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Mail-Ordner gelöscht

WPosche

Member
Hallo,

habe vor ein paar Stunden in einem Zustand vollkommener geistiger Umnachtung aus Versehen zuerst mein Backup und dann meinen kompletten Mail-Ordner gelöscht. Habe dann sofort photorec gestartet und alle Dateien im Mail Ordner wiederherstellen lassen. Jetzt habe ich aber leider nicht meine Mail-Dateien wieder, sondern 755 recup_dir.Zahl Ordner mit Einzeldateien, die so aussehen, als wären es einzelne Bestandteile einer Mail, allerdings scheinen viele dieser Dateien nicht vollständig oder kaputt zu sein. Die Namen sind fLangeZahl.Dateiendung und manche Mails sind als .imm Dateien erhalten geblieben.

Gibt es irgendeine Chance, aus diesen Einzelbestandteilen wieder die Originaldateien zu erhalten??
 
A

Anonymous

Gast
WPosche schrieb:
Gibt es irgendeine Chance, aus diesen Einzelbestandteilen wieder die Originaldateien zu erhalten??
Das würde wahrscheinlich ein riesen Pusselspiel werden. :???: Ich nehme mal an ext3. Das ist beim normalen löschen nicht besonders zimperlich, zerstört zwar die Datenblöcke dabei nicht, aber räumt die Inode aus und verunmöglicht somit eine spätere Zuordnung zwischen Inode den gelöschten Datenblöcke und den ehemaligen Dateinamen. Das Tool was du verwendet hast, versucht meines Wissens zusammenhängende gelöschte Datenblöcke zu finden und diese anhand der Magischen Dateikennungen zu indentifizieren und wiederherzustellen. Dabei erwischt es aber auch alte Dateibackups, schon lange gelöschte und schon halb überschriebene Dateien, also nicht nur die Dateien die du eben gelöscht hast. Desshalb auch soviele defekte Dateien.

Ausnahmen um sowas auch anders zu reparieren gibt es aber auch. solche "Unfälle" lassen sich oftmals wieder rückgängig machen zB bei folgenden Voraussetzungen.
  • # Du hättest durch einen "Unfall" nur das Verzeichnis verloren in dem diese Datein liegen oder dieses nur mit irgendwas anderen überschrieben.
    # Du findest ein Duplikat der Inode und der Verzeichnisdaten vor dem löschen. Solche Duplikate gibt es von solchen Verzeichnissen wohl bei jeder Änderung im Verzeichnis (Suchort währe das Filesystem-Journal)
    # Du findest genügend Informationen vom Löschvorgang selbst (Suchort ebenfalls Filesystem-Journal)

Voraussetzungen währen allerdings gewesen. Das Filesystem währe nach dem Erkennen des Unfalls vor weiteren Schreibaktionen schnell geschützt worden. Der Versuch hier einige 1000 Dateien durch ein Tool im selben Dateisystem wiederherzustellen (also neu anzulegen) wird wohl das Journal (je nach Füllstand des Filesystems auch den gelöchten Datenbestand) ziemlich stark in Mitleidenschaft gezogen haben, so das es ungemein schwieriger würde die notwendigen alten Journal-Informationen noch zu extrahieren.
Das hier könnte zB bei solch einer Suche weiterhelfen, auch wenn man sich da erst reinlesen muss und es alles andere als leicht verständlich ist, weil man wohl erstmal einiges über das Filesystem selbst lernen muss. Hatt man aber eine physikalische Kopie seines Filsystems unmittelbar nach dem "Unfall" erstellt, dann kann man in aller Ruhe auch ein paar Tage später noch versuchen seine Dateien wiederherstellen.

Nach so einem Unfall vorschnell irgendwas gemacht :???: Dabei hast du in aller Regel nur eine einzige Chance, und jetzt das falsche HOWTO und futsch sind die Daten.

robi
 
OP
WPosche

WPosche

Member
Sche**e. Das Problem war, dass ich mich unter Zeitdruck wähnte und dachte, schnell etwas tun zu müssen. Das war wohl komplett der falsche Impuls. Einen gewissen Teil werde ich wohl noch aus älteren Backups wiederherstellen können, aber mit Sicherheit nicht alles. Die Frage ist, ob sich dafür der riesige Aufwand lohnt, sich das alles durchzulesen. Für Windows kenne ich nur von Bekannten so spezielle Tools, die das relativ automatisch machen. Werde da jetzt erst einmal eine Nacht drüber schlafen.

Danke schonmal!

Edit framp : 'EmotionsNormalisierung' ;)
 
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