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[erledigt] ext4 statt btrfs?

A

Anonymous

Gast
Hallo allerseits,

heute morgen habe ich gelesen, dass es sinnvoll ist, bei der Installation von oS 13.2, nicht das vorgeschlagene btrfs (und xfs?) zu nehmen, sondern auf ext4 (und z. B. reisers4 für /home) zu nehmen. Bei btrfs wird kritisiert, dass es, durch Schnappschüsse(?), die Platte zumüllt. Wenn es stimmt, muss ich in die Installation eingreifen. O. k., gibt vermutlich schlimmeres. Dann aber taucht auch die Frage nach einer sinnigen Partitionierung auf. Vielleicht wirft jemand von euch einen Blick auf diese Seite

Interessant könnte dann noch werden, welche werte sich bei euch bewert haben. Zur Verfügung steht eine 500 GB Platte und eine weitere, die für Backups herhalten wird. Nutzerprofil? Viel Surfen, gelegentlich Audio und Video und ansonsten Büro und Design. Wichtig kann noch sein, dass ich Momentan gerne Stan und Olli-Filme sammle. Auf Dauer möchte diese Dateien dann auf die Backupplatte auslagern …

Danke euch

sd0
 

Spielwurm

Advanced Hacker
Wenn Du einfach nur Deinen Rechner benutzen willst - und nicht experimentieren -, dann nimm 20GB für / , Arbeitsspeichergröße für /swap und den Rest für /home. Falls auf dem Rechner UEFI angesagt ist und ! Windows, kann eine kleine /boot-Partition sinnvoll sein, ohne Windows ist sie unnötig. Und nimm einfach ext4 fürs Dateisystem - auch für /home.

Falls Du doch ein wenig experimentieren willst: noch eine 20GB-Partition für eine zweite Installation von Opensuse. Dann kannst Du darauf die nächste Version in Ruhe ausprobieren und hast trotdem immer eine Version für's Arbeiten.

Spielwurm
 

Jägerschlürfer

Moderator
Teammitglied
sd0 schrieb:
heute morgen habe ich gelesen, dass es sinnvoll ist, bei der Installation von oS 13.2, nicht das vorgeschlagene btrfs (und xfs?) zu nehmen, sondern auf ext4 (und z. B. reisers4 für /home) zu nehmen. Bei btrfs wird kritisiert, dass es, durch Schnappschüsse(?), die Platte zumüllt.
Wenn man nach der Installation die Snapshots entsprechend konfiguriert und die Partition entsprechend größer anlegt, so läuft diese nicht voll und man hat immer ein Backup, wenn das System einmal verhauen ist,...
 
OP
A

Anonymous

Gast
D. h., mit LVM kann ich den Platz für die Schnappschüsse ggf. anpassen, weil diese irgendwo im /root liegen. Kann ich auch festlegen, wie viele Schnappschüsse gemacht werden sollen? 10 erscheint mir viel (als Schnappschüsse des ganzen BS). Irgendetwas ist noch unklar …

sd0
 

gehrke

Administrator
Teammitglied
Mit LVM hat das AFAIK nichts zu tun - LVM und btrfs haben in Teilen ähnliche Anwendungsfelder, sind aber komplett unterschiedliche Tools und zueinander inkompatibel.

Dein Stichwort für btrfs@suse heißt 'snapper' - recherchier das mal, das war schon mehrfach Thema hier.
 
OP
A

Anonymous

Gast
Jetzt muss ich aufpassen. Snapper ist Suses Tool, um BTRFS-Snaapshots zu verwalten, also ein Snapshot-Manager. LVM ist ein Partitionsmanager, der das macht, was seine Bezeichnung sagt. Solange ich die Idee habe, mit LVM zu arbeiten, brauche ich Snapper nicht, weil auch der LVM ein Snapshoter mitbringt.

Mein Umkehrschluss ist jetzt:

Will ich mit LVM arbeiten, kann ich für das System z. B. REISERFS4 einsetzen und für meine persönlichen Sachen z. B. XFS (bessere Vorschläge?). Wenn ich soweit richtig liege, dann muss ich wohl auch heute noch, EXT4 unter LVM knicken, oder? Mit BTRFS und Snapper bekäme ich dann wiederum ein vereinfachtes(?) Backupsystem.

