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[gelöst]kleines lokales Netzwerk aufbauen, wie geht das?

harvey

Member
Hallo,

ich möchte gerne ein kleines lokales Netzwerk aufbauen, das aus folgenden Komponenten besteht:
- Ein DSL-Router/Modem mit der IP 192.168.2.1
- Ein Desktop "Karl" mit Suse-Linux, immer angeschlossen über Ethernet
- Ein Laptop "Heinz" mit Suse-Linux, meist angeschlossen über Ethernet, manchmal über WLAN
- Ein Drucker, angeschlossen an "Karl"

Ich möchte gerne folgendes tun:
- "Karl" und "Heinz" sollen untereinander Verzeichnisse mounten können
- "Heinz" soll auf "Karl"s Drucker zugreifen können.

Wie konfiguriere ich das am besten (per Hand oder mit yast?) und was muss ich dafür genau tun?

(Bestimmt gab es für diesen "Normalfall" schon mal einen thread oder ein HOWTO, aber ich habe irgendwie nichts gefunden...)
 

spoensche

Moderator
Teammitglied
1. Heinz und Karl sollen Verzeichnisse untereinander mounten

Du lässt auf dem Desktop von Karl einen NFS- Server laufen der ein Verzeichnis freigibt, welches Heinz dann mounten kann.

http://www.linupedia.org/opensuse/NFS

2. Heinz druckt bei Karl

http://www.linupedia.org/opensuse/Netzwerk-Drucker_FAQ
 
OP
H

harvey

Member
Halt, halt, halt, der Reihe nach. Das mit dem NFS und Drucker kriege ich vielleicht noch selbst hin, aber erst mal müssen da doch wohl noch ip-Nummern und Hostnamen vergeben werden. Der ganze tcp/ip-Kram bereitet mir am ehesten Kopfzerbrechen, weil ich nicht weiß, wo ich da was eintragen muss und welche Nummern und Namen ich da am besten wähle. Wenn die Rechner sich erst mal gegenseitig finden, ist das schon mal die halbe Miete...
(Im Moment können beide Rechner nur unabhängig voneinander ins Internet.)
 

HBtux

Member
Ein DSL-Router/Modem mit der IP 192.168.2.1
OK. der erste Schritt ist getan.
Vermutlich hat der Router die Netzwerkmaske 255.255.255.0 (zu der obigen IP-Adresse)

d.h. alle Client im gleichen Netzwerk müssen eine eindeutige IP-Adresse zwischen 192.168.2.2 und 192.168.2.254 bekommen.
(192.168.2.0 und 192.168.2.255 darf nicht als Client-IP verwendet werden - 192.168.2.1 ist schon beim Router vergeben.
Die Netzwerkmaske muss bei allen Clients im gleichen Subnetz gleich sein.
Alle Clients bekommen einen gemeinsamen Standard-Gateway 192.168.2.1 eingetragen
DNS-Server die IP-Adresse des Router oder die DNS-Server-Adresse des Provider eintragen... fertig

Also z.B.
PC Karl
Code:
IP-Adresse: 192.168.2.11
Netzmaske: 255.255.255.0
Gateway:   192.168.2.1
DNS1: 192.168.2.1

PC Heinz
Code:
IP-Adresse: 192.168.2.12
Netzmaske: 255.255.255.0
Gateway:   192.168.2.1
DNS1: 192.168.2.1

Die Windows-Hostnamen sollten auch noch eindeutig vergeben werden.
 

panamajo

Guru
harvey schrieb:
Halt, halt, halt, der Reihe nach. Das mit dem NFS und Drucker kriege ich vielleicht noch selbst hin, aber erst mal müssen da doch wohl noch ip-Nummern und Hostnamen vergeben werden. Der ganze tcp/ip-Kram bereitet mir am ehesten Kopfzerbrechen, weil ich nicht weiß, wo ich da was eintragen muss und welche Nummern und Namen ich da am besten wähle. Wenn die Rechner sich erst mal gegenseitig finden, ist das schon mal die halbe Miete...
(Im Moment können beide Rechner nur unabhängig voneinander ins Internet.)
Das einfachste ist dem Router zu sagen dass er den MAC Adressen von Karl und Heinz statische IPs zuordnen soll.
 

