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Multiboot mit Win_10, XP und Leap

Hallo,

bestimmt ist die Frage schon x-mal gestellt worden, aber eine konkrete Lösung bzw. ein How-To hab ich nicht gefunden.

Also der Plan ist: auf einer 256-GB-SSD (kein EFI) liegen bisher Win_10 nebst nachfolgender RE-Partition und dann XP; es folgt ein unpartitionierter Bereich von ca. 30 GB, den ich für OpenSUSE (im folgenden OS genannt) freigehalten hab (vermutlich warte ich noch ab, bis 15.2 am Start ist; oder ich nehme Tumbleweed, s. u.). Dann möchte ich OS möglichst so installieren, dass der bestehende Bootmanager NICHT angetastet wird (zunächst hätte ich also kein startbares Linux) und diesem dann OS mittels EasyBCD hinzufügen. Idealerweise würde also OS nicht über GRUB 2 aufgerufen, sondern über den bestehenden (Windows-) Bootmanager. Ich habe allerdings in einem anderen Thread gelesen, dass nach dem Einsatz von EasyBCD gar nix mehr ging...

Warum kein GRUB 2? "On a machine equipped with a traditional BIOS, only code from the first physical 512-byte data sector (the Master Boot Record, MBR) of the boot disk can be loaded. Only a minimal GRUB 2 fits into the MBR. Its sole purpose is to load a GRUB 2 core image containing file system drivers from the gap between the MBR and the first partition (MBR partition table) or from the BIOS boot partition (GPT partition table)." von: https://doc.opensuse.org/documentation/leap/reference/html/book.opensuse.reference/cha-boot.html - und ich bin mir halt nicht sicher, ob da genug Platz ist zwischen MBR und der ersten Partition, und möchte vermeiden, dass bei der Installation von OS Partionen verschoben/verkleinert werden und ich dann kein startbares Windows mehr habe... Und ich gebs gern zu: von der Dokumentation zu GRUB 2 (https://doc.opensuse.org/documentation/leap/reference/html/book.opensuse.reference/cha-grub2.html) hab ich fast nix verstanden, u. a.: "To use a boot loader other than the ones listed, select Do Not Install Any Boot Loader. Read the documentation of your boot loader carefully before choosing this option." Kann ich "Do Not Install Any Boot Loader" während der Installation von OS wählen? Hab ich nirgends gesehen, und das in YAST zu machen , wäre dann ja schon zu spät... Daher würde ich auf GRUB 2 lieber verzichten.

Meine Fragen daher:

  • Geht das überhaupt, Linux mit dem Windows-Bootloader zu booten...?

  • Falls ja, wie (erster Schritt wäre natürlich, ein Komplett-Backup der SSD zu machen, aber dann...)?

  • und, etwas Off-Topic: wenn man nicht alle drei Jahre neu aufsetzen möchte (Kernel-Updates gehen ja glaubich nur bei Unterversionen), ist dann Tumbleweed die bessere Variante?

Die Maschine ist ein Gigabyte GA-MA770-UD3 Board mit Phenom II.

Ich hoffe, das alles ist verständlich - falls etwas unklar ist, bitte nachfragen. Gruß an alle!

KH
 

josef-wien

Ultimate Guru
30 GB sind das Minimum für eine Systempartition mit dem Dateisystem btrfs und den standardmäßig definierten Schnappschüssen (um gegebenenfalls auf einen früheren Zustand zurückkehren zu können). Dein Heimat-Verzeichnis mit den Einstellungen und persönlichen Daten hat auf der Systempartition nichts verloren, dafür brauchst Du eine separate Partition in entsprechender Größe (und die hängt in erster Linie vom Umfang Deiner persönlichen Daten ab).

Der Windows-Bootmanager soll zwar funktionieren, ich rate aber davon ab. Wenn nach dem MBR nicht genug Platz sein sollte, dann ist Deine SSD schlecht partitioniert (und dann solltest Du von Null anfangen und zuerst Windows neu und dann Linux installieren). Starte mit einem Live-System wie z. B. Knoppix, öffne eine Konsole im Systemverwaltungsmodus (also als root) und führe den Befehl
Code:
fdisk -l
aus, damit wir wissen, wie die Partitionierung wirklich aussieht.

Mit Tumbleweed erhältst Du immer die neuesten Programmversionen mit den neuesten Fehlern, das ist nichts für einen Anfänger.

Kernel kannst Du so viele installieren, wie Du magst (bei openSUSE sind standardmäßig zwei Kernel vorhanden, um unabhängig von den Schnappschüssen auf den jeweils vorherigen zurücksteigen zu können). Ein System
karlheinz01 schrieb:
kannst Du bei einem Release-Wechsel (z. B. von 15.1 auf 15.2) machen, mußt es aber nicht. Wie alles im Leben hat auch hier jede Methode ihre Vor- und Nachteile.
 
