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Firefox verbindet bei Start mit verschiedenen Seiten z.B. Amazon

bike

Hacker
Hallo,

heute ist mir aufgefallen, dass firefox 44.0 bei Start sehr langsam ist.
Daher habe ich wireshark gestartet um zu sehen, was da so auf der Leitung los ist.
Firefox verbindet sich beim Start z.B. mit 54.192.46.74, also Amazon und auch goggle und andere.
Hat jemand anders dies auch schon gefunden?
Ist das gewollt oder habe ich ein lokales Problem?
Oder ist mozilla inzwischen von den Großen? gekauft?
Ich dachte bisher dass firefox noch sicher ist.
Ich möchte nicht, dass Firefox mit Amazon telefoniert, ohne dass ich das möchte.

Über Erfahrungsberichte würde ich mich freuen.


bike
 

marce

Guru
Da bist Du hier nicht der erste, dem das auffällt (zumindest war das, wenn ich mich erinnere, hier im Forum)

... und das ist sozusagen völlig normal - irgendwoher müssen ja z.B. die Icons für die Auswahlfelder der Suche kommen. Aus Copyright-Gründen dürfen die halt nicht mit im FF mitgeliefert werden.

... und div. Erweiterungen fragen beim Start auch Infos ab (sei es Updates, Konfigs, ...).
 
OP
B

bike

Hacker
Also ich habe alles was mit Gockel und Amazon zu hat, gelöscht.
Ich habe auch keine Add ons installiert, die mit den Großen zu tun hat.
Bei älteren Versionen hat es funktioniert, wenn man die entsprechenden Suchmaschinen und Links löscht, aber das funktioniert nicht mehr.
Kann man etwas dagegen zu tun?


bike
 

susejunky

Moderator
Teammitglied
Hallo bike,

bike schrieb:
... Kann man etwas dagegen zu tun?
Eine einfache, aber meines Erachtens schon recht gute Lösung besteht in der Installation und Nutzung des AddOns "PrivacySettings". Damit kann man u.a. das "Nach Hause telefonieren" schon etwas einschränken (was aber auch dazu führen kann, dass man den Zugriff auf bestimmte Web-Sites verliert).

Natürlich kannst Du das auch alles ohne das AddOn machen, indem Du about:config in der Adressleiste eingibst und die fraglichen Parameter (und ggf. noch weitere) anpasst.

Viele Grüße

susejunky
 
OP
B

bike

Hacker
Danke für die Hinweise und Antworten.

Inzwischen habe ich auch bei firefox nachgeschaut und eine Erklärung? hier:
https://www.mozilla.org/de/privacy/firefox/
gefunden.
Es wird nicht nur die IP sondern wenn man nicht aufpasst auch die MAC Adresse übertragen, sagt mir wireshark,
Die Begründung ist mehr als fadenscheinlich, für mich
Eigentlich dachte ich, dass bei Mozilla der Datenschutz hoch angesiedelt ist, aber scheinbar ist irren menschlich.
Ist es so, dass ich gut finden soll?

Was machen User, die nicht so genau nachschauen?
Datensammeln zulassen ohne es zu wissen?

Schade.

bike
 

gehrke

Administrator
Teammitglied
Die MAC-Adresse? Sollte so etwas nicht strikt intern verbleiben?
Woran siehst Du, dass die tatsächlich übertragen wird? Ich hätte doch zumindest angenommen, dass der Traffic zum Mozilla-Server verschlüsselt abläuft...
 
OP
B

bike

Hacker
Starte wireshark und schau dir an was alles wohin übertragen wird.
Wenn es zu mozilla ginge hätte ich auch weniger Probleme, aber zu den großen Datenkraken?

bike
 

marce

Guru
Natürlich findest Du Deine MAC im TCP-Protokoll. 1. ist sie dort definiert, daß sie rein soll und zweitens, wie soll Dein Router sonst wissen, an welchen Host die Antwort des Pakets geliefert werden soll?

Über Deinen Router dürfte die MAC nicht hinauswandern.
 
