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was ist uefi? kleine Hilfe

pelikan

Hacker
Hi,
ich habe mir einen neune PC geleistet - siehe meine Frage: suse 13.1 neben win 8.1 auf AKOYA installieren - wie? -und werde erstmalig mit UEFI konfrontiert (hatte von dieser Neuerung keine Ahnung)
Die bisherigen Hilfen aus dem Forum haben mich dann auf die Suche nach weiteren Grundlagen zu UEFI gebracht.
Inzwischen habe ich kapiert, dass BIOS durch EFI ersetzt worden ist (jedenfalls bei neuen 64-bit-Rechnern), es aber auch ziemliche Probleme bei der parallelen Installation von WIN 8.1 und Linux geben kann - wenn EFI nicht zu anderem Verhalten bequasselt wird.
Eine gute allgemeinverständliche Abhandlung über Bios und EFI habe ich unter folgendem Link gefunden:

http://www.com-magazin.de/praxis/uefi/bios-uefi-wissen-231367.html

Da ich annehme. dass es neben mir auch noch weitere Unbedarfte gibt, habe ich diesen Hinweis in's Forum gestellt.
Vielleicht wäre es grundsätzlich hilfreich, wenn einer unserer Gurus mal grundsätzlich zu beachtende Installationshinweise geben könnte.
Ich habe jedenfalls noch, vielleicht unbegründete, Angst vor der Neuinstallation von SUSE 13.2 neben WIN 8.1 auf meinem neune Rechner. Das fängt schon mit der Frage an:"Wie kriege ich denn EFI beim Rechnerstart aufgerufen?" -> Mit ENTF < und dann?

pelikan
 

gehrke

Administrator
Teammitglied
pelikan schrieb:
Inzwischen habe ich kapiert, dass BIOS durch EFI ersetzt worden ist (jedenfalls bei neuen 64-bit-Rechnern), es aber auch ziemliche Probleme bei der parallelen Installation von WIN 8.1 und Linux geben kann - wenn EFI nicht zu anderem Verhalten bequasselt wird.
[...]
Da ich annehme. dass es neben mir auch noch weitere Unbedarfte gibt, habe ich diesen Hinweis in's Forum gestellt.
Vielen Dank dafür. Auch ich sehe hier Handlungsbedarf, insbesondere beim Thema Systemboot.
pelikan schrieb:
Vielleicht wäre es grundsätzlich hilfreich, wenn einer unserer Gurus mal grundsätzlich zu beachtende Installationshinweise geben könnte.
Ich plädiere dafür, hierfür eine grundlegende Dokumentation in unserem Wiki zu schaffen, auf die in solchen Fällen dann verwiesen werden kann:
http://forum.linux-club.de/viewtopic.php?f=115&t=119778
 
OP
P

pelikan

Hacker
Hi,

gehrke hat geschrieben:
Ich plädiere dafür, hierfür eine grundlegende Dokumentation in unserem Wiki zu schaffen, ..............

Du sprichst mir aus der Seele.
Viele WIKI-Beiträge beschreiben noch Suse 10.3 oder so - EFI kommt also nicht vor ............
Nicht alle Linux-user sind hauptberuflich FREAKS. Und da muss der Ansatz bei evtl. neuen Hinweisen liegen.
Klar ist natürlich, das jeder Rechner anders konfiguriert ist und somit auch unterschiedliche Vorgehensweisen erforderlich sind.
Grundsätzlich sollten aber Hinweise (für EFI-Rechner) auf z.B.:
- Secure Boot kann auch nach der "fehlgeschlagenen" Suse-Installation per >ENTF< im EFI-Menü unter "Security" deaktiviert werden (also keine Panik!!!!)
- die Partitionierung der Festplatte kann mit den WIN-8.1-Bordmitteln unter "Datenträgerverwaltung" erledigt werden
- die für die Linux-Partitionen notwendige Formatierung auf btrfs oder ext4 muss während des Installationsvorganges von SUSE erledigt werden
- Hinweis auf die speicherfressende Snapper-Funktion mit dem Dateisystem btrfs und die evtl. Empfehlung, doch lieber ext4 zu wählen
- was macht GRUB 2 ?

