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Erweiterung um UEFI / GRUB2

gehrke

Administrator
Teammitglied
Moin *,

ich sehe es als relevantes Problem an, dass immer mehr User hier nach Support fragen, weil ihre Systeme nicht mehr sauber booten. Ich vermute stark, dass das in den jüngsten Entwicklungen begründet ist, die in der Kombination das Auftreten dieser Probleme zukünftig sogar noch weiter zunehmen lassen.

Konkret sehe ich diese Faktoren:
*Verwendung von GRUB2
*Entfernung von GRUB Legacy aus aktuellen Distributionen bzw. der Wahlmöglichkeit bei der Intstallation (Beispiel: OpenSUSE 13.2)
*Massive Verbreitung von UEFI/EFI und SecureBoot sowie GPT. Dieser Zug ist definitiv nicht mehr aufzuhalten.
*Verbreitung von Windows8

In den letzten Wochen kamen hierzu vermehrt Anfragen im Forum, es besteht also offensichtlich ein Problem damit. Nach meiner Einschätzung haben wir zu diesem Themenbereich im Wiki nicht wirklich einen aktuellen Stand, so dass wir auch nur schlecht bei Supportanfragen auf das Wiki verweisen können.

Als großes Manko sehe ich das komplette Fehlen des Themenbereiches EFI/UEFI generell und im speziellen auf der Seite zu GRUB2 (http://wiki.linux-club.de/opensuse/GRUB_2). Dort wird implizit nur das herkömmliche BIOS/MBR behandelt, was heute und vor allem in naher Zukunft wahrscheinlich immer weniger Konfigurationen treffen wird.

Ich denke, dass wir hier gut beraten sind, den Stand mal zu aktualisieren, damit wir bei den sicherlich weiterhin auftretenden Supportanfragen zukünftig auf eine Dokumentation verweisen können und somit auch effizienter helfen können.

Wie seht Ihr das?
TNX

cu, gehrke
 
OP
gehrke

gehrke

Administrator
Teammitglied
Passend dazu und absolut lesenswert ist der Beitrag von 'robi' an dieser Stelle:
http://forum.linux-club.de/viewtopic.php?f=89&t=119768&p=762081#p762073
 

BeastXXL

Hacker
Hallo gehrke,

auch wenn ich zu diesem Thema nicht viel Insiderwissen beisteuern kann, unterstütze ich dein Anliegen.
In diesem Zusammenhang fände ich auch eine narrensichere Anleitung zum Einrichten/Ändern von GRUB2 sinnvoll. Zumindest so lange, bis es (wieder) eine einfache und funktionierende GUI-Anwendung wie bei GRUB1 (GRUB Legacy) gibt. Kann ja nur ein paar Jahre dauern :(
Es gibt dazu zwar einige Anleitungen im Netz, aber wirklich verstanden habe ich sie nicht.

Als damals (bei oS 12.3) bei einem Dualboot der Win-Eintrag im GRUB2-Menü fehlte, gab es viele Anleitungen, die alle nicht wirklich funktionierten. Zum Glück hatte die Zeitschrift, die ich wegen der oS 12.3-DVD gekauft hatte, eine gute Anleitung abgedruckt. Ohne die wäre ich aufgeschmissen gewesen.

Ein gutes neues Jahr wünsche ich.
 

josef-wien

Ultimate Guru
Die grundsätzliche Problematik hat robi in seinem Beitrag schon genannt. Hier ergänze ich noch, daß "alte Hasen" nicht auf die Idee kommen, etwas Entscheidendes wie einen bootloader durch irgendeine Automatik einrichten zu lassen, von deren (in der Regel sehr eingeschränkten) Funktionsweise sie nichts wissen. Was mich betrifft, kommt "erschwerend" hinzu, daß GRUB2 das Gegenteil von dem ist, was ein bootloader zu sein hat (einfach gestrickt, einfach zu bedienen und ausschließlich auf seinen einzigen Zweck ausgerichtet, ein Betriebssystem zu starten), und für so etwas bleibt mein PC ebenso wie Windows absolutes Sperrgebiet.

Wenn man bereit ist, sich mit der Thematik zu beschäftigen, ist es im Endeffekt ziemlich einfach, zusätzlich zur Möglichkeit über den Boot-Code im MBR eine EFI-Systempartition zu erstellen und dort einen (oder mehrere) bootloader einzurichten. Außerdem kann ein einigermaßen aktueller Kernel vom UEFI-BIOS direkt (also ohne zwischengeschaltetem bootloader) gestartet werden.

