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Tumbleweed auf LTSP-Server sinnvoll?

Bin ich hier richtig mit einer Frage zu Tumbleweed?

Ich bin gerade dabei, einen neuen LTSP-Server einzurichten für zwei Computerarbeitsräume (ca. 50 Plätze). Wir verwenden das hier in unserer Schule. Das ganze soll dann unter Suse 12.1 laufen, einige Details sind noch offen, ich bin noch dabei.

Momentan haben wir einen alten Server unter Suse 10.3 laufen, den wir nie upgedated haben, weil uns das immer zu umständlich war. Jetzt kam mir die Idee, warum nicht gleich unter Tumbleweed, wenn man sich damit alle paar Jahre ein mühsames Neu-Aufsetzen sparen könnte?

Deshalb die Frage, wäre das hier ratsam, oder würdet ihr eher abraten. Softwaremäßig läuft LibreOffice, Firefox, LxDE, KDE 3.5 und 4 darauf, außerdem brauchen wir Wine/cxoffice und Gambas 2 + 3, mysql, naja den ganzen Zoo eben :)

Also Rolling Updates ja oder nein?

Danke für alle Meinungen!

Rolf
 

spoensche

Moderator
Teammitglied
Rolf-Werner schrieb:
Jetzt kam mir die Idee, warum nicht gleich unter Tumbleweed, wenn man sich damit alle paar Jahre ein mühsames Neu-Aufsetzen sparen könnte

Du kannst dir auch ohne Tumbleweed das Neu aufsetzen sparen. Für ein Systemupgrade kbrauchst du kein Tumbleweed. Der Ablauf ist nämlich der Gleiche.

Rolf-Werner schrieb:
Deshalb die Frage, wäre das hier ratsam, oder würdet ihr eher abraten. Softwaremäßig läuft LibreOffice, Firefox, LxDE, KDE 3.5 und 4 darauf, außerdem brauchen wir Wine/cxoffice und Gambas 2 + 3, mysql, naja den ganzen Zoo eben :)

Also Rolling Updates ja oder nein?

Du brauchst keine drei Unterschiedlichen Desktopumgebungen und deine Schüler auch nicht. Ob KDE 4 oder lxDE musst du selber entscheiden.

Wofür brauchst du Wine / Crossoveroffice? Spar dir das Geld und kauf dafür lieber Mathebücher o.ä. Es gibt genügend freie Software die das gleiche und mehr leistet als die beim Bluescreennachbar.
 
OP
R

Rolf-Werner

Hacker
Na gut, jetzt kommt viel Text :)

spoensche schrieb:
Du kannst dir auch ohne Tumbleweed das Neu aufsetzen sparen. Für ein Systemupgrade kbrauchst du kein Tumbleweed. Der Ablauf ist nämlich der Gleiche.

Du meinst, via Update-Funktion, wenn die neue Version rauskommt? Darüber habe ich schon so viele Threads gelesen, wo das nicht geklappt hat, dass ich dann doch lieber ein System neu aufsetzen würde. Oder meinst du was anderes?

Du brauchst keine drei Unterschiedlichen Desktopumgebungen und deine Schüler auch nicht. Ob KDE 4 oder lxDE musst du selber entscheiden.
Wofür brauchst du Wine / Crossoveroffice? Spar dir das Geld und kauf dafür lieber Mathebücher o.ä. Es gibt genügend freie Software die das gleiche und mehr leistet als die beim Bluescreennachbar.

Bluescreennachbar ist gut :)

Ok, obwohl es ein wenig OT wird, kurze Erklärung: Ich brauche erstmal mehrere Umgebungen, nicht die Schüler, das stimmt. Auch nicht die Lehrer. Die loggen sich teilweise 5 - 6 Mal am Vormittag ein und aus, da kommt es vor allem auf Geschwindigkeit an, also LxDE oder XfCE. KDE 4 würde ich nur nehmen, wenn man mit hardwarebeschleunigter Grafik arbeiten kann, also höchstens ich auf meinem Client, wenn ich darauf LTSP 5 ans Laufen kriege. Persönlich mag ich 3.5 aber immer noch am liebsten, weil es genug Komfort bietet, ohne so lahm zu sein wie KDE 4.

