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UMTS mit openSuSE 10.2 und Vodafone MCC Express XU870

plumbium

Newbie
Zunächst zur UMTS-Karte: Es handelt sich um eine Merlin XU 870, ausgeliefert durch Vodafone.

Beschrieben wird sie hier:
http://www.novatelwireless.com/products/expresscard/merlin-xu870.html
Dort wird auch die Linux-Unterstützung beschrieben:
http://www.novatelwireless.com/support/merlin-xu870-linux.html

Mit der folgenden Beschreibung geht's aber viel einfacher.

Zunächst zur Einrichtung der Karte:

Karte noch nicht einstecken!

Karte wurde bei mir nur erkannt, wenn vorher folgendes Modul mit der Kartenspezifikation als root auf der Konsole geladen wird:

modprobe usbserial vendor=0X1410 product=0x1430

Damit man diesen Befehl nicht jedesmal neu eingeben muss, kann man ihn in die Datei /etc/init.d/boot.local eintragen.

Dann die Karte einstecken.

Die Karte blinkt rot.

Jetzt kontrollieren, ob die Karte erkannt wird. Dazu sehen wir mit folgendem Befehl als root auf der Konsole in /var/log/messages nach:

tail –f /var/log/messages

Jetzt sollte etwa folgende Ausgabe auf der Konsole erscheinen:

_____________
linux-dell:/home/gerhard # tail -f /var/log/messages
Dec 27 11:27:43 linux-dell kernel: usb 5-1: new full speed USB device using ohci_hcd and address 2
Dec 27 11:27:43 linux-dell kernel: usb 5-1: new device found, idVendor=1410, idProduct=1430
Dec 27 11:27:43 linux-dell kernel: usb 5-1: new device strings: Mfr=1, Product=2, SerialNumber=0
Dec 27 11:27:43 linux-dell kernel: usb 5-1: Product: Novatel Wireless HSDPA Modem
Dec 27 11:27:43 linux-dell kernel: usb 5-1: Manufacturer: Novatel Wireless
Dec 27 11:27:43 linux-dell kernel: usb 5-1: configuration #1 chosen from 1 choice
Dec 27 11:27:43 linux-dell kernel: usbserial_generic 5-1:1.0: generic
converter detected
Dec 27 11:27:43 linux-dell kernel: usb 5-1: generic converter now attached to ttyUSB0
Dec 27 11:27:43 linux-dell kernel: usbserial_generic 5-1:1.1: generic converter detected
Dec 27 11:27:43 linux-dell kernel: usb 5-1: generic converter now attached to ttyUSB1
__________________________________


Die Karte ist jetzt der Geräte-Datei /dev/ttyUSB0 (und /dev/ttyUSB1) zugeordnet.
Hier kann man auch die Kartenspezifikation nachsehen.

Anschließend stellen wir sicher, dass das Programm comgt installiert ist. Das Programm ist bei openSuSE 10.2 dabei.

Jetzt wird die Karte mit folgendem Befehl als root auf der Konsole initialisiert und die Verbindung zum UMTS-Netz hergestellt:

comgt -d /dev/ttyUSB0

Dabei wird zunächst die vierstellige die Karten-PIN abgefragt. Bitte eingeben.
Jetzt wird die Verbindung aufgebaut und auch gleich noch bei der Befehlsausgabe die Signalstärke angezeigt.

Die Karte blinkt jetzt blau.

Ab jetzt geht’s mit Yast weiter. Die vielen Anleitungen zur händischen Einrichtung der Verbindung auf der Konsole und zur Nutzung von Kppp oder wvdial lassen wir beiseite.
Zunächst richten wir das Modem ein:

Yast -> Netzwerkgeräte -> Modem

Als Modemgerät per Hand /dev/ttyUSB0 eintragen.

Den Button „Details“ aufrufen.

Hier die Baudrate auf stellen.

Dann mit „weiter“ zur Einrichtung des Internet-Providers.
Hier „Eigener Provider“ und „neu“ anklicken.

Als Telefonnummer folgendes eintragen: *99***8#

Vodafone benötigt keine besonderen Zugangsdaten (Benutzername und Passwort), Yast verlangt aber eine Eingabe. Also habe ich einfach als Benutzername vodafone und als Passwort umts eingegeben. Wurde akzeptiert.

(„Immer Passwort abfragen“ sollte deaktiviert werden.)

Dann „weiter“.

„DNS automatisch abrufen“ deaktivieren und folgende IP-Adressen als Nameserver eintragen:
139.7.30.125 und 139.7.30.126

Ich habe noch „Ignoranz-Modus“ aktiviert.

Jetzt kann man sich ganz einfach als normaler user mit Kinternet einwählen.

Das wärs!

Achtung: Volle UMTS-Geschwindigkeit habe ich leider nicht erreicht. Mehr als ca. 60 KB waren nicht drin. Ich weiss auch nicht warum. Im Vergleich zu ISDN ( in einer DSL-Wüste) aber ein klarer Fortschritt.

Zu den Einstellungen bei Yast (eplus):
http://lists.opensuse.org/opensuse-mobile-de/2006-10/msg00004.html

Viel Erfolg!

