• Willkommen im Linux Club - dem deutschsprachigen Supportforum für GNU/Linux. Registriere dich kostenlos, um alle Inhalte zu sehen und Fragen zu stellen.

[erledigt]Frage zu autofs (NFS): umount

halo44

Hacker
Ich benötige mal wieder Unterstützung. Heute zum Thema autofs.

Ich mounte eine NFS-Freigabe auf einem NAS, was soweit auch gut und zuverlässig funktioniert.

Allerdings ergab sich vor einigen Tagen, daß ich das debianbasierte NAS unmittelbar vor dem Herunterfahren des Clients herunterfuhr. Der Client, mein Desktop-Rechner, blieb irgendwo "hängen" und beendete sich nicht, sodaß ich per Powerknopf ausschaltete. Anschließend wollte aber mein Rechner nicht mehr hochfahren, sondern blieb auch hier wieder irgendwo "auf halber Strecke" tot.

Ich habe - mangels anderer Ideen - schlicht meine einen Tag alte Root- und Homepartition zurück geladen und alles war wieder "fein".

Natürlich habe ich das Netz, Wiki und Howtos bemüht und vermute inzwischen, daß mein Client verzweifelt versuchte, die zu diesem Zeitpunkt anscheinend noch gemountete Freigabe auf dem NAS auszuhängen. Dies scheiterte wohl daran, daß die Freigabe nicht mehr zur Verfügung stand. Nicht genug aber, versuchte mein Rechner vermutlich diese "offene Aufgabe" noch zu erledigen, als ich versuchte wieder hochzufahren.

Nun endlich meine Frage, zu der ich im Netz keine eindeutige Antwort erhielt:

Ist es sinnvoll in der Mapdatei für die NFS-Freigabe die Option retry (z.B. retry=1) zu verwenden? Ich bin nicht sicher, ob die retry-Option sowohl auf mount-Operationen als auch auf umount-Operationen wirkt. Mal spricht die manpage von 10.000 Minuten bzw. von 2 Minuten default, je nach Einstellung der fg/bg-Option.

Habe ich, weil ich unbewußt die default-Einstellungen mißachtet habe, einfach nicht lange genug (2 Minuten) gewartet?

Oder liege ich hier komplett daneben :eek:ps: und sollte meine Suse anderweitig überzeugen?

Jede Hilfe wird dankbar angenommen

Gruss H.
 
Die default-time abzuwarten wäre nicht schlecht gewesen. Ansonsten hat es sich bewährt mittels <ctrl><alt><F1> auf eine Konsole zu schalten und autofs als root zu beenden. Der hängende mount wäre dann nach einem reboot sauber weg gewesen
 
OP
H

halo44

Hacker
Geier0815 schrieb:
Die default-time abzuwarten wäre nicht schlecht gewesen ...
Hab ich mir auch gedacht und - nach einer vorsichtshalber durchgeführten Systemsicherung - den Ablauf so, wie geschildert, nochmals nachvollzogen.

Nach 4 Minuten Wartezeit "hing" der Rechner immer noch. Diesmal reagierte er aber auf Strg+Alt+Entf und bot mir die üblichen Beendigungsoptionen an (Abmelden/Ausschalten/Neu hochfahren). Ich wählte "Neu hochfahren" und mußte hierauf etwa eine Minute (?) warten, bis der Rechner tatsächlich korrekt hochfuhr.

Also prinzipiell das, was Du vorschlugst :

... Ansonsten hat es sich bewährt mittels <ctrl><alt><F1> auf eine Konsole zu schalten und autofs als root zu beenden. Der hängende mount wäre dann nach einem reboot sauber weg gewesen
allerdings statt F1 : "Entf".

Meine Frage hinsichtlich der Wirkung von "retry" besteht allerdings nach wie vor noch.

Trotzdem: danke für Deine Anregung.

Gruss H.
 
OP
H

halo44

Hacker
Nachdem etliche Versuche mit Mountoptionen (retry, hard, soft, intr, timeo) alle scheiterten, d.h. ich keine Einstellung fand, die NFS bewegen konnte seine umount-Bemühungen einzustellen, wenn der Server vorzeitig runtergefahren wurde, gebe ich vorerst meine Lösungsversuche auf und markiere das Thema entsprechend.

Allerdings habe ich mittels der Option "timeo" die Zeitspanne verkürzt, nach der mein Client die Serverfreigabe automatisch aushängt, wenn kein Zugriff auf die Daten mehr stattfindet.

