[gelöst] Umzug von IMAP-Postfächern anlässlich Domainumzug

Hallo,

ich stehe aktuell vor folgendem Problem. Ich nutze seit über zwei Jahren einen DSL-20-Stunden-Zeittarif von 1 & 1 mit DSL (1024) von T-Com. Bisher haben diese 20 Stunden absolut ausgereicht, da die Verbindung von meinem Fli4l-Router immer nach der vorgesehenen Zeit korrekt unterbrochen wurde. In diesem Zeittarif war eine eigene .de Domain enthalten, die ich ausschließlich für die Emailkonten unserer Familie nutze.
Aufgrund beruflicher Veränderungen brauchen wir jetzt aber eine Flatrate. Um in Zukunft flexibel reagieren zu können will ich die Domain und den DSL-Zugang vertraglich trennen. Ich werde also einen 1&1 -Email-Vertrag neu abschließen (0,99 pro Monat) und meine Domain in diesen neuen Vertrag umziehen (das geht laut 1&1 problemlos).

Bei diesem Umzug würden allerdings die Postfächer nicht mit umgezogen (sagt 1&1), so daß mir der Inhalt auf dem Server verloren gehen würde.

Ich nutze Suse 10.0 mit KDE 3.5 (upgedatet vom Suse-repository "latest KDE...). Die Postfächer verwalte ich per KMail via IMAP oder mit dem Webmailer von 1&1.

Ich habe mir jetzt gedacht, die einfachste Lösung wäre es, die kompletten Postfächer auf den lokalen Rechner herunterzuladen und nach dem Domainumzug und dem Einrichten neuer Postfächer den Inhalt wieder hochzuladen.
Leider weiß ich nicht, ob es einen Mailclient gibt der das kann oder ob z.B. die Disconnected-IMAP Funktion (ich hab noch nicht damit gearbeitet) von KMail dieses Vorgehen hergibt.

Vielleicht hatte jemand in diesem Forum das gleiche Problem und kann mir einen Tip geben. Ich bin auch für wage Hinweise dankbar.

Im Voraus schon mal vielen Dank und ich hoffe der lange Text schreckt Euch nicht ab, aber ich wußte nicht, wie ich's kürzer beschreiben sollte.

p.s.: Lifebook S4572, PIII 750, 256MB, Suse 10.0 KDE 3.5.4, T-Com-DSL 1024, 1&1 DSL Plus Time 20 - das alles läuft bisher absolut prima!

Das wird wohl nicht soooo einfach werden, die Mails auf einem IMAP Server werden in einer Datenbank verwaltet, die Informationen musst du mit sichern hier mal ein Beispiel für einen cyrus IMAP Server:
http://www.linux-club.de/viewtopic.php?t=34235&highlight=cyrus+sichern

Hallo,

ehrlich gesagt habe ich mir schon gedacht, dass es nicht sooo einfach werden wird (Danke übrigens für die schonende Bezeichnung "nicht soooo einfach").

Wenn ich das in dem genannten Beispiel richtig verstanden habe, basiert die Lösung wohl darauf, dass man einen direkten Zugriff auf das Dateisystem des Mailservers hat und dann mit den üblichen Werkzeugen die entsprechenden Verzeichnissse und Dateien sichert und anschließend wieder zurückspielt.

Meines Wissens steht mir bei meinem Vertrag ein solcher Zugang nicht zur Verfügung und ich weiß auch nicht, auf welcher Basis (OS, FS und Serversoftware) der Mailserver bei 1&1 läuft.

Bin ich also ein armes Schwein oder hat jemand noch eine Idee???

Mir fehlen da auch die Ideen, wie du schon sagst ohne direkten Dateisystemzugriff ist das schlecht. Vielleicht kannst du eine Möglichkeit finden, die Mails offline lokal bei dir zu speichern und hinterher wieder zurückzuspielen, mir fällt da nur nichts ein im Moment.
Sonst gilt das Motto "Einmal verliert man und einmal gewinnen die anderen".

kMail unterstützt discontinued IMAP.

Mit Fetchmail kannst Du ebenfalls emails von einem IMAP-Server holen.


Wieviel emails sind es überhaupt und wieviel GByte?

@Frankie777
Aber wie will er die wieder auf den neuen IMAP Server aufspielen??

Entweder über kmail indem er die mails aus dem discontinued IMAP auf den neuen IMAP zieht. (Hier muss man aber auf die richtigen Einstellungen bei discontinued achten, damit nicht nur der Header runtergeladen ist)

Oder falls er Fetchmail nimmt und mit Postfix/Cyrus speichert ebenfalls per KMail auf den neuen IMAP folder ziehen.

Allerdings ist das nicht besonders flott, deswegen die Frage nach der Anzahl und Größe.

Das alles klappt nur, wenn auch eine eigener lokaler Mailserver installiert ist, aber so sieht es ja nicht aus. Also tilmatz wie sieht das bei dir aus?