PS: Für einen brauchbaren Empfang auf dem Lande war es wichtig, mit einer Antenne nach außen und möglichst weit nach oben zu gehen (Dach). In mehreren Vodafonshops wurde mir die Auskunft erteilt, es gäbe bei mir keinen Empfang. Tatsächlich habe ich mit einer Außenantenne einen brauchbaren Empfang erreicht.
 

Grothesk

Ultimate Guru
Magst du das nicht in unser wiki übertragen?
Solche Dinge sind dort viel besser aufgehoben als hier im Forum.

http://www.linux-club.de/faq/Hauptseite
 

sundriver

Newbie
Hi@all,

Ich habe auch die Merlin von Vodafone, mein System ist ein Acer Aspire mit SuSE10.2 und Kernel Linux 2.6.18.2-34.
In die modprobe.conf.local habe ich keinen Eintrag weiter machen müssen, sie ist vom System Richtig erkannt worden ist. Sollte die Karte nicht automatisch zugeordnet werden muss man halt wie weiter oben beschrieben mit tail -f /var/log/messages schauen welche Karte gemeldet wird und sie dann in die modprobe.conf bzw. die modprobe.conf.local eintragen, in meinem Fall wäre das dann für die Merlin der Eintrag: usbserial vendor=0X1410 product=0x1400

Einzig ein kleines Script zur übermittlung der PIN habe ich nach /etc gelegt welches ich als su root starte nachdem die Karte eingesteckt wurde, die weitere Konfiguration geschieht dann mit KPPP da die Karte als USB Modem eingestellt wird.

Code:
#!/usr/bin/env perl

use strict;
use warnings;

my $modem = "/dev/ttyUSB0";
my $pin = "xxxx";

open(MODEM, "+<", $modem) or die("Can't open modem $modem");
alarm(10);
print(MODEM "AT+CPIN=\"$pin\"\n\r");
while () {
        if (m/OK/) {
                close(MODEM);
                print("PIN accepted\n");
                exit(0);
        }
        if (m/ERROR/) {
                close(MODEM);
                print("PIN rejected\n");
                exit(1);
        }
}

$pin -- die Pin der Karte
$modem -- je nachdem wo die Karte dranhängt, in /var/log/messages schauen

In KPPP dann eine neue Verbindung einrichten und als Zugangsname z.B. Vodafone UMTS wählen, als Zugangsnummer habe ich die *99***8# genommen. IP, Gateway und DNS auf automatisch beziehen stehen lassen. KPPP verlangt noch ein Zugangsname und Passwort, ich habe lediglich Vodafone für den Zugangsnamen genommen und kein PW, KPPP meckert hier nicht weiter, der Zugangs APN für die Verbindung braucht nicht extra angelegt werden da dieser auf der UMTS Karte schon vorprogrammiert ist. Die Baudrate auf 921600 stellen.
Dann noch das suid Bit für kppp setzen damit die Sperrdatei angelegt werden kann wenn man als normaler User mit KPPP arbeitet :
chmod +s $KDEDIR/bin/kppp

Das war's schon, zur Performance unter Linux kann ich nur sagen TOP! Wo ich unter dem Windows XP Client schon schlechte Signalstärke habe und XP schon permanent auf GPRS zurück will läuft Linux noch bequem im UMTS bzw. HSDPA Mode ;-)
Einzig nach dem Verbrauchten Traffic sollte man schauen wenn man nicht grad eine Flatrate hat..

bye
sundriver
 
hi all!

da ich linux neuling bin und mit dem script von sundriver nicht so viel anfangen kann hab ich mich an die anleitung von plumbium gehalten, habe dabei allerdings ein problem:

ich arbeite mit linux 10.1, hab also comgt noch nicht standardmäßig dabei. hab es also von pharscape runtergeladen, kann es allerdings nicht installieren. könnte mir bitte dabei jemand sagen, wie das gehn soll? es ist zwar angegeben zuerst "make all" und dann "make install", darauf krieg ich allerdings gar nix oder eine fehlermeldung. ist linux 10.2 für comgt notwendig, oder hab ich mit der installation was nicht kapiert?

frank
 

sundriver

Newbie
Hi,

mit comgt hab ich leider kein Plan..

Mit dem Script übergibst du eigentlich nur deine PIN an die Karte damit sie sich am Provider APN anmelden kann. Wenn du auf deiner Karten SIM die PIN abfrage ausschaltest brauchst du das Script garnicht mehr, allerdings kann dann jeder der deine Karte hat, sie uneingeschränkt benutzen..

bye
sundriver
 
hi sundriver,

muß ich dein script einfach so, wie es ist in die konsole eingeben, bzw. kann ich es irgendwo so unterbringen (datei zum ausführen oder was auch immer), daß ich es nicht immer eingeben muß, sondern per mausclick parat habe? die sim abfrage könnt ich natürlich auch ausschalten aber dann lern ich weder mit so einem script umzugehen, noch wie ich ein programm zu installieren habe - außerdem wär's nur die zweitbeste lösung...

