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[unschön gelöst] Installation auf Laptop mit OPTANE möglich? Wie?

adimeymuc

Member
Sachverhalt:
1) Neuer Laptop auf diesem soll Leap 15 installiert werden.
2) Ungewöhnlich an der Ausstattung KEIN Netzwerkstecker (nur WLAN), KEIN DVD-Laufwerk, eine 16G-OptaneSSD mit 1 TB HDD

Vorarbeiten:
1) BIOS Setup angepaßt
2) Bootfähigen USB Stick mit der DVD-image x84_64 (https://download.opensuse.org/distribution/leap/15.0/iso/openSUSE-Leap-15.0-DVD-x86_64.iso ) mittels imagewriter erstellt

Problem
Das bootet dann auch. Der grafische Installer beginnt wie gewohnt, meckert aber (das gilt auch für die Tumbelweed iso) dann:

1) “Storage::Exception”
2) “calling the YAST module inst_disk_proposal failed”

Screenshots der kompletten Meldungen:
20181024_153148.jpg


20181024_153203.jpg


(Nun reichen meine Kenntnisse weder weit genug den debugger zu nutzen, noch um an diese Stelle die logs irgendwo hin zu speichern, da ja nur der USB-Stick drin ist). Vor der Softwareauswahl kommt dann der komplette Hänger.

Mein Verdacht war nun angesichts der Fehlermeldungen, daß es keine Optane-Treiber (oder was immer man hier bräuchte) existiert oder das irgendwie nicht unterstützt wird.
Beängstigenderweise findet sich bei den Intel-FAQ dieser nette Spruch:
Wird Linux* unterstützt, wenn der Intel® Optane™ Speicher für die Systembeschleunigung verwendet wird?

Nein, das beschleunigte SATA-Laufwerk muss unter Windows 10 64-Bit ausgeführt werden.
https://www.intel.de/content/www/de...nd-storage/intel-optane-memory.html Intel FAQ

(Es gibt zwar einige Seiten im Web die behaupten das wäre machbar, Einzeilheiten habe ich aber noch nicht geprüft)
Bevor ich einen Versuch unternehme evtl. mit einem KDE-live image oder (Gott bewahre) per Kommandozeile die HDD brachial zu formatieren und die existierende Win10-Installation so zerschießen wäre ich um Unterstützung von jemandem der hier Erfahrung hat dankbar.

PS: Auf den Versuch einer Netzwerk-Image-Installation, die ja nur über WLAN ginge, möchte ich es auch nicht unbedingt ankommen lassen. Und ehrlich gesagt Dual Boot, wenn das sinnvoll wäre, halte ich auch für Platzverschwendung.
 

Sauerland

Ultimate Guru
Bei jemandem hats mal geklappt, nachdem der Festplattencontroller im Bios von irgendeinem Intel Modus auf SATA umgestellt werde.
 
OP
adimeymuc

adimeymuc

Member
Der Tip mit dem BIOS war prinzipiell richtig, danke.
Die gesuchte Einstellung ist

Configuration --> Storage --> Controller Mode
hier ist dann umzustellen von “RST” auf “AHCI” (“all data will be lost”).

Die Installation vom USB-stick ist dann durchgelaufen. Versucht man jedoch im Partitionierer auf die 16GB-SSD zuzugreifen stürzt dieser weiterhin ab wie oben geschildert (Meldung 2), dh. die Zusatzkosten für die HDD sind für die Katz.
 
A

Anonymous

Gast
adimeymuc schrieb:
Versucht man jedoch im Partitionierer auf die 16GB-SSD zuzugreifen stürzt dieser weiterhin ab wie oben geschildert (Meldung 2), dh. die Zusatzkosten für die HDD sind für die Katz.
'Tschuldigung, aber das ist ziemlich daneben. Die Intel-Optane-SSD ist doch ein Cache für die HDD! Mit Intels Worten: eine Systembeschleunigungslösung. Mit meinen Worten: eine Krücke. Siehe hier: FAQ: Intel® Optane™ Speicher
Bereits 2012 hatte Intel so was mit kleinen (16 GB) SATA-SSDs für Notebooks mit HDDs konstruiert, aber nur für Micro$oft entsprechende Hardwaretreiber programmiert.
Zudem: Wenn du im UEFI-Setup das Protokoll von Intel-Raid / IRST auf AHCI umstellst, ist das Cache-Laufwerk für Wind00f wirkungslos. Ob es —ein paar Jahre später— jemals unter Linux seinen Dienst verrichten wird, ist fraglich.