Das alles nützt dem "Normalverbraucher" aber nichts, der erwartet, daß irgendeine Automatik alles so macht, wie er es sich vorstellt. "Petitionen" werden nichts nützen, meiner Meinung nach sollten jene Leute, bei denen letztendlich gelöste Probleme aufgetreten sind, Erfahrungsberichte über ihr Umfeld (UEFI ja/nein, GPT ja/nein, wieviele Platten im System, Grafikkarte samt verwendetem Treiber, ...), ihre Probleme und ihre Lösungen geben. Später wird man dann diese Erfahrungsberichte konsolidieren können, bis dahin können sie anderen bei ihren Problemen helfen.
 
OP
gehrke

gehrke

Administrator
Teammitglied
josef-wien schrieb:
meiner Meinung nach sollten jene Leute, bei denen letztendlich gelöste Probleme aufgetreten sind, Erfahrungsberichte über ihr Umfeld (UEFI ja/nein, GPT ja/nein, wieviele Platten im System, Grafikkarte samt verwendetem Treiber, ...), ihre Probleme und ihre Lösungen geben. Später wird man dann diese Erfahrungsberichte konsolidieren können, bis dahin können sie anderen bei ihren Problemen helfen.
Ja. Und es erscheint mir sinnvoll, die Beschaffung dieser notwendigen Informationen zu formalisieren, so dass man zu einer konsolidierbaren Basis kommt. Ein kleines Set von Fragen, angereichert durch die richtigen Konsolenbefehle zur Informationsbeschaffung (fdisk, lsblk, hwinfo...). Das sollte die User nicht überfordern und eine vernünftige Auswertung ermöglichen.
 
OP
gehrke

gehrke

Administrator
Teammitglied
gehrke schrieb:
Und es erscheint mir sinnvoll, die Beschaffung dieser notwendigen Informationen zu formalisieren, so dass man zu einer konsolidierbaren Basis kommt. Ein kleines Set von Fragen, angereichert durch die richtigen Konsolenbefehle zur Informationsbeschaffung (fdisk, lsblk, hwinfo...). Das sollte die User nicht überfordern und eine vernünftige Auswertung ermöglichen.
Als erster Vorschlag:

Fragen, die nicht ohne weiteres von einem Script beantwortet werden können, sollte der User beantworten:
1. UEFI ja/nein
2. GPT ja/nein
3. secure boot ja/nein
4. Wird bei UEFI-Boot auch die UEFI-Installationsroutine (das ist das Boot-Menü mit drei Auswahlmöglichkeiten) gestartet?
(s. http://forum.linux-club.de/viewtopic.php?f=89&t=119907&p=762392#p762392)

Unterstützend dazu ein Script, welches die notwendigen Informationen einsammelt und dessen Ergebnis der User posten kann. Beispiel:
Code:
#!/bin/bash

callCommand() {
  echo "Command: $1"
  echo "[Code]"
  echo "`$1`" 
  echo "
"
echo ""
}

callCommand "date"
callCommand "uname -a"
callCommand "lsblk"
callCommand "fdisk -l /dev/sd?"
callCommand "hwinfo --bios"
callCommand "hwinfo --disk"
callCommand "cat /etc/fstab"
callCommand "cat /boot/grub2/grub.cfg"
callCommand "pvs"
callCommand "lvs"
callCommand "lvdisplay"

#http://forum.linux-club.de/viewtopic.php?f=89&t=119767&p=761552&hilit=uefi#p761552
callCommand "dmidecode -t 2"
callCommand "zypper se -si grub2"
callCommand "dd if=/dev/sda bs=512 count=1 | hexdump -C"

callCommand "efibootmgr -v"
[/code]
Das Script könnte zur Anwendung kommen, wenn das System noch bootet oder mittels Live-Version, wenn möglich via chroot. Der User kann die relevanten Informationen zuvor einsehen und nach Bedarf anonymisieren, bevor er das postet. Eine Live-Version bietet ja auch einen Desktop mit Editor, Internetzugang und Browser, so dass das direkt erfolgen kann oder per Dateiausgabe auf den USB-Stick der Live-Version.

Auch wenn dann möglichererweise nicht alle Informationen ankommen, sollte es doch wohl die Ausgangslage verbessern. Oder?

Nachtrag: Liste mit relevanten Ergebnissen
* http://forum.linux-club.de/viewtopic.php?f=89&t=120002
 
OP
gehrke

gehrke

Administrator
Teammitglied
Robi hat hier mal was initiiert:
http://forum.linux-club.de/viewtopic.php?f=115&t=119914&p=762851#p762851
 
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