OP
B

bike

Hacker
Also bis gerade dachte ich, dass die Adressierung des Datenaustausches über die IP Adresse erfolgt.
Aber absolut nicht akzeptabel ist, dass firefox mit den Datenkraken telefoniert.
Das ist mein Problem und ich habe auch keine Lust jetzt auch noch den Datenaustausch meines Routers zu analysieren.
Stört nur mich das?
Bisher dachte ich, dass mozilla nicht gekauft ist, schade


bike
 

marce

Guru
Du meinst also die paar Mios, pro Jahr die Mozilla von Google bekommen hat damit sie die default-Suche sind? ... und einiges mehr?

Wie auch immer - sicher loswerden kannst Du das nur, wenn Du die entsprechenden Requests per Firewall blockst.

... und zu Mac vs. IP - Ließ dir Einfach mal die Spez. von TCP/IP durch - Wikkpedia reicht auch. Kurz gesagt: die MAC ist eigentlich fast relevanter als die IP.
 

gehrke

Administrator
Teammitglied
Das ist mir zu wenig konkret. Dass Dein Computer zur internen Kommunikation im LAN mit dem Router die MAC-Adresse verwendet, ist soweit klar (ARP). Dass diese an wen auch immer weitergegeben wird, dafür habe ich keinen Beleg gesehen bislang.
 
OP
B

bike

Hacker
Ich hab doch lediglich meine Beobachtung geschrieben, dass bei Start von firefox mit verschiedenen Seiten eine Verbindung aufgebaut wird.
Außerdem habe ich gesehen, dass in einigen Telegrammen die MAC Adresse steht.

Noch einmal und langsam zum Mitschreiben:
Mich stört, dass wenn firefox geöffnet wird, Verbindungen zu verschiedenen Datenkraken aufgebaut wird.
Zu gockel: warum, wenn ich die Suche gelöscht habe?
Zu amazon: die Suche wurde gelöscht und dennoch werden Daten zu denen gesendet.

Ist das wirklich richtig? Wo bleibt die Neutralität des Netzes, wenn ohne mein dazutun Daten erfasst und nach Amiland gesendet werden?
Und es stört mich auch, dass darüber niemand schreibt.
Über IE und dessen Fehler und Datensammelwut wird überall geschrieben und man regt sich auf.
Aber wo bitte ist eine Alternative? Wenn selbst mozilla z.B. käuflich ist?

Ich weiß was z.B. thor ist, doch ein User ohne Backgroundwissen, der ist doch absolut transparent und kann bis unter die Haut durchleuchtet werden, ohne es zu bemerken.


bike
 

abgdf

Guru
bike schrieb:
Aber absolut nicht akzeptabel ist, dass firefox mit den Datenkraken telefoniert.
Das ist mein Problem und ich habe auch keine Lust jetzt auch noch den Datenaustausch meines Routers zu analysieren. Stört nur mich das?
Nein. Wenn das wirklich so ist, wie Du es bemerkt hast, wäre das in der Tat eine Katastrophe. Volle Zustimmung.
 

marce

Guru
Willkommen in der Realität.

Evtl. lohnt sich ein Blick auf Seamonkey - ich meine mal gehört zu haben, daß dies dort anders ist.
 

gehrke

Administrator
Teammitglied
bike schrieb:
Außerdem habe ich gesehen, dass in einigen Telegrammen die MAC Adresse steht.
Zuvor schriebst Du:
bike schrieb:
Es wird nicht nur die IP sondern wenn man nicht aufpasst auch die MAC Adresse übertragen
Und genau das haben wir versucht, zu hinterfragen. Weil dies, zumindest nach meinem Dafürhalten, tatsächlich eine neue Sachlage wäre. Leider hast Du dazu kein Beispiel gebracht, sondern versucht, uns diese Aufgabe des Nachweises aufzudrücken:
bike schrieb:
Starte wireshark und schau dir an was alles wohin übertragen wird.
Ich werde das nicht tun. Ich gehe auch fest davon aus, dass eine solche Übertragung - wenn es sie gibt - verschlüsselt stattfindet und ich dort ohne aufwändige MITM-Lösungen oder Code-Review nichts sehen werde. Zeige uns bitte konkrete Beispiele für eine Datenübertragung von MAC-Adressen an externe Dienste.

Für den Datenaustausch zu diversen Systemen gibt es eine Reihe von guten und schlechten Gründen, letztere haben sicher etwas mit dem bösen Wort 'Geld' zu tun. Einige davon sind dokumentiert, andere möglicherweise nicht und gefallen wird das auch nicht allen. Ich gehe nicht davon aus, dass eine Organisation wie Mozilla im luftleeren Raum existiert. Aber anno 2016 darüber überrascht zu sein, ist etwas naiv.

