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[geklärt]Neu installieren oder updaten?

halo44

Hacker
Oft wird auch in diesem Forum festgestellt, daß es keine dummen Fragen gibt. Ich hoffe daher, daß dies auch für die folgende Frage gilt :

Da ich auf meinem Desktop-Rechner erstmals im Jahre 2010 die openSuse 11.3 installierte und seitdem alle Versionssprünge erfolgreich per Update nach der Methode von IOtz1009
http://forum.linux-club.de/viewtopic.php?f=89&t=106080 vollzogen habe, denke ich darüber nach vielleicht eine komplette Neuinstallation auf die 13.2 zu machen, nachdem diese auf meinem Notebook und dem Rechner meiner Frau problemlos läuft.

Wenn ich mich entschliesse statt eines Upgrades der Suse von der 13.1 auf die 13.2 eine Neuinstallation zu machen, was sollte ich da beachten, wenn ich mir viel unnötige Arbeit ersparen will? Was kann ich von der "alten" Installation "retten"?

Vermutlich liegen ja die meisten Konfigurationsdateien in meiner Homepartition und in /etc. Meine Nutzdaten liegen alle auf eigenen Partitionen.

Meine Homepartition kann ich ja sicher beibehalten. Was ist aber mit /etc? Werden in beiden Fällen die "alten" Konfigurationsdateien nicht bei der Installation der 13.2 und auch bei der Nachinstallation einzelner Programme überschrieben?

Eine (hoffentlich) komplette Liste von installierten Komponenten meiner bisherigen Installation habe ich erstellt.

Gibt es vielleicht einen hilfreichen Link zu diesem Thema? Bei der Suche hiernach drängen sich unzählige Treffern zum Suchbegriff "Installation" nach vorne, die mir alle nicht weiter helfen.

So stelle ich also diese hoffentlich wirklich nicht dumme Frage hier. Vielleicht habt Ihr hilfreiche Hinweise oder Tips.

Oder kann ich, wenn ich keine Versionen überspringe, sorglos weiter nach meiner bisherigen Vorgehensweise weitermachen?

Gruss H.
 

josef-wien

Ultimate Guru
Es gibt Verfechter beider Varianten, und wie alles im Leben haben beide Varianten ihre Vor- und Nachteile, die jeder für sich gewichten muß. Meine letzte Installation war noch früher als Deine und hatte als einzigen Grund den Umstieg von 32 Bit auf 64 Bit, der Löwenanteil der verwendeten Hardware hat sich in dieser Zeitspanne verändert, und das System läuft immer noch problemlos (samt Auslassen der einen oder anderen Version).

Vorteil einer Neuinstallation ist das Verschwinden von Leichen vor allem in /etc und /var, aber bei heutigen Plattengrößen ist das wohl belanglos (und meiner Meinung nach eine geringere Menge als die verbleibenden Leichen im Home-Verzeichnis). Nachteil einer Neuinstallation ist das Verschwinden eigener Konfigurationsdateien, wenn Du hier aktiv (also durch manuelles Editieren der jeweiligen Datei) Änderungen vorgenommen hast, sollten sie ohnehin gesichert sein und können dann (nach Prüfung) wiederhergestellt werdern.

Ob man die bei einer Aktualisierung nicht erfolgten Umstellungen wie z. B. von syslog-ng auf rsyslog als Vor- oder Nachteil betrachtet, ist auch wieder Ansichtssache. Aber das kann man bei Bedarf wie auch z. B. das bei 13.2 neu eingeführte permanente systemd-Journal samt neu eingeführtem Wegfall von /var/log/messages selbst ändern. Die release notes sollte man bei jeder Aktualisierung lesen.

Jetzt warte auf weitere Beiträge, und dann entscheide Dich für Deinen Weg.
 

gehrke

Administrator
Teammitglied
Ich arbeite in solchen Fällen gern mit mehreren Partitionen bzw. LVs. Bei einem Releasewechsel installiere ich das neue System (/) in eine freie Partition und behalte das alte unverändert bei. Geteilt werden /home, /swap und /boot. Via GRUB habe ich dann die Möglichkeit, eine beliebig lange Übergangsphase mit beiden Releases zu arbeiten, was etwas den Druck aus der Geschichte nimmt.

Die Systemkonfiguration in /etc übernehme ich nicht komplett, sondern sukzessive für ausgewählte Komponenenten. Meißtens gibt es da keine größeren Probleme.

Wenn Du keine separaten Partitionen verwendest, kannst Du zumindest noch ein Image von dem alten ziehen, welches readonly-gemountet ermöglicht, jederzeit auf die alte Konfiguration zuzugreifen - oder es auch gleich ganz wieder ans Fliegen zu bringen, wenn das neue nicht gefällt.
 
OP
H

halo44

Hacker
Die ersten Meinungen zum Thema sind schon mal sehr informativ und interessant. Ich werde mich damit beschäftigen.

Allerdings folge ich auch dem Rat von josef-wien
Jetzt warte auf weitere Beiträge, und dann entscheide Dich für Deinen Weg.

Weitere Vorschläge sind also sehr willkommen.

