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Lösung für Netzwerkproblem bei Epox nforce2 Board

Mr. Spock

Hacker
Hallo Junx,

ich hab mich grade erst hier angemeldet, lese aber schon seit Tagen hier Threads. Ich bin ein absoluter Linux-Anfänger und habe mir vor einigen Tagen SuSE 9.3 installiert.
Ich hatte allerdings nach der Installation ein verdammt hartnäckiges Netzwerkproblem, ich konnte es jetzt allerdings lösen und möchte diese Lösung hier mitteilen, falls jemand das selbe Problem hat. (Ist nämlich ziemlich ungewöhnlich!)

Meine Geschichte:
Zuerst meine Konfiguration: Ich bin mit dem Rechner in einem LAN an einen Hardware-Router angeschlossen, über den ich ins Internet gehe. Der Router hat eine feste IP-Adresse und ist auf DHCP konfiguriert. Auf meinem Rechner läuft parallel Windows XP, mit dem ich zu jeder Zeit ins LAN-Netz und ins Internet kam.
Wichtig ist (vermutlich), dass ich ein Epox Board mit nforce2-Chip habe (8RDA+), dessen onboard-LAN ich verwende.

Das Problem:
Die SuSE-Installation klappte super, ich konnte auch während der Installation ein Online-Update machen, die Verbindung ins LAN bzw. auch weiter ins Internet klappte also ohne irgendeine weitere Einstellung. Doch nach dem Abschluss der Installation und einem Reboot ging nichts mehr, ich kam nicht ins Internet, nichteinmal ins LAN. Ich habe in diesem Forum (unter Windows) nahezu jeden Thread über derartige Probleme gelesen, ich habe alle Tipps in den Stickys von Martin Breidenbach gelesen und alles ausprobiert, nichts hat geholfen. Ich habe die Netzwerkeinstellungen verändert, Standardgateway und diverse DNS eingestellt (DHCP an, DHCP aus), selbst den Tipp mit der Neuinstallation des hotplug-Packets hab ich befolgt. Es ging gar nichts.
Die Ausgaben von ifconfig und route zeigten an, dass ich zu keiner Zeit eine IP-Adresse hatte und NIE ein Gateway eigetragen war, selbst wenn ich einen manuell eingetragen hatte. Diese Erkenntnis, zusammen mit der Feststellung, dass ich ausser dem Localhost NICHTS anpingen konnte, ließ mich ahnen, dass mein Problem nicht an einer Netzwerkkonfiguration lag, sondern daran, dass meine Netzwerkkarte irgendwie nicht richtig initialisiert wurde. Immerhin lief es ja während der Installation, die Treiber wurden auch automatisch eingebunden (forcedeth-Modul). Und dieses Modul lief auch! (Test mit lsmod)

Dann schaute ich in diversen boot-logs und System-logs (Yast) nach, ich erkannte nur, dass eth0 kein "Interface" hatte und daher keine Konfiguration gefunden werden konnte. Dadurch wirkte sich eben auch keine Einstellung im Netzwerk aus. Die Karte war aber ok, sie lief ja unter Windows und zeigte in ifconfig merkwürdigerweise sogar Traffic an (Rx und Tx größer Null!).


Nach langem Testen probierte ich den Tipp, die Karte zu löschen und neu einzubinden (Netzwerkkarte in Yast löschen und dann direkt danach wieder "Netzwerkkarte" starten, dann war sie wieder da, unter den erkannten Geräten, aber nicht konfiguriert). Nach einem Klick auf konfigurieren und anschließender Bestätigung (alle Einstellungen auf DHCP bzw. auto) LIEF ES PLÖTZLICH!!

Doch leider stellte sich heraus, dass das Problem nur bis zumnöchsten Reboot anhielt, dann war das Netzwerk wieder tot. Mit obigem Prozedere konnte ich die Netzwerkkarte zwar immer wieder initialisieren, aber so ist das ja kein Zustand. Zuerst dachte ich (wie im passenen Thread zum Thema "Netzwerkkarte nach reboot weg" (o.ä.) beschrieben, ich müßte den Treiber nur nach dem Start neu laden, zB durch Einträge in /etc/init.d/boot.local oder /etc/sysconfig/kernel/modules_loaded_on_boot). Doch das brachte nichts, eigentlich klar, denn der Treiber lief ja!

