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Bilder drehen

pp91

Hacker
Hallo,
mein Fotoapparat macht, wie viele andere auch, rechteckige Bilder im Format 4272 x 2848 Pixel (Breite x Höhe). Wenn ich "senkrechte" statt "waagrechte" Aufnahmen mache, muss ich die Bilder hinterher drehen, wenn ich sie ohne Verrenkungen betrachten will. So ziemlich jedes Bildbetrachtungsprogramm bietet die Möglichkeit zum Drehen. Wenn es das gedrehte Bild dann zurückschreibt, muss ich nie wieder etwas tun. Dachte ich bis heute!

Ich drehe meine Bilder gewöhnlich mit Gwenview, ich nehme mal an, dass ich dies auch 2012 so gemacht habe. Heute habe ich darunter aber Bilder gefunden, die beim Betrachten mit Gwenview wie gewünscht aufrecht stehen, beim Betrachten mit der Windows-Fotoanzeige aber liegen. Die zugehörigen Bildeigenschaften sagen 4272 x 2848 Pixel (Breite x Höhe). In Linux sagt Dolphin ebenfalls, Breite x Höhe sei 4272 x 2848, also liegt das Bild und wurde nie gedreht. Nur Gwenview behauptet, es sei 2848 x 4272 und zeigt das Bild auch so.

Kann mir jemand erklären, was da los ist und wie ich Bilder richtig drehe?

Gruß, Peter
 

muck19

Hacker
Hast du das gedrehte Bild in gwenview dann auch abgespeichert?
Nur nach dem speichern bleibt es gedreht.

Gruss
Michael
 
OP
pp91

pp91

Hacker
Ob ich gespeichert habe, kann ich nach über 2 Jahren nicht mehr sagen. Wenn ich nicht gespeichert habe, sagen Dolphin und Windows-Fotoanzeige richtig, das das Bild nicht gedreht ist. Aber warum behauptet Gwenview dann, dass das Bild gedreht sei? Ein Bild kann doch nicht gleichzeitig gedreht und nicht gedreht sein?
 

marce

Guru
ggf passt was mit den exif-Daten nicht - das kann, wenn man Bilder manuell bearbeitet und diese nicht anpasst zu den lustigsten Ergebnissen führen.
 

P6CNAT

Advanced Hacker
Hallo,

kommt mir bekannt vor ;)
Manche Kameras haben einen Neigungswinkelsensor und schreiben ins Exif, ob die Kamera horizontal oder vertikal gehalten wurde.
Manche Software liest diesen Exif Eintrag und dreht das Foto passend für den Betrachter.
Wenn die Anzeigesoftware das nicht unterstützt, muss man das Foto manuell drehen und speichern.

Habe kein passendes Beispiel zur Hand, aber mit "exiftool" kann man den Unterschied herausfinden.

Grüße
Georg
 

susejunky

Moderator
Teammitglied
Hallo pp91,

ob ein digitales Bild korrekt ausgerichtet (d.h. so wie es aufgenommen wurde) angezeigt wird, hängt von mehreren Faktoren ab:

Kamera
  • Moderne Digitalkameras vermerken in der Bild-Datei, wie das Bild aufgenommen wurde (z.B. indem vermerkt wird, welche Bildecke bei der Darstellung rechts oben stehen muss, um das Bild korrekt ausgerichtet wiederzugeben). Ältere Digitalkameras (wie z.B. meine 2004 erworbene Kamera) tun das nicht. Das führt dann dazu, dass alle nicht "normal waagrecht" aufgenommenen Bilder von allen Programmen zunächst falsch dargestellt werden.