framp

Moderator
Teammitglied
panamajo schrieb:
Das einfachste ist dem Router zu sagen dass er den MAC Adressen von Karl und Heinz statische IPs zuordnen soll.
Full ACK. Und dann den Clients nur noch konfigurieren, sie sollen DHCP benutzen. Dann konfiguriert sich das Netz sozusagen von selbst.
Die Mac Adressen bekommst Du durch Eingabe von ifconfig als root heraus.
Code:
eth0      Link encap:Ethernet  HWaddr 00:0E:A6:3B:DD:06
 
OP
H

harvey

Member
HBtux schrieb:
alle Client im gleichen Netzwerk müssen eine eindeutige IP-Adresse zwischen 192.168.2.2 und 192.168.2.254 bekommen.
(192.168.2.0 und 192.168.2.255 darf nicht als Client-IP verwendet werden - 192.168.2.1 ist schon beim Router vergeben.
Die Netzwerkmaske muss bei allen Clients im gleichen Subnetz gleich sein.
Alle Clients bekommen einen gemeinsamen Standard-Gateway 192.168.2.1 eingetragen
DNS-Server die IP-Adresse des Router oder die DNS-Server-Adresse des Provider eintragen... fertig
Ja, gut, verstanden, und wo genau soll ich das eintragen? Einfach per Hand in irgendwelche Dateien in /etc/ oder auf jedem Rechner irgendwo mit Yast? Und wie kann ich dann mal kurz testen, ob alles richtig ist? (Da gabs doch lauter sowas wie netstat, ipconfig, route add usw.).

Die Windows-Hostnamen sollten auch noch eindeutig vergeben werden.
Windows???? Ist bei mir im Netz gar nicht vorhanden. Aber genau, wo trage ich denn die Hostnamen ein und brauche ich nicht auch noch eine gemeinsame Domain?

Das mit den statischen IPs via MAC-Adressen und Router mache ich dann später, wenn's erst mal so läuft.
 

HBtux

Member
Ich meinte natürlich nicht "Windows-Hostnamen" sondern "Hostnamen"....

Was für eine Distribution verwendest Du?
SuSE?

Wenn ja, dann kannst Du die IPs im YaST eintragen. (Bei "Netzwerkkarte")

Die IP / Netmask / Gateway / DNS-Adresse sollte mal fürs erste reichen, um z.B. ins Web zu kommen.

Wenn Du alle IPs eingerichtet hast, solltest Du mal von allen Clients aus probieren, ob Du jeweils alle anderen Clients per Ping erreichst..... (ping auf die IP-Adresse)

Wenn ja........ dann gehts weiter.
 
OP
H

harvey

Member
framp schrieb:
Sieh Dir mal dieses an. Da habe ich mal beschrieben wie Du die IP, Netmask usw per yast eingibst.
okay, danke schon mal soweit. Mit ifconfig habe ich die aktuell vergebenen IP-Nummern herausbekommen und beide Rechner können sich per ping erreichen. Die Host-Namen waren auch schon jeweils in /etc/hosts eingetragen, und zwar in beiden Fällen als 127.0.0.2 karl.site bzw. heinz.site. Beide Rechner können sich auch gegenseitig unter diesen hostnamen pingen. (Das ist so offenbar alles schon automatisch durch die Erstinstallation geschehen. Ins www bin ich ja auch schon die ganze Zeit gekommen.) Allerdings wundert mich etwas, dass die ips beim ping auf den Hostnamen nicht im Bereich 198.168.2.XX liegen, sondern im ClassA-Netz und da auch noch ziemlich weit auseinander (62.xx.xx.xx und 80.xx.xx.xx).