Ich hoffe, dass sich jemand findet, der dieses Thema mal vom Grund her für "Anfänger nutzbar" aufarbeitet. Ich würd's ja tun, habe aber viel zu wenig Kenne.

pelikan ;)
 
A

Anonymous

Gast
Das Unified Extensible Firmware Interface (UEFI) lässt sich eigentlich einfach beschreiben:

UEFI ist ein 32bit Grundbetriebssystem (BIOS: 16bit).

UEFI ist nicht mehr an die steinzeitliche Disk Operating System (DOS) Partitionstabelle aus den 80er Jahren gebunden.

UEFI ist abwärtskompatibel → BIOS Legacy Mode oder auch Compatibility Support Module (CSM) genannt.

UEFI ist einfach erweiterbar, z.B. Einführung einer Überprüfung auf digitale Signaturen im Bootcode.

— — —

Für UEFI-Boot ist GRUB2 erforderlich. — Ausnahme: Es ist im UEFI-Setup auch Legacy-Boot aktiviert. Dann darf's GRUB, LILO, etc. sein.

openSUSE12.3 besaß bereits eine digitale Signatur, die in ihrer Funktion aber aufgrund von Unstimmigkeiten noch als experiementell gekennzeichet war, weshalb die Empfehlung gegeben wurde, falls der Bootvorgang scheitert, Secure-Boot im UEFI-Setup abzuschalten.
Seit openSUSE13.1 müsste die Signaturerkennung reibunglos klappen. Notfalls hilft sicher ein UEFI-Update vom Mainboardhersteller.

Die Mainboardhersteller tun sich sehr schwer damit, UEFI in den Sprachgebrauch einzuführen, weshalb bislang weiterhin von BIOS die Rede ist. Wahrscheinlich befürchten die Marketingpsychologen, dass die „PC-Experten“ reihenweise in Schockstarre verfallen, wenn sie den Begriff UEFI hören. Und so lassen sich ja schlecht neue Produkte an den Mann und an die Frau bringen.
 

josef-wien

Ultimate Guru
Das herkömmliche BIOS ist an überhaupt keine Partitionentabelle gebunden, denn es hat keine Ahnung, daß es so etwas überhaupt gibt, und führt lediglich den in den ersten 440 Stellen des Sektors 0 des ausgewählten Boot-Mediums enthaltenen Boot-Code aus. Die UEFI-Spezifikation kennt sowohl eine DOS-Partitionentabelle als auch eine GPT und kann mit beiden umgehen, d. h. die EFI-Systempartition kann sich auf einer beliebigen primären oder logischen Partition befinden (Mircosoft hält sich wie üblich nicht an Spezifikationen, und das ist wieder einmal die Wurzel allen Übels und somit der auftretenden Probleme).

Für den UEFI-Bootvorgang ist ein Bootloader erforderlich, der die normierten Informationen auf der EFI-Systempartition zur Verfügung stellt, damit das UEFI-BIOS den Systemstart durchführen kann. GRUB2 ist einer dieser Bootloader.
 
A

Anonymous

Gast
Danke josef-wien, für die Berichtigungen!

Es ist immer schwierig, einem blutigen Anfänger die Grundprinzipien so zu erklären, dass er auch geistig folgen kann. Mir war halt hauptsächlich wichtig, was UEFI-Boot bei openSUSE für praktische Unterschiede ausmacht.

Anmerkung: Ich bin sehr dafür, dass die Hilfegebenden hier im LC-Forum explizit den Begriff UEFI verwenden.
Es ist genauso vorteilhaft und aufschlussgebend wie die Unterscheidung zwischen einer msdos und gpt Partitionstabelle.