Was Crossover anbelangt - naja, hier würden auch alle lieber nur mit LibreOffice oder so arbeiten, aber wir sind Berufsfachschule, und das heißt, die Leute arbeiten später in einer Firma, und was läuft da in 99,9 % der Fälle? Eben. Ist ja alles schön und gut, aber ich muss meinen Schülern das beibringen, was sie später brauchen, nicht das, was ich mir wünsche. Darum haben wir parallel immer auch diese Sachen mit an Bord. Außerdem gibt es tatsächlich einige Dinge, die die Miniweich-Produkte im Bürobereich besser können, weil die (ein bisschen) mehr darauf achten, was die Anwender im Büro wirklich brauchen. Das ist auch der Grund dafür, dass ich in meinem Büro nach wie vor einige Arbeiten mit Word mache und nicht mit Writer, weil Word einige Dinge besser kann, die im Büro wichtig sind.

So, zurück zu unserem Server. Ich habe darauf mit den Jahren eine Umgebung angelegt, in der verschiedene Benutzergruppen auf verschiedene Daten zugreifen können (wie es eben sein sollte), z. B. Verwaltung, Lehrer, Schüler usw. Es gibt ein elektronisches Klassenbuch, das jeder Lehrer aufrufen kann, das braucht die Liste mit den Schülernamen und Klassen, den Ferienkalender usw. Es gibt die Daten der Schüler (Adressen, Noten), die nur von der Verwaltung aus aufgerufen werden können. Kontodaten dürfen nur von der Buchhaltung aus gesehen werden. Es gibt auch eine Menge Scripte. Jeder der sich irgendwo einloggt, kriegt automatisch den nächstgelegenen Drucker als Standarddrucker zugewiesen. Die Lehrer kriegen angezeigt, wenn intern eine Message über das Klassenbuch-System eingegangen ist. Und ich hab das alles selber programmiert, die Schülerkartei, das Klassenbuch usw., überwiegend mit Gambas und einige bash-Scripte. Die ganze Kiste ist also eher nicht mehr der Standard.

Was ich damit sagen will: Es gibt eine Menge selbstgeschriebenes, selbst kompiliertes Zeug, das nicht zu den normalen Repositories gehört. Auch die DHCP-Konfiguration ist per Hand aufgesetzt, LTSP usw. Deshalb glaube ich nicht, dass ein Hauruck-Update (alles auf einmal) vernünftig funktionieren würde. Eher schon ein langsames von-Mal-zu-Mal-Update.

Auf dem bisherigen System hatte ich das so gelöst, dass ich Firefox und OOo einfach selbst aus den Originalquellen installiert habe, so dass es mir gehörte (unter /opt auf meinen Usernamen). So bekam ich immer die Nachricht (von Mozilla z. B.), wenn ein Update möglich war, und hab das dann installiert, und alle hatten was davon. (Inzwischen liefern die Repos aber wohl die aktuellen Versionen, wie ich beobachtet habe, nicht nur Security-Fixes, oder?)

Aber als Firefox auf Version 3 ging, haben die einige Bibliotheken geändert, und dann lief es schon nicht mehr so doll, weil diese Bibliotheken in dem alten System nicht mehr gewechselt wurden. Und mit der Zeit gab es dann auch an anderen Stellen Probleme, viele Projekte haben z. B. den Sprung auf qt4 gemacht, und da kam das alte System nicht mehr mit.

Deshalb mein Gedanke, dass man mit Tumbleweed ein "sanftes" Upgrade erhält, das das ganze System immer auf dem aktuellen Stand hält. Mich interessiert dabei vor allem, wie sicher das wäre. Kann ich trotz Updates davon ausgehen, dass ich immer ein voll funktionierendes System habe? Ich arbeite selbst auch auf dem System, das ist mein Büro-Rechner (ja, wir haben auch noch einen für die Buchhaltung, aber ich rede jetzt von der Schülerverwaltung, Bescheinigungen ausdrucken, Zeugnisse drucken, dem ganzen Briefeschreibekram usw.). Es geht hier also nicht um irgendeine Schrauber-Kiste, die man einfach löscht und neu aufspielt, wenn nichts mehr geht...

Danke fürs Lesen bis hier :)

Rolf
 
Wenn ich das so lese, stellt sich mir die Frage ob Du schon mal etwas von skolelinux gehört hast. Selbst wenn das auch nicht 100% passen wird, wäre dann deine Arbeit für die Funktionsprogrammierung nicht umsonst bzw nur für dich und Du würdest sicherlich Mitstreiter finden können. Und dort sind, soweit ich weiß, die Updates (also über Distributions-Versionen) genauso sauber wie unter debian selber, auf dem es beruht. Solltest Du dir mal anschauen. Die Community ist gerade auch im deutschen Bereich sehr nett, zumindest mir wurde bei meinen Test (für Unternehmenseinsatz) damit sehr geholfen. Ist allerdings schon ein paar Tage her.
 
