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RAID-Probleme mit Lacie Ethernet Disk

Mutsch

Newbie
Hallo allerseits,

ich muss vorausschicken, dass ich über Linux allenfalls theoretisch ein bissel was weiß, also eigentlich blutiger Anfänger bin. Mein Problem betrifft das Anlegen eines RAID-Verbunds aus vier Platten. Also, was bisher geschah:

Ich habe mir vor längerer Zeit eine Ethernet Disk (NAS) von der Firma Lacie für Backup-Zwecke gekauft. Darauf war ein Windows Server 2003 installiert, der eigentlich immer nur Probleme bereitet hat. Als es mir zu bunt wurde, habe ich den Windows Server geplättet und, experimentierfreudig wie ich bin, OpenSuse 11.1 als Betriebssystem installiert. Mein Ziel war es, die vier Platten à 500 GB zu einem RAID zu verbandeln, um insgesamt 2 TB Backup-Speicher im Netz verfügbar zu haben. Die Backups sollten von den anderen (Windows-)Rechnern im Netz auf eine Samba-Freigabe gespeichert werden. Das hat eigentlich ganz gut funktioniert, nur beim RAID-Verbund blicke ich nicht durch und wäre für eure Hilfe dankbar:

- Ich habe über Yast ein Software-RAID angelegt, indem ich drei der vier 500 GB-Platten in das rechte Feld mit den RAID-Laufwerken verschoben habe. (Leider sagt das Tool überhaupt nicht, was für ein RAID das werden soll, vermutlich aber ein RAID 0.) Seltsamerweise wurde die erste Platte nicht zur Auswahl angezeigt. Darauf ist offenbar das Linux installiert, wahrscheinlich steht die Platte deswegen nicht zur Auswahl für das RAID. Komisch ist aber, dass ich diese Platte in Dolphin sehen, aber nicht öffnen kann, weil mir (root) angeblich die Zugriffsrechte auf die Platte fehlen. Wie ist das zu erklären?

- Der RAID-Verbund aus den restlichen drei 500 GB-Platten hat eine Größe von 1,5 TB. Doch egal, welchen Ordner ich mir in Dolphin anzeigen lasse, ich bekomme immer maximal die 500 GB einer Einzelplatte als Speicherplatz angezeigt. Irgendwo muss es doch im System einen zusammenhängenden Bereich geben, für den mir in Dolphin die vollen 1,5 TB angezeigt werden, oder nicht? Ziel ist es, einen Samba-Share zu erstellen, auf dem die 1,5 TB komplett verfügbar sind. Also genau ein Ordner mit dieser Kapazität. Wie mache ich das denn? (Und zwar möglichst per GUI, also ohne kilometerlange Befehlszeilen mit Tausenden von Schaltern und Vertippmöglichkeiten…) Ich wäre für eure Hilfe sehr dankbar!

Viele Grüße
Mutsch
 

rolle

Guru
Hast Du mal einen Link zu einem Handbuch dieses NAS? Was ich so auf die Schnelle gesehen habe, läuft auf dem Teil ein embedded Linux. Wie ist da ein Windows Server draufgekommen? Und wie konnte die normalerweise schmalbrüstige Hardware eines NAS das Windows überhaupt stemmen?
 

josef-wien

Ultimate Guru
Mutsch schrieb:
um insgesamt 2 TB Backup-Speicher im Netz verfügbar zu haben
openSUSE-Handbuch 'Referenz' schrieb:
RAID 0: Im Grunde ist dies gar kein RAID, da es keine Datensicherheit gibt, doch die Bezeichnung RAID 0 hat sich für diese Art von System eingebürgert. Bei RAID 0 werden mindestens zwei Festplatten zusammengefasst. Die Leistung ist zwar sehr gut, aber wenn auch nur eine der Festplatten ausfällt, ist das RAID-System zerstört und Ihre Daten sind verloren.
Bei Deinen Anforderungen solltest Du auch über den Einsatz von LVM (Logical Volume Manager) nachdenken.

Mutsch schrieb:
Doch egal, welchen Ordner ich mir in Dolphin anzeigen lasse, ich bekomme immer maximal die 500 GB einer Einzelplatte als Speicherplatz angezeigt.
Da wird wohl kein RAID 0 eingerichtet worden sein. Was Du eingerichtet hast, kannst Du Dir als "root" mit
Code:
mdadm --detail --scan
anzeigen lasen.

Die bereits eingerichtete System-Partition wird Du im laufenden Betrieb nicht mehr integrieren können, da wirst Du das Rettungssystem und den Befehl mdadm brauchen. Alternativ kannst Du neu installieren und alle notwendigen Definitionen während des Installationsvorgangs treffen. YaST bietet zwar nur einen eher kleinen Teil der Möglichkeiten von mdadm an, aber die Auswahl, welches RAID eingerichtet werden soll, ist laut openSUSE-Handbuch 'Referenz' vorhanden.

Mutsch schrieb:
Und zwar möglichst per GUI
Wenn Du RAID oder LVM verwenden willst, solltest Du Dich unbedingt mit der Konsole beschäftigen. Da ich RAID 0 und LVM nicht verwende, kann ich Dir im Detail nicht helfen.
 
OP
M

Mutsch

Newbie
Vielen Dank für eure Antworten! Das hilft mir schon mal ein gutes Stück weiter - ich werde wohl die Installation wiederholen und versuchen, das RAID und die Partitionen von Anfang an richtig zu definieren. Kann man mdadm eigentlich auch über die Installations-CD starten, oder ist man da partout auf Yast angewiesen?

@rolle: Das Manual gibt's unter http://www.lacie.com/download/manual/ethernetdisk_de.pdf, als Betriebsystem ist werksseitig Windows XP Server installiert. Siehe auch das Datenblatt unter http://www.lacie.com/download/datasheet/ethernetdisk_gigabit_de.pdf. Einen eigenen RAID Controller bringt das Teil nicht mit.

Viele Grüße
Mutsch
 

rolle

Guru
Hm, so langsam hege ich den Verdacht und habe ich die Hoffnung, daß das Teil einen Flashspeicher zur Aufnahme des Betriebssystems hat. Poste doch mal die Ausgabe von 'fdisk -l'. Falls Du wirklich nur eine große Platte aus dem Teil machen magst und Dir über das erhöhte Ausfallrisiko eines RAID0 im Klaren bist, dann mache es Dir doch einfacher und definiere einfach ein LVM über alle Platten.
 
Wenn es nur darum geht, alle Platten zu einem gemeinsamen Plattenspeicher zusammenzuschließen, sollte LVM die beste Lösung sein.
Wenn es nur darum geht, mehr Sicherheit zu erhalten, dann ist ein RAID 1 oder 5 angesagt.
(Bei vier Platten empfehle ich RAID 5.)
Wenn es nur darum geht, mehr Performance zu bekommen, dann ist RAID 0 (Striping) eine Möglichkeit.
(Hierbei ist zu beachten, dass der Flaschenhals ggf. aber im Netzwerk liegt.)
 
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