Wenn ich in yast gehen will, ergeben sich ein paar Probleme. Auf Heinz (Suse 11.1) erhalte ich folgende Warnung:

Code:
Das Netzwerk wird momentan durch den NetworkManager gesteuert und seine Einstellungen können nicht durch YaST  bearbeitet werden.

Um die Einstellungen zu berarbeiten, verwenden Sie den Verbindungseditor des NetworkManagers oder schalten die Netzwerkeinrichtungsmethode auf 'Traditionelle Methode mit ifup' um.

Auf Karl (Suse 10.2) soll ich am Anfang des Netzwerkmenüs auswählen, ob ich per NertworkManager oder per ifup konfigurieren möchte.

In beiden Fällen habe ich erst mal nicht mehr mit yast weitergemacht. Muss ich denn jetzt eigentlich noch irgendwas machen? Scheint ja schon alles bestens zu laufen.

Nachtrag: Naja, nicht ganz. NFS habe ich probiert, aber das klappt schon mal nicht... :(

Nachtrag zum Nachtrag: Nachdem ich die beiden ip-adressen in /etc/hosts den Namen karl.site und heinz.site explizit zugewiesen habe, geht auch nfs :) Damit wär das also erst mal erledigt. Der Netzwerkdrucker macht noch Probleme. Dafür öffne ich dann aber am besten einen neuen thread. Bitte sofort losschreien, wenn in dieser handgestrickten Konfiguration noch ein verstecktes Problem lauern sollte. Ansonsten markiere ich diesen thread demnächst als gelöst.
 

spoensche

Moderator
Teammitglied
Was klappt den bei NFS nicht? Dazu müsstest du mal mehr Infos geben.

Die Ports musst du in der Firewall freischalten (NFS- Server, Druckserver), weil die Firewall alles blockt was auf den Rechner zugreifen will.
Das kannst du auch per Yast machen.
 
OP
H

harvey

Member
spoensche schrieb:
Was klappt den bei NFS nicht? Dazu müsstest du mal mehr Infos geben.

Die Ports musst du in der Firewall freischalten (NFS- Server, Druckserver), weil die Firewall alles blockt was auf den Rechner zugreifen will.
Das kannst du auch per Yast machen.
Siehe Nachtrag zum Nachtrag. NFS klappt inzwischen: die Hostnamen mussten in /etc/hosts eingetragen werden. Letzte Frage ist nur noch: gibt es durch die Art, wie ich es jetzt gemacht habe (Auf beiden Rechnern Standardinstallation von DVD durchführen und Rechner über Ethernet an DSL-Router anschließen, von Router zugeteilte Ip-Nummern per ifconfig ermitteln, Hostnamen des Partnerrechners mit dessen so ermittelter IP ins /etc/hosts eintragen) noch irgendwelche Fallstricke, die ich jetzt nicht bemerke, die mich aber später mal treffen können?
 

framp

Moderator
Teammitglied
harvey schrieb:
... noch irgendwelche Fallstricke, die ich jetzt nicht bemerke, die mich aber später mal treffen können?
Sow ei Du schilderst habe ich auch mein Netz aufgesetzt - mit einem Unterschied: Ich habe die MAC ADressen meiner Rechner im Router definiert und mit einer festen IP versehen. Wenn Du das nicht machst, können, je nach Router, irgendwann Deine Rechner eine andere IP vom DHCP bekommen und dann stimmt Deine /etc/hosts nicht mehr. Lies mal in Deinem Routerhandbuch dazu nach.
 

HBtux

Member
Du benutzt aber nicht die IP-Adresse 127.0.0.2 für die interne Kommunikation??

und zwar in beiden Fällen als 127.0.0.2 karl.site bzw. heinz.site. Beide Rechner können sich auch gegenseitig unter diesen hostnamen pingen.

