab. Wenn ich den Nutzer lösche, dann gehen vermutlich auch diese Verzeichnisse verloren. Deshalb kam mir die Idee, einen weiteren Nutzer namens "Datenpool" einzuführen - der sich nur ein einziges Mal einloggen würde, nämlich am Anfang - und SÄMTLICHE Nutzerdaten in dessen persönlichen Ordner zu verschieben. Dadurch wären die Daten von dem "Persönlichen Ordner" der wirklichen Nutzer entkoppelt. Aber diese Variante ist noch nicht wirklich durchdacht, ich befürchte Probleme und Umstände mit den Zugriffsrechten.

Vielleicht hat ja jemand noch einen anderen Vorschlag?
 
OP
J

Justaff

Hacker
langer Rede, kurzer Sinn: um das Problem zu lösen, hab ich eines der Unterverzeichnisse via Verknüpfung geöffnet, die verborgenen Dateien sichtbar gemacht und habe mich von diesem Verzeichnis aus dann zum persönlichen Ordner zurückgehangelt.

Von dort hab ich dann einige Verzeichnisse - darunter auch die (jetzt drei) Bilderverzeichnisse - aufs Desktop und wieder zurück verschoben. Offenkundig wird dabei nur die Verzeichnisstruktur - und nicht die Dateien selbst - bewegt, denn der ganze Vorgang dauert nur Sekundenbruchteile. Aber das reichte aus, um die Verzeichnisstruktur zu bereinigen, denn jetzt gehts wieder - und mit super Performance ;)
 
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