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[gelöst] Partition einbinden für Backup

MarKre

Member
Guten Morgen, Leute!

Ich möchte mit den in den openSUSE-Quellen befindlichen Backup-Tool "Backintime" eine ordentliche Backup-Strategie meines Home-Verzeichnisses fahren. Dafür habe ich bei der Installation von openSUSE 11.2 (KDE) eine eigene Partition mit 36 GB Gesamtvolumen als /usr eingerichtet, wobei ich nicht wirklich wußte, was es mit /usr, /local etc. auf sich hat.

Natürlich habe ich mich mal im (Backup-)Verzeichnis /usr im Basisordner "umgesehen" und war erstaunt, weil etliche Ordner dort hinterlegt waren... (?) Als normaler Benutzer habe ich auch keine Berechtigung einen Unterordner "Sicherung" zu erstellen. Habe ich beim Einbinden der Partition (siehe Screenshot) denn alles richtig gemacht, vor allem, was hat es mit der Bezeichnung /usr, /local etc. auf sich?



Interessieren tut mich auch, warum das Backup-Verzeichnis (/usr) nur für root frei Zugänglich ist, das Backup-Tool "Backintime" ja gar keine Sicherung in das Verzeichnis schreiben kann. (Anmerkung: Backintime bringt einen "Root-Modus" mit, der allerdings bei betätigung gar nicht startet).



Kann mir jemand vielleicht ein paar Tipps geben, wie ich meine Backup-Partition ordnungsgemäß einbinde bzw. auch beschreibbar mache? Und kann ich die darin befindlichen Dateien löschen?

Vielen Dank schonmal für die Hilfe.

Beste Grüße

MarKre

Edit: Kann natürlich sein, dass der beitrag unter "Bootmanager, Festplatten, Partitionen" besser aufgehoben ist, da es primär um Partitionen und sekundär um das backup geht. ;)
 

HBtux

Member
Ich weiß nicht, wie Du darauf kommst, dass /usr für Backups gedacht ist
und Du alle bereits darin enthalten Dateien löschen möchtest.... :???:
(da hast Du was falsch verstanden)
http://de.wikipedia.org/wiki/Filesystem_Hierarchy_Standard#usr_Verzeichnisstruktur

/usr ist ein sehr wichtiges Betriebssystem-Verzeichnis
In dem Verzeichnis sind die "starren Teile" des Betriebssystems abgelegt.
In der Regel bleibt die Größe dieses Verzeichnisses immer relativ konstant, solange keine neuen Betriebssystem-Teile nachinstalliert werden.
(d.h. wenn man den Platzbedarf vorher abschätzen kann, kann man diese Partition relativ knapp bemessen / falls man dafür eine extra Partition anlegen möchte)

Normalerweise würde ich in diesem Verzeichnis keine Backups ablegen.
Da nun die Partition /usr aber so groß ist und Du sicherlich nicht neu installieren möchtest, würde ich wie folgt vorgehen....
(ggf. wäre ein Resize / Reduce auch möglich)

Als welcher User möchtest Du nachher das Backup-Tool "Backintime" ausführen?

Code:
Als User root anmelden...
Verzeichnis /usr/Sicherung anlegen (falls noch nicht vorhanden)

Dann die Rechte für das Unterverzeichnis Sicherung mit dem folgenden Befehl verändern. (statt #USERNAME# durch den Namen ersetzen, der Nachher Schreibrechte bekommen soll.)
chown #USERNAME#:root /usr/Sicherung/

Zur Kontrolle mal den folgenden Befehl posten....
ls -ld /usr/Sicherung/
 
OP
MarKre

MarKre

Member
Hallo HBTux,

hmm, wahrscheinlich habe ich mich mißverständlich ausgedrückt, denn mir ist schon bewußt, dass das /usr-Verzeichnis ein wichtiges in der Linux-Struktur darstellt. Ich habe bei der Neuinstallation meine Festplatte in mehrere Partitionen unterteilt: Eine für das Systemverzeichnis (/), eines für mein Verzeichnis (/home), ein SWAP-Verzeichnis und eine ca. 36 GB große Partition für die Backup-Dateien. Leider habe ich das Backup-Verzeichnis - fälschlicherweise - als /usr-Verzeichnis eingebunden.

Habe vor Deinem Eintrag nochmal neu installiert und das Backup-Verzeichnis nicht eingebunden. Nun kann ich über Dolphin auf das Verzeichnis zugreifen - aber nur mit root-Rechten. Das funktioniert aber nicht, da Backintime auf die Partition schreiben muß... Wie kann ich das nun vielleicht nachträglich ändern?

Markierte Partition soll als Backup-Partition dienen:



Würde auch nochmal neu installieren... ;)

Beste Grüße

MarKre
 
OP
MarKre

MarKre

Member
Ergänzung: Ich möchte, dass Backintime als normaler User sichern kann. Die Partiton sollte also so in openSUSE eingebunden werden, dass ich als normaler User darauf ohne Eingabe des root-Passwortes zugreifen kann.

Beste Grüße

MarKre
 
Dann lege eine Partition namens z.B. /backup an. Diese kannst Du z.B. in /home/dein_username einhängen, so dass Du nicht erst ins /-Verzeichnis hochnavigieren musst, um darauf zugreifen zu können. Dann gibst Du dieser Partition die benötigten Rechte und gut ist. /usr würde ich tunlichst aus der ganzen Geschichte raus halten.
 

HBtux

Member
Gehe ich richtig in der Annahme, dass Du /dev/sda4 (36GB) ausschließlich für die Datensicherung nehmen willst.

Ich würde sda4 nicht nach /media/disk, sondern direkt nach /backup mounten.
Dies sollte über die grafische Oberfläche einfach möglich sein.
Ggf. musst Du vorher ein leeres Verzeichnis /backup anlegen ( mkdir /backup )
Dann kannst Du sda4 nach /backup mounten und anschließend die Rechte des Verzeichnisses anpassen....

(Den Usernamen "MarKre" durch den richtigen Namen ersetzen....)
Code:
chown MarKre:root /backup
chmod 775 /backup
Wenn es etwas sicherer sein soll, dann "chmod 770 /backup"

Den ersten Schreibversuch als User "MarKre" testen....
Code:
MarKre@test-pc # touch /backup/test1.txt
MarKre@test-pc # mkdir /backup/test2
Schaue Dir dann auch mal die Rechte der Test-Datei und des Test-Verzeichnisses an.....
Sollte ....
Code:
Datei:  -rw-r--r--   1 MarKre root    0 Jan 16 17:57 test1.txt
Verz:   drwxr-xr-x   2 MarKre root 4096 Jan 16 17:57 test2
 
OP
MarKre

MarKre

Member
@gropiuskralle & HBtux


Vielen Dank für Eure Tipps und Hinweise: So funktionierts!

Hbtux's ausführliche Anleitung werde ich mir mal ausdrucken, da man so auch nachvollziehen kann, wie das mit der Rechteverteilung aussieht. ;)

Besten Dank und einen schönen Sonnabend noch.

MarKre
 
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