LÖSUNG:
Also mußte irgendwas beim Start schief gehen, was nichts mit dem Treiber zu tun hatte. Ich kam auf die Idee, mir das System-Protokoll (Yast) var/log/messages anzuschauen. Ich wollte sehen, was nach einem Löschen der Netzwerkkarte und anschließendem Neueinbinden genau dort stand. Und DAS war der Hinweis: Ich fand dort einen Eintrag "invalid MAC-address". Die Karte lieferte offensichtlich eine falsche oder keine MAC-Adresse, weshalb Linux sie nicht richtig initialisieren konnte. Es wurde dann eine zufällige MAC-Adresse zugewiesen ((...) random MAC-address(...)). Daher hatte meine Netzwerkkarte auch jedesmal eine andere MAC-Adresse, wenn ich sie löschte und neu einband! Dieser Vorgang blieb beim Booten offensichtlich aus und deswegen konnte Linux mit meiner Karte nicht richtig kommunizieren!

Und jetzt erinnerte ich mich an ein Problem, was sehr spezifisch für mein Board ist, daher kann es sein, dass dieses Problem NUR hier auftritt. Ich hatte vor langer Zeit einmal ein BIOS-Update gemacht, nach welchem meine Netzwerkkarte unter Windows dann ähnliche Probleme machte: Sie wurde normal erkannt, lief aber nicht. Unter Windows lief sie nur, wenn sie in eine Netzwerkbrücke eingebunden wurde, ganz anders als zuvor.
Ich hatte damals im Internet gelesen, dass dieses BIOS-Update versehentlich die MAC-Adresse der onboard-Netzwerkkarte löscht... hatte aber nie etwas dagegen unternommen. Bis jetzt...

Ich tat also folgendes: Ich bootete Windows und las dort in der Kommandozeile mit ipconfig/all die MAC-Adresse aus. Dann nahm ich davon die ersten sechs Stellen und trug sie im BIOS unter Integrated Peripherals unter MAC(NV) Address ein. (Anleitung auch hier: http://www.motherboardfaqs.com/epox/epox_issues.htm DAS WARS!!! Seitdem funktioniert alles! In der Netzwerkkonfiguration ist alles nur auf DHCP, ich habe NICHTS dort eingetragen, keinen DNS, keinen Gateway, gar nichts!

Der Epox-Support hatte mir damals zwar gesagt, ich müsse, die LETZTEN sechs Stellen der MAC-Adresse im BIOS eintragen, ich hab aber die Internet-Anleitung befolgt und die ersten sechs genommen, weil ich das auch noch in einem Forum gelesen hatte, es hat ja auch funktioniert!


Falls also jemand mit Epox-Board (oder womöglich auch anderen...) dieses Problem hat, dann sollte er checken, ob er eine korrekte MAC-Adresse hat!


Sorry, dass das jetzt ein so langer Thread wurde, aber ich bin so froh, dass es endlich läuft, dass ich mir das mal von der Seele schreiben musste. Hoffentlich hilft es noch jemandem!
 

Martin Breidenbach

Ultimate Guru
Zum Thema erste/letzte 6 Stellen:

Eine Ethernet-Adresse sieht so aus:

00-11-22-33-44-55

Die ersten drei Byte (00-11-22) werden dem Hersteller zugewiesen. Die letzten drei Byte (33-44-55) sind dann sowas wie eine laufende Nummer.

Es gibt natürlich Hersteller mít mehreren 'ersten drei Byte'.
 
OP
Mr. Spock

Mr. Spock

Hacker
Danke für den Hinweis. Aber sagt das jett irgendwas darüber aus, was man sinnvollerweise im BIOS eingeben sollte? Oder ist es einfach egal? Linux hat meine MAC-Adresse jetzt so ausgelesen, dass die sechs von mir eingegebenen Stellen hinten sind, die vorderern sind neu. Insofern scheint es fast so, als sollte man doch die letzten sechs angeben... Aber da es ja funktioniert, ist mir das jetzt ziemlich - schnurz.
 
OP
Mr. Spock

Mr. Spock

Hacker
So ganz klar ist mir mit deiner Antwort zwar immer noch nicht, ob jetzt die ersten oder die letzten sechs Stellen im BIOS angegeben werden sollten, aber wie gesagt - is wurscht, es funzt ja.

Falls du's für die Nachwelt noch klarstellen willst, wär's aber sicher nicht verkehrt.
 
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