OP
R

Rolf-Werner

Hacker
So ähnlich wie du, ich hab mir das vor längerer Zeit mal angesehen und dann vergessen. Also danke für den Hinweis, ich schau mir das mal an, wo die aktuell stehen.

Ansonsten finde ich Suse eigentlich sehr schön und arbeite auch gern damit. All die kleinen Fummeleien am System sind auch eher sowas wie Ausgleichssport für mich :) so wie bei einem Autoschrauber...

Aber ok, meine ursprüngliche Frage war ja nur, ob man mit Tumbleweed Arbeit spart oder eher mehr Arbeit hat... und ob es so zuverlässig läuft, dass man es auf einem Produktivsystem wie diesem einsetzen könnte, oder ob man da lieber die Finger von lässt.

Rolf
 

spoensche

Moderator
Teammitglied
Rolf-Werner schrieb:
spoensche schrieb:
Du kannst dir auch ohne Tumbleweed das Neu aufsetzen sparen. Für ein Systemupgrade kbrauchst du kein Tumbleweed. Der Ablauf ist nämlich der Gleiche.

Du meinst, via Update-Funktion, wenn die neue Version rauskommt? Darüber habe ich schon so viele Threads gelesen, wo das nicht geklappt hat, dass ich dann doch lieber ein System neu aufsetzen würde. Oder meinst du was and..eres?

Ja ich meinte via Update Version.

Du brauchst keine drei Unterschiedlichen Desktopumgebungen und deine Schüler auch nicht. Ob KDE 4 oder lxDE musst du selber entscheiden.
Wofür brauchst du Wine / Crossoveroffice? Spar dir das Geld und kauf dafür lieber Mathebücher o.ä. Es gibt genügend freie Software die das gleiche und mehr leistet als die beim Bluescreennachbar.

Rolf-Werner schrieb:
Was Crossover anbelangt - naja, hier würden auch alle lieber nur mit LibreOffice oder so arbeiten, aber wir sind Berufsfachschule, und das heißt, die Leute arbeiten später in einer Firma, und was läuft da in 99,9 % der Fälle? Eben. Ist ja alles schön und gut, aber ich muss meinen Schülern das beibringen, was sie später brauchen, nicht das, was ich mir wünsche. Darum haben wir parallel immer auch diese Sachen mit an Bord.

Bei einer Berufsfachschule ist das verständllich.

Rolf-Werner schrieb:
So, zurück zu unserem Server. Ich habe darauf mit den Jahren eine Umgebung angelegt, in der verschiedene Benutzergruppen auf verschiedene Daten zugreifen können (wie es eben sein sollte), z. B. Verwaltung, Lehrer, Schüler usw. Es gibt ein elektronisches Klassenbuch, das jeder Lehrer aufrufen kann, das braucht die Liste mit den Schülernamen und Klassen, den Ferienkalender usw. Es gibt die Daten der Schüler (Adressen, Noten), die nur von der Verwaltung aus aufgerufen werden können. Kontodaten dürfen nur von der Buchhaltung aus gesehen werden. Es gibt auch eine Menge Scripte. Jeder der sich irgendwo einloggt, kriegt automatisch den nächstgelegenen Drucker als Standarddrucker zugewiesen. Die Lehrer kriegen angezeigt, wenn intern eine Message über das Klassenbuch-System eingegangen ist. Und ich hab das alles selber programmiert, die Schülerkartei, das Klassenbuch usw., überwiegend mit Gambas und einige bash-Scripte. Die ganze Kiste ist also eher nicht mehr der Standard.

Hut ab und Respekt. Es gibt leider nicht viele Lehrer die so einen Aufwand betreiben.

Rolf-Werner schrieb:
So bekam ich immer die Nachricht (von Mozilla z. B.), wenn ein Update möglich war, und hab das dann installiert, und alle hatten was davon. (Inzwischen liefern die Repos aber wohl die aktuellen Versionen, wie ich beobachtet habe, nicht nur Security-Fixes, oder?)

Stimmt. Mittlerweile kommt mit den Security-Fixes i.d.R. ein Versionssprung.


Rolf-Werner schrieb:
Deshalb mein Gedanke, dass man mit Tumbleweed ein "sanftes" Upgrade erhält, das das ganze System immer auf dem aktuellen Stand hält. Mich interessiert dabei vor allem, wie sicher das wäre. Kann ich trotz Updates davon ausgehen, dass ich immer ein voll funktionierendes System habe

Tumbleweed ist stabil, aber eher zwischen Release und Factory Build Service anzusiedeln.
 
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