Ich würde die 16GB-Intel-Optane-SSD und die 1TB-HDD zur Sondermüllentsorgung bringen und mir statt dessen eine (moderne) 1TB-SATA-SSD einbauen. Die sind mittlerweile billig zu haben. Dann hat man statt einer lahmarschigen HDD mit Lesekrücke einen flotten, robusten und zeitgemäßen Datenträger.
Und: Um Wintel-Lösungen mache ich immer einen großen Bogen.
 

josef-wien

Ultimate Guru
rolandb schrieb:
die 1TB-HDD zur Sondermüllentsorgung bringen
Das ist ein bißchen radikal. In einem vernünftigen Gehäuse mit einem halbwegs aktuellen ASMedia-Protokollkonverter wird das ein ausgezeichnetes Medium zur Datensicherung.

Alternativ könnte man schauen, ob ein aktueller Kernel mit der SSD zurechtkommt (der künstlich von openSUSE am Leben gehaltenene 4.12 tut es offenbar nicht), und diese dann als Systempartition verwenden (aber natürlich nicht mit btrfs).
 
A

Anonymous

Gast
Radikal finde ich Intels Vermarktung des Optane™-Speichers in Form eines Lese-Cache für Magnetscheiben. Nach meinem Dafürhalten hat Intel große Reste kleinerer 3D-Xpoint-Speicherchips, die noch zu Geld gemacht werden sollen, die aber zu klein oder zu langsam für eine Intel® Optane™ SSD sind. Im Jahre 2012 war das Prinzip HDD+winziger SSD-Cache noch interessant, weil die Software deutlich schlanker war als heute. Da war das Schreiben auf eine HDD noch in einem erträglichen Zeitrahmen.

Selbst wenn das Prinzip der Lesebeschleunigung unter Linux funktioniert, bleibt ein Problem: Nach drei Tagen Nutzung (gemäß Intel FAQ) unter einem Betriebssystem, hat sich der SSD-Cache darauf eingerichtet und wird beim Wechsel auf das andere Betriebssystem zunächst kaum gespeicherte Sektoren für das zweite System enthalten, also keine Beschleunigung liefern. Man müsste also beide Betriebssysteme immer möglichst gleichmäßig abwechselnd betreiben. Das gleiche Problem hat man auch mit den SSHD-Festplatten.

In Verbindung mit einer modernen SSD könnte man das Intel® Optane™ Memory natürlich im Notebook belassen, sofern es unter Linux im Intel RST-Modus (UEFI-Setup) keine Probleme bereitet. Per AHCI funktioniert es nicht. Allerdings ist die Lesebeschleunigung zusammen mit einer 2.5"-Format-SSD kaum noch spürbar — auch das steht in den Intel-FAQ.
Meiner Meinung nach ist der Intel® Optane™ Speicher in Verbindung mit einer modernen(!) SATA-SSD praktisch ohne Nutzen und verbraucht nur unnötig Strom, was zu Lasten der Akkulaufzeit geht. Dieses Memory muss nämlich ständig die häufig verwendeten Sektoren des zu überwachenden Laufwerks in seinen internen Speicher hineinschreiben und bei allen Lesevorgängen nachschauen, ob es bereits die verlangten Sektoren in seinem internen Speicher gepuffert hat.

Über verschüttete Milch soll man nicht weinen. Es bleibt ein Trost: Kauft man ein Notebook mit eingebauter SSD, so ist diese normalerweise nicht ultramodern, sondern eher eine Resteverwertung. Hier hat adimeymuc nun die Möglichkeit, sich etwas Vernünftiges nachzukaufen.
Tipp: Hier im Forum werden auch Kaufberatungen gegeben.
 
josef-wien schrieb:
Alternativ könnte man schauen, ob ein aktueller Kernel mit der SSD zurechtkommt (der künstlich von openSUSE am Leben gehaltenene 4.12 tut es offenbar nicht), und diese dann als Systempartition verwenden (aber natürlich nicht mit btrfs).
Das ist nicht möglich, weil das Intel® Optane™ Memory kein Laufwerk in diesem Sinne, sondern ein Cache ist. Der Controller auf dem Speicherriegel hat eine nur für diesen Zweck ausgelegte Firmware. Das ist auch insofern verständlich, als dass dieser Cache für seine Funktion eine beachtliche Rechenleistung benötigt, die ansonsten die CPU (des Notebooks) teilweise leisten müsste, was den Stromverbrauch sinnlos höher triebe. Sowieso wären 14,9 GiB (16 GB) für ein Laufwerk erstens viel zu klein, und zweitens kann eine Intel® Optane™ SSD nur per NVMe angesprochen werden.
Im Übrigen hat eine Intel Optane SSD 900P 280GB, U.2 beim Schreiben eine Leistungsaufnahme von 25 Watt, beim Lesen von 11 Watt und im Ruhemodus von 4 Watt.
 
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