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Wie Stabil ist Tumbleweed?

goeba

Hacker
Hallo,

ich bin Co-Admin an einer Schule, wir haben über 100 Rechner, auf denen z.Zt. Opensuse 13.2 läuft.

Diese werden automatisch über Autoyast installiert , das Update Repo auf unserem Server gespiegelt, die Clients automatisch beim Start mit Updates versorgt.

Natürlich ist es bei einer Versionsumstellung jedesmal Arbeit, diese ganzen Automatismen für eine neue Version einzurichten. Daher frage ich mich: Wäre es nicht eine gute Idee, das Problem durch Verwenden von Tumbleweed ein für alle mal* aus der Welt zu schaffen?

Mir ist klar, dass Tumbleweed "theoretisch" nicht ganz so stabil ist wie Leap. Ich sage deswegen "theoretisch", weil gerade auf neuerer Hardware ein neuer Kernel auch mal stabiler sein kann als ein alter.

Ich könnte ja evtl. so vorgehen, dass ich Updates nur noch 1x im Monat einspiele und vorher an einem Rechner teste, ob da ein Showstopper dabei ist.

Bei Leap habe ich zusätzlich das Problem, dass ich noch einige 32 Bit Rechner habe, die mit Leap dann ausgemustert werden müssten.

Eine andere Distri als Opensuse kommt wegen der umfangreichen Verwendung von Autoyast nicht in Frage.

Mich würde also interessieren, wer hier Tumbleweed am Laufen hat und wie oft es damit Probleme gibt, also insbesondere wie oft nach einem Update wirklich viel nicht mehr funktioniert.

Dank + Gruß

Andreas



*als Supportzeitraum für Tumbleweed ist ja "forever" angegeben, immerhin gibt´s SuSE ja schon eine ganze Weile, auch wenn das mit forever wohl eher nichts wird
 
A

Anonymous

Gast
Tumbleweed als stabil zu bezeichnen wäre mehr als vermessen. Das ist ein Abenteuerspielplatz für Neerds und Geeks. Stabil ist Leap 42.2. Wer sich Tumbleweed auf über 100 Rechner installieren will, mein herzlichstes Beileid.

Gesendet von meinem SM-T530 mit Tapatalk

 

josef-wien

Ultimate Guru
Tumbleweed ist geeignet für Leute, die keine Scheu haben, sich näher mit Linux auseinanderzusetzen und gegebenenfalls mit bug reports an der Verbesserung mitzuhelfen. Ein System mit dem Leitsatz "immer die neuesten Programmversionen mit den neuesten Fehlern" kann nie wirklich stabil sein.
 

wolfsburg

Newbie
Mit entsprechenden Kenntnissen und dem Verfolgen der ML kann man mit Tumbleweed umgehen. Bei mir spielt die Hardware mit, nichts exotisches verbaut. Probleme hatte ich bisher keine größeren, bin seit der Zeit dabei, als Greg das noch betreute.
 
Okay, dass es nichts für Anfänger ist dürfte halt schon vom Konzept her klar sein, als solchen würde ich mich aber auch nicht bezeichnen.

Ist es denn möglich mit Tumbleweed als durchaus fortgeschrittener Nutzer produktiv zu arbeiten oder überwiegen letztlich die Probleme, so dass Tumbleweed eher etwas für Enthusiasten ist?
 

wolfsburg

Newbie
Bin ich, ehrlich gesagt, als Ansprechpartner raus. Mein Rechner hat Onboard Grafik (Intel), das scheint recht problemlos zu sein. Ich hatte in all der Zeit nur 1-2x tatsächlich ein Problem gehabt, was sich aber durch die Mailinglist und das Forum lösen ließ ohne großen Spagat vollführen zu müssen.
https://en.opensuse.org/SDB:NVIDIA_the_hard_way dürfte für dich interessant sein, wenn ich mich an deiner Sig orientiere. Kernel kommen alle Nase lang neu rein, darauf solltest du achten.
 

Ganymed

Guru
Hi sephirot_1024
da müsstest du schon sagen was für dich Probleme sind, das ist leider sehr individuell.
Enthusiast im Sinne des Wortes bin ich auch nicht, aber ich erstarre nicht vor Ehrfurcht wenn ich einen schwarzen Bildschirm sehe.
Außerdem habe ich bei Experimenten immer noch ein funktionierenden Klapprechner parallel laufen.

Wenn ich Freunden und Kollegen eine Linuxbox einrichte, nehme ich Leap weil mir Selbsthilfe dort einfacher erscheint.
Leap läuft wirklich sehr geschmeidig - das scheint für experimentierfreudige vielleicht etwas zu langweilig.

Kisten, an denen ausschließlich ich als Master of Desaster agiere, haben ein Tumbleweed.
Dabei nehme ich Probleme in Kauf, wenn kurz nach Nvidias Treiberupdate der Kernel an der zweiten Stelle upgedatet wird.
In diesem Fall landet man bei einem Neustart in der Konsole und es muss ein, bei den Nvidia-Developern längst vorhandener Patch, eingepflegt werden.

Manchmal nicht immer, musste auch bei massiven Neuerungen an Plasma der Nvidiatreiber neu installiert werden.
Das geht vielleicht einfacher, aber ich habe es (noch) nicht verstanden.

Auch nur manchmal, nicht immer, stolpert das Tumbleweed-Update auch über eine Javakonfiguration.
Einige Javaprogramme wie Jameica/Hibiscus mögen Java 1.9 noch nicht.
Man sollte dann vor einem TW-Update mit update alternatives die Javakonfiguration anpassen oder Java 1.9 sperren und Java1.8 installieren.

Das was mal problematische Hardware war,
USB-DAQ-Boxen, einige WLAN-Chips in DAQ-Boxen, Wacom-Tablets und Space-Mouse sind heute keine Problemquellen mehr.

Das hat jetzt noch nix mit Stabilität zu tun - ich weiß - entweder es läuft oder läuft nicht.

Wenn ich aber meiner Linuxbox einen Fokusstapel von 70 bis 80 Fotos aus einer 30 oder 50 Megapixel-Kamera übergebe und hinterher nach allerlei Bildbearbeitung ein tiefenscharfes Foto entsteht, ohne dass sich irgendeine Komponente verschluckt dann laufen Anwendungen wie DigiKam, RawTherapie, sql Hugin, Entengle über viele Stunden oder auch Tage problemlos.

Auch mit anderen sehr speicherhungrigen Anwendungen, die auch kräftig auf angeschlossene Hardware zugreifen wie scilab/xcos über USB, TCP/IP, Modbus LAN oder WLAN an die o.g. DAQ-Boxen.

Oder auch Blender, das funktioniert einfach nur.

Dass das Betriebssystem abschmiert, ist scheinbar schon Geschichte.

Multimedia wie Kino Video und Musik nutze ich so selten dass es mich nicht kratzt sollte etwas nicht wie erwartet funktionieren.
VirtualBox ist nach der Malingliste zuweilen ein Problem wenn Hardware durchgereicht werden soll.

Ich glaube, wichtiger als bei Leap ist es bei TW die aktivierten Repos sehr sorgfältig zu priorisieren.
Wenn man erst nach Lektüre der Factory Mailingliste und/oder vielleicht anderen Info-Quellen den Zypper startet vermeidet man so manchen Schrecken.

So ein Update läuft bei mir wie folgt ab ...
-- zypper -vvv dup --no-allow-vendor-change
---- Zypper ist dann sehr gesprächig und hält sich an die Priorisierung
---- schauen ob irgendwelche verdächtigen Meldungen erscheinen oder Entscheidungen angefordert werden.
---- ggf mal in die o.g. Informationsquellen schauen und danach den Fortgang oder Abbruch oder was auch immer entscheiden.
-- mit y quittieren und vielleicht einen Tee schlürfen. Bei einem dup nach 2 bis 3 Wochen kann es schon mal etwas dauern.

So - die Entscheidung sollte jetzt gefällt sein!! :D

Schönes Restwochenende
 

abgdf

Guru
goeba schrieb:
ich bin Co-Admin an einer Schule, wir haben über 100 Rechner, auf denen z.Zt. Opensuse 13.2 läuft.

Diese werden automatisch über Autoyast installiert , das Update Repo auf unserem Server gespiegelt, die Clients automatisch beim Start mit Updates versorgt.

Natürlich ist es bei einer Versionsumstellung jedesmal Arbeit, diese ganzen Automatismen für eine neue Version einzurichten. Daher frage ich mich: Wäre es nicht eine gute Idee, das Problem durch Verwenden von Tumbleweed ein für alle mal* aus der Welt zu schaffen?
Dein Problem ist also, daß Du Dich ständig mit Updates herumärgerst und insbesondere qualvoll versuchst, ständig neue Distributionsversionen auf dieselben Rechner einzuspielen - Mein Gott, dann laß' das doch!
Ihr seid doch keine Bank, wo man die Rechner vor Hackerangriffen wie Fort Knox schützen muß.
Die Rechner bekommen also einmal ihre Version, wenn sie angeschafft werden, und Schluß.
Kein Tumbleweed, das die Rechner bloß ständig instabil macht. Auch keine Updates. Nie wieder Ärger, nie wieder überflüssige Arbeit. Problem gelöst.
Verwende Deine Zeit lieber sinnvoller. Lerne C, z.B..

"I never saw a point in learning how [to install GNU/Linux]":
https://www.youtube.com/watch?v=umQL37AC_YM

:)
 

Sauerland

Ultimate Guru
Tumbleweed hat immer wieder irgendwelche "kleinen" oder "größeren" Probleme, kommt auf die Sichtweise an.

Zur Zeit wohl ein Problem mit Virtualbox aus dem Tumbleweed Repo, sowie mit der Installation des letzten (381.09) Treibers von Nvidia.
Wobei dies Probleme wirklich nur Tumbleweed betreffen, mit Kernel 4.10 unter Leap 42.2 gibt es diese Probleme nicht........

Deswegen wäre Tumbleweed für so ein Szenario in meinen Augen nicht so geeignet.
 

wolfsburg

Newbie
Sauerland schrieb:
Deswegen wäre Tumbleweed für so ein Szenario in meinen Augen nicht so geeignet.
Das ist aber sehr freundlich ausgedrückt ;) Ich habe mir bisher solch eine Einschätzung verkniffen. Das angedachte Szenario kann funktionieren, wenn die dahinterstehende Hardware mitspielt und unkompliziert ist. Aber, ein Blick auf das internationale Forum und in die Mailinglist zeigt, dass auch dort keine Gewißheit gegeben werden kann. Grub war so ein Kandidat vor kurzem, wo es Probleme gab. Ich hatte auch aus heiterem Himmel ein überlaufendes /tmp und somit einen nicht startenden Desktop. Wenn man sich solchen Dingen dann ohne Angstschweiß entgegenstellen kann, alles gut. Aber Tumbleweed auf 100 Rechnern? Nun ja. Wenn DANN ein Programm für den Schulalltag genau an DEM Tag nicht läuft, herzlichen Glückwunsch.
 

gehrke

Administrator
Teammitglied
Ich würde Dir den Wechsel zu einem Linux mit LTS empfehlen. SLES/SLED bietet sich an, aber wahrscheinlich aus Kostengründen kein Thema?!?
Zu CentOS könnte ich konkret etwas sagen, bei den anderen halte ich mich mangels Ahnung zurück.

Herausforderungen:
goeba schrieb:
Bei Leap habe ich zusätzlich das Problem, dass ich noch einige 32 Bit Rechner habe, die mit Leap dann ausgemustert werden müssten.
Bei CentOS wärst Du (wenn Du alles gleich haben möchtest) entweder auf Release 6 festgelegt (EOL 30 Nov 2020) oder bei Release 7 (EOL 30 Jun 2024) für 32bit auf die 'special interest group'-Variante, die ich aber nicht im Einsatz habe. Insbesondere bei Release 6 stellt sich aufgrund des Alters dann aber schon die Frage nach der eingesetzten Anwendungssoftware.

goeba schrieb:
Eine andere Distri als Opensuse kommt wegen der umfangreichen Verwendung von Autoyast nicht in Frage.
Wenn das ein hartes Kriterium ist, dann wird es ganz schwer...
 
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