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Gelöst Verständnisfrage Systempaket - Flatpak - am Bsp Kate Editor

scratch

Newbie
Hallo zusammen, halber Linux-Anfänger hier,

ich wollte eben in einer frischen Linux Mint-Install den Kate-Editor über den Anwendungsmanager installieren. Da habe ich zur Wahl einmal das Systempaket, welches wohl einer richtigen Installation gleichkommt und die notwendigen zusätzlichen Pakete ins System integriert (zur Nutzung für andere Programme?), und das Flatpak, welches laut angezeigten Daten deutlich (!) mehr Platz verbraucht und alle Dependencies als ein Paket mitbringt - sehe ich das richtig?
Ich habe daher das Systempaket gewählt und musste feststellen, dass es sich scheinbar um eine etwas ältere Version von Kate handelt, nachdem ich bemerkte, dass mein Systemtheme (ein dunkles Standard-Mint) nicht ordentlich in Kate übernommen wird (sieht man auch in den Bewertungen).
Keine Ahnung ob eine aktuelle Version da kompatibler ist, ich würd's dennoch gern updaten, komme da aber nicht weiter. sudo apt-get install --only-upgrade kate sagt mir auch bloß, dass das Paket aktuell ist.
Das Flatpak im Anwendungsmanager von LMint ist garnicht Kate sehe ich gerade, sondern KWrite, fällt also auf diese Weise eh raus.

Wie mache ich das am saubersten? Kann ich irgendwie andere Repositories nutzen, brauche ich 'nen anderen Manager, soll ich's manuell machen... ?

Danke!
 

josef-wien

Ultimate Guru
In jedem Paket ist definiert, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, Es ist Aufgabe des Paketmanagers, zu ermitteln, durch welche Pakete dieses Voraussaetzungen erfüllt werden, und diese ebenfalls zu installieren.

AppImage, Flatpak & Co, haben den Nachteil, bei jedem Produkt jede Menge Bibliotheken mitzubringen, die üblicherweise ohnehin im System vorhanden sind. Es gibt Ausnahmen, aber für mich unterstützen diese Produkte nur die Bequemlichkeit der Paketentwickler, um sich korrekte Abhängigkeitsdefinitionen zu ersparen. Natürlich darf das jeder anders sehen.

Ich würde mir ein anderes Systemthema wählen. Ob es ein Repo mit einem aktuelleren kate gibt, kann ich nicht sagen. Am Paketmanager vorbei solltest Du erst dann installieren, wenn Du Dich mit Linux sehr gut auskennst.
 

tomm.fa

.Linux Club Aushilfsadministrator
Teammitglied
Ich habe daher das Systempaket gewählt und musste feststellen, dass es sich scheinbar um eine etwas ältere Version von Kate handelt, nachdem ich bemerkte, dass mein Systemtheme (ein dunkles Standard-Mint) nicht ordentlich in Kate übernommen wird (sieht man auch in den Bewertungen).
Nun ja, es kommt ebenfalls darauf an, welche Desktop-Umgebung (DE, Desktop environment) du mit Linux Mint verwendest. Ist es eines, welches auf GTK+ (3, 4) aufbaut, oder eines auf Qt*? Dementsprechend ist es dann auch bei den installierten Programmen.
Wie und wo das unter Linux Mint eingestellt wird, dazu kann ich (mangels Wissen) nichts schreiben.
Verwendest du Linux Mint mit KDE/Plasma?
 
OP
S

scratch

Newbie
Ich nutze eine frische relativ unveränderte Installation von Mint Cinnamon.

Code:
~$ echo $DESKTOP_SESSION
cinnamon

~$ printenv | grep XDG
XDG_CONFIG_DIRS=/etc/xdg/xdg-cinnamon:/etc/xdg
XDG_SESSION_PATH=/org/freedesktop/DisplayManager/Session0
XDG_SEAT=seat0
XDG_SESSION_DESKTOP=cinnamon
XDG_SESSION_TYPE=x11
XDG_GREETER_DATA_DIR=/var/lib/lightdm-data/sparrow
XDG_CURRENT_DESKTOP=X-Cinnamon
XDG_SEAT_PATH=/org/freedesktop/DisplayManager/Seat0
XDG_SESSION_CLASS=user
XDG_VTNR=7
XDG_SESSION_ID=c1
XDG_RUNTIME_DIR=/run/user/1000
XDG_DATA_DIRS=/usr/share/cinnamon:/usr/share/gnome:/home/sparrow/.local/share/flatpak/exports/share:/var/lib/flatpak/exports/share:/usr/local/share:/usr/share

@josef-wien
Ein anderes Theme werde ich wahrscheinlich nicht wählen, da mir die dunklen sehr zusagen, es wäre schade, die wegen solcher Dinge nicht nutzen zu können. Es gibt auch andere Editoren, aber eventuell klappt's ja mit dem Flatpack oder Snap? Ich lerne es ja nicht, wenn ich es nicht probiere. Vieles sind noch böhmische Dörfer, aber die Linux-Install hier ist ja extra zum Ausprobieren da, und ich fänd es maximal bescheuert, wenn ich mit Linux an der Hand wegen des Farbschemas solche Einschränkungen hinnehmen müsste.
PS: Im Nobara-Linux war kate vorinstalliert, deshalb kenne ich es überhaupt erst. Die dort vermutlich aktuelle Version kam problemlos mit 'nem dunklen Theme klar, habe auch grad gesehen, dass die im Mint Anwendungsmanager angebotene drei Jahre alt ist...
 

susejunky

Moderator
Teammitglied
Hallo @scratch ,

Ein anderes Theme werde ich wahrscheinlich nicht wählen, da mir die dunklen sehr zusagen, es wäre schade, die wegen solcher Dinge nicht nutzen zu können.
kate ist eine KDE-Anwendung und basiert auf Qt während Cinnamon auf GTK beruht.