@stka:
Nach zwei Jahren Linux mit KDE-Zeugs statt Windows kann ich sagen, dass ich bisher nur gewonnen habe:
-Wissen über Computer-Kram, das ich ursprünglich nie haben wollte!
-ein komplettes Homeoffice für einen Freiberufler mit allem was man braucht ohne einen Pfennig für Software (außer zwei Bücher und ein paar Hefte)!
-und das alles mit Hardware, von der man mir vor drei Jahren sagte, sie sei veraltet und ich solle mir was neues kaufen um das aktuelle Windows vernüftig nutzen zu können.

Unter diesen Vorraussetzungen bin ich gerne bereit mal zu verlieren!

Frankie777 schrieb:

kMail unterstützt discontinued IMAP.

Mit Fetchmail kannst Du ebenfalls emails von einem IMAP-Server holen.


Wieviel emails sind es überhaupt und wieviel GByte?

Zum Vergrößern anklicken....

naja es sind so ca. 150 Mails, aber nur recht kleine Textmails, so daß die Datenmenge verhältnismäßig klein ist (deutlich < 10MB).

zu fetchmail:
damit kann ich die Mails abholen und lokal abspeichern. Ist das korrekt? Das bietet mir also das gleiche wie ein POP3-Abruf oder?

zu IMAP:
Ich habe bisher noch keine umfassende Dokumentation zur disconnected (oder discontinued?) IMAP-Funktion von Kmail gefunden. Vermutlich muß ich das einfach mal testen mit einem account und darauf vertrauen, dass es irgendwie funktioniert..... oder dass die anderen wirklich gewinnen;-)

Vorab schon mal vielen Dank.

Oh Mann Leute, jetzt habt ihr mich beim Schreiben überholt....

Ich hab gleich einen Termin und melde mich später wieder.

Bei Kmail weiß ich nicht ob das klappt aber mit Evolution sollte es folgendermaßen gehen:

Mails vom IMAP Konto aufs Lokale Konto kopieren (Drag & Drop), IMAP Konto löschen, neues IMAP Konto einrichten, Mails wieder zurückschieben.

stka schrieb:

Das wird wohl nicht soooo einfach werden, die Mails auf einem IMAP Server werden in einer Datenbank verwaltet, die Informationen musst du mit sichern hier mal ein Beispiel für einen cyrus IMAP Server:
http://www.linux-club.de/viewtopic.php?t=34235&highlight=cyrus+sichern

Zum Vergrößern anklicken....

Ätzend? Der UW-IMAPD braucht dafür keine Datenbank, sondern nimmt Plain-Files aus /var/mail...

OK, bei den wenigen emails ist es doch kein Problem.

Leg lokal ein Mailpostfach an wenn es nicht schon angelegt ist.
Erstelle die Ordnerstruktur wie auf dem IMAP folder.
Kopiere die emails aus dem IMAP folder mit drag and drop in den neuen Folder.

Wenn der neue IMAP folder aktiv ist dort einfach wieder die Ordnerstruktur anlegen und die emails vom lokalen folder kopieren

Sollte das wirklich doch sooo einfach sein? Da muß ich mich ja fast entschuldigen, dass ich das nicht einfach probiert habe, sondern hier so einen Riesentext eingestellt habe.
Auf jeden Fall werde ich das mit einem Postfach ausprobieren und Euch über das Ergebnis berichten.

Vielen Dank für die schnelle Hilfe.

Anscheinend klappt's so!

ich habe jetzt einen Test mit zwei unterschiedlichen Mailadressen bei Web.de gemacht:

1. die Mails aus dem IMAP-Ordner des web.de-Postfachs in einen lokalen maildir-Ordner kopiert
2. bei web.de eine neue Adresse angelegt
3. in KMail einen neuen account (IMAP) angelegt und die Mails aus dem lokalen maildir-Ordner einfach wieder in einen IMAP-Ordner kopiert (Drag&Drop)
4. Ergebnis = perfekt, bis auf die Tatsache, dass ich im Webmailer von web.de nicht mehr das Originaldatum der Mail sehe, sondern das Datum des Kopiervorgangs (in KMail wird aber kurioserweise das Originaldatum im neuen Postfach angezeigt).

Den Echtumzug wrde ich in einer ruhigen Stunde machen, da man beim Kopieren und Ordner anlegen schon aufpassen muß, dass man nix durcheinander wirft, insofern kommt diese Vorgehensweise wirklich nur bei halbwegs überschaubaren Mengen in Frage.
Den Versuch mit DIMAP habe ich jetzt nicht gemacht. Könnte da ein Problem auftauchen weil ich ja zwischenzeitlich in KMail die Zugangsdaten für den account ändern muß?

Beim Rumprobieren ist mir allerdings noch was ganz anderes aufgefallen, das ich in einem neuen Thema einstellen werde.

Nochmals vielen Dank für die Hilfe.

Hallo Leute,

es hat tatsächlich so funktioniert, wie oben beschrieben. Alle mails sind wie gewünscht in den neuen Postfächern angekommen und können dort bearbeitet werden als wäre nix geschehen.

Falls also jemand das ebenso machen will, nur zu. Mit KMail klappt's!

Man sollte sich aber vorher wirklich genau anschauen wie groß die Datenmenge ist, denn die Uploadgeschwindigkeit ist meist bei weitem nicht so hoch wie die Downloadgeschwindigkeit. Bei 128Kbit/s dauert schon mal ein Stündchen...;-)

Vielen Dank für die Hilfe.