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[gelöst] Fritz!Card PCMCIA ISDN läuft nicht unter SuSE 9.2

Hallo Forum,

leider vergeblich habe ich erheblichen Aufwand betrieben, um eine ISDN Fritz!Card PCMCiA zum Laufen zu bekommen (auf Toshiba Satellite M30X unter SuSE 9.2). Das PCMCIA-Grundsystem (pcmcia_core, yenta_socket und ds) läuft zunächst korrekt. Beim Einstecken wird die Karte dann nicht angenommen und das PCMCIA-System stürzt ab (yenta_socket und pcmcia_core lassen sich nicht mehr entladen).

Ich tippe auf einen Interrupt-Konflikt, komme aber nicht weiter.

Auszug aus dem System-Log:

Oct 8 22:02:11 linux kernel: CAPI Subsystem Rev 1.1.2.8
Oct 8 22:02:11 linux kernel: fcpcmcia: module not supported by Novell, setting U taint flag.
Oct 8 22:02:11 linux kernel: fcpcmcia: module license 'Proprietary' taints kernel.
Oct 8 22:02:11 linux kernel: fcpcmcia: AVM FRITZ!Card PCMCIA driver, revision 0.6.0
Oct 8 22:02:11 linux kernel: fcpcmcia: (fcpcmcia built on Jul 22 2005 at 23:19:12)
Oct 8 22:02:11 linux kernel: fcpcmcia: Driver 'fcpcmcia' attached to stack. (152)
Oct 8 22:02:11 linux kernel: fcpcmcia_cs: module not supported by Novell, setting U taint flag.
Oct 8 22:02:11 linux kernel: fcpcmcia_cs: Registering driver for PCMCIA Card Services...
Oct 8 22:02:11 linux kernel: fcpcmcia_cs: testing i/o 0x140-0x147
Oct 8 22:02:11 linux kernel: fcpcmcia: CS addcard: io 140, irq 10
Oct 8 22:02:11 linux kernel: fcpcmcia: Stack version 3.11-02
Oct 8 22:02:11 linux kernel: Trying to free nonexistent resource <00000140-00000147>
Oct 8 22:02:11 linux kernel: fcpcmcia: Could not install irq handler.
Oct 8 22:02:11 linux kernel: fcpcmcia: Error: Initialization failed.
Oct 8 22:02:11 linux kernel: fcpcmcia_cs error: Failed to add FRITZ!Card PCMCIA (io 140, irq 10)!
Oct 8 22:02:11 linux kernel: fcpcmcia: CS delcard: io 140, irq 10


Keine Regel ohne Ausnahme: Zweimal während meiner Versuche ist der Treiber doch ordnungsgemäß geladen worden, ohne daß ich sagen könnte, weshalb. Dann lautete das System-Log:

Oct 9 01:02:00 linux kernel: Yenta: CardBus bridge found at 0000:02:04.0 [1179:ff01]
Oct 9 01:02:00 linux kernel: Yenta: ISA IRQ mask 0x0048, PCI irq 10
Oct 9 01:02:00 linux kernel: Socket status: 30000010
Oct 9 01:02:01 linux cardmgr[7124]: watching 1 socket
Oct 9 01:02:01 linux kernel: cs: IO port probe 0x0100-0x04ff: excluding 0x4d0-0x4d7
Oct 9 01:02:01 linux kernel: cs: IO port probe 0x0c00-0x0cff: clean.
Oct 9 01:02:01 linux kernel: cs: IO port probe 0x0a00-0x0aff: clean.
Oct 9 01:02:01 linux kernel: cs: memory probe 0xa0000000-0xa0ffffff: clean.
Oct 9 01:02:01 linux cardmgr[7125]: socket 0: AVM ISDN-Controller A1
Oct 9 01:02:01 linux kernel: CAPI Subsystem Rev 1.1.2.8
Oct 9 01:02:01 linux kernel: fcpcmcia: module not supported by Novell, setting U taint flag.
Oct 9 01:02:01 linux kernel: fcpcmcia: AVM FRITZ!Card PCMCIA driver, revision 0.6.0
Oct 9 01:02:01 linux kernel: fcpcmcia: (fcpcmcia built on Jul 22 2005 at 23:19:12)
Oct 9 01:02:01 linux kernel: fcpcmcia: Driver 'fcpcmcia' attached to stack. (152)
Oct 9 01:02:01 linux kernel: fcpcmcia_cs: module not supported by Novell, setting U taint flag.
Oct 9 01:02:01 linux kernel: fcpcmcia_cs: Registering driver for PCMCIA Card Services...
Oct 9 01:02:02 linux kernel: fcpcmcia_cs: testing i/o 0x140-0x147
Oct 9 01:02:02 linux kernel: fcpcmcia: CS addcard: io 140, irq 3
Oct 9 01:02:02 linux kernel: fcpcmcia: Stack version 3.11-02
Oct 9 01:02:02 linux kernel: kcapi: Controller 1: fcpcmcia-0140-03 attached
Oct 9 01:02:02 linux kernel: kcapi: card 1 "fcpcmcia-0140-03" ready.
Oct 9 01:02:02 linux kernel: fcpcmcia_cs: Device loaded.


Das scheint zu zeigen, daß die Karte mit io 140 und irq 10 abstürzt, aber mit io 140 und irq 3 läuft. Wie kann ich letzteres also erzwingen?