Eins aber haben die vielen Versuche gezeigt: der von Geier0815 aufgezeigte "Reparaturweg" funktioniert zuverlässig und ist damit das Mittel der Wahl, wenn ich mal wieder beim Runterfahren des Servers zu schnell war :D .

Gruss H.
 
OP
H

halo44

Hacker
Danke für Dein Hilfsangebot.

Wie schon in meinem letzten Beitrag erwähnt, habe ich verschiedene Optionen versucht, wobei ich immer Zugriff auf die Freigabe hatte. Mein Problem ist vielmehr, daß der Client endlos versucht die Freigabe auszuhängen und damit sich selber aufhängt.

Derzeit habe ich die autofs-Zeile wie folgt eingestellt :
Code:
nas -fstype=nfs4,rw,tcp,timeo=90,nolock hostname:/Freigabename
Gruss H.
 
OP
H

halo44

Hacker
Ich schrieb gestern um 19:58 Uhr schon
Nachdem etliche Versuche mit Mountoptionen (retry, hard, soft, intr, timeo) alle scheiterten ...
Also habe ich den Versuch mit "soft" auch schon vergeblich gemacht. Allerdings in Verbindung mit der Option "timeo=90", weil mir dies garantiert daß die Freigabe wenigstens dann ausgehangen ist, wenn 90 Sekunden kein Zugriff erfolgte. Ohne die Option ist das meines Wissens erst nach 300 Sekunden der Fall.

Gerne versuche ich allerdings morgen noch mal Deinen Vorschlag. Ich habe im Moment keinen Zugriff auf das NAS.

Ist übrigens Deine Wahl "freigabe" so zu verstehen, daß ich hier den freigegebenen Ordner eintragen soll statt des von mir gewählten "Freigabenamens"? Eigentlich ja wohl nicht, weil ich ja mit meiner Wahl Zugriff habe.

Gruss H.
 
OP
H

halo44

Hacker
Heute morgen kann ich einen "Teilerfolg" melden. "Teilerfolg" deshalb, weil das Aushängen der NAS-Freigabe unter veränderten Rahmenbedingungen funktioniert. Hierzu muß ich leider etwas weiter ausholen.

Die bisherige Testsituation war wie folgt:

Ich fahre vorzeitig den NAS-Server herunter und beende danach alle Anwendungen auf dem Desktoprechner.

Als letztes rufe ich (wie ich es immer tue) ein Skript auf, welches mir meine verschlüsselten Partitionen auf dem Desktoprechner mit umount und cryptsetup luksClose abschliesst.

Dieses Skript lasse ich über ein Terminalfenster ablaufen, welches ich über ein Desktop-Icon starte. In dem Terminalfenster kann ich den Erfolg der umount und crypt-Befehle kontrollieren, was ich für wichtig erachte. Abschließend soll das Terminalfenster nach 2 Sekunden Wartezeit schliessen.

Danach fahre ich den Rechner runter.

Was ich bei der Erstellung des Themas nicht erwähnte, weil ich es für unwichtig hielt: Das "Hängen" des Rechners tritt nach dem erfolgreichen Ablauf der Skriptbefehle auf, indem das Terminalfenster offenbleibt und nicht schliesst.

An dieser Situation änderte auch die von spoensche angeregte Einstellung der autofs-Zeile nichts :
Code:
nas -fstype=nfs4,rw,tcp,soft,nolock hostname:/freigabe

Wenn ich allerdings das Abschliessen der verschlüsselten Partitionen vor dem vorzeitigen Runterfahren des NAS-Servers durchführe, dann kann ich diesen beruhigt beenden, auch wenn seine Freigabe noch auf dem Desktoprechner gemountet ist. In diesem Fall hängt dieser beim Runterfahren - dank der "soft"-Option - sauber aus.

Dies ist aber leider, wie schon eingangs gesagt, nur ein Teilerfolg. Meine Situation war ja die, daß ich das NAS (unbeabsichtigt) vorzeitig runterfuhr und den Fehler erst bemerkte, wenn mein Rechner "hing".

Ich werde das Thema als erledigt markieren, da ja autofs offensichtlich "unschuldig" ist.

Vielleicht ist ja der Einbau eines umount für die NAS-Freigabe in das oben erwähnte Skript eine Lösung. Wenn der umount scheitert, weil die Freigabe nicht gemountet ist, soll es dem Skript egal sein. <<<< Edit: funktioniert natürlich nicht

Gruss H.
 
Oben