Programme zur Anzeige und/oder Bearbeitung von digitalen Bildern
  • Enthält ein digitales Bild die Information über seine Anzeige-Orientierung, dann wird es (zumindest von den Programmen, die ich kenne) auch korrekt; d.h. so wie es aufgenommen wurde, angezeigt. Aber vielleicht gibt es auch noch Programme, die nicht in der Lage sind die Anzeige-Orientierung zu lesen bzw. korrekt auszuwerten.
  • Enthält ein digitales Bild keine Information über seine Anzeige-Orientierung, dann wird es (zumindest von den Programmen, die ich kenne) "normal waagrecht" ausgerichtet dargestellt.
Was die Änderung der Anzeige-Orientierung eines digitalen Bildes anbelangt, so gibt es wiederum mehrere Möglichkeiten, wie Programme Bilder "drehen":

  • Manche Programme erlauben dem Benutzer ein digitales Bild dauerhaft zu drehen, indem sie die vom Benutzer gewünschte Anzeige-Orientierung in die Bilddatei zurückschreiben (dazu muss das Bild in aller Regel vom Benutzer gezielt gespeichert werden). Danach wird das Bild von allen Programmen, welche die Information über die Anzeige-Orientierung korrekt verarbeiten, auch richtig angezeigt werden.
  • Manche Programme erlauben dem Benutzer ein digitales Bild zu drehen, "merken" sich die vom Benutzer gewünschte Anzeige-Orientierung aber lediglich (z.B. in einer separaten Datenbank). Das führt dann dazu, dass die so "gedrehten" Bilder nur mit dem Programm, mit dem sie gedreht wurden, auch wieder wie gewünscht angezeigt werden.
  • Und dann gibt es noch Programme (z.B. digikam), die dem Benutzer erlauben zwischen den beiden oben beschriebene Verhaltensweisen zu wählen.

Ich persönlich benutze digikam und kann Dir daher zu gwenview keine nähere Auskunft geben, würde aber vermuten, dass es mit gwenview auch möglich ist eine geänderte Anzeige-Orientierung dauerhaft in der Bilddatei zu speichern.

Viele Grüße

susejunky
 
OP
pp91

pp91

Hacker
Nun denn, schieben wir es mal auf eine Fehlfunktion von Gwenview (vielleicht aufgrund einer Fehlbedienung, aber solch ein krummes Ergebnis sollte nicht entstehen).

Mit der Windows-Fotoanzeige kann ich das Bild problemlos drehen, so dass es in beiden Systemen gedreht (senkrecht) dargestellt wird.

Stattdessen eine Korrektur mit Gwenview habe ich nicht hinbekommen. Ich habe auch mal Gimp versucht, mit dem ich mich nicht auskenne, aber Gimp hat außer Drehen das Bild auch noch beschnitten (geht vielleicht besser, aber Gimp ist mir zu kompliziert).
 

susejunky

Moderator
Teammitglied
Hallo pp91,

ich habe gwenview eben bei mir installiert:

Wenn ich ein Bild (.jpg) drehe und anschließend abspeichere, dann bleibt die Drehung dauerhaft erhalten.

Viele Grüße

susejunky
 

P6CNAT

Advanced Hacker
pp91 schrieb:
Stattdessen eine Korrektur mit Gwenview habe ich nicht hinbekommen.
Mache ich immer mit Gwenview. Bearbeiten, Bild links oder rechts drehen, speichern. Dann kann man die Fotos z.B. auch im Firefox richtig gedreht angucken.

Grüße
Georg
 
OP
pp91

pp91

Hacker
Zunächst mal danke an alle, die geantwortet haben. Damit kein falsches Bild entsteht: Normalerweise bleiben die mit Gwenview gedrehten und zurückgeschriebenen Bilder auch bei mir für alle Zeit gedreht. Ich hatte allerdings gestern eine ganze Reihe von nicht gedrehten Bildern, die Gwenview als gedreht angezeigt hat. Die Drehung veranlasst hatte ich aber nicht aktuell, sondern vor zwei Jahren (beim Drehen und Aussortieren nach dem Urlaub). Das war vermutlich auch eine andere Version als heute.
Gruß, Peter
 

cbr

Member
Hallo ev. noch mal ein Nachtrag,
ich nutze zum drehen das Programm "jhead". Mit "jhead -autorot -ft *.*" werden alle Bilder aus dem Vz. in die exif Ausrichtung gedreht.
(Timestamps bleiben erhalten)

Gruß cbr
 
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