OP
K

karlheinz01

Newbie
josef-wien schrieb:
30 GB sind das Minimum für eine Systempartition

Tja, mit einem solchen Platzbedarf hab ich nicht gerechnet; auf opensuse.org steht sogar: Mehr als 40GB freier Festplattenspeicher... bisher hab ich 15.1 auf einem Stick, da brauchts mal grade knapp 8 GB. 40 GB ist ja schon auf Windows-Niveau, mit all diesen Apps und so, die keiner braucht.

Hier die Partitionierungsdaten: ich könnte zwar sda3 (XP) noch etwas verkleinern, aber so sehr aber nun auch wieder nicht.

Code:
Festplatte /dev/sda: 238,5 GiB, 256060514304 Bytes, 500118192 Sektoren
Einheiten: Sektoren von 1 * 512 = 512 Bytes
Sektorgröße (logisch/physikalisch): 512 Bytes / 512 Bytes
E/A-Größe (minimal/optimal): 512 Bytes / 512 Bytes
Festplattenbezeichnungstyp: dos
Festplattenbezeichner: 0x91199a4e

Gerät      Boot    Anfang      Ende  Sektoren  Größe Kn Typ
/dev/sda1  *         2048 364175359 364173312 173,7G  7 HPFS/NTFS/exFAT
/dev/sda2       364175360 365899775   1724416   842M 27 Verst. NTFS WinRE
/dev/sda3       365899776 433008639  67108864    32G  7 HPFS/NTFS/exFAT

Der unpartitionierte Bereich am Ende wird leider nicht angezeigt, ist aber wie gesagt ca. 30 GB groß.

Ein System neu aufsetzen kannst Du bei einem Release-Wechsel (z. B. von 15.1 auf 15.2) machen, mußt es aber nicht.

Aber wie ist bei einem Wechsel von z. B. 15.x auf ein zukünftiges 16.x - sowas geht doch nicht per Update, oder?

Fazit: Ich werd mir wohl bei Gelegenheit einen SSD-Wechselrahmen besorgen und Leap auf eine separate SSD aufspielen - "never change a running system".
 

gehrke

Administrator
Teammitglied
Der riesige Speicherbedarf ergibt sich aus den Snapshots, welche optional von BTRFS kontinuierlich angelegt werden.

Wenn Du die nicht brauchst, kannst Du das Feature abschalten oder gleich ein anderes Filesystem wählen. Da kommt man auch mit deutlich weniger Kapazität hin.
 
karlheinz01 schrieb:
Fazit: Ich werd mir wohl bei Gelegenheit einen SSD-Wechselrahmen besorgen und Leap auf eine separate SSD aufspielen - "never change a running system".
Eine gute Idee. Die zwei Betriebssystem Windows und Linux zu trennen ist meiner Meinung, die bessere Wahl.

karlheinz01 schrieb:
Tja, mit einem solchen Platzbedarf hab ich nicht gerechnet; auf opensuse.org steht sogar: Mehr als 40GB freier Festplattenspeicher... bisher hab ich 15.1 auf einem Stick, da brauchts mal grade knapp 8 GB.
Die 40GB bezieht sich auf ein BTRFS Dateisystem. Falls du auf eine System Absicherung mit Snapshots verzichten kannst und wählst bei der Installation ext4 Dateisystem dann reichen für / auch 15GB. Die anderen 15GB kannst dann fur /home nehmen. Bei mir reicht dass, aber ich lade hier keine Filme etc. drauf.

Grüße

Heinz-Peter
 

josef-wien

Ultimate Guru
Die erste Partition beginnt mit Sektor 2048, somit ist alles in Ordnung (und mehr als genug Platz für GRUB2).



karlheinz01 schrieb:
SSD-Wechselrahmen
Ich würde es nicht machen. An- und Abstecken ist Verschleiß. Du wirst in Deinem Gehäuse wohl Platz für mehr als 1 SSD haben. Du mußt nur dafür sorgen, daß der Bootmanager in den MBR der "richtigen" SSD installiert wird, und im BIOS diese Platte als Boot-Platte auswählen.

Falls Du suspend to disk verwenden willst, braucht Du auch eine SWAP-Partition in ungefähr halber Hauptspeichergröße.



karlheinz01 schrieb:
Aber wie ist bei einem Wechsel von z. B. 15.x auf ein zukünftiges 16.x - sowas geht doch nicht per Update, oder?
Natürlich geht auch das. Manche machen es nur so, andere wiederum ziehen eine Neuinstallation vor.
 
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