Wie sinnvoll es nun ist, LVM einzusetzen, weiß ich noch nicht. Es geht auch um Aufwand und Verhältnis für den privaten Bereich. Für jemanden, der damit täglich zu tun hat, ist es etwas ganz anderes als für mich, dem dieses Thema noch immer sehr fremd ist.

sd0
 
OP
A

Anonymous

Gast
Erstes Zwischenfazit:

Spielwurm hat Recht: Ich will einen Arbeitsrechner. Aaaaaaber: Nach einigem Durchstöbern anderer Seiten (pro-linux, …), erscheint mir der Abschied von LVM sinnvoll zu werden und ein konsequenter Einsatz von BTRFS besser zu sein. Immerhin verstehe ich die Subvolume-Regel dahin, dass ich z. B. eine zweite HD in den Rechner einbauen kann, um Teile oder ganz für mein /home zu nutzen. Gilt noch heute die Regel, die Compress-Option von BTRFS für das /home auszuschalten?

Ich weiß, alles noch sehr theoretisch aber interessant.

sd0
 

Spielwurm

Advanced Hacker
dass ich z. B. eine zweite HD in den Rechner einbauen kann, um Teile oder ganz für mein /home zu nutzen
Das ist unabhängig von btrfs; LVM oder subvolumes. Du kannst jede beliebige Partition an einen Ordner anbinden. So wie /home idealerweise ja auch auf einer eigenen Partition liegt. Ich selbst habe mein Videoschnittmaterial auf einer eigenen großen Partition auf einer extra Platte, die auf /home/spielwurm/Videoschnitt gemounted wird. Und natürlich kann ich jederzeit das Schnittmaterial auf eine noch größere Platte kopieren und diese statt der bisherigen mounten.

Vor allem: wenn Du nicht so bewandert bist, nimm erstmal den Standard, sonst gibt's schnell Frust ...

Spielwurm
 

spoensche

Moderator
Teammitglied
Spielwurm schrieb:
Vor allem: wenn Du nicht so bewandert bist, nimm erstmal den Standard, sonst gibt's schnell Frust ...

Das ist nicht unbedingt gesagt. Klar, beim experimentieren und lernen kann durchaus auch mal was schief gehen, aber das gehört mit dazu. Der Aha Effekt würde sonst ja auch auf der Strecke bleiben. Wenn man vorne Anfängt und nicht mitten drin bleibt das alles auch im Rahmen. Wenn man das Kapitel von Hinten nach vorne aufrollt, kann es auch schon mal ein wenig verzwickter werden.
 

gehrke

Administrator
Teammitglied
btrfs hat ein enormes Potential, wenn man sich den angedachten Funktionsumfang ansieht. Unter anderem wird LVM und mdadm Konkurrenz gemacht.

Ich kann mir sehr gut vorstellen, diese erweiterten Funktionalitäten auch auf meinen Systemen einzusetzen - so in 5 Jahren, wenn diese Technologie ausgereift ist...
 
OP
A

Anonymous

Gast
so in 5 Jahren, wenn diese Technologie ausgereift ist...
Aaahaaaa … da ich erst durch meine Neuüberlegung auf dieses Thema gestoßen bin, interessieren mich in Stichworten, welche Vorbehalte du noch hast. Ist (open)Suse etwa so waghalsig geworden und uns Nutzer mit halbgaren Sachen konfrontieren?

sd0
 

josef-wien

Ultimate Guru
sd0 schrieb:
Ist (open)Suse etwa so waghalsig geworden
Das war immer schon so. Auch wenn es manche nicht gerne hören, gehören im Endeffekt die openSUSE-Anwender zu den Beta-Testern für die Enterprise-Versionen. Außerdem darfst Du nicht vergessen, daß (nicht nur in der Datenverarbeitung) für viele Menschen der Reiz des Neuen eine unheimlich starke Triebfeder ist (ohne an eventuelle Nachteile auch nur einen Gedanken zu verschwenden).

Im übrigen hat der Entwickler von btrfs den Status seines Produkts erst im Herbst 2014 von "experimentell" auf "stabil" geändert.

Für mich hat btrfs durchaus Zukunft, aber noch ist es dort nicht angelangt. So ab Ende 2017 werde ich darüber nachdenken.
 
OP
A

Anonymous

Gast
… gehören im Endeffekt die openSUSE-Anwender zu den Beta-Testern für die Enterprise-Versionen.
Stimmt, da war was. Allerdings habe ich von den gleichen Leuten auch gelesen, dass die Umsetzung openSuse zu EnterpriseSuse nicht toll sein soll. Wer openSuse nutzt, soll ein besseres System haben.