Gruss H.
 

soyo

Hacker
Hi
Nur mal so .
Wenn 13.1 ev. bis November 2016 haltbar ist , wozu braucht man dann jetzt 13.2 ?
13.3 kommt irgendwann 2015
und dann ev 14.1? 2016 .
Da ich eh immer ne Neuistallation mache , warte ich halt bis 2016.
Vermissen nichts in der 13.1
Welches Wunder tut sich für den normal User in der 13.2 auf ?
MfG soyo
 

manzek

Hacker
Bereits von Windows-Zeiten so gewohnt, verabreiche ich meinen Festplatten IMMER frisches Futter - niemals Aufgewärmtes!

Es gibt IMHO nichts Schlimmeres als drei Tage Fehlersuche, bei der, bis auf ganz wenige Ausnahmen, doch nichts Anständiges rumkommt...
Sicherlich bleibt der Lerneffekt etwas auf der Strecke, aber openSUSE ist bei mir selbst von DVD innerhalb 30 Minuten neu installiert, und die Konfiguration des Systemes nimmt vielleicht auch nochmal 2 Stunden in Anspruch.
Das einzige, was mich an einer Neuinstallation nervt, ist das Einbinden diverser Partitionen nach /home/user/blabla sowie das Einbinden diverser ISO-Files nach /var/run/user/media/blabla. Aber da will ich mal endgültig mit einem Script bei... :D

Und wie @soyo schon schrieb: Warum nicht bei der 13.1 bleiben? Ich selbst überlege mir derzeit ernsthaft ein erneutes Downgrade, da 13.2 nicht wirklich rund laufen will!
 

Spielwurm

Advanced Hacker
Wenn Du noch 20G Festplattenplatz hast, dann mach eine neue Partition und installiere da Opensuse 13.2 neu zum testen (aber dann mit ext4 als Filesystem). Ansonsten bleib lieber bei der 13.1 ...

Spielwurm
 
OP
H

halo44

Hacker
Danke allen für ihre Beiträge. Es war mir wichtig zu diesem Thema Eure Meinungen einzuholen.

Hieraus ergeben sich für mich zwei verschiedene Szenarien :

a.) Ich werde vorerst keine komplette Neuinstallation vornehmen. Dies verschiebe ich auf den Wechsel von 13.2 zu 13.3 auf meinem Notebook, auf welchem schon 13.2 installiert ist. Da er mein Zweitrechner ist denke ich, daß er sich besser als Versuchskaninchen eignet.

b.) Eine sinnvolle Alternativ scheint mir auch der Vorschlag von gehrke bezüglich der Parallelinstallation beider Versionen unter gemeinsamer Nutzung von /home, /swap und /boot zu sein.

Endgültig entschieden habe ich mich noch nicht. Also bleibt zunächst die 13.1.

Trotzdem markiere ich das Thema mal als geklärt.

Gruss H.
 

josef-wien

Ultimate Guru
halo44 schrieb:
unter gemeinsamer Nutzung von ... /boot
Auch hier gilt meine Aussage hinsichtlich Vor- und Nachteilen. Denke also daran, daß YaST und GRUB2 der gerade laufenden Version das Verzeichnis /boot quasi als ihr "alleiniges Eigentum" betrachten.
 
OP
H

halo44

Hacker
josef-wien schrieb:
... Denke also daran, daß YaST und GRUB2 der gerade laufenden Version das Verzeichnis /boot quasi als ihr "alleiniges Eigentum" betrachten.

Danke für den Hinweis. Dieser erspart mir eine Umorganisation, da bisher /boot bei meiner Installation keine eigene Partition hat.

Gruss H.
 
Bei der gemeinsamen Nutzung von /home solltest Du sehr vorsichtig sein, zumindest wenn Du unterschiedliche KDE oder Gnome-Versionen nutzt. Dies ist niormalerweise der Fall, da jede OS-Version auch eine bestimmte KDE oder Gnome-Version mit sich bringt. Unter Umständen funktioniert dann bei der älteren Version dann nichts mehr! Für diesen Fall solltest Du entweder einen neuen User anlegen, oder, noch besser, eine zusätzliche /home. In die kann man dann immer noch diverse Ordner (/$home/Dokumente, Musik, Downloads, etc.) vom originalen /home verlinken...

CU Freddie
 
OP
H

halo44

Hacker
Freddie62 schrieb:
Bei der gemeinsamen Nutzung von /home solltest Du sehr vorsichtig sein, zumindest wenn Du unterschiedliche KDE oder Gnome-Versionen nutzt. Dies ist niormalerweise der Fall, da jede OS-Version auch eine bestimmte KDE oder Gnome-Version mit sich bringt. Unter Umständen funktioniert dann bei der älteren Version dann nichts mehr! Für diesen Fall solltest Du entweder einen neuen User anlegen, oder, noch besser, eine zusätzliche /home. In die kann man dann immer noch diverse Ordner (/$home/Dokumente, Musik, Downloads, etc.) vom originalen /home verlinken...

CU Freddie

Auch diesen Ratschlag nehme ich gerne an. Ich denke, daß ich einfach meine gesicherte home-Partition aus der 13.1 vor der Neuinstallation in die künftige home-Partition der 13.2 lade. So kann die 13.2 nach Herzenslust darin ändern. Dies zumal ja meine Nutzdaten in anderen Partitionen liegen. Die Ordner Dokumente, Musik, Downloads in /home nutze ich nicht.

Gruss H.
 
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