Haben beide Rechner die gleiche IP 127.0.0.2??
Wenn ja, pingst Du nicht den entfernten PC sondern immer nur den eigenen an.

Poste mal die Ausgabe von ifconfig
 
OP
H

harvey

Member
HBtux schrieb:
Haben beide Rechner die gleiche IP 127.0.0.2??
Wenn ja, pingst Du nicht den entfernten PC sondern immer nur den eigenen an.
Nein, nein, 127.0.0.2 haben sie in /etc/hosts nur jeweils für sich selbst, bzw. 127.0.0.1 für localhost. Die Adresse des "Partners" liegt immer im Subnetz 192.268.2.XX.

Statische IPs im Router kommen auch noch.
 
OP
H

harvey

Member
HBtux schrieb:
Poste mal die Ausgabe von "ifconfig", "route" und den Inhalt der "/etc/hosts"

So sieht's auf "Karl" aus:
Code:
ifconfig (Anfang):
eth0      Protokoll:Ethernet  Hardware Adresse XX:XX:XX:XX:XX:XX
          inet Adresse:192.168.2.100  Bcast:192.168.2.255  Maske:255.255.255.0
          UP BROADCAST NOTRAILERS RUNNING MULTICAST  MTU:1500  Metric:1
          RX packets:414908 errors:0 dropped:0 overruns:0 frame:0
          TX packets:321188 errors:0 dropped:0 overruns:0 carrier:0
          collisions:0 Sendewarteschlangenlänge:1000
          RX bytes:465813607 (444.2 Mb)  TX bytes:30493313 (29.0 Mb)
          Interrupt:11 Basisadresse:0xcc00

route
Kernel IP Routentabelle
Ziel            Router          Genmask         Flags Metric Ref    Use Iface
192.168.2.0     *               255.255.255.0   U     0      0        0 eth0
link-local      *               255.255.0.0     U     0      0        0 eth0
loopback        *               255.0.0.0       U     0      0        0 lo
default         speedport.ip    0.0.0.0         UG    0      0        0 eth0

/etc/hosts
127.0.0.1       localhost
127.0.0.2       karl.site karl
192.168.2.103   heinz.site
 

HBtux

Member
Funktioniert vom PC "Karl" aus ein "ping karl" bzw. "ping karl.site"???

127.0.0.2 karl.site karl
Für was hast Du im Loopback-IP-Bereich beiden PCs die IP 127.0.0.2 vergeben??
Beide PC haben doch schon die localhost-Adresse 127.0.0.1 - das sollte reichen.

Jeder PC hat eine eindeutige 192er-Adresse, mit der Du den PC über das Netzwerk oder auch von lokal aus auf sich selbst ansprechen kannst....

In der /etc/hosts solltest Du lieber die PCs mit der 192er-IP-Adresse eintragen...

Deine Hosts sollte dann so aussehen...
Code:
/etc/hosts
127.0.0.1       localhost
192.168.2.100   karl.site karl
192.168.2.103   heinz.site heinz
 

Tooltime

Advanced Hacker
HBtux schrieb:
Für was hast Du im Loopback-IP-Bereich beiden PCs die IP 127.0.0.2 vergeben??Beide PC haben doch schon die localhost-Adresse 127.0.0.1 - das sollte reichen.
Tut es aber nicht. Stell dir ein Notebook vor, das weder mit LAN, WLAN oder irgend ein anderen Netzwerktyp verbunden ist und alles steht auf DHCP. Wo zeigt der eigenen Hostname des Notebook hin? Oder per DHCP wird der Netzwerkschnittstelle ein anderer Hostname zugewiesen, als der Konfigurierte. Damit der Hostname nicht in der Luft hängt, setzt openSUSE diesen jetzt zusätzlich auf die Adresse 127.0.0.2, ein loopback auf dem eigenen Hostnamen.
 
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