O. k., dass der Entwickler von BTRFS erst im letzten Herbst, den Status auf stabel gesetzt hat, … nun gut.

Es wäre der einfachste Weg, eine Standardinstallation mit z. B. drei Partitionen zu machen. Für die HD ist es aber auch ineffektivste Weg. Also überlege ich nun doch wieder, mit LVM zu arbeiten. Noch sage ich mir, dass es auch mit Yast einfach sein muss, die Größe einer Partition zu ändern, nach der Installation.

sd0
 

josef-wien

Ultimate Guru
Wenn Du bei der Größe von Partitionen flexibel sein oder mehrere Platten zusammenfassen willst, solltest Du bei LVM bleiben. Bei den von den meisten Benutzern verwendeten drei Partitionen für /, /home und SWAP (die sich gegebenenfalls neben Windows auf einer Platte befinden) sehe ich aber keinen Bedarf für LVM.

sd0 schrieb:
mit Yast einfach sein muss, die Größe einer Partition zu ändern
Es ist auch kein Problem (sondern nur eine Frage der für das Ändern der Größe eines Dateisystems notwendigen Zeit), wenn die Partition(en) vorher ausgehängt werden. Bei der Systempartition geht das aber nicht. Bei der Home-Partition geht es nicht, solange Du grafisch arbeitest.
 

Jägerschlürfer

Moderator
Teammitglied
Ich sehe das Thema btrfs etwas anders.

Btrfs bringt einige Neuerungen gegenüber ext4 und wie sie alle heissen und diese Neuerungen sind einfach sehr vorteilhaft. Sicher mag btrfs noch nicht lange stabil sein, aber wenn auch schon Firmen dieses in Produktivumgebungen einsetzen kann es nicht verkehrt sein.

Und mal ehrlich,... Wenn man mit Linux jetzt anfängt, wieso sollte man hier seine Energie und Zeit nicht in ein neues Dateisystem investieren? Sicher stößt man auf die ein oder andere Probleme, aber man lernt auch gleich ein Dateisystem kennen, das wohl bald überall eingesetzt wird.
 

gehrke

Administrator
Teammitglied
sd0 schrieb:
so in 5 Jahren, wenn diese Technologie ausgereift ist...
Aaahaaaa … da ich erst durch meine Neuüberlegung auf dieses Thema gestoßen bin, interessieren mich in Stichworten, welche Vorbehalte du noch hast. Ist (open)Suse etwa so waghalsig geworden und uns Nutzer mit halbgaren Sachen konfrontieren?
Meine Aussage war auf konkrete Anwendungsfälle bezogen: Dynamische Partitionierung (LVM) und Software-RAID (mdadm). Ich habe keine konkreten Vorbehalte gegen die btrfs-Implementierung in diesen beiden Kontexten und glaube sogar, dass diese Bereiche derzeit wenn überhaupt vollständig implementiert wahrscheinlich noch nicht 'stable' sind.

Meine Überlegung ist die:
Einerseits sind diese beiden Funktionen eklatant wichtig. Wer beispielsweise ein RAID einsetzt, tut das aus einem guten Grund und will sich darauf verlassen können, dass die Lösung nicht nur im Normalbetrieb sauber läuft, sondern auch und gerade in den Ausnahmefällen, wenn beispielsweise eine Reparatur ansteht. Für beides kann jetzt und in den nächsten Jahren bei btrfs wohl niemand verantwortungsvolle Aussagen treffen.

Andererseits gibt es eben mit LVM und mdadm extrem abgehangene Lösungen, die tausende Male getestet wurden, wohl dokumentiert sind, unterstützt werden von diversen ebenso abgehangenen externen Tools und für die man auch einen breiten Support bekommt, allein schon aufgrund der jahrelangen Einsatzzeit. Das eigene Wissen um die Eigenheiten dieser Lösungen kommt noch hinzu.

Die Kombination dieser beiden Punkte bringt mich zu obiger Einschätzung.

Wie gesagt, bezogen auf solche wichtigen Spezialfunktionalitäten. Damit habe ich nicht gesagt, dass man btrfs nicht heute schon in bestimmten Kontexten einsetzen kann. Als root-Dateisystem innerhalb einer LVM-Partitionierung auf zwei nicht ganz so wichtigen Systemen mache ich das auch schon seit Herbst 2014 - bislang ohne irgendwelche Probleme, aber ich habe auch noch keinerlei Berührungspunkte damit gehabt. Für meine home-Directories nutze ich weiterhin ext4, da sind mir meine Daten zu wichtig für Experimente.
 
OP
A

Anonymous

Gast
Guuut, danke euch allen, die hier mitgemacht haben. Das eigentliche Thema ist ausreichend behandelt und für mich erst mal auf Eis gelegt.

Die nächste Runde, sinnvolles Erstellen einer LVM-Installation gehört in eine neue Runde und wurde bestimmt schon diskutiert. Links ;) ?

Danke also

sd0
 
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