Ich befürchte, dass wir den Krieg um die Privatsphäre und auf lange Sicht auch die Bürgerrechte verloren haben. Das Internet war ein Fehler.

bike schrieb:
Noch einmal und langsam zum Mitschreiben:
BTW: Diesen hochnäsigen Ton brauchen wir hier nicht.
 
OP
B

bike

Hacker
Ich bin gern naiv.

Ich habe geschrieben, dass ich in den Telegrammen gesehen habe, dass die MAC Adresse übertragen wird.
Wenn du etwas anderes gelesen hast, dann Schade.
Aber die Telegramme über IP zu gockel und amzon sind vorhanden.
Und meine Frage war, ob nur mir das aufgefallen ist und ob es niemand stört.
Als netscape starb war der einzige Gegenspieler zu Win$ weg und mozilla trat zum Glück an diese Stelle.
Und bis vor kurzem dachte ich mozilla ist so ehrlich und gibt bekannt mit welchen Datenkraken unfreiwillig Daten ausgetauscht werden.

Wichtig ist, dass ich es nun weiß und etwas dagegen zu tun kann.
Und andere, die mitlesen können sich auch Gedanken machen.


bike
 

marce

Guru
bike schrieb:
IUnd bis vor kurzem dachte ich mozilla ist so ehrlich und gibt bekannt mit welchen Datenkraken unfreiwillig Daten ausgetauscht werden.
Für mein Empfinden tun sie das.

Ok. Es ließt eh niemand die entsprechende Doku.
 
OP
B

bike

Hacker
Sei versichert, ich habe inzwischen so viel Dokumente von mozilla gelesen, aber es stand nichts drin.
Und nehmen wir an, dass gockel Geld gibt und daher erfahren darf wer das Programm verwendet, warum dann amazon?
Ich denke wir drehen uns im Kreis.
Wenn ich einmal viel Langeweile habe, dann werde ich mir die Quellen anschauen.
Noch kann ich programmieren und kann auch einen Quelltext lesen.
Vielleicht kann ich verhindern, dass mein firefox so einen Mist macht.
Solange verwende ich weiterhin thor.

Schönes Wochenende

bike
 

abgdf

Guru
Der tor-Browser ist ja auch auf Firefox-Basis. Wenn dieser Code in den Quellen ist, ist sogar nicht ausgeschlossen, daß auch der tor-Browser sendet. Als ich vor ein paar Tagen den aktuellen tor-Browser installiert hab', war bei dem sogar JavaScript angeschaltet und das "NoScript"-Plugin war standardmäßig nichtmal aktiviert (so daß ich - wohlgemerkt im Tor-Browser - PopUp-Windows hatte). Da wird man offenbar also auch nachlässig.

Das einzige, was hilft, sind genug Leute, die das alles einfach nicht wollen. Irgendwann werden die dann anfangen, wieder saubere Software zu schreiben. Entweder in einem neuen Projekt. Oder, wenn die Firefox-Lizenz das zuläßt (GPL?), könnten sie dessen Quellen insgesamt durchstöbern und ausmisten und also einen Fork (sagt man das so?) anbieten.
So, wie Richard Stallman einst auch angefangen hat. Der hat das GNU Projekt seinerzeit ja ins Leben gerufen, weil er mit der bestehenden Art von Software nicht einverstanden war. Und zwar moralisch/gesellschaftlich nicht einverstanden, nicht technisch.

Inzwischen gibt es so einige Projekte, die mir gar nicht gefallen (systemd, kms, Nepomuk, Akonadi, PulseAudio, hal, sendender Firefox, ipv6 (solange es nicht funktioniert), alles, was "Policies" verwendet, usw.). Mein Wunsch wäre eine aktuelle Distribution, die von all diesem Unsinn befreit ist. Beim Kernel müßte man anfangen, denn nicht wenig von dem hat sich inzwischen sogar an den Kernel geklettet.
Transparenz und Kontrolle durch den Benutzer ist das, was gebraucht wird. Alle Programme müssen sich sauber (mit einem einfachen "rpm -e") deinstallieren lassen, ohne daß dadurch das Grundsystem (Kernel, X-Server, Window-Manager) beeinträchtigt wird.
 
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