Ich selbst nutze ausschließlich openSUSE Tumbleweed mit Plasma6 (Qt-basiert). Dabei gibt es gelegentlich Probleme dahingehend, dass GTK-basierte Programme nicht so gut mit bestimmten Plasma-Themen zurecht kommen.

Möglicherweise gibt es auch unter Cinnamon bestimmte Themen, die mit Qt-basierten Anwendungen besser harmonieren.

Viele Grüße

susejunky
 

josef-wien

Ultimate Guru
Das Wichtige hat susejunky schon geschrieben. Das Problem ist nicht ein einzelnes Programm, sondern die Integration von Programmen, die für eine "fremde Oberfläche" (im vorliegenden Fall KDE/Plasma) geschrieben wurden, in die "eigene Oberfläche" (im vorliegenden Fall Cinnamon). Das klappt in den meisten Fällen auch sehr gut, aber es wird immer Situationen geben, in den diese Integration optisch nur suboptimal zufriedenstellt.

P. S. Nobara Linux basiert auf Fedora und verwendet GNOME bzw. KDE/Plasma. Dein Vergleich gilt also nicht.
 
OP
S

scratch

Newbie
Mit den ganzen Begrifflichkeiten blicke ich noch nicht ganz durch. QT, GTK, GNome, Flatpaks, KDE, plötzlich bemerke ich das Cinnamon auch nicht bloß ein Codewort für die Version ist... etc... ich vermisse wirklich eine Übersichtsseite, die das alles mal ordentlich, im Zusammenhang, von praktischer Seite einordnet und erklärt. Die Netzsuche gestaltet es sich nämlich irgendwie schwer, richtig verständliche Informationen finde ich nur allmählich. Gut, ich will's ja so, sehe mich auch als Nutzer, der sehr gern unter die Haube schaut, aber es irritiert mich, wie fragmentiert die Landschaft ist, auch wenn das wohl völlig normal ist, wenn man mal Linux als Baukastensystem betrachtet.

Habt ihr vielleicht Anlaufstellen für sowas?

PS: Ich habe mir nun erstmal Geany installiert und das scheint meine Bedarfe zu erfüllen. Gibt's auch mit dunklem Farbschema. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:

Sauerland

Ultimate Guru
KDE, Cinnamon, Gnome, XFCE usw. sind Desktop Environments, die stellen im Prinzip die grafische Oberfläche dar.
QT und GTK sind Toolkits, mit denen diese graphischen Oberflächen gebaut werden bzw. dargestellt werden.

Desktop-Umgebung – Wikipedia

GTK (Programmbibliothek) – Wikipedia
Qt (Bibliothek) – Wikipedia

Du benutzt Cinnamon, welches mit GTK gebaut und betrieben wird und möchtest Kate, einen Editor aus KDE der mit QT gebaut wird und es benutzt, installieren.
Da kann es schon einmal vorkommen, das dann die Hintergründe, die z.B. Kate benutzt, unter Cinnamon oder besser GTK nicht so funktionieren.
Das ist das Problem von Qt und GTK.
 

susejunky

Moderator
Teammitglied
Hallo @scratch ,

wie @Sauerland bereits gesagt hat:

Wikipedia, sowohl das deutsch- als auch das englischsprachige, ist stets eine gute Anlaufstelle, um erste Informationen zu einem Begriff zu finden (deshalb hatte ich in meinem Beitrag #5 auch die jeweiligen Wikipedia-Links zu Qt und GTK eingebaut). Und wenn man dann den weiterführenden Links in den Wikipediabeiträgen folgt, erhält man eigentlich bereits einen recht guten Überblick. In aller Regel enthalten die Wikipediabeiträge auch einen Abschnitt "Einzelnachweise". Dort kann man z.B. auch den Link zur Webseite des Qt-Projekts bzw. des GTK-Projekts finden.

Will man tiefer einsteigen, dann empfiehlt sich die Dokumentation der jeweiligen Distribution und der jeweiligen Programme.

Und last but not least ist da noch die Suchmaschine Deines Vertrauens.

Aber alle diese Informationen nutzen Dir nur dann, wenn Du sie auch liest.

Viele Grüße

susejunky
 

misiu

Moderator
Teammitglied
Hallo! @scratch
Hier meine 3 Groschen:

1. Da du bereits bestimmt herausgefunden hast, Linux ist nur der Kernel auf dem eine grafische Oberfläche "aufgesetzt" wird
(wer MSDOS mit Windows 3.11 kennt, so ähnlich).
2. Diese grafische Oberfläche wird mit verschiedenen Programmumgebungen erstellt , die größten 2 sind Qt und GTK
3. Von den grafischen Oberflächen gibt es jede menge, hier ein kleiner Überblick: linux-desktops-ein-uberblick
(es sind bei weitem nicht alle).
4. Bei Verwendung von Qt-Basierten Programmen auf einem GTK-Basiertem Desktop (grafische Oberfläche) könnte es zu
grafischen Fehlern kommen (umgekehrt auch).
5. Die Grafik-Ausgabe liefert technisch ein X-Server/X11 (älter) oder Wayland (Anbindung der Grafikkarte/Maus/Tastatur/), was
auch Probleme verursachen kann, vor allem bei der 3D-Darstellung oder Schriften - Skalierung/Glättung.
6. Es können grundsätzlich auch mehrere grafische Oberflächen parallel installiert werden, meistens geht es über
den Paket-Manager der Linux-Distribution.

Ich persönlich bevorzuge Opensuse-Linux mit KDE-Desktop auf Qt-Basis

Gruß
misiu
 
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