Ggf. wird UEFI dem Fragenden soweit nötig kurz erklärt – schließlich diskutieren wir hier nicht auf Axel-Springer-Niveau.
 
OP
P

pelikan

Hacker
Hi,
noch eine kleine Anregung zur evtl. geplanten Grundsatzinfo zu UEFI und GRUB/ GRUB2:
Meine inzwischen bittere Erfahrung mit UEFI/GRUB" und seinen Folgen bei unbedachter Vorgehensweise bei der Installation (habe durch eine Duseligkeit? bei der 13.2-Installation meinen nagelneuen Rechner zerschossen, so dass evtl. nur Medion die Wiederherstellung schafft; hoffe allerdings noch auf Rettung durch Tipps aus dem Forum)

- Newbies brauchen i.d.R. keine Erklärung des Universums bis zur Zellkernebene
- wichtig zu wissen ist:
- UEFI ersetzt das alte BIOS
- UEFI ist, wie BIOS, auch konfigurierbar
- das UEFI-Menü erreiche ich bei Systemstart durch drücken von ENTF
- sollte das System irgendwie hängen bleiben, kann der Ausstieg mit dem Affengriff erfolgen CTRL + ALT + ENTF
- UEFI richtet bei GPT-Platten grundsätzlich primäre Partitionen ein (logische Laufwerke entfallen also)
- bei vorinstalliertem WIN 8.1 kann die Partitionierung mit Bordmitteln -> Datenträgerverwaltung vorgenopmmen werden.
- die Formatierung der für Linux vorgesehenen Partitionen erledigt Linux während der Installation (wobei z.Z. ext4 das Dateisystem der Wahl sein sollte)
- bei Parallelinstallation mehrerer Betriebssysteme (WIN 8.1 + z.B. openSuse 13.2) muss die Option SECURE BOOT auf disabled gesetzt werden, damit der installierte Bootloader u.a. ein Auswahlmenü zur Verfügung stellen kann
- bei UEFI + GPT sollte dies VOR der Linuxinstallation erfolgen
- und dann der BOOTLOADER:
- meinen Riesenfehler habe ich offensichtlich gegen Ende des Installationsvorgangs gemacht, als der Abschnitt Initialisierung des Bootloader ablief. Die Installation blieb hängen. Erneuter Versuch, den Bootloader zur Arbeit zu zwingen, blieb wieder hängen - und da habe ich irgendwie von GRUB2-efi auf GRUB gewechselt und habe MBR gewählt. Folge: Rechner zerhackt - Totalschaden!!!!!!
- deshalb:
- mal erklären, was da eigentlich grundsätzlich passiert
- wie man den Ort, an dem der Bootloader installiert wird, wählen kann - oder auch nicht
- welche Einstellungen/ Parameter man unbedarft wählen kann
- was auf keinen Fall gemacht werden darf
- wie man evtl. nach einem WIN-Update den evtl. überschriebenen Bootloader wieder einrichten kann.
Wie gesagt, nicht immer im Detail, aber trotzdem für Newbies verständlich.

pelikan
 

BeastXXL

Hacker
Hallo pelikan,

deine Bitte nach grundsätzlicher Klärung, wie, wo und warum der Bootloader installiert werden sollte, möchte unterstützen.

Mittlerweile installiere ich zwar nur noch jedes 2. Jahr openSUSE neu, aber ich schwitze bei diesem Punkt jedes Mal Blut und Wasser, weil
- ich mal den Installationsvorschlag übernommen und den Bootloader nicht im MBR installiert hatte --> Folge: keine Bootloader sondern gleich Win geladen :nosmile:
- die Einrichtung von GRUB2 nicht so schön einfach über eine GUI gemacht wird (wie damals bei GRUB1)
- ich ganz schlecht auf der Konsole bin

Grüße
 
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