frank
 

sundriver

Newbie
Hi krankfrank,

log dich als root auf deine Konsole ein und leg dir einfach in /etc eine Datei an mit Namen setpin.pl , dann chmod auf 755 und kopier dir mit einem Editor den Inhalt des Sciptes rein. Dann brauchst du lediglich die 4 X'e mit deiner PIN ersetzen und natürlich noch den Pfad deines Modems. Wenn es auch auf /dev/ttyUSB0 liegt brauchst du da nix weiter machen, kontrollier das am bestem auf der Konsole beim Einstecken deiner UMTS Karte wo die angemeldet wird, machst du mit less /var/log/messages
und dann etwas mit strg+Bild hoch Taste etwas nach oben scrollen bei Bedarf, sieht bei mir nach dem Einstecken so aus:
Code:
Jan 30 12:36:37 moonlight kernel: usb 6-1: new full speed USB device using ohci_hcd and address 6
Jan 30 12:36:37 moonlight kernel: usb 6-1: new device found, idVendor=1410, idProduct=1400
Jan 30 12:36:37 moonlight kernel: usb 6-1: new device strings: Mfr=1, Product=2, SerialNumber=0
Jan 30 12:36:37 moonlight kernel: usb 6-1: Product: Novatel Wireless HSDPA Modem
Jan 30 12:36:37 moonlight kernel: usb 6-1: Manufacturer: Novatel Wireless
Jan 30 12:36:37 moonlight kernel: usb 6-1: configuration #1 chosen from 1 choice
Jan 30 12:36:37 moonlight kernel: usbcore: registered new driver usbserial
Jan 30 12:36:37 moonlight kernel: drivers/usb/serial/usb-serial.c: USB Serial support registered for generic
Jan 30 12:36:37 moonlight kernel: usbcore: registered new driver usbserial_generic
Jan 30 12:36:37 moonlight kernel: drivers/usb/serial/usb-serial.c: USB Serial Driver core
Jan 30 12:36:37 moonlight kernel: drivers/usb/serial/usb-serial.c: USB Serial support registered for GSM modem (1-
port)
Jan 30 12:36:37 moonlight kernel: option 6-1:1.0: GSM modem (1-port) converter detected
Jan 30 12:36:37 moonlight kernel: usb 6-1: GSM modem (1-port) converter now attached to ttyUSB0
Jan 30 12:36:37 moonlight kernel: option 6-1:1.1: GSM modem (1-port) converter detected
Jan 30 12:36:37 moonlight kernel: usb 6-1: GSM modem (1-port) converter now attached to ttyUSB1
Jan 30 12:36:37 moonlight kernel: usbcore: registered new driver option
Wie du siehst wird die Karte bei mir schon von ganz allein erkannt und an zwei Devices zugewiesen.
Wenn du das alles kontrolliert hast und abgespeichert hast, hast schon fast gewonnen ;-)
Wenn du dich noch in /etc befindest startest du nun einfach mit ./setpin.pl dein Script und deiner Karte wird der PIN übergeben, ist das geschehen kannst du mit KPPP Online gehen, vorrausgesetzt du hast dir eine Onlineverbindung eingerichtet.

Klappt das alles läuft es im Normalfall einfach so: nach dem Booten Karte rein -> Konsole öffnen -> mit su root als Superuser anmelden -> cd /etc -> ./setpin.pl starten -> KPPP öffnen und surfen :)

btw. es macht keinen Sinn das Script beim booten automatisiert starten zu lassen da du es erst starten darfst nachdem die Karte eingesteckt und zugewiesen wurde, es würde ohne die Karte nur Fehlermeldungen produzieren ..

bye
sundriver
 
erst einmal herzlichen dank für die ausführliche beschreibung. hab nach einigem tüfteln soweit alles zum laufen gebracht - bin jetzt endlich mit linux online!!!
allerdings bei dem pin-script bekomme ich immer folgende fehlermeldung:
Can't open modem /dev/ttyUSB0 at ./pin.pl line 9.
der pfad stimmt. bezieht sich "line 9" auf die neunte zeile des scripts?

frank
 
nein, natürlich erst nachher. hab mich einige zeit damit rumgespielt es aber nicht hinbekommen. naja, muß mich erst och um was anderes kümmern, danke trotzdem...

frank
 

guggel

Newbie
@ sundriver

So wie ich gesehen habe, benutzt du eine andere Novatelkarte (Productid). Welche ist das und welche Downloadrate (Mbps) erreichst du mit dieser Karte und deiner Konfiguration über Script und Kppp ?

guggel
 

levity

Newbie
Auch ich habe diese Karte. Das Installieren in SUSE 10.2 hat alles wundabar funktioniert. Inzwischen sogar im YAST. und Eigentlich funktioniert alles.

Jedoch komme ich bei der Geschwindigkeit nie an das ran was ich unter Windows erreiche. Unter Windows bin ich bei ca. 250KB/s und unter Linux werden es nie mehr als 60KB/s.

Hat irgendjemand dies Problem inzwischen geloest? Gibt es einen speziellen init string den man verwenden muss? Bzw. hat jemand eine Idee woran das liegen koennte.

Gruss
Marko
 
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