Bisherige Lösungsversuche vor allem:

- IO-Port 140 nicht zur Verfügung stellen durch auskommentieren in config.opts: Ergebnislos. Hier wurde vom System dann statt dessen Port 300 gewählt, was genauso fehlschlug.

- IRQ 3 erzwingen bzw. IRQ 10 ausschließen durch exclude irq 10 in config.opts bzw. Setzen einer Option für fcpcmcia_cs in avm.opts: Ebenso ergebnislos (seltsamerweise!). Diese Einträge wurden vom System einfach ignoriert und hartnäckig trotzdem IRQ 10 gewählt!


Für einen Tip wäre ich sehr dankbar!

Jörg.
 
Habe das Problem jetzt selbst so einigermaßen gelöst.

Es ist genau so, wie in einem parallelen Beitrag "FritzCard ISDN PCI unter SuSE9.3 pro startet nicht" (http://www.linux-club.de/viewtopic.php?t=42945) beschrieben: Der Treiber war fehlerhaft und mußte neu übersetzt werden.

Dazu das komprimierte Archiv von www.avm.de herunterladen und entsprechend den dort gegebenen Hinweisen entpacken (der Ordnername darf aber nur aus einem Wort bestehen, sonst klappt's später nicht).

In dem entpackten Verzeichnis findet sich dann eine sehr gute deutsche Bedienungsanleitung für das Kompilieren.

Abschließend als root den Befehl "SuSEconfig" ausführen (Groß-/Kleinschreibung beachten).

Das Ganze war echt einfach und auch für einen Amateur wie mich in wenigen Minuten zu bewältigen.

Ergebnis:

Die Karte wird jetzt automatisch erkannt und der Treiber richtig geladen. Nach Konfiguration des Internetzugangs einschließlich Anklicken des Kontrollkästchens "Standardroute" im Yast-Konfigurationsmenü der Schnittstelle ippp0 (Achtung Falle, denn sonst läuft weiterhin nichts) kann ich auch tatsächlich online gehen. Das Netzwerkkabel zu meinem Router muß anscheinend getrennt sein. Für meinen Bedarf reicht das trotz der weiterhin bestehenden, kleineren Probleme (s. u.).

Verbleibende Probleme:

- Der Treiber läßt sich zwar laden, aber nicht wieder entladen, sondern stürzt mit bösen Fehlermeldungen ab. Im Extremfall kommt es hier sogar zu einem Stillstand des ganzen Systems, so daß nicht einmal mehr ein Wechsel zu einer anderen Konsole möglich ist.
- Völlig schleierhaft bleibt mir, wieso entgegen der Angaben in Administrationshandbüchern, Man-Pages etc. die Karte weiterhin IRQ 10 belegt.
- Wie kann ich das Routing so konfigurieren, daß ich im Normalfall meinen DSL-Anschluß verwenden kann, und nur bei Bedarf (= unterwegs) die ISDN-Schnittstelle nutze.

Zum letzten Punkt werde ich vielleicht noch mal an richtiger Stelle nachfragen. Ansonsten funktioniert das Ganze, wie gesagt, für meinen Bedarf ausreichend.
 
Nachtrag zum letzten Punkt (ISDN und DSL gleichzeitig bzw. alternativ bzw. nebeneinander): Das klappt jetzt.

Problem: Der Computer ist gleichzeitig an zwei Stellen gleichzeitig mit dem Internet verbunden, nämlich einmal über meinen DSL-Router (mit DHCP) und zum anderen über die ISDN-Gegenstelle (in meinem Fall Arcor ISDN Internet by call). Es sind also vier IP-Adressen im Spiel, Router, Arcor und zweimal mein Rechner.

Standardmäßig verbindet sich mein Rechner über den Router mit dem Internet, das war bei der Anfangskonfiguration (nach der Suse-Anleitung unter http://portal.suse.com/sdb/de/2004/03/thallma_adsl-router.html) durch die Option DHCP mal so eingestellt worden.

Deswegen muß diese Adressierung erst durch den Befehl "route del default gw 192.168.x.x eth0" lahmgelegt werden. (Statt x.x natürlich die IP-Adresse des Routers vollständig einsetzen.)

Dann muß dem Rechner mitgeteilt werden, daß der Verkehr nun stattdessen über die bereits bestehende (klick auf das kinternet-Symbol) Verbindung zu Arcor abgewickelt werden soll. Dies geschieht alternativ:

- Indem bereits zuvor die Schnittstelle ippp0 (o. ä.) unter Yast als Standardroute ausgewählt worden war; in diesem Fall wird durch den kinternet-Aufruf (nur!) für die Dauer der ISDN-Verbindung die ippp0-Schnittstellen-Verbindung zur aktiven Leitung.

- Durch den Befehl "route add default gw 145.253.1.171 ippp0" o. ä. (wobei hier die IP-Adresse der Gegenstelle aus dem Systemlog des Anmeldeprozesse ermittelt werden kann).


Wieder zu DSL übergehen: Dazu die ISDN-Schnittstellenverbindung deaktivieren durch "route del default gw 145.253.1.171 ippp0" o. ä. bzw. - sofern die zeitweilige Standardroute-Option in Yast aktiviert ist - einfach über kinternet auflegen, auch die Standardroute zur Arcor-Gegenstelle wird dann automatisch gelöscht.

Und dem Rechner mitteilen, daß er jetzt wieder auf die Netzwerkverbindung zum DSL-Router zurückgreifen soll: "route add default gw 